Russland: Der Rubel rollt weiter in den Abgrund

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Rubel weiter auf Talfahrt – Nach „schwarzem Montag“ kommt „schwarzer Dienstag“.

Die russische Währung hat ihren Sturz am Dienstag fortgesetzt, nachdem sie ihren Wert am Vortag vor dem Hintergrund panikartiger Stimmungen an der Börse bereits um zehn Prozent verloren hatte. Nach Angaben der Moskauer Börse kletterten der US-Dollar und der Euro im Tagesverlauf auf über 80 bzw. 100 Rubel.

Im späten Handel konnte sich der Rubel allerdings leicht erholen. Kurz vor Börsenschluss notierte die russische Währung mit 68,6 Rubel je Dollar und mit 84 Rubel je Euro.

Der Handelsauftakt am Dienstag gab gewisse Hoffnungen auf einen Stopp des mehr-tägigen Sturzfluges beim Rubel. Der Dollar und der Euro verloren im Durchschnitt je 6 Rubel, nachdem die Zentralbank in der Nacht zum Dienstag den Leitzins um 6,5 Prozentpunkte auf 17 Prozent angehoben hatte. Aber kurze Zeit später wurde der Sturzflug fortgesetzt.

Dabei war die Situation auf dem Markt nicht so dramatisch, dass die russische Währung auf 80 Rubel je Dollar fallen musste. Dieser Kurs hätte einem Ölpreis von 46 Dollar je Barrel entsprochen. Unterdessen lagen die Ölpreise zu dem Zeitpunkt bei etwa 60 Dollar. Selbst nach einer Auktion der Zentralbank, die Geschäftsbanken etwas mehr als drei Billionen Rubel angeboten hatte, gab der Rubel weiter nach: Akteure kauften die Rubel selbst zu einem Zins von 17 Prozent, während der Dollar täglich im Durchschnitt um zehn Prozent zum Rubel gewinnt.

Analyst Sergej Romantschuk von der Metallinvestbank zeigte sich erstaunt über die Politik der obersten Währungshüter, die mit dem Verkauf von etwa einer Milliarde Dollar den Wechselkurs der russischen Währung auf 55 Rubel problemlos nach oben hätten treiben könnten. „Es ist völlig unklar, warum die Zentralbank nichts tut“, sagte er.

Experten wiesen darauf hin, dass die Notenbank ihre Reserven angesichts sinkender Ölpreise nach Möglichkeit zu sparen hat und sie lieber für die Stabilisierung der Zahlungsbilanz und als Valutakredite für den russischen Bankensektor ausgeben soll.

„Dank ihren hohen Währungsreserven könnte die Zentralbank dem Bankensektor bis zu 130 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen, die 2015 für den Schuldendienst gegenüber ausländischen Gläubigern notwendig sind“, sagte Sergej Kotschergin von dem auf den Devisenhandel spezialisierten Unternehmen Exness. „Die Erhöhung des Leitzins auf 17 Prozent wird in den nächsten Wochen Spekulanten vom russischen Devisenmarkt verdrängen… Wenn Medwedew und Putin die Entscheidung der Zentralbank in dieser Woche unterstützen, ist eine Kehrtwende auf dem Devisenmarkt nicht auszuschließen. Bei einem Ölpreis von 59 Dollar/Barrel soll ein Dollar höchstens 62,7 Rubel kosten“, sagte der Analyst.

Einige Experten sind der Ansicht, dass die Zentralbank ihre radikalen Beschlüsse hätte wesentlich früher fassen sollen. „Wenn dieser Schritt (Leitzinsanhebung) früher getan worden wäre, wäre ihr Effekt deutlich stärker gewesen“, sagte Analystin Darja Schelannowa. „Aber jetzt nehmen sich diese Beschlüsse wie eine Geste der Verzweiflung aus und untergraben das letzte Vertrauen des Business und der Bevölkerung. Die Hauptziele – Stabilisierung des Finanzmarktes, Senkung der Inflation und Festigung des Rubels – wurden nicht erreicht. Die Zentralbank handelt hart und sinnlos“, betonte Schelannowa.

„Das so etwas passiert, wäre uns vor einem Jahr nicht einmal im Albtraum eingefallen“: Wenn sogar ein Notenbanker so etwas sagt, dann ist die Lage so dramatisch, dass es nichts mehr zu beschönigen gibt. So konnte der russische Zentralbank-Vize Sergej Schwezow mit seiner alarmierenden Meldung am Dienstag kaum noch Öl ins Feuer gießen.

Analysten sprachen von einer Panik am Markt. Der russische Premier Medwedew berief ein Krisentreffen im Kreml ein. Schon rufen manche die düsteren Erinnerungen an die Rubelkrise von 1998 wach. Damals war Russland zahlungsunfähig und konnte sich nur mit Finanzhilfen von IWF und Weltbank über Wasser halten.

Goldman-Analysten bleiben gelassen

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Die Hauptgründe für den Druck auf den Rubel liegen auf der Hand: Ein drastisch gefallender Ölpreis – minus 50 Prozent seit dem Sommer – bringt immer weniger Devisen in ein Land, dessen wirtschaftliche Stärke fast nur auf seinem Reichtum an Rohstoffen beruht. Dazu kommen die geopolitischen Spannungen und die Sanktionen des Westens gegen Russland. Der diese Sanktionen provoziert hatte, Präsident Putin, war gestern fast der einzige, der zu all dem schwieg.

Erst im Lauf der Woche wird sich zeigen, ob die Zinsanhebung den Verfall des Rubels doch noch stoppen kann. Noch hätte die Zentralbank in Moskau genug „Feuerkraft“, um auch weitere Schritte setzen zu können – auch, wenn der Gesamtwert der russischen Gold- und Währungsreserven seit Anfang des Jahres von rund 500 auf rund 400 Mrd. Dollar gefallen ist. Russland wird Maßnahmen ergreifen müssen, damit die gestiegenen Zinsen die Kredite im Inland nicht extrem verteuern – was die Wirtschaft weiter schwächen und die Rezessionsgefahr verstärken würde. Um die massive Geldflucht zu stoppen, kämen noch Kapitalverkehrskontrollen infrage. Allerdings nur als letztes Mittel – denn gerade weil die russische Zentralbank bisher auf „orthodoxe“ Mittel setzt, also auf Zinsschritte, erntet sie Respekt vonseiten der Analysten.

Auch für die russischen Banken spitzt sich die Lage zu. Bis Ende 2015 müssen sie Schulden in ausländischen Währungen im Gesamtwert von 135 Mrd. Dollar zurückzahlen – was sie in Rubel gerechnet immer mehr kostet. Dennoch wollen sich die Analysten von Goldman Sachs der verbreiteten Untergangsstimmung nicht anschließen: „Während die Sanktionen anfänglich sicher ein wichtiger Faktor bei der Rubel-Schwäche waren, glauben wir, dass inzwischen genügend Devisen in Russland verfügbar sind.

Gleichzeitig löst die massive Abwertung des Rubels einen Kaufrausch innerhalb Russlands aus. Der aus Moskau gemeldete Ansturm auf Haushaltgeräte erinnert bereits an Hyperinflationen der Vergangenheit, wie wir sie in Argentinien und Weißrussland gesehen haben. Das heißt: Nicht nur die ausländischen Anleger, auch die Russen wetten weiterhin auf eine Abwertung des Rubels und geben ihr Geld aus. Russland hat ironischerweise „erreicht“, was die japanische Regierung sich innig wünscht: Kaufrausch dank massiver Inflation.

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Russland beginnt mit Ausverkauf seiner Währungsreserven

Das russische Finanzministerium verkauft zur Stützung des Rubel Devisenreserven. Russland sei bereit, Devisen im Wert von sieben Milliarden Dollar auf den Markt zu werfen. Der Verkauf könne schrittweise erfolgen. Zusammen mit dieser Ankündigung erklärte das Ministerium am Mittwoch, die Währung des Landes sei stark unterbewertet.

Am morgen war der Rubel an der Börse in Moskau erneut auf einen Tiefstand gefallen, nach der Ankündigung zog er kräftig an. Der Dollar verlor 8,9 Prozent auf 62,35 Rubel. Seit Jahresbeginn hat der Rubel 40 Prozent an Wert eingebüßt. Russlands Währungsreserven sind von 524 auf 420 Milliarden Dollar geschmolzen.

Apple stoppt Online-Verkauf in Russland

Wegen des extremen Wertverlusts des Rubels unterbricht der US-Konzern Apple den Online-Verkauf seiner Produkte in Russland. Die Verkaufsseite im Internet sei nicht erreichbar, „während wir die Preise überdenken“, teilte Apple mit. „Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden für die Unannehmlichkeiten.“

Quellen: Ria Novosti/diepresse.com/FocusOnline/n-tv.de vom 17.12.2014

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