Mission Euclid genehmigt

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Bereits im Oktober 2011 war Euclid als eine der beiden nächsten Forschungsmissionen mittlerer Größe der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA ausgewählt worden. Nun gab das „Science Programme Committee“, das höchste Entscheidungsgremium der ESA im Bereich der Forschungsmissionen, die Genehmigung zum Bau des Satelliten. Er soll bereits im Jahr 2020 gestartet werden. Euclid soll mit einem 1,2-Meter-Teleskop und einer Kamera für das sichtbare Licht und einem kombinierten System aus Kamera und Spektrometer für das nahe Infrarot den Himmel für rund sechs Jahre erkunden.

Das Satellitenteleskop wird dabei die dreidimensionale Verteilung von bis zu zwei Milliarden Galaxien erfassen, die sich über rund ein Drittel des gesamten Himmels verteilen. Daraus lässt sich auf die Verteilung der Dunklen Materie schließen, die sich nur durch ihre Schwerkraft bemerkbar macht und deren Natur nach wie vor völlig unbekannt ist. Die Astrophysiker hoffen, damit der Lösung der Frage näherzukommen, warum sich das Universum beschleunigt ausdehnt. Eigentlich sollte es sich nach und nach immer langsamer ausdehnen, da die Schwerkraft aller Massen die Expansion abbremsen sollte. Für die Entdeckung der beschleunigten Expansion des Weltalls wurde der Nobelpreis für Physik 2011 vergeben. Die Ursache ist nach wie vor unbekannt und trägt den Namen „Dunkle Energie“.

In den nächsten Monaten wird die ESA an die europäische Raumfahrtindustrie herantreten, um Aufträge für die Entwicklung und den Bau des Satelliten zu vergeben. Dazu gehören die Fertigung des 1,2-Meter-Teleskops, der Satellitenstruktur, der Bordelektronik und vielem mehr. Die Messinstrumente werden an insgesamt rund 100 Forschungseinrichtungen weltweit zusammen entwickelt und gebaut. Auch deutsche Forscher und Institute sind an Euclid beteiligt, zum Beispiel das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg oder das Argelander-Institut für Astronomie an der Unversität Bonn. Des Weiteren steuert die US-Raumfahrtbehörde NASA Infrarotdetektoren für die Kamera und das Spektrometer bei.

Quellen: ESA/Sterne und Weltraum vom 20.06.2012

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