Gesellschaft: Hurra, wir verblöden!

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Immer wieder beklagen Jugend- und Kulturforscher, dass die nachwachsende Generation zunehmend verdumme, weil der Lehrplan und die Ausbildung nur noch nach ökonomischen Grundsätzen strukturiert sei. „Nichts für’s Leben, sondern für die Wirtschaft lernen wir“ – das ist die provokante These von Bernhard Heinzlmaier, der seit Jahrzehnten Deutschlands Jugend wissenschaftlich analysiert.

Die systematische Verdummung der Jungen, die „mit begrenztem Horizont und engem Herz“ in eine unmenschliche Leistungsgesellschaft gedrängt werden, prangert er bereits seit einigen Jahren an.

Heinzlmaier glaubt, dass bei der Zusammensetzung der Bildungsinhalte nur noch die wirtschaftliche Logik zählen. Die Lehrinhalte würden danach ausgewählt, was später auf dem Arbeitsmarkt auf jeden Fall verwertbar sei. Seit Jahren findet in den Schulen eine Verlagerung zugunsten naturwissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Inhalte statt.

Unterrichtsstunden in Musik, Literatur und Kunst werden gekürzt, weil diese Fächer kein im ökonomischen Sinne nützliches Wissen vermitteln.

Auch dem politischen Interesse der meisten Jugendlichen stellt Heinzlmaier kein gutes Zeugnis aus: „Mit links und rechts kann heute niemand mehr etwas anfangen“.

Bei der Orientierung auf Selbstdarstellung, Konsum und Individualität ist der gesellschaftliche Diskurs verloren gegangen. Man ist zwar unterschiedlicher Meinung, es wird aber nicht mehr darüber diskutiert. „Diskussion und Streit haben aber eine wichtige integrative Funktion“, sagt Heinzlmaier. Und: Utopie, Ideologie oder gar Rebellion spielen heute keine Rolle mehr. „Im Gegensatz zu Spanien und Griechenland haben unsere Leute noch etwas zu verlieren, deshalb wird nicht rebelliert.“

Letztlich geht es um Erfolg, Image und Konsum. Wichtiger als, wie ich mich fühle, ist, wie die anderen mich sehen. Wie sehe ich aus? Welche Statussymbole habe ich? „Dieses Verhalten lernen Kinder und Jugendliche schon sehr früh, und sie lernen auch, sich selbst gut zu verkaufen. Die neuen Medien verstärken dieses Bedürfnis nach Selbstdarstellung und Selbstvermarktung nur noch. Aber notwendig glücklich wird man nicht, wenn man tagtäglich eine Rolle spielt, mit der das eigene Selbst wenig bis nichts zu tun hat.“, so Heinzlmaier weiter.

Auszug aus dem Buch: Performer, Styler, Egoisten: Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben

Der Neoliberalismus ist ein Gas (Deleuze). Einem Gas kann man kaum Grenzen setzen. Aus der Ökonomie kommend strömt es ungehindert in alle Diskurse und Lebenswelten ein. Ökonomische Imperative greifen auf alle Sphären der Gesellschaft über auf Schule, Familie, Gesundheitswesen, Kultur, Bildung usw. Die Gesellschaft ist zum Anhängsel des Marktes geworden.

Wir treffen heute auf ein Phänomen, das in den Sozialwissenschaften als Werteverschiebung vom Postmaterialismus zum Neomaterialismus bezeichnet wird. Der Neomaterialismus steht für eine Grundhaltung, die postmaterielle Werte der 68er Generation wie Solidarität, Toleranz, idealistische Selbstverwirklichung und die Kritik an gesellschaftlicher Ungerechtigkeit und Unterdrückung durch ein neomaterialistisches Wertesetting ersetzt, in dem die beherrschenden Werte Sicherheit, Konsum, sozialer Aufstieg, Nutzenorientierung und Affirmation der gesellschaftlichen Verhältnisse sind.

Berechtigt ist nur, was sich vor dem Richterstuhl der ökonomischen Imperative bewähren kann.

Was sich nicht verwerten lässt, wird exkludiert, auch wenn es sich dabei um Menschen handelt.

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In verschulten und autoritär reglementierten Universitäten, in denen Bildung durch die unkritische Akkumulation von Fachwissen und dessen Abprüfung im geistlosen Multiple-Choice-Verfahren verdrängt wird, werden die Jugendlichen systematisch für die Verwendung im Markt hergerichtet. Kritische Reflexionen sind nicht mehr gefragt.

Bildung als Erziehung zur Freiheit, als Persönlichkeitsbildung, als Förderung von kreativen und ästhetischen Fähigkeiten, Bildung der Gesinnung und des Charakters (Humboldt) alles längst verabschiedet und auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen.

Am Ende verlässt schön verpacktes Humankapital die bildungsökonomisch hocheffizienten Ausbildungsfabriken.

Doch die gut ausgebildeten Ungebildeten sind ängstliche Kreaturen. Mit begrenztem Horizont und engem Herz geht diese neue Elite durch die Welt, die Angst im Nacken, von anderen, ebenso coolen Charakteren wie sie selbst aus dem Feld geschlagen zu werden.

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Literatur:

Generation Ego: Die Werte der Jugend im 21. Jahrhundert von Bernhard Heinzlmaier

Die Diktatur der Dummen: Wie unsere Gesellschaft verblödet, weil die Klügeren immer nachgeben von Brigitte Witzer

Performer, Styler, Egoisten: Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben von Bernhard Heinzlmaier

Kapitalismus als Spektakel: Oder Blödmaschinen und Econotainment von Georg Seeßlen, Markus Metz

Quellen: PublicDomain/info-direkt.at vom 14.07.2015

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8 comments on “Gesellschaft: Hurra, wir verblöden!

  1. Ein schwachsinniger Artikel. Die Jungen Menschen haben nicht das Problem, dass die gelernten Inhalte nur für die Wirtschaft da wären, sondern weil sie es genau NICHT sind. Die jungen Menschen lernen altes und unnützliches Zeug, anstatt dass man Sie zum selbstständigen Denken anregt und Ihnen etwas beibringt, dass sie im ECHTEN leben voranbringt.
    Mit den Begriffen links und rechts kann deshalb niemand mehr richtig etwas anfangen, weil die linken, die Sozialisten diese Begriffe verpestet haben und die Seiten vertauscht haben. Dass in dieser Konsumgesellschaft nur Egoisten und Performer zählen, ist der staatlichen Einmischung in die Wirtschaft zu verdanken. Der STAAT hat diese Konsumgesellschaft produziert! Die Gesellschaft ist nicht zum Anhängsel des Marktes geworden, sondern die Gesellschaft ist der Markt. Aber dieser gutfunktionierende, bzw. bestfunktionierende Markt wird durch staatliches Reglement unterdrückt. Deswegen leben wir nicht in einer freien Gesellschaft, sondern in einer ängstlichen. Angst vor der Zukunft und vor der Willkür des Kollektives!

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