Erdartige Planeten deutlich zahlreicher und älter als die Erde

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Eine neue Studie widerlegt die bisherige Vorstellung, dass – ähnlich wie Gasriesen – erdartige Felsplaneten vornehmlich im Umfeld von Sternen entstehen, die eine große Menge an schweren Elementen beinhalten. Stattdessen konnten die internationalen Astronomen aufzeigen dass derartige Felsplaneten um alle Formen von Sternen herum entstehen. Das Ergebnis hat gravierenden Auswirkungen auf die Frage nach Leben und außerirdischer Intelligenz.

Frühere Studien konnten zeigen, dass zumindest jupitergroße Gasriesen dazu tendieren, sich vornehmlich im Umfeld von Sternen zu bilden, die mehr schwerere Elemente als unsere Sonne beinhalten. Dennoch, das zeigen die neuen – aktuell im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten – Ergebnisse der Astronomen um Lars A. Buchhave von der Universität Kopenhagen, finden sich Planeten kleiner als Neptun rund um eine Vielzahl von Sternentypen – darunter auch um jene, mit weniger schweren Elementen als unsere Sonne.

Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis bedeutet nicht nur, dass erdartige Planeten sehr viel häufiger im Universum sind sondern auch, dass für ihre Entstehung keine besonderen Umstände erfüllt sein müssen und dass Felsplaneten wie unsere Erde damit sehr viel früher im Universum entstanden sein könnten, als bislang vermutet.

Zur Entstehung von erdartigen, also Felsplaneten bedarf es Rohmaterialien, die es im frühen Universum noch nicht gegeben hat. Durch den Urknall, so die derzeit gängige Theorie, wurde der Raum zunächst lediglich mit Wasserstoff und Helium gefüllt. Chemische Elemente wie etwa Silizium und Sauerstoff, also die Grundbausteine des Gesteins der Erdkruste, mussten durch die ersten Sterne regelrecht zusammengekocht werden.

Schwere Elemente im Universum sind durch die Umwandlung leichtere Elemente im Innern von Sternen und deren Entstehen und Vergehen entstanden. Die frühesten Sterne selbst bestanden – so die Lehrmeinung – lediglich aus den vergleichsweise leichten Elementen Helium und Wasserstoff. Sobald jedoch ihr innerer Kern vollständig zu Eisen umgewandelt war und somit keine weitere Energie mehr aufgebracht werden konnte, starben diese Sterne und schleuderten gewaltige Gas- und Staubwolken in den Raum. Diese Materiewolken waren es dann wiederum, die kondensierten und in einem kosmischen Kreislauf selbst wieder zum Ausgangsmaterial neuer Sterne und Planeten wurden und werden.

Die aus diesem Vorgang entstehenden Sterne werden dadurch immer reicher an schwereren Elementen. Den Gehalt dieser schweren Elemente beziffern Astronomen nach Graden der sogenannten Metallizität von Sternen. Planeten, die aus den Überbleibseln dieser Vorgänge, also den Gas- und Staubwolken, die sich dann in Scheibenform um die Sterne bilden (sog. protoplanetare Scheiben), bestehen ebenfalls aus diesem „Baumaterial“.

Während sich, wie bereits erwähnt, Gasriesen vermehrt um Sterne mit einer höheren Metallizität bilden, scheint dies für kleinere Planeten indes nicht zu gelten. „Wir haben die spektroskopische Element-Zusammensetzung der Sterne von 226 Exoplaneten analysiert. Die meisten dieser Planeten sind mit maximal vier Erdradien vergleichsweise klein und gleichen den festen Planeten in unserem Sonnensystem“ erläutert Buchave. „Hier scheint die Metallizität der Sterne eine also deutlich geringere Rolle zu spielen.“

Mit der Erkenntnis, dass erdartige und somit zumindest möglicherweise auch lebensfreundliche Planeten nicht nur sehr viel häufiger sind als bislang angenommen sondern auch, dass sie schon sehr viel früher entstanden sein können, erhöht sich einmal mehr die Wahrscheinlich nicht nur auf außerirdisches Leben überhaupt sondern auch auf Intelligenz im All.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de/ku.dk vom 18.06.2012

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