Satellitenbild der Woche: Glorie über Guadalupe

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Die Spur der Guadalupe-Insel reicht bis in den Himmel, wo sie Wolken wirbeln lässt. Ihre Bergkegel teilten am 21. Juni den Strom der Wolken, die vom Wind nach Süden getrieben wurden. Das Hindernis zauberte Hunderte Kilometer weit Kreisel ans Firmament, wie das Satellitenbild der Nasa zeigt.

Das Phänomen ist bekannt als Kármánsche Wirbelstraße: Der Physiker Theodore von Kármán beschrieb 1911 ein ein physikalisches Gesetz, wonach sich eine Strömung an Hindernissen teilt.

Es entstehen Wirbel – ähnlich wie Fußstapfen – nacheinander jeweils auf der einen, dann auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei drehen sich die Wirbel auf einer Seite im Uhrzeigersinn, auf der anderen Seite entgegengesetzt. Der Wolkenhaken, der auf dem Bild unmittelbar hinter der Insel zu sehen ist, bildet quasi den einen Stapfen, der Wirbel dahinter den anderen.

Schatten verrät Satelliten

Mit der Sonne im Rücken erscheint beim Blick auf Nebel oder Wolken normalerweise ein runder Kranz um eine dunklere Fläche. Der Schatten verrät den Betrachter, der das Sonnenlicht blockiert – in diesem Fall hat der Nasa-Satellit „Terra“ seine Spur hinterlassen.

Der regenbogenfarbene Kranz spiegelt Sonnenstrahlen, die von Wassertröpfchen gestreut wurden: Die Tröpfchen spalten das Licht in verschiedene Wellenlängen, die als unterschiedliche Farben wahrgenommen werden. Eine Glorie ähnelt also einem Regenbogen, sie entsteht aber in anderem Winkel zum Betrachter.

Die Glorie über Guadalupe jedoch ist ein Sonderfall: Sie ist nicht rund. Die Ursache ist künstlich: Die Aufnahme ist aus vielen Satellitenbildern zusammengesetzt; kleine Ausschnitte wurden aneinandergelegt, so dass jeweils nur Bruchstücke der Glorien übrig blieben. Sie zeichnen die Bahn des Satelliten nach – und fügen sich zu zwei farbigen Bändern.

Ebenso faszinierend erscheinen die farbigen Streifen, die parallel über die Bewölkung ziehen. Was aussehen mag wie zwei Regenbögen, ist in Wirklichkeit eine sogenannte Glorie – ein optisches Phänomen, das den Betrachter verrät.

Quellen: NASA/Der Spiegel vom 30.06.2012

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