Stromversorgung für ISS mit Zahnbürste gesichert

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An Bord der Internationalen Raumstation war Eile geboten: Drei Solarmodule mussten repariert werden. Gut, wenn man immer alles Nötige dabei hat. Als Werkzeug diente unter anderem eine Zahnbürste.

Nach einer Woche im Sparmodus wird die Internationale Raumstation ISS wieder voll mit Energie versorgt. Der amerikanischen Astronautin Sunita Williams und ihrem japanischen Kollegen Akihiko Hoshide gelang es im zweiten Anlauf, eine neue Stromverteilerbox an der ISS zu installieren. Dazu schraubten sie die Box zunächst ab, um sie dann fester und sicherer wieder zu befestigen. Ein Bolzen und ein Gewindeloch wurden mit improvisierten Werkzeugen wieder gangbar gemacht.

Die Astronauten nahmen zur Beseitigung von Metallspänen auch eine Zahnbürste zu Hilfe. Nach gut viereinhalb Stunden war die Ersatzbox endlich festgeschraubt – knapp eine halbe Stunde später floss der Strom wieder.

Verteiler repariert, Kamera installiert

Für ihre Reparatur waren die Astronauten zu knapp sechseinhalbstündiger Arbeit in den freien Raum ausgestiegen. Zudem reinigten die Raumfahrer in rund 400 Kilometern Höhe den Verteiler und installierten eine Kamera an einem Roboterarm.

Ein erster Versuch, die Ersatzbox zu montieren, war in der vergangenen Woche wegen eines klemmenden Bolzens gescheitert. Seitdem musste die ISS mit etwa 75 Prozent der normalen Energiemenge auskommen, weil nach einem Folgeschaden an einen Trans-formator nur noch fünf der acht Sonnenbatterien am Netz waren.

Fitness-Trainer abgeschaltet

Durch den Ausfall war der Betrieb der ISS in den vergangenen Tagen zwar nie in Gefahr, doch sie hatte auch keine Energiereserven mehr. Vorsichtshalber wurden viele nicht so wichtige Verbraucher, darunter wissenschaftliche Geräte und das Laufband für das Fitness-Training, abgeschaltet. Der Austausch der Box war erforderlich geworden, weil sie zwar noch funktionierte, aber nicht mehr zu steuern war. Russische Experten gehen davon aus, dass die Weltraumstrahlung die Elektronik außer Gefecht gesetzt hat.

Ganz nebenbei hat Williams bei ihrem nunmehr sechsten „Weltraumspaziergang“ einen Weltrekord für Frauen aufgestellt. Sie verbrachte bisher 44 Stunden und 2 Minuten im freien Raum und entthronte damit ihre Kollegin Peggy Whitson, die mit 39 Stunden und 46 Minuten zu Buche steht.

Quellen: NASA/dapd/WeltOnline vom 07.09.2012

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