Studie belegt Unehrlichkeit und Gier als Teil der Bankenkultur

Teile die Wahrheit!

titel

Bringt die Welt der Banken und Finanzmärkte besonders unehrliche und gierige Menschen hervor? Dieser Frage sind Wissenschaftler des Fachbereichs Wirtschaft an der Universität von Zürich nachgegangen. Sie fanden heraus, dass Bankangestellte im Bewusstsein ihrer beruflichen Rolle eher zu Unehrlichkeit neigen als andere Berufsgruppen.

Nicht nur die Finanzkrise 2007 hat schwer am Image der Geldinstitute gekratzt. Auch einzelne Bankenskandale der vergangenen Jahre, wie die durch Chatprotokolle belegte Manipulation des Devisenmarktes und damit verbundene geheime Preisabsprachen, haben dem Ansehen internationaler Bankhäuser wie JPMorgan oder der Citigroup geschadet. Vor diesem Hintergrund haben sich die Schweizer Forscher Alain Cohn, Ernst Fehr und Michel Maréchal der Frage angenommen, ob in Finanzinstituten ein besonders förderliches Klima für Betrug und Unehrlichkeit herrscht. Fehr dazu: „Diese Skandale werfen die Frage auf, ob die Geschäftskultur in der Bankenindustrie betrügerisches oder unethisches Verhalten begünstigt, oder zumindest toleriert.“

Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, befragten er und seine Kollegen Angestellte einer großen, internationalen Bank sowie Mitarbeiter anderer Kreditinstitute. Einer Gruppe wurden ihre berufliche Identität und die damit einhergehenden Normen durch Fragen zu ihrem Arbeitsalltag in Erinnerung gerufen. Ein anderer Teil sollte Angaben zu allgemeinen Themen wie dem persönlichen Fernsehverhalten machen. Anschließend warfen die Teilnehmer unbeobachtet eine Münze und sollten den Testleitern das Ergebnis mitteilen. Je nach festgelegter Gewinn-Seite verdienten sie pro Wurf 20 US-Dollar. Ab einer bestimmten Quote durften sie das Geld behalten und konnten so bis zu 200 Dollar einkassieren. Es zeigte sich, dass die Gruppe, die berufsrelevante Fragen beantwortet hatte („Priming-Effekt“), häufiger falsche Angaben zu ihren Gunsten machte.

Die Normen der Finanzwelt kosten die Institute das Vertrauen ihrer Kunden

Um herauszufinden, ob dieses Phänomen auch bei anderen Berufsgruppen auftritt, befragten Cohn, Fehr und Maréchal Vertreter der Telekommunikations- und Pharmabranche sowie Mitarbeiter aus dem Produktionssektor. In keiner dieser Gruppen spielte es eine Rolle, ob den Personen ihre Profession ins Gedächtnis gerufen wurde – das Verhältnis von Lügen und wahren Angaben blieb gleich. Auch eine Befragung von Studenten zeigte keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Ehrlichkeit der Aussagen über das Ergebnis ihrer Münzwürfe.

Es scheint also ein spezifisches Phänomen des Bankensektors zu sein, dass Menschen vor dem Hintergrund ihrer professionellen Rolle zu mehr Unehrlichkeit neigen. Gestützt wird diese Annahme durch Erkenntnisse der Sozialpsychologie, wonach die persönliche Identität einer Person maßgeblich durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und der darin bestehenden Normen geprägt ist. Die Bankangestellten handelten im Experiment nach den Werten ihres Kreditinstituts.

Maréchal bestätigt dies und fügt hinzu: „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die sozialen Normen des Bankensektors zu mehr Nachsicht gegenüber unehrlichem Verhalten tendieren und somit zum Verlust des guten Rufes der Branche beigetragen haben.“ Er und die Mitglieder seiner Forschungsgruppe legen daher nahe, dass Banken ihre normativen Richtlinien ändern müssten. Ein beruflicher Eid ähnlich wie bei Ärzten sowie begleitende Maßnahmen könnten das Selbstverständnis in den Kreditinstituten hin zu mehr sozialer Verantwortung ändern.

Fazit: Banker sind nicht per se unehrlich. Aber die materialistische Geschäftskultur der Finanzbranche fördert unethisches Verhalten. Je mehr ein Bankangestellter im Kerngeschäft der Banken arbeitet, desto eher neigt er daher zu Mogeleien.

Lesen Sie passend hierzu:

Soziale Schieflage: Kinderbetreuerinnen sind für die Gesellschaft wertvoller als Top-Banker

Quellen: epsos.de/gulli.com vom 20.11.2014

Weitere Artikel:

300x250

Die nächste »Verschwörungstheorie« wird Realität – Banken drohen Strafen wegen Goldpreis-Manipulation

Der Goldkrieg

Zehn Verschwörungstheorien, die sich als wahr herausstellten (Videos)

Da ist doch irgendwas im Busch…

300x250 boxone

Vorsicht Blasenbildung: Oberste Zentralbank warnt vor neuer Krise

$ 280 Billionen Schulden, $ 1,5 Billiarden Derivate und ein Gold-Squeeze

Bundesbank knickt ein: Deutschlands Gold bleibt in den »sicheren Händen« der Federal Reserve

Transparenz-Bericht: Krumme Geschäfte mit Notenbank – US-Konzerne nutzen Gold aus Nordkorea

Deutsche Goldreserven sind weg! Butter bei den Fischen was ist nun damit! (Videos)

EZB senkt Leitzins auf 0,05 Prozent: Enteignung geht weiter – Banken wälzen den EZB-Strafzins auf Ihr Konto ab

Wissenschaftliche Studie enthüllt: Verschwörungstheoretiker sind die Vernünftigsten von allen

Londoner Aufsicht überprüft Manipulationen im Gold-Markt

Soziale Schieflage: Kinderbetreuerinnen sind für die Gesellschaft wertvoller als Top-Banker

Was Putin verschweigt, sagt sein Berater: Deutschland steht unter US-Okkupation (Video)

About aikos2309

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert