Die Nacht der Quadrantiden am 3. Januar

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Wohl jedem astronomisch Interessierten sind die Quadrantiden ein Begriff, sind sie doch in den meisten Jahren der erste Eintrag in astronomischen Kalendern. Wie der Name sagt, liegt der Radiant im Sternbild Mauerquadrat. Das allerdings werden Sie in modernen Sternkarten vergeblich suchen, denn es inzwischen in das Sternbild Bärenhüter (Bootes) einbezogen worden.

Obwohl die Quadrantiden eine ähnliche ZHR (um 100) erreichen wie die Geminiden und die Perseiden, werden Sie viel weniger beobachtet. Das hängt vor allem mit dem extrem spitzen Maximum zusammen, das oft nur 1 oder 2 Stunden andauert. Da der Radiant erst zum Morgen hin hoch am Himmel steht und helles Mondlicht stören kann, treten in einer bestimmten Region nur alle paar Jahre wirklich gute Beobachtungsbedingungen ein.

ZHR = Abkürzung für ZENITHAL HOURLY RATE. Die ZHR gibt an, wieviel Meteore pro Stunde ein Beobachter bei absolut klarem und dunklem Himmel sehen würde, wenn der RADIANT senkrecht über dem Beobachter, also im Zenith, stehen würde.

Bis vor wenigen Jahren war nicht bekannt, welcher Mutterkörper die Quadrantiden hervorbringt. Am 6. März 2003 wurde der Asteroid 2003 EH1 entdeckt, dessen Bahnparameter gut mit dem der Quadrantiden übereinstimmen. Nach einem Artikel von Peter Jenniskens handelt es sich bei 2003 EH1 um den inaktiven Rest eines einstmals viel größeren Kometenkerns, der auseinandergefallen ist, wobei neben 2003 EH1 auch die Quadrantiden entstanden sein sollen.

Als Kandidat für den zerfallenen Ursprungskometen kommt C/1490 Y1 in Frage, dessen Bahnelemente ebenfalls recht gut zu den Quadrantiden passen. Auch das mutmaßlich geringe Alter des Meteorstroms stützt diese Hypothese.

Im Unterschied zu anderen bekannten Meteorströmen sind die Quadrantiden erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Zunächst lagen nur vereinzelte Beobachtungen vor; erst als man bemerkte, dass es sich offenbar um einen jährlich wiederkehrenden Schauer handelte, wuchs das Interesse; 1863 gelang dem Amerikaner Stillman Masterman eine genaue Bestimmung der Position des Radianten.

Das Maximum fiel von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus; betrug die ZHR im Jahr 1901 gerade einmal 17, so war es 1909 ein Wert von 202. In einem geringeren Maße werden diese Intensitätsschwankungen bis heute beobachtet. Weitere Forschungen zeigten, dass die Position des Radianten sich ebenfalls von Jahr zu Jahr zu ändern scheint. Dies wird so interpretiert, dass immer wieder andere Radianten aktiv sind – die Quadrantiden bestehen offenbar aus verschiedenen Teilströmen, die unter dem Einfluss der Gravitation des Jupiters entstanden sein könnten. In Rechenmodellen hat man sich auch mit der Zukunft dieses Meteorstroms beschäftigt: demnach verädert sich seine Bahn um die Sonne so, dass es in einigen Jahrhunderten zu keiner Begegnung mit der Erde mehr kommen wird.

Nach den vorliegenden Berechnungen tritt das Maximum der Quadrantiden im Jahr 2013 am Donnerstag, 3. Januar, gegen 14:00 MEZ ein. Da es erst gegen 18:00 MEZ wirklich dunkel ist, die Qaudrantiden ein sehr spitzes Maximum aufweisen und der Radiant am Abend nur knapp über dem Horizont steht, werden wir von diesem Meteorschauer im Jahr 2013 kaum etwas mitbekommen.

Quellen: EPA/leoniden.net vom 02.01.2013

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