Selbstversorgt! Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten (Videos)

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Gartenbücher gibt es viele. Die allermeisten gehen allerdings davon aus, dass bereits ein Garten vorhanden ist. Wer sich zum ersten Mal mit dem Gedanken trägt, den Speisezettel mit Gemüse, Kräutern und Beeren aus dem eigenen Garten gesund zu gestalten, der fängt damit nicht viel an, weil er im Normalfall Kraut nicht von Unkraut unterscheiden kann.

Mit dem Praxisbuch „Selbstversorgt! Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten“ gelingt der Schritt zum eigenen Selbstversorgergarten garantiert! Die Autorin Heide Hasskerl hat speziell auf Einsteiger in den Gartenbau Rücksicht genommen.

Dieser visionäre und praxisorientierte Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie sich und Ihre Familie mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln selbst versorgen können. Mit großer Liebe und großem Sachverständnis wird detailliert aufgeführt, was Sie benötigen, um ohne großen Aufwand einen kleinen Selbstversorgergarten zu betreiben.

Bald werden Sie begeistert feststellen, dass Gemüseanbauen nicht nur viel einfacher ist, als allgemein angenommen, sondern dass es richtig Spaß machen kann. Rasch werden Sie erkennen, dass ein Nutzgarten obendrein verhältnismäßig wenig Arbeit macht und selbst mit einem Minimum an grünem Daumen problemlos durchführbar ist.

Nützliche Tipps und praktische Tricks der Autorin, Planbeispiele, wie man 30, 100 oder 600 Quadratmeter am effizientesten nutzt, sowie Informationen zur Lagerung der Ernte lassen das Buch aber auch zu einem interessanten Standardwerk für Menschen werden, die bereits die Lust am Gärtnern entdeckt haben.

»Kleinsthöfe werden vielleicht einmal eines nicht mehr so fernen Tages für manchen Mitmenschen eine Art Auffangstation sein. Vielleicht so etwas wie ganz kleine Archen im chaotischen Zeitenstrom, von denen ein neues Denken und Handeln ausgeht, das die Entwicklung der Menschheit hin zu einem glücklichen Leben einen großen Schritt weiterbringt.

Wir alle sollten solche Archen bauen und uns untereinander vernetzen, damit uns die Welle der neuen Zeit schwungvoll erfassen kann und zu neuen Ufern trägt.« Kurt Walter Lau, Natürlich Gärtnern

»Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich.
Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate.
Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen.
Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.«
Chinesische Lebensweisheit

Einleitung

Jeder kann einen Gemüsegarten anlegen

Beinah jedermann, unabhängig von Geschlecht und Alter (Kleinkinder ausgenommen), kann einen Gemüsegarten anlegen. Das gilt auch für jene Mitmenschen, die ständig über ihre Probleme mit Zimmerpflanzen klagen: Ein Garten unterscheidet sich gravierend von einem Blumentopf (Alte Gemüse neu entdeckt: Die besten Sorten anbauen und genießen).

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Natürlich wird der Garten eines älteren Menschen anders gestaltet sein als der einer jungen Familie. Dennoch, egal ob Alt oder Jung, Single oder Großfamilie: Jeder kann und sollte einen Garten haben.

Fünf gute Gründe für einen eigenen Nutzgarten

  1. Frisches Gemüse und köstliches Obst aus eigenem Anbau sind rundum eine feine Sache. Nicht nur die Vegetarier oder Rohköstler werden mir zustimmen: Ein Nutzgarten kommt allen und jedem zugute, da er die unter- schiedlichsten individuellen Bedürfnisse befriedigen kann.
  2. Ein Nutzgarten kann de nGeldbeutel schonen.
  3. Der Nutzgarten kann einem Gourmet ebenso vielfältige kulinarische Highlights bescheren. Also: Möchte der Feinschmecker nicht nur genießen, sondern obendrein sparen – umso besser: Delikatessen aus dem Nutzgarten zum kleinen Preis; Sparen einmal anders; dafür aber ausgiebig. Auf das Sparen wollen wir im Übrigen in diesem Buch besonders eingehen. An alle Sparfüchse also und die, die es werden wollen: aufgepasst!
  4. Ein Garten kann eine Fülle an Abenteuern bieten – Abenteuer, die eine ganze Familie involvieren können. Es gibt so viele wunderbare Geschichten, denen wir im Garten begegnen, dass ein Schriftsteller sie nicht besser erdenken könnte … Selbst in einem – auf den ersten Blick langweilig anmutenden – Nutzgarten herrscht die Allgewalt der Natur. Die Natur ist eine Größe, die sich nur schwer berechnen lässt. Selten ist man im Umgang mit ihr vor Überraschungen gefeit. Umso größer fällt die Freude über einen Triumph aus.
  5. Glauben Sie mir: Wenn Sie der Natur ein Stück vom Paradies abgerungen haben, werden Sie mit Glücksgefühlen konfrontiert, die Sie in dieser Intensität nicht für möglich gehalten hätten.

Der Garten als „Spielplatz“ für Erwachsene

Letztlich aber spielt der Beweggrund, der Sie motiviert hat, einen Nutzgarten anzulegen, keine Rolle: Es ist in jeder Hinsicht eine Entscheidung, die Ihnen Glück und Zufriedenheit bescheren wird. Letzten Endes warten nicht Entbehrung und Schufterei auf Sie, sondern das Paradies.

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Glauben Sie mir: Es gibt nichts Schöneres, nichts Aufregenderes, nichts Ergreifenderes als einen eigenen Garten zu besitzen und sein ganz persönliches (kulinarisches) Paradies zu verwirklichen; Sie ahnen wahrscheinlich nicht, wie gewaltig die Sortenvielfalt ist. Hierbei kommt es ausschließlich darauf an, was genau Sie – ja Sie! – wollen. Ihr Garten kann wirtschaftlichen Aspekten genügen, preußische Ordnungsliebe symbolisieren, er kann wild und verwegen sein … (Alte Saat: Darum müssen wir sie bewahren (Videos))

Ihr Garten kann bunt sein, Arbeit machen (wenn Sie dies wollen) oder Abwechslung bieten. In ihm können Delikatessen zu grandiosen Gaumenfreuden heranreifen, Blumen blühen, der Liegestuhl zum Faulenzen einladen, über dem köstliches, sonnengereiftes Beerenobst einen Hauch Schlaraffenland verbreitet …

Ich behaupte, dass ein Garten der Spielplatz der Erwachsenen ist. Spielen Sie! Spielen Sie mit Formen und Farben, mit Düften und Geschmäckern! Leben Sie Ihre ureigene Kreativität! Und erleben Sie eine lebendige Vielfalt, die Ihnen einen kleinen Einblick in die unergründlichen Tiefen der Natur gewährt.

Ein Garten ist ein Stück Natur, das der Gärtner gleich einem Bildnis „malt“. Ein Garten ist ein Stück Natur, das von der Natur auf wunderbare Weise beseelt wird …

Anfallende Kosten und zu erwartender Nutzen

Die Preise für Sämereien variieren erheblich. Es können jedoch Kosten durch eine eigene Samenanzucht gespart werden. Dies ist auch von einem Einsteiger realisierbar.

Einfache Gemüsearten zur Samenanzucht sind: Bohnen, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Kürbisse, Radieschen, Salat, Spinat, Tomaten, Zwiebeln. Falls Sie sich angesichts der Aufzählung fragen, weshalb nicht Möhren oder Kohlrabi darunterfallen: Zweijährige Gemüse sind in der Samenanzucht aufwendiger.

Bitte beachten Sie: Nur aus samenfesten Gemüse kann Samen gewonnen werden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass auf der Samentüte das Wort „Hybrid“ (F1/F2) nicht vermerkt ist, wenn Sie daraus Samen vermehren wollen.

Gartengeräte können richtig Geld kosten. Weniger ist mehr. Wenn Sie sich absolut sicher sind, dass aus Ihrem Einstieg in die schöne Welt des Gärtnerns eine aufrichtige Leidenschaft wurde, können Sie investieren. Aber zu Beginn sollte das Portemonnaie nicht zu locker sitzen.

Die Werbung in Gartenfachmärkten suggeriert oft die Nützlichkeit einer Vielzahl unnützer Geräte. Tatsächlich reichen ein Spaten, eine Hacke und ein Rechen vorerst vollkommen aus!

Der Wert des Gemüses im eigenen Garten geht erheblich über den Geldwert des Gemüses in Geschäften hinaus. Auf keinen Fall können Sie hier eins zu eins umrechnen. Falls Sie kalkulieren wollen, rechnen Sie bitte Zeit und Fahrkosten mit ein, die Sie benötigen, um Gemüse im Handel zu erwerben.

So benötigen Sie wahrscheinlich kein Fahrzeug, um in den Garten zu gelangen, was die Fahrtkosten senkt; auch die Zeitinvestition reduziert sich: Nervenraubendes Schlange stehen an übervollen Kassen im Supermarkt entfällt. Anstelle Frust Wohlgefühl! Auch der Nährwert der selbst erzeugten Gemüse punktet gegenüber den im Handel erhältlichen Doppelgängern: Frisches Gemüse weist den höchsten Vitamingehalt auf.

Der Wert, den ein Nutzgarten darstellt, ist keinesfalls mit dem Aspekt der günstigen Lebensmittel erschöpft. Es wird viele schöne Stunden geben, die Sie in Ihrem Garten erleben. Und schauen Sie doch bitte nur einmal, wie viel Geld im Handel für ein Glas Gemüsefond verlangt wird. Den können Sie sogar aus Ihrem „Gemüseabfall“ ganz billig selbst herstellen. Wirklich aus dem Putzabfall der

Gemüse kann ein absolut delikater Fond kreiert werden. Kochen Sie hierfür einfach die gereinigten Schalen Ihrer Gemüse (Kohlrabi, Möhren, Salatblätter, Zwiebelschloten, Erbsenschoten) aus und fügen Sie einige Blätter der Pastinake hinzu. Sieben Sie das Ergebnis durch und gewinnen Sie einen Fond, der so köstlich mundet, dass Sie sicherlich nie mehr wieder einen Tropfen teuren Fond kaufen werden.

Neben Gemüse liefert ein Garten eine Menge Präsente. Für jeden Anlass finden Sie mit ein wenig Phantasie das passende Geschenk. Egal ob es handkreierte Konfitüren oder sauer eingelegte Delikatessen sind. Und dem Charme eines Straußes gebundener farbiger Zwiebeln konnte bisher kaum jemand widerstehen.

Wägen Sie ab, ob es sinnvoll ist, eine Tüte Samen zu kaufen oder Jungpflanzen selbst zu ziehen. In einer Packung Tomatensamen sind zirka 80 Samen enthalten. Selbst wenn nur die Hälfte der Samen aufgeht: Wollen Sie so viele Tomatenpflanzen einer Sorte?

Die ersten Salatpflanzen, die der Fachmarkt anbietet, sind relativ teuer; außerdem besteht die Gefahr, dass sie von Schädlingen heimgesucht werden, weil die Saison noch nicht so richtig begonnen hat. Wenn man bedenkt, dass in einer Packung Salatsamen etwa 500 Samen sind: Falls nur die Hälfte dieser Samen aufgeht und davon eventuell noch die Hälfte der aufgegangenen Sämlinge von Schädlingen verzehrt werden, bleiben immer noch derart viele Salatpflanzen übrig, dass damit ein sehr, sehr großes Beet bepflanzt werden könnte.

Freie Plätze im Garten sollten Sie mit Blumen bepflanzen. Ganz einfach in der Kultur zu handhaben sind beispielsweise die Ringelblumen (Calendula officinalis) oder die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus L.). Mit den Blüten dieser Blumen können auch Salate dekoriert werden (Natürlich gärtnern mit der »Wundererde« Terra Preta).

Was Sie bedenken sollten

Grundsätzlich bedarf eine größere Gartenfläche einen höheren Arbeitsaufwand und somit einen gesteigerten Zeitaufwand. Die Ernteerträge eines größeren Nutzgartens fallen grundsätzlich gewichtiger aus. Eine Großfamilie profitiert sicherlich davon, Kleinfamilien werden mit der Konservierung konfrontiert.

Ein großer Nutzgarten bedarf eines geübten Gärtnerblickes, damit Harmonie im Garten herrscht. Wenn Sie sich übernehmen, tritt das Wunderbare, das einem Nutzgarten innewohnt, in den Hintergrund. Stress und Angst machen sich breit.

Ein-Euro-Rechnung

Ernteertrag aus einer Packung handelsüblichem Samen zum Preis von etwa 1 Euro unter optimalen Bedingungen:

Diese Aufzählung könnte grundsätzlich mit einem identischen Ergebnis fortgesetzt werden. Stellt man den Preis dagegen, den der Handel beispielsweise für einen Kopf Salat oder ein Bund Radieschen verlangt, tritt die tatsächliche Ersparnis besonders offensichtlich zutage. Auch wenn derzeit die Preise, die beispielsweise für Zwiebeln oder Kartoffeln verlangt werden, eher gering sind, rechnet sich die Arbeit, die in einen Nutzgarten investiert werden muss, auf jeden Fall.

Mein Rat

Ziehen Sie aus einer Packung Gemüsesamen, die häufig verzehrt werden (Salat, Kohlrabi, Rüben und Kohlgemüsen), eigene Pflanzen im Garten. Das schont den Geldbeutel. Anderes Gemüse, von dem nur wenig benötigt wird (Porree, Zucchini, Kürbis, Blumenkohl, Rosenkohl), kaufen Sie hinzu. Das spart Geld!

Auf keinen Fall sollten Sie auf das Anpflanzen von Zwiebeln oder Katoffeln verzichten, und zwar auch, wenn der wirtschaftliche Anreiz im ersten Moment vielleicht nicht so dominant ist: Zwiebeln halten die Möhren gesund, Frühkartoffeln sind meistens nicht so günstig, Kartoffeln aus dem eigenen Garten weisen einen deutlich besseren Geschmack auf.

Planen Sie Ihren Nutzgarten nicht zu groß. Achten Sie dabei auf Vielfalt: Weniger ist auch hier mehr.

Hier das Inhaltsverzeichnis von „Selbstversorgt! Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten“ als PDF.

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Literatur:

Frisches Gartengemüse auch im Winter: Anbau und Ernte 40 ausgewählter Kulturen

Selbstversorgt – Das Startprogramm für Einsteiger (GU Garten Extra)

Meine kleine Farm: Anleitung für Selbstversorger

Videos:

Quellen: PublicDomain/Kopp Verlag am 15.05.2018

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2 comments on “Selbstversorgt! Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten (Videos)

  1. Ein Problem ist allerdings, dass es zunehmend schwieriger wird, biologischen Aussaat zu bekommen.
    Was im Handel zu finden ist, ist oft bereits genetisch manipuliert bevor es im Garten zu wachsen beginnt.

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