„Grexit“: Kein Geld mehr für Rückzahlung an IWF – Bank of England spielt „Brexit“ durch

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1,6 Milliarden Euro müsste Athen dem Währungsfonds allein im Juni zahlen. Laut Innenminister Nikos Voutsis kann man diese Zahlungen aber nicht leisten. Die Finanzwelt wartet gespannt, ob es zum Grexit kommt. Ein neues Indiz: Der Aktienkurs einer kleinen Papierfabrik aus Kanada ist explodiert. Grund soll ein Großauftrag aus Athen sein – dort wird angeblich die neue Währung vorbereitet.

Griechenland wird nach Worten von Innenminister Nikos Voutsis die im kommenden Monat anstehende Schuldenrückzahlung an den Internationalen Währungsfonds nicht leisten können. „Die vier Raten für den IWF im Juni belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro“, sagte Voutsis am Sonntag in einer Sendung von Mega TV. Dieses Geld werde nicht überwiesen, da es nicht vorhanden sei.

Das hoch verschuldete Griechenland ringt mit den internationalen Geldgebern um eine Vereinbarung, die die Auszahlung weiterer Hilfskredite ermöglicht. Dafür sind aber Reformzusagen der Regierung in Athen nötig, die eine Einigung bis Ende Mai anstrebt. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief die internationalen Geldgeber am Samstag zu Kompromissen auf.

Tsipras: „Es gibt Grenzen“

Am Samstag hatte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die internationalen Geldgeber seines Landes zu Kompromissen aufgefordert: „Wir haben Zugeständnisse gemacht, aber wir haben auch unsere Grenzen“, sagte der Regierungschef am Samstag auf einer Veranstaltung seiner linken Syriza-Partei in Athen.

Er werde unvernünftigen Forderungen, etwa bei der Höhe der Mehrwertsteuer oder einer weiterer Liberalisierung des Arbeitsmarktes, nicht nachgeben. Weitere Pensionskürzungen oder drastische Sparmaßnahmen werde es nicht geben. Zugleich bekräftigte er, dass sich Griechenland bei den Verhandlungen mit den Euro-Partnern auf der Zielgerade befinde.

Börse spielt verrückt: Gelddrucker soll bereits die Drachme vorbereiten

Wie eng die internationalen Finanzmärkte verflochten sind, zeigt ein kurzer Blick über den Atlantik: An der kanadischen Börse schoss in der vergangenen Woche die Aktie der Papierdruckerei Fortress in die Höhe. Grund ist jedoch keine Buchdruckerei in Toronto, sondern ausgerechnet Griechenland.

Verdopplung des Kurses binnen weniger Tage

Oder genauer: der Grexit. Athen, so lautet das Gerücht, bereite die Wiedereinführung der Drachme vor. Bei Fortress liefen deshalb die Maschinen auf Hochtouren, schließlich ist das kleine Unternehmen einer der wenigen Hersteller von Banknotenpapier weltweit.

Angefacht wurde die Gerüchteküche vom Börsendienst Zerohedge, der behauptete, es gebe schon konkrete Designs für die neue Drachme. Die Anleger jedenfalls scheinen den Gerüchten zu glauben: Innerhalb von einer Woche sprang der Kurs der Aktie von knapp 1,70 Euro auf fast drei Euro – Tendenz steigend.

Nur eine Manipulation durch Spekulanten?

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Ob wirklich ein Geheimplan zwischen Athen und Toronto existiert, gilt jedoch als äußerst fragwürdig. Die von Zerohedge präsentierten Designs existieren laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bereits seit 2013 – und waren damals nur eine Spielerei eines griechischen Designers.

Viel wahrscheinlicher ist, dass Spekulanten die Gerüchte bewusst gestreut haben, um von der Kursexplosion zu profitieren. In den einschlägigen Foren im Internet diskutieren die Nutzer, ob sich ein Einstieg jetzt noch lohne und wie viel Geld noch zu holen sei.

Schon 2011 vervielfachte sich der Aktienkurs

Viel Geld, sollte sich die Geschichte wiederholen. Denn es ist nicht das erste Mal, dass die Fortress-Aktie wegen Griechenland einen Kurssprung hinlegt. Bereits in den Jahren 2010/2011 gewann der Papierhersteller binnen kürzester Zeit enorm an Wert. Der Grund: Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands.

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Damals stieg der Aktienkurs sogar bis auf umgerechnet 46 Euro – nur um danach wieder auf zwei Euro abzustürzen. Sollte es diesmal ähnlich laufen, können Zocker also viel gewinnen, aber auch viel verlieren.

Bank of England spielt den „Brexit“ durch

Die Bank of England befasst sich mit den wirtschaftlichen Auswirkungen eines möglichen EU-Austritts Großbritanniens. Das geplante Referendum über einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union und die Verhandlungen über Reformen mit den EU-Partnern werfe eine Reihe „ökonomischer und finanzieller“ Fragen auf, teilte die Zentralbank am Freitag mit. Es sei daher selbstverständlich, sich mit diesem Thema zu befassen.

Die eigentlich vertrauliche Information der Bank of England soll durch eine Panne publik geworden sein. Eine E-Mail mit Einzelheiten zu der Untersuchung wurde angeblich versehentlich an einen Redakteur der britischen Zeitung „The Guardian“ geschickt.

Die Einschätzungen der Zentralbank könnten einen großen Einfluss auf die öffentliche Debatte in Großbritannien haben. Die konservativen Tories von Premierminister David Cameron hatten die Parlamentswahl in Großbritannien am 7. Mai mit absoluter Mehrheit gewonnen. Nun will die Regierung mit den 27 EU-Partnern über Reformen verhandeln und die Wähler im Vereinigten Königreich bis zum Jahr 2017 in einem Referendum über die weitere EU-Mitgliedschaft abstimmen lassen (Europa auf Crashkurs (Video)).

Literatur:

Der Crash ist die Lösung: Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten von Matthias Weik und Marc Friedrich

Die Vereinigten Staaten von Europa: Geheimdokumente enthüllen: Die dunklen Pläne der Elite von Oliver Janich

Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs von Ernst Wolff

Die Nazi-Wurzeln der „Brüsseler EU“ von August Kowalczyk

Quellen: PublicDomain/diepresse.com vom 24.05.2015

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