Lawrow: Gefahr des iranischen Atomproblems nicht überschätzen

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Das iranische Atomprogramm ist laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow nicht gefährlicher als viele andere internationale Probleme.

„Die Differenzen, die zwischen den Mitgliedern der (vermittelnden) Sechsergruppe und dem Iran bestehen bleiben, sind sehr ernst, aber nicht ernster als die Differenzen bei der palästinensisch-israelischen und der arabisch-israelischen Regelung und nicht ernster als die Differenzen hinsichtlich der Westsahara oder der Schaffung einer von Massenver-nichtungswaffen freien Zone im Nahen Osten“, sagte Lawrow am Samstag in einem Interview mit dem Fernsehsender „Sky News Arabia“.

Er sehe keinerlei Gründe dafür, gerade das iranische Nuklearproblem als das einzige explosive Problem zu betrachten, ergänzte der Minister.

Lawrow merkte auch an, dass Russland die in Istanbul und Moskau durchgeführten Verhandlungen über das iranische Nuklearproblem nicht als gescheitert bewertet. „Diejenigen, die von einem Fiasko reden, bedienen sich dieser Rhetorik nur, um Hysterie zu schüren“, sagte der russische Außenminister. Jeglicher konfrontationsbeladene Kontext wäre in dieser Frage kontraproduktiv, so Lawrow.

Ihm zufolge wurden „sowohl in Istanbul als auch in Moskau wie auch bei den nachfolgenden Treffen wenn auch bescheidene, so doch Fortschritte erzielt. Denn die Seiten hatten – wie wohl nie zuvor – ihr Herangehen äußerst klar und ausführlich dargelegt, und zwar nicht im Losungsstil, nicht deklarativ, sondern im Zusammenhang mit konkreten Aspekten des Problems, das heißt der Urananreicherung, der An-reicherungshöhe, der Einstellung der Urananreicherung und den als Gegenleistung geplanten Schritten und ähnlichem“, sagte der Minister.

Die Seiten lassen sich in ihrer Arbeit an der Lösung des iranischen Nuklearproblems von den Prinzipien der Stufenfolge und der Gegenseitigkeit leiten, so Lawrow.

„Das ist nicht das Ende des Weges. Jetzt kommt es vor allem darauf an, zu begreifen, dass die Verhandlungen das einzig mögliche Mittel sind und dass wir, wenn auch langsam, Richtungen aufspüren, die uns zur Bewältigung dieses Problems verhelfen können“, sagte Lawrow.

Auf die Frage nach den militärischen Drohungen Israels gegen den Iran sagte Lawrow, er glaube nicht, dass Militärgewalt dieses Problem auf  Dauer lösen könne.

Quellen: Reuters/Ria Novosti vom 18.08.2012

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