Unter dem Packeis – Forscher auf Tauchgang unter dem Eis des McMurdo-Sound

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Cape Evans ist bekannt als der Ort, an dem Robert Falcon Scott und seine Mannschaft ihre erste Überwinterungshütte in der Antarktis errichteten. Für Taucher und Meeresforscher hat dieser felsige Küstenabschnitt rund 20 Kilometer nördlich der US-Forschungsstation McMurdo allerdings noch eine Attraktion: der Cape Evans Wall. Felsen und Gletscherkante setzen sich hier auch unter Wasser fast senkrecht fort und bilden daher einen reizvollen Ort für Eistauchgänge.

Diese Aufnahme zeigt ein in das Eis gefrästes Einstiegsloch mitsamt Strickleiter, sowie zwei Taucher an der Unterseite des Meereises. Anders als man denken könnte, herrscht hier keineswegs Ödnis und Leere: An der Unterseite des Eises wimmelt es vor Leben. Algen, Mikroben und Kleintiere besiedeln diesen ungewöhnlichen Lebensraum und liefern wiederum größeren Tieren wertvolle Nahrung.

Der McMurdo-Sund (englisch: McMurdo Sound) ist eine Meeresbucht, deren Küste sich annähernd 450 km entlang des antarktischen Viktorialandes erstreckt. Die Bucht liegt zwischen der Ross-Insel im Süden und der Coulman-Insel im Norden. Auf ersterer befindet sich die größte Forschungsstation der Antarktis, die US-amerikanische McMurdo-Station.

Entdeckt wurde der McMurdo-Sund im Jahre 1841 durch den Briten James Clark Ross. Nach ihm ist eine Insel im Süden des „Sundes“ benannt. Bereits ein Jahr später erhielt der Sund seinen Namen nach dem britischen Leutnant Archibald McMurdo, der sich auf der Polarexpedition der HMS Terror befand. Gleichzeitig wurde ein Vulkan auf der Ross-Insel nach dem Schiff benannt (Mount Terror).

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Der McMurdo-Sund geriet in den nächsten Jahren nicht in Vergessenheit. Da er zu den wenigen Küstenabschnitten der Antarktis gehört, die jahreszeitlich eisfrei sind, begannen am Sund viele berühmte Polarexpeditionen. Robert Falcon Scott erforschte den Sund auf seiner Polarexpedition 1903 ebenso wie Ernest Shackleton 1908.

1955 wurde von den USA auf der Ross-Insel die McMurdo-Station errichtet. Mit mehr als 200 Forschern Winterbesatzung ist sie die größte der Antarktis. Neuseeland hat eben-falls eine Forschungsstation auf der Insel errichtet, die Scott Base. Beide Stationen liegen nur einen Kilometer voneinander entfernt an der Südspitze der Insel, dem Kap Armitage.

Das McMurdo-Sund gehört zu den wenigen Küstenabschnitten der Antarktis, die zu bestimmten Zeiten im Jahr eisfrei sind.

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(Foto: Scott in der Terra-Nova-Hütte am Cape Evans (fotografiert von Herbert Ponting am 7. Oktober 1911))

Robert Falcon Scott (* 6. Juni 1868 in Devonport bei Plymouth, England; † 29. März 1912, Ross-Schelfeis, Antarktis) war ein britischer Marineoffizier und Polarforscher. Er leitete die Discovery-Expedition (1901–1904) und die Terra-Nova-Expedition (1910–1913), zwei Forschungsreisen während des sogenannten Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung. Er zählt zu den ersten zehn Menschen, die den geographischen Südpol erreichten.

Zusammengefügte Satellitenbilder der NASA zu den Veränderungen der Eisfläche:

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Ein Tauchgang unter McMurdo-Sound:

Quellen: PRAVDA-TV/Wikipedia/scinexx.de vom 16.01.2013

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