Gold explodiert: Nur wegen Zinsen? Oder kommt etwas Großes?

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Gold steigt heute deutlich über die Marke von 3600 Dollar – passiert nur, weil die Märkte mit fallenden Zinsen rechnen, oder ist das vielleicht doch die Ankündigung eines (geopolitischen) Großereignisses?

Bekanntlich gilt Gold als sicherer Hafen – und das gelbe Metall hat in zwei Wochen mehr als 300 Dollar zugelegt. Sind das auch Absicherungen von großen Adressen?

Vor den wichtigen Daten zur Inflation in den USA (Erzeugerpreise und Verbraucherpreise) spielt die Wall Street Beste aller Welten: selbst wenn die Inflations-Daten höher ausfallen sollten, werde die Zinsen senken.

Aber das ist vielleicht zu kurz gedacht!

Goldpreis-Rekord: Banken verdoppeln Terminkäufe auf Gold

Der Goldpreis verzeichnete im vergangenen Monat auf Basis des LBMA-Kurses mit 3.429 US-Dollar pro Unze einen Anstieg um 4 Prozent. Im Monatsdurchschnitt wurden 3.362 US-Dollar erreicht. Seit Jahresbeginn hat sich Gold Ende August um 29 Prozent verteuert. Eine neue Londoner Bestmarke wurde gerade erst bei 3.594 US-Dollar erreicht (5. September 2025).

Im vergangenen Monat haben Banken, die im Handel mit Gold-Futures an der COMEX involviert sind, Rekordpositionen auf der Verkaufsseite aufgebaut: Goldmarkt extrem: Banken verkaufen Rekordmenge an Gold auf Termin

Der aktuelle Bank Participation Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC zeigt nun, dass die Institute zwar ihre reinen Short-Positionen weiter erhöht haben. Allerdings sind die Long-Positionen noch stärker gestiegen. Wir analysieren die Daten im Einzelnen.

Nicht-US-Banken verdoppeln Long-Positionen

Die aktuellen Zahlen zeigen die Lage vom 2. September 2025. Hier sank die Netto-Short-Position der (fünf nicht namentlich genannten) US-Banken gegenüber Vormonat um 11 Prozent auf 91.590 Kontrakte. Das entspricht Vorwärtsverkäufen im Umfang von rund 285 Tonnen Gold.

Parallel nahm auch die Netto-Short-Position der (28) Nicht-US-Banken um 10 Prozent ab auf 134.067 Kontrakte (417 Tonnen). Hier stiegen die reinen Short-Positionen um 0,5 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 162.699 Kontrakten. Aber die Long-Positionen haben sich mehr als verdoppelt (+130 %) auf 28.632 Kontrakte. Allerdings ändert dies nichts an der Tatsache, dass die Banken bei den Gold-Futures weiter deutlich auf der Verkaufsseite konzentriert sind.

Aber auch die Banken-Konzentration auf der Short-Seite ist etwas zurückgegangen. Denn die Vorwärtsverkäufe aller Banken hatten Anfang September einen rechnerischen Anteil am gesamten Open Interest von 53 Prozent (Vormonat: Rekordwert von knapp 61 Prozent).

Bankenpositionen, Goldmarkt und Goldpreis

Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Bankenpositionen keine unmittelbaren Schlüsse auf Ursachen und Wirkungen für den Goldpreis ableiten. Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung.

In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten.

Aktuelle Einordnung

Mit dem Abbau ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

Aktuell besteht im amerikanischen Bankensektor daher ein Interesse an einer Gold-Korrektur. Mit zusätzlichen Long-Positionen werden die Risiken derzeit aber teilweise kompensiert, was zu einem weiteren Goldpreis-Anstieg beiträgt.

och was steckt hinter diesem beispiellosen Höhenflug der Edelmetalle? Die Antwort offenbart ein erschreckendes Bild der amerikanischen Wirtschaftspolitik und ihrer globalen Auswirkungen.

Fed in der Sackgasse: Wenn Notenbanker zu Getriebenen werden

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA zeichnen ein düsteres Bild: Mit einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent – dem höchsten Stand seit fast vier Jahren – und dem schwächsten Beschäftigungswachstum des Jahres steht die Federal Reserve mit dem Rücken zur Wand.

Laut dem CME FedWatch Tool preisen Händler bereits mit 88-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ein, während 12 Prozent sogar mit einem drastischeren Schritt von 50 Basispunkten rechnen.

Diese Entwicklung ist nichts anderes als das Eingeständnis eines monumentalen geldpolitischen Versagens. Jahrelang haben die Notenbanker mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Märkte geflutet, nur um nun festzustellen, dass sie sich in eine Ecke manövriert haben, aus der es keinen eleganten Ausweg mehr gibt.

Silber glänzt heller als seit 2011

Nicht nur Gold profitiert von der Dollar-Schwäche und den wachsenden Inflationsängsten. Silber erreichte mit 41,24 Dollar pro Unze den höchsten Stand seit 2011 und zeigt damit, dass die Flucht in Sachwerte längst nicht mehr nur eine Randerscheinung ist. Der Durchbruch über die Widerstandsmarke von 40,40 Dollar signalisiert technisch betrachtet weiteres Aufwärtspotenzial bis in die Region von 44 Dollar im vierten Quartal.

Die Edelmetallrallye ist mehr als nur eine Marktbewegung – sie ist das Misstrauensvotum der Anleger gegen eine Geldpolitik, die längst jedes Maß verloren hat.

Platin hinkt hinterher – aber die Zeichen stehen auf Sturm

Selbst Platin, traditionell das Sorgenkind unter den Edelmetallen, konnte mit einem Plus von 0,62 Prozent auf 1.378,85 Dollar zulegen. Zwar bleibt die Performance hinter Gold und Silber zurück, doch auch hier zeigt sich: Wenn das Vertrauen in Papierwährungen schwindet, suchen Anleger Zuflucht in realen Werten.

Die deutsche Perspektive: Warum Edelmetalle jetzt erst recht glänzen

Was bedeutet diese Entwicklung für deutsche Anleger? Die Antwort ist eindeutig: Während die Ampel-Koalition mit ihrer desaströsen Wirtschaftspolitik das Land in die Rezession getrieben hat und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz trotz vollmundiger Versprechen bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen plant, wird die Inflation weiter angeheizt. Die Zeche zahlen wie immer die Bürger durch höhere Steuern und Abgaben.

In diesem Umfeld sind physische Edelmetalle eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten, Vermögen vor der schleichenden Enteignung durch Inflation zu schützen. Gold und Silber haben über Jahrtausende hinweg ihre Kaufkraft bewahrt – im Gegensatz zu jeder Papierwährung, die jemals existiert hat.

Der perfekte Sturm braut sich zusammen

Die Kombination aus schwächelndem Dollar, steigenden Inflationserwartungen und einer Fed, die offenbar die Kontrolle verloren hat, schafft ideale Bedingungen für weitere Kursgewinne bei Edelmetallen. Analysten von Zaner Metals und City Index sehen bereits die nächsten Kursziele bei 3.700 bis 3.730 Dollar für Gold. Technisch betrachtet bestätigt der Ausbruch über die lange umkämpfte 3.500-Dollar-Marke den bullischen Trend.

Für Anleger, die ihr Vermögen schützen wollen, könnte es kaum einen deutlicheren Weckruf geben. Während Aktien, ETFs und andere Papieranlagen zunehmend von der Willkür der Notenbanken abhängen, bieten physische Edelmetalle einen Anker der Stabilität in stürmischen Zeiten. Eine ausgewogene Beimischung von Gold und Silber zum Portfolio erscheint angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht nur sinnvoll, sondern geradezu zwingend.

Der Edelmetallexperte und Finanzjournalist Bill Holter arbeitete über ein Jahrzehnt Seite an Seite mit seinem Geschäftspartner Jim Sinclair. Kein anderer wusste so viel über Märkte und Geld wie er. Vor zwei Jahren verstarb Sinclair, auch bekannt als „Mr. Gold“. Nun hat Holter, der neue „Mr. Gold“, den Staffelstab übergeben. Holter warnt vor einem explosiven neuen Allzeithoch, das Tag für Tag erreicht wird, denn das gelbe Metall signalisiert große Schwierigkeiten. Holter erklärt:

„Es gibt einen gewaltigen Ausbruch. Meiner Meinung nach wittert der Metallmarkt Risiko und Angst. … Sie haben buchstäblich Billionen von Dollar durch Kredite in Yen finanziert. Und nun ist Folgendes passiert: Die japanische Zinsstrukturkurve ist von praktisch null auf über 1,6 % für 10-jährige (Anleihen) und 3,2 % für 30-jährige (Anleihen) gestiegen.

Dieser Carry Trade gerät jetzt unter Druck, weil der Yen gestiegen ist … Ihre Carry-Kosten sind gestiegen, weil die japanischen Renditen gestiegen sind. Der Goldmarkt sieht also, wie der japanische Carry Trade platzt. Das gilt auch für Staatsanleihen weltweit. Wenn man sich die weltweiten Zinssätze ansieht, steigen sie tatsächlich.“

Sollte die Fed noch in diesem Monat die Zinsen senken, wäre das möglicherweise keine gute Nachricht. Der Anleihenmarkt könnte rebellieren. Holter sagt: „Die Anleihekurse könnten fallen und die Renditen steigen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Dollar bei niedrigeren Fed-Zinsen schwächer wird.“

Anfang des Jahres bezeichnete Holter die Weltwirtschaft als ein überschuldetes Kartenhaus.  Die Verschuldung ist noch schlimmer geworden, viel schlimmer. Holter sagt: „Das Ganze hat einen Turboantrieb, und wenn ich Turboantrieb sage, dann meine ich Angst. Angst vor dem Bankrott. Angst vor Zahlungsausfällen.

Die Welt ist eindeutig überschuldet, und es wird in Zukunft überall Staatsbankrotte geben. Die einzigen beiden Währungen auf der Welt, die nicht zahlungsunfähig werden können, sind Gold und Silber.“

Steht uns also bald ein großer Crash bevor? Holter sagt: „Ich weiß nicht, ob es September, Oktober oder so sein wird, aber sehen Sie sich die Zahlen und Bewertungen an.

Die Bewertungen sind lächerlich. Sehen Sie sich die Zahlen zur Staatsverschuldung weltweit an. Sehen Sie sich die Zahlen zur Höhe der ausstehenden Schulden und der Margin-Schulden an – das ist eine riesige Kreditblase.

Kreditblasen verschwinden nicht einfach so. Kreditblasen platzen und Märkte brechen zusammen. Das Problem ist jetzt, dass das System so hoch verschuldet ist und so groß, dass die Zentralbanken gemeinsam der bevorstehenden Insolvenzwelle nicht standhalten können. Diesmal gibt es keinen weißen Retter.“

Quellen: PublicDomain/kettner-edelmetalle.de/finanzmarktwelt.de/goldreporter.de am 09.09.2025

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