Etwas sehr seltsames passiert am Kap der Guten Hoffnung

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In weiten Teilen der Welt erfreuen sich Verbraucher derzeit niedriger Treibstoff- und Heizöl-Preise. Der Grund dafür ist ein massives Überangebot an Rohöl, welches vor allem in den Industrienationen kaum Käufer findet und somit zum Absturz der Ölpreise geführt hat.

Bereits im November 2015 berichteten wir, dass vor der Küste von Galveston in Texas/USA »etwas sehr seltsames« passierte. Fast 30 Millionen Tonnen Rohöl lagen seinerzeit in Tankern vor der texanischen Stadt vor Anker, weil sie ihre Ladung bei den Raffinerien im Großraum Houston nicht losbekamen:

Mehr als 50 kommerzielle Schiffe lagen Ende letzter Woche vor den Häfen in der Region um Houston vor Anker […]

»Es macht den Anschein, dass die Überversorgung im globalen Markt schlimmer wird«, sagte Matt Smith, Direktor für Rohstoff-Forschung bei ClipperData. Diverse Händler sagten, einige Schiffe könnten durchaus ohne Käufer angekommen sein. Sie seien schwer zu finden, da das reichliche Angebot und die Steuern zum Jahresende die Raffinerien dazu bewegen, ihre Bestände herunterzufahren.

Die Financial Times berichtete im November:

»Die Menge Rohöl auf hoher See ist mindesten doppelt so hoch, wie Anfang des Jahres und entspricht mehr als dem weltweiten Tagesbedarf an Öl. Die Zahl der Schiffe wurde von der Financial Times aus Satelliten-Daten und anhand von Quellen aus der Industrie ermittelt.«

Mitte Dezember dann traten weitere »Seltsamkeiten« zu Tage. Mitten im Atlantik machten nachweislich 3 vollbeladene Supertanker unvermittelt eine Kehrtwende und fuhren zurück Richtung Westen. Reuters schrieb im Dezember:

Mindestens drei 37.000-Tonnen-Tanker – Vendome Street, Atlantic Star und Atlantic Titan – haben in den letzten Tagen mitten im Atlantischen Ozean gewendet und fahren jetzt wieder zurück nach Westen.

Die Vendome Street war bereits 800 Meilen vor Portugal (also etwa 75 % der Wegstrecke), bevor sie abrupt abdrehte.

Tanker nehmen den “langen Weg“

Nun berichtet aktuell die US-Plattform Zero Hedge, unter Bezugnahme auf einen Bericht der U.S. Energy Information Administration (EIA), dass das Überangebot an Destillatheizöl in Europa schwimmende Lagerstätten und Änderungen der Tanker-Routen zur Folge hat.

Tanker nehmen – statt der 20-Tage-Route vom Golf von Oman, durch den Suez-Kanal, zu den Häfen an der Nordsee in Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen – die doppelte Fahrzeit in Kauf und fahren derzeit “den langen Weg“ um das Kap der Guten Hoffnung (Der Fluch des billigen Öls).

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Im Bericht der EIA heißt es:

Europa erlebt, wie die US-Ostküste, einen relativ warmen Winter. Zusätzlich zu der schwächeren Heiz-Nachfrage, liegen […] die Bestände der Lager für Destillatheizöl im Raum Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen (ARA) weit über dem Normalniveau.

Höhere Lagerbestände haben die Futures-Preise für Destillat in ARA in ein steiles Kontango gedrückt (= Preise für Lieferzeiträume in der ferneren Zukunft sind höher, als jene für Auslieferungen in den kommenden Monaten). Dies führt dazu, dass Vorräte in schwimmenden Lagern gehalten werden und importierte Fracht auf längere Wegstrecken umgeleitet wird. […]

Trade Press berichtet, dass mehrere Schiffe in europäischen Gewässern, beispielsweise vor der Küste von Gibraltar in Süd-Spanien und außerhalb der ARA-Häfen, speziell als schwimmende Destillat-Lager gebucht wurden.

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Eine weitere von Marktteilnehmern angewendete Taktik ist es, hereinkommende Fracht längere Wege nehmen zu lassen, was mehr Zeit für die Suche nach einem Käufer oder Lagerraum an Land einräumt und auch zu höheren Umsätzen, aufgrund des höheren Preises für spätere Auslieferung, führt.

Nach Trade Press wurden viele Frachtladungen aus dem Mittleren Osten und Indien auf dem Weg nach Europa über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet, der Südspitze Afrikas, anstatt den Suez Kanal in Ägypten zu passieren. Die längere Reise dauert zwischen 30 und 40, statt der 15 bis 20 Tage durch den Suez Kanal.

Wie es aussieht, werden sich die Verbraucher auch weiterhin günstiger Preise erfreuen, ohne sich allzu viele Gedanken über die Ursachen zu machen. Dass das massive weltweite Öl- und Treibstoff-Überangebot Ausdruck einer noch nie dagewesenen globalen Krise ist, welche bereits im vergangenen Jahr ihren unübersehbaren Anfang genommen hat, wird derweil von den wenigsten verstanden (Wie Rockefellers Erdölindustrie die Medizin, die Finanzen und die Landwirtschaft eroberte (Video)).

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“Es ist doch alles in bester Ordnung“… nein, ist es nicht. Wir spüren es nur als Letzte, denn Zentral-Europa, insbesondere der deutschsprachige Raum, ist nichts anderes, als “The last man standing“.

Ob das womöglich einer der Gründe dafür ist, dass besagte Region seit Mitte letzten Jahres mit der Brechstange durch “Flüchtlinge“ destabilisiert wird? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Alles läuft nach Plan…

Literatur:

Deutschland die Drehscheibe des Waffenhandels: Parteien und Panzer sind Petro-Dollar von Walter Bolsinger

Krieg um jeden Preis: Gier, Machtmissbrauch und das Millardengeschäft mit dem Kampf gegen den Terror von James Risen

Der Terrorismus der westlichen Welt: Von Hiroshima bis zu den Drohnenkriegen. Ein Gespräch von Noam Chomsky

Europa im Erdölrausch: Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit von Daniele Ganser

Quellen: PublicDomain/n8waechter.info am 20.02.2016

Weitere Artikel:

Der Fluch des billigen Öls

Wie Rockefellers Erdölindustrie die Medizin, die Finanzen und die Landwirtschaft eroberte (Video)

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About aikos2309

3 comments on “Etwas sehr seltsames passiert am Kap der Guten Hoffnung

  1. hallo aikos
    ich muß ehrlich sagen das ich diesen artikel nicht so richtig verstanden habe…
    wäre es möglich das du dich direkter und einfacher diesbezüglich ausdrücken könntest…
    liebe grüße leif

    1. Hallo Leif,

      die Kurzversion ist: Die Weltwirtschaft ist im Eimer, Öl wird immer weniger benötigt, deshalb wurden nun die Routen für die Öltanker mit Südafrika geändert, dauert länger als durch den Suez-Kanal, die schippern jetzt überall durch die Gegend…

      Gruß
      Nikolas

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