Pferdefleisch in Lasagne von Real & Edeka gefunden – Schmerzmittel für Pferde in Proben entdeckt

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Pferdefleisch ist tatsächlich auch in deutschen Supermärkten gelandet – Spuren davon wurden jetzt in Tiefkühlproben der Supermarktkette Real gefunden. Auch Unternehmen wie Kaiser’s Tengelmann, Edeka und Eismann überprüfen verdächtige Produkte. Sie stammen vom französischen Betrieb Comigel.

Erstmals hat ein deutsches Unternehmen den Fund von undeklariertem Pferdefleisch bestätigt. Die Supermarktkette Real rief am Mittwoch die „TiP Lasagne Bolognese, 400g, tiefgekühlt“ zurück, nachdem in einzelnen Stichproben Anteile von Pferdefleisch ge-funden worden waren. Das teilte das Unternehmen am Abend mit.

Bereits am vergangenen Freitag hatte Real als Vorsichtsmaßnahme nach einem Hinweis des Herstellers das Produkt aus dem Verkauf genommen. Ein Sprecher hatte sich gegen-über SPIEGEL ONLINE jedoch nicht dazu äußern wollen, ob es sich beim Hersteller um die französische Skandalfirma Comigel handelt. „In aller Regel geben wir die Hersteller unserer Eigenmarken nicht ohne weiteres preis“, sagte er. Comigel ist der Hersteller von Tiefkühlgerichten der Marke Findus, in denen britische Behörden in der vergangenen Woche große Mengen von Pferdefleisch entdeckten.

In den vergangenen drei Monaten wurden über einen Zwischenhändler in Luxemburg Produkte von Comigel in größerem Umfang nach Deutschland und NRW geliefert. Das gehe aus einer Lieferliste der EU hervor, die sein Haus am Dienstagabend erhalten habe, erklärte der nordrhein-westfälische Umwelt- und Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne). Die Lieferungen stünden im Verdacht eines Kennzeichnungsverstoßes und könnten Pferdefleisch enthalten, so Remmel.

Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen wurden die Unternehmen Real, Tengelmann, Edeka, Eismann, Markant und Rewe Dortmund von Comigel beziehungsweise deren Luxemburger Tochter Tavola beliefert worden waren. Im Fall von Tengelmann sollen bundesweit 512 Läden betroffen sein.

Bislang hat lediglich die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann eingeräumt, dass die aus dem Verkehr gezogene A&P-Tiefkühl-Lasagne des Unternehmens von Comigel stammte. „Wir hatten einen Hinweis vom Lieferanten bekommen“, sagte eine Sprecherin SPIEGEL ONLINE. Dabei handele es sich um die Handelskooperation Markant. Daraufhin sei Lasagne der Eigenmarke A&P am Mittwoch vergangener Woche aus dem Verkehr ge-zogen worden – noch bevor die neuen Pferdefleisch-Funde in Großbritannien bekannt wurden. Die Produkte werden derzeit überprüft, Ergebnisse lägen noch nicht vor. „Wir rechnen Ende der Woche damit.“

In einer internen Analyse stieß der Tengelmann-Konzern nach SPIEGEL-Informationen allerdings mittlerweile auf „Fremd-DNA“, die nicht von Rindern, sondern von Pferden stammt. Eine quantitative Aussage, wie viele der aus Frankreich gelieferten Chargen betroffen sind, liegt allerdings noch nicht vor. Über den Befund unterrichtete Tengelmann offenbar das Verbraucherschutzministerium in Nordrhein-Westfalen.

Minister kritisiert fehlende Information der Behörden

Eine Sprecherin von Rewe Dortmund ließ eine Anfrage bislang unbeantwortet. Gegenü-ber dpa hatte Rewe bestätigt, eine verdächtige Lasagne aus dem Sortiment genommen zu haben. Edeka erklärte: „Wir prüfen unsere Eigenmarken im Moment intensiv. Bis dato liegen noch keine entsprechenden Analyseergebnisse vor.“

Ein Eismann-Sprecher wollte ebenfalls keine Stellung nehmen und verwies auf eine schriftliche Presseerklärung. Darin heißt es, das Unternehmen habe bereits in der vergangenen Woche vorsorglich Lasagne-Produkte aus dem Verkehr genommen, um die Verbraucher zu schützen. Darüber hinaus sei ein Labor mit der Untersuchung der Lebensmittel beauftragt worden, Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen lagern die verdächtigen Eismann-Produkte inzwischen an sechs verschiedenen Standorten: Wildau, Verden an der Aller, Niederkrüchten, Groß-Gerau, Esslingen und Pfaffenhofen. Die Lebensmittelkontrolleure müssen die Standorte nun gegebenenfalls einzeln aufsuchen, um vor Ort Proben nehmen zu können.

NRW-Verbraucherschutzminister Remmel kritisierte, dass bei den betroffenen Unternehmen offenbar seit mehreren Wochen der Verdacht einer Falschdeklarierung bestehe und die zuständigen Behörden nicht informiert worden seien. Das sei zwar rechtlich nicht zu beanstanden. „Für unsere Arbeit und für die Aufklärung des Skandals wären solche Hinweise aber notwendig und hilfreich gewesen“, sagte Remmel. „Denn wir reden hier nicht von einem Alltagsvorgang, sondern von einem Skandal, der mittlerweile immer mehr Länder in Europa beschäftigt.“

Die Lieferungen nach Deutschland fanden zwischen November 2012 und Januar 2013 statt. Lebensmittelkontrolleure hatten zuerst in Irland und Großbritannien festgestellt, dass Rindfleischprodukte auch Pferdefleisch enthielten. Inzwischen weitet sich der Skandal auf immer mehr Länder aus. Zu den betroffenen Firmen gehören die Supermarktunternehmen Tesco und Aldi sowie die Fast-Food-Kette Burger King. Besonders in Großbritannien sorgt der Skandal derzeit für Empörung.

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Edeka findet Pferdefleisch in Fertiggerichten – Schmerzmittel Phenylbutazon in Proben

Nach der Supermarktkette Real hat auch Edeka bei der Suche nach Pferdefleisch in Fertiggerichten gefunden. In dem Tiefkühl-Produkt „Gut & Günstig Lasagne Bolognese“ seien bei Analysen in einzelnen Stichproben geringe Mengen Pferdefleisch gefunden worden, sagte ein Edeka-Sprecher am Donnerstag in Hamburg. Der Artikel sei schon am Dienstag vorsorglich aus dem Verkauf genommen worden, nachdem der Lieferant eine mögliche Beimischung von Pferdefleisch nicht ausschließen konnte. Die beigemischte Menge liege bei einem bis fünf Prozent.

Zuvor wurde bekannt, dass Pferdefleisch nach Frankreich exportiert worden, das mit Medikamenten belastet war. Die hatte der britische Landwirtschaftsministers David Heath bestätigt. Spuren des vermutlich für den Menschen gefährlichen Anti-Schmerzmittels Phenylbutazon sei in Proben von insgesamt acht in Großbritannien geschlachteten Pferden gefunden worden, sagte Heath am Donnerstag. Drei dieser Tiere seien nach Frankreich geliefert worden und könnten dort in die Nahrungsmittelkette gelangt sein.

Die britische Lebensmittelaufsichtsbehörde FSA arbeite mit den französischen Behörden zusammen, ergänzte Heath. Seinen Angaben zufolge wurden Spuren des Medikaments aber nicht in den vom britischen Markt genommenen Tiefkühl-Lasagnen der Marke Findus gefunden. Der Fund von Pferdefleisch in diesen Produkten hatte den aktuellen Skandals ins Rollen gebracht.

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Auch in Deutschland wollen Behörden untersuchen, ob in Fertiglasagne enthaltenes Pferdefleisch Medikamente enthält. Es müsse jedoch noch geprüft werden, inwieweit solche Tests möglich seien, sagte am Donnerstag ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums in Düsseldorf. Unter Umständen stünden nicht mehr ausreichend Proben mit falsch etikettierter Fertiglasagne zur Verfügung, die Pferdefleisch enthalte.

Medikament bekämpft Rheuma

Das Medikament Phenylbutazon wird häufig bei Pferden eingesetzt. Tiere, die damit behandelt wurden, dürfen allerdings nicht zu Lebensmitteln verarbeitet werden. Bei Menschen wird die Substanz nach Angaben von Verbraucherschützern vereinzelt im Kampf gegen Rheuma eingesetzt. Nebenwirkungen können demnach – auch bei kurzzeitiger Anwendung – Blutungen in Magen und Darm sein. Nähere Erkenntnisse über die Gefahren für den Menschen liegen nach Angaben von Verbraucherschützern bislang aber nicht vor.

Fazit: Sind wir schon Zombies? Menschen fressen Rind, was aber nicht Rind ist, sondern total egal ist es eben Pferd, ach, Pferd bekommt ein Rheumamittel, was auch Mensch bekommt, doch Mensch frisst es lieber mit Pferd verfeinert. Rückenschmerzen? Kein Problem mehr, ich esse jetzt immer Pferdefleisch. Guten Galopp-Appetit!

Quellen: PRAVDA-TVReuters/dpa/dapd/rp-online.de/SpiegelOnline vom 15.02.2013

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