Weihnachten – die Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit

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Kriege, Krisen, Krankheiten – wenn die Welt in Aufruhr ist, sehnen sich viele nach friedlichen und entspannten Zeiten. Nach Liebe und Geborgenheit. Kurzum: Nach einem besinnlichen Weihnachtsfest. 

Im Kreis von Familie und Freunden wollen wir dem Alltag mit all seinen Ängsten, Pflichten und Hürden wenigstens für kurz Zeit den Rücken kehren. Laut Ethnologin und Soziologin Antje Pfab ist dieser Wunsch ganz natürlich. Denn Weihnachten bildet das ruhige Gegengewicht zu den bedrohlichen Aspekten, die tagtäglich auf uns einprasseln.

Warum Weihnachtsrituale ein Gefühl der Sicherheit vermitteln

Weihnachten bedeutet für die meisten Menschen mehr als die Suche nach dem perfekten Geschenk. Vielmehr lässt das Fest der Liebe schöne Kindheitserinnerungen wieder aufleben und vermittelt dadurch ein Gefühl der Geborgenheit. 

Ob wir nun die selbstgebackenen Plätzchen mit Zuckerguss verzieren oder liebevoll die schöne Tischdecke für Weihnachten auf den Esstisch legen – wir entgehen damit ein Stück weit dem Alltagstrott. 

Wir tauchen mit der Weihnachtszeit in eine Art Schutzblase ein, die uns zumindest temporär vor den Wirren der Welt abschirmt. 

Besonders weihnachtliche Rituale können zu dieser Alltagsflucht und damit dem Gefühl der Sicherheit beitragen. Sie geben uns Struktur, vermitteln Zugehörigkeit und Vertrauen. So können sie auch die Bande untereinander stärken – zu Lebenspartnern, Kindern, Eltern, Freunden und Nachbarn. 

In Zeiten vieler Krisen sind diese „Sicherheitspflöcke“, die Rituale zu Weihnachten bilden können, besonders wichtig. Sie sind nicht nur ein Symbol für Gemeinschaft und Geborgenheit, sondern auch für mehr Frieden.

Darum sind Bräuche in der Weihnachtszeit unverzichtbar

Eines vorweg: Die Rituale in der Weihnachtszeit können sich von Familie zu Familie unterscheiden – und das ist auch gut so. 

Die einen wollen jeden Advent zusammen singen, die anderen backen Weihnachtsplätzchen und die nächsten schauen gemeinsam die Lieblingsweihnachtsfilme auf dem Sofa. Und zwar alle Jahre wieder.

Insbesondere für Kinder sind solche Wiederholungen nicht etwa langweilig, sondern eine Art Sicherheitsnetz im Alltag. Weihnachtlichen Ritualen wohnt dadurch eine gewisse Magie inne. Schließlich bereiten sie aus Sicht des Nachwuchses die Ankunft von Santa Claus, dem Christkind oder einfach den ersehnten Weihnachtsgeschenken vor.

Entscheidend ist dabei, dass die Bräuche in jedem Jahr auf die gleiche Weise begangen werden. Sowohl der Ablauf als auch die Rollenverteilung sollten sich nicht verändern, sonst können sich liebgewonnene Rituale plötzlich „falsch“ anfühlen. Auch für Erwachsene. 

Denn klar: Auch wenn wir längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind, kann Weihnachten das innere Kind in uns ansprechen. 

Dabei mögen einige Rituale – etwa das Weihnachtsessen mit der ganzen Verwandtschaft – sicherlich in Stress und Hektik ausarten. Grundsätzlich jedoch erinnern sie uns an schöne Zeiten aus der Vergangenheit, an wesentliche Werte und unsere menschlichen Bedürfnisse.

Sind Bräuche unveränderbar oder dürfen sie sich wandeln?

Viele Erwachsene fühlen sich besonders wohl, wenn die weihnachtlichen Bräuche aus ihrer Kindheit wieder aufleben. So kann das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaums oder der Kirchenbesuch am Heiligen Abend ein angenehmes Gefühl der Nostalgie mit sich bringen. 

Allerdings bedeutet das nicht, dass sich Rituale niemals ändern dürfen. 

Im Gegenteil, es ist wichtig, sie den individuellen Wünschen und Bedürfnissen anzupassen. Wer sich etwa partout nicht mit einem echten Tannenbaum im Wohnzimmer anfreunden kann, sollte sich nicht verpflichtet fühlen, diesen aufzustellen. Es gibt genug Alternativen, die statt der nadelnden Nordmanntanne mit bunten Kugeln und Lichterketten geschmückt werden können.

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Entscheidend ist, dass sich weihnachtliche Bräuche nach Spaß und Zusammenhalt, nicht nach Zwang anfühlen. 

Sinnvoll kann es daher sein, Traditionen regelmäßig unter die Lupe zu nehmen und jene, die nicht mehr zum eigenen Leben passen, abzulegen. Das sollte weder als Abwertung noch als Angriff verstanden werden – vielmehr ist es eine wichtige und richtige Weiterentwicklung.

Quellen: PublicDomain am 31.10.2025

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