Carl Jung: Das kollektive Unbewusste (Videos)

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Einer von Freuds jüngeren Kollegen, Carl Jung, machte sich die Erkundung dies „inneren Raums“ zur Lebensaufgabe. Ausgerüstet mit dem Hintergrundwissen der Freudschen Theorie und einer offenbar unerschöpflichen Kenntnis von Mythologie, Religion und Philosophie ging er zu Werke.

Jung kannte sich besonders gut in den Symbolen komplexer mystischer Traditionen wie etwa dem Gnostizismus, der Alchemie, der Kabbala und ähnlichen Traditionen in Hinduismus und Buddhismus aus. Wenn jemand etwas über das Unbewusste und darüber, warum es sich nur in symbolischer Form ausdrückte, herausfinden konnte, so war das Carl Jung.

Freud postulierte, das Ziel der Therapie sei es, das Unbewusste bewusst zu machen. Dies hat er auch zum Ziel seiner Arbeit als Theoretiker gemacht. Dennoch gibt dies dem Un-bewussten zumindest einen unangenehmen Beigeschmack, um es vorsichtig auszu-drücken:

Es ist ein Kessel voll schäumender Begierden, eine bodenlose Grube voll perverser und inzestuöser Sehnsüchte, ein Friedhof für einschüchternde Erfahrungen, die dennoch wiederkehren und uns erschrecken. Ehrlich, das klingt nicht nach etwas, das ich gerne bewusst machen möchte!

(Bild: Illustration der Struktur der Hölle auf Basis von Dante Alighieri’s „Göttliche Komödie“ von Sandro Botticelli. Nach Carl Gustav Jung repräsentiert die Hölle, wie in jeder anderen Kultur, den verstörenden Aspekt des kollektiven Unbewussten)

Hinzu kam die Kapazität Carl Jungs für besonders klare Träume und gelegentliche Visionen. Im Herbst 1913 hatte er die Vision einer „monströsen Flut“, die einen Großteil Europas verschlang und bis an die Berge seiner Heimat der Schweiz reichte. Er sah Tausende Menschen ertrinken und die Zivilisation zerfallen. Dann verwandelte sich das Wasser in Blut. Auf diese Vision folgten in den nächsten Tagen Träume von ewigen Wintern und Flüssen aus Blut. Jung befürchtete, psychotisch zu werden.

Doch am ersten August desselben Jahres begann der Erste Weltkrieg. Jung stellte fest, dass es irgendeine Verbindung zwischen ihm selbst als Individuum und der Menschheit im Allgemeinen gab, die nicht wegzudiskutieren war. Bis zum Jahre 1928 durchlief er einige eher schmerzliche Prozesse der Selbsterkundung, die zur Basis all seiner späteren Theorien werden sollten.

Er notierte seine Träume, Fantasien und Visionen sorgfältig, zeichnete und malte sie sogar auf und stellte sie plastisch dar. Er fand heraus, dass seine Erfahrungen die Tendenz hatten, sich als Personen zu formieren, beginnend mit einem weisen alten Mann und seiner Begleiterin, einem kleinen Mädchen. In der Folge einiger Träume entwickelte sich der weise alte Mann zu einer Art spirituellem Guru. Das kleine Mädchen wurde zu „Anima“, der weiblichen Seele, die als Hauptmedium bei der Kommunikation mit den tieferen Regionen seines Unbewussten diente.

Ein ledriger brauner Zwerg tauchte auf und wies den Weg zum Unbewussten. Er war „der Schatten“, ein primitiver Begleiter für Jungs Ich. Jung träumte, dass er mit dem Zwerg zusammen einen schönen blonden Jüngling tötete, den er Siegfried nannte. Aus Jungs Perspektive war dies eine Warnung vor den Gefahren der Verehrung von Ruhm und Heldentum, die schon bald so viel Leid über ganz Europa bringen würde – eine Warnung vor den Gefahren einiger seiner eignen Neigungen zur Heldenverehrung – der Verehrung seines Lehrers Sigmund Freud!

Jung träumte viel von den Toten, dem Land der Toten und der Auferstehung von den Toten. Die Toten repräsentierten das Unbewusste an sich – nicht das „kleine“ persönliche Unbewusste, mit dem sich Freud so ausgiebig beschäftigt hatte, sondern ein neues kollektives Unbewusstes der Menschheit an sich, das Unbewusste, das alle Toten enthielt, nicht nur unsere persönlichen Geister. Jung begann die psychisch Kranken als Menschen zu sehen, die von diesen Geistern geplagt wurden, zu einer Zeit in der niemand mehr an diese Geister glaubte. Wenn wir unsere Mythologien wiederfänden, könnten wir diese Geister verstehen, mit den Toten auskommen und unsere psychischen Krankheiten heilen.

Kritiker warfen ein, Jung sei schlicht und einfach selbst krank gewesen, als all dies geschah. Doch Jung war der Auffassung, dass man sich nicht damit zufrieden geben kann, nahe der Küste hin und her zu segeln, wenn man den Dschungel kennen lernen will. Man muss in den Dschungel hinein, egal wie seltsam und gefährlich es auch erscheinen mag.

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Theorie

In Jungs Theorie ist die Psyche in drei Teile unterteilt. Der erste Teil ist das Ich, das Jung mit dem Bewusstsein gleichsetzt. Nahe damit verwandt ist das persönliche Unbewusste, darin ist alles eingeschlossen, was im Augenblick nicht bewusst, dem Bewusstsein jedoch zugänglich ist. Das persönliche Unbewusste entspricht ungefähr dem, was die meisten Menschen unter dem Unbewussten verstehen, denn es umfasst sowohl Erinnerungen, die leicht dem Bewusstsein zugänglich gemacht werden können, als auch jene Erinnerungen, die aus verschiedenen Gründen unterdrückt wurden. Doch es umfasst nicht die Triebe, welche Freud hier hinzuzählen würde.

Und nun fügt Jung jenen Bereich der Psyche hinzu, den seine Theorie eindeutig von allen anderen unterscheidet: Das kollektive Unbewusste. Man könnte es auch als das eigene „psychische Erbe“ bezeichnen. Es stellt das Reservoir der eigenen Erfahrungen als Spezies Mensch dar, eine Art Wissen, mit dem wir alle geboren werden. Dennoch ist es uns nie direkt bewusst. Es beeinflusst all unsere Erfahrungen und all unser Verhalten, insbesondere auf emotionaler Ebene; wir wissen jedoch nur indirekt davon, indem wir uns diese Einflüsse genauer ansehen.

Es gibt einige Erfahrungen, die uns die Auswirkungen des kollektiven Unbewussten deutlicher machen, als andere: Die Erfahrung der Liebe auf den ersten Blick, die Erfahrung des Déjà-vu (das Gefühl, dass Sie eine neue Situation bereits kennen) sowie das Wiedererkennen bestimmter Symbole, der Bedeutung bestimmter Mythen, all das kann als die plötzliche Verbindung der eigenen äußeren Realität mit der inneren Realität des kollektiven Unbewussten verstanden werden. Großartigere Beispiele sind kreative Erfahrungen, die Künstler und Musiker auf der ganzen Welt und zu allen Zeiten teilten, oder die spirituellen Erfahrungen der Mystiker aller Religionen, oder die Parallelen in Träumen, Fantasien, Mythologien, Märchen und in der Literatur.

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Ein anderes schönes Beispiel, das in der letzten Zeit intensiv diskutiert worden ist, ist die Erfahrung der Todesnähe. Es scheint, als hätten zahlreiche Menschen aus vielen ver-schiedenen Kulturen ähnliche Erinnerungen, wenn sie aus einer Situation, in der sie dem Tod sehr nahe sind, wieder ins Leben zurückkehren. Sie alle erwähnen, dass sie ihren Körper verlassen, dass sie ihren Körper sowie die um den Körper herum stattfindenden Ereignisse sehr klar sehen, sie erwähnen, dass sie durch einen langen Tunnel zu einer hellen Lichtquelle gezogen werden, dass sie verstorbene Angehörige oder religiöse Figuren sehen, die auf sie warten, und sie alle erzählen von der Enttäuschung, wenn sie diese glückliche Situation verlassen und in ihren Körper zurückkehren müssen. Vielleicht sind wir alle so „geschaffen“, dass wir den Tod in dieser Weise erfahren.

Video: Death is not the end / Der Tod ist nicht das Ende

Archetypen

Die Inhalte des kollektiven Unbewussten werden als Archetypen bezeichnet. Jung nannte sie Dominanten, Imagos, mythologische oder primordiale Urbilder, doch der Begriff Archetyp hat sich durchgesetzt. Ein Archetyp ist eine nicht erlernte Neigung, Dinge in einer gewissen Weise zu erfahren.

Ein Archetyp hat keine Form an sich, sondern er wirkt als „organisierendes Prinzip“ auf das ein, was wir sehen oder was wir tun. Er funktioniert also ähnlich wie die Triebe in Freuds Theorie: Erst möchte das Baby nur etwas zu essen, ohne zu wissen, was es will. Es verspürt ein eher undefiniertes Verlangen, das dennoch nur von ganz bestimmten Dingen befriedigt werden kann, und von anderen eben nicht. Später, vor dem Hintergrund weiterer Erfahrungen, verlangt das Kind nach etwas bestimmterem, wenn es Hunger hat – ein Fläschchen, einen Keks, einen gegrillten Hummer, ein Stück New York Style Pizza.

Der Archetyp ist eine Art schwarzes Loch im All: Sie wissen, dass es da ist, weil Sie erkennen können, wie es Materie und Licht anzieht.

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Der Mutterarchetyp

Der Mutterarchetyp ist ein besonders gutes Beispiel. All unsere Vorfahren hatten Mütter. Wir sind in einem Umfeld aufgewachsen, in dem es eine Mutter oder einen Mutterersatz gab. Als wir noch hilflose Babys waren, hätten wir ohne eine Verbindung zu einer nährenden Person nicht überleben können. Es ist unzweifelhaft, dass wir in einer Weise „gebaut“ sind, welche dieses evolutionäre Umfeld widerspiegelt: Wir kommen zur Welt und suchen die Mutter, wollen sie erkennen und uns mit ihr beschäftigen.

Somit ist der Archetyp der großen Mutter unsere angeborene Fähigkeit, eine gewisse Beziehung wiederzuerkennen, „bemuttert zu werden“. Jung meint, dies sei eher abstrakt und wir neigten dazu, den Archetyp nach außen in die Welt auf eine bestimmte Person zu projizieren, gewöhnlich auf unsere eigenen Mütter. Auch wenn für einen Archetyp keine bestimmte reale Person zur Verfügung steht, neigen wir dazu, den Archetypen zu personifizieren, indem wir ihn in einen mythologischen „Märchenbuch“-Charakter verwandeln. Dieser Charakter symbolisiert für uns dann diesen Archetyp.

Der Mutterarchetyp wird von der Urmutter oder mythologischen „Mutter Erde“ symbolisiert, in westlichen Traditionen von Eva und Maria, aber auch von weniger personalen Symbolen wie etwa der Kirche, der Nation, von einem Wald oder dem Meer. Jung ist der Auffassung, dass jemand, dessen Mutter seinen Bedürfnissen nicht hin-reichend entsprechen konnte, sein Leben oft damit verbringen mag, in der Kirche Trost zu suchen, oder Trost zu finden, indem er sich mit dem „Mutterland“ identifiziert, oder indem er über die Mutter Maria meditiert oder auch indem er direkt am Meer lebt.

Mana

Zunächst muss man verstehen, dass die Archetypen keine wirklich biologischen Größen sind, wie etwa bei Freuds Trieblehre. Es handelt sich eher um spirituelle Anforderungen. Wenn man zum Beispiel von langen Dingen träumt, wäre Freud wohl davon ausgegangen, dass diese Dinge den Phallus und damit letztlich Sex repräsentieren. Doch Jung hätte dies ganz anderes interpretiert. Auch wenn man sehr spezifische Träume von einem Penis hat, muss das nicht unbedingt viel mit dem unerfüllten Bedürfnis nach Sex zu tun haben.

Interessant ist, dass phallische Symbole in primitiven Kulturen gewöhnlich gar nicht auf Sex bezogen sind. Sie symbolisieren meist Mana, oder spirituelle Kraft. Diese Symbole wurden zu ganz bestimmten Anlässen gezeigt, wenn man etwa die Geister anrief, damit sie die Kornernte verbesserten, oder die Fischbeute oder auch dann, wenn jemand geheilt werden sollte. Die Verbindung von Penis und Stärke, zwischen menschlichem und pflanzlichem Samen, zwischen Befruchtung und Fruchtbarkeit werden von den meisten Kulturen verstanden.

Der Schatten

Natürlich finden Sex und Lebenstriebe allgemeine Repräsentationen irgendwo in Jungs System. Sie sind Bestandteil des Archetypen, der als Schatten bezeichnet wird. Er leitet sich aus unserer vormenschlichen, tierischen Vergangenheit ab, als es uns noch vornehmlich ums Überleben und um die Fortpflanzung ging, damals waren wir uns unserer selbst noch nicht bewusst.

Es ist die „dunkle Seite“ des Ich und oft findet sich dort auch das Böse, dessen wir fähig sind. Eigentlich ist der Schatten amoralisch – weder gut noch schlecht, genau wie bei den Tieren. Ein Tier ist in der Lage, sich zärtlich um seinen Nachwuchs zu kümmern, und ebenso in der Lage, brutal seine Nahrung zu jagen, doch ein Tier entscheidet sich nicht bewusst, das eine oder das andere zu tun. Ein Tier tut einfach was es tut.

Es ist „unschuldig“. Doch aus unserer menschlichen Perspektive schaut die Tierwelt eher brutal, unmenschlich aus, somit wird der Schatten etwas wie ein Mülleimer für die Anteile unserer selbst, die wir nicht so einfach eingestehen können.

Symbole für den Schatten sind zum Beispiel die Schlange (wie im Garten Eden), der Drache, Monster und Dämonen. Dieses Tier bewacht oft den Eingang einer Höhle oder einen See, womit das kollektive Unbewusste symbolisiert wird. Wenn Sie also wieder davon träumen, mit dem Teufel zu ringen, mag es sein, dass Sie eigentlich mit sich selbst ringen!

Persona

Die Persona repräsentiert das eigene öffentliche Bild. Der Begriff leitet sich recht offen-sichtlich von dem Wort „Person / Persönlichkeit“ ab und kommt von dem lateinischen Wort für Maske. Die Persona ist also die Maske, die Sie anlegen, bevor Sie sich der äußeren Welt zeigen. Obgleich sie als Archetyp entwickelt wird, ist es der Teil von uns, der dem kollektiven Unbewussten am entferntesten ist, sobald wir die Wahrnehmung der eigenen Persona halbwegs abgeschlossen haben.

Im besten Fall ist die Persona in etwa der „gute Eindruck“, den wir alle hinterlassen möchten, während wir die Rollen spielen, die die Gesellschaft von uns erwartet. Doch sie kann auch der „falsche Eindruck“ sein, den wir verwenden, um die Meinung und das Verhalten anderer zu manipulieren. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass die Persona mit unserer wahren Natur verwechselt wird – auch von uns selbst: Manchmal nämlich glauben wir selbst, was wir in Wirklichkeit nur vorgeben zu sein!

Anima und Animus

Ein Bestandteil unserer Persona ist die männliche oder weibliche Rolle, die wir spielen müssen. Für die meisten Menschen ist diese Rolle durch ihr biologisches Geschlecht festgelegt. Wie Freud, Adler und andere war auch Jung der Überzeugung, dass wir unserer Natur gemäß eher bisexuell sind. Zu Beginn unseres Lebens, als Fötus, haben wir noch keine ausdifferenzierten Geschlechtsorgane, denn diese bilden sich erst nach und nach unter dem Einfluss bestimmter Hormone aus, später dann werden wir entweder weibliche oder männliche Wesen. Desgleichen beginnen wir auch unser soziales Leben als Kinder, weder männlich noch weiblich im sozialen Sinne. Doch sobald uns entweder rosa oder blaue Schuhe angezogen werden, geraten wir unter den formenden Einfluss der Gesellschaft, die uns so von außen zu Männern und Frauen macht.

In allen Gesellschaften unterscheiden sich die Erwartungen an einen Mann von den Erwartungen an eine Frau, zumeist bezogen auf die unterschiedlichen reproduktiven Rollen, zusätzlich ergänzt durch zahlreiche Details, die rein traditioneller Natur sind. Auch in unserer heutigen Gesellschaft gibt es Überbleibsel dieser traditionellen Erwartungen.

Bei Frauen geht man gemeinhin davon aus, dass sie sich eher kümmern und weniger aggressiv reagieren; bei Männern hingegen geht man davon aus, dass sie stark sind und die emotionale Seite des Lebens weitgehend ignorieren. Aus Jungs Sicht weist dies darauf hin, dass wir nur die eine Hälfte unseres Potential entwickelt haben.

Anima stellt den weiblichen Aspekt dar, der im kollektiven Unbewussten der Männer präsent ist, und Animus steht für den männlichen Aspekt im kollektiven Unbewussten der Frauen. Beide Begriffe zusammengenommen werden als chymisch (syzygy) be-zeichnet. Anima kann zum Beispiel als junges, sehr spontanes und intuitives Mädchen personifiziert sein oder als Hexe, oder als Erdenmutter.

Die dazu gehörenden Assoziationen sind zum Beispiel tiefe Emotionalität sowie die Macht des Lebens an sich. Der Animus kann als weiser alter Mann personifiziert werden, oder als Zauberer, oder auch als Gruppe von Männern; damit werden unter anderem Logik, oft auch Rationalität assoziiert.

Anima oder Animus ist der Archetyp, mittels dessen man mit dem kollektiven Un-bewussten allgemein kommuniziert, und es ist wichtig, mit der eigenen Anima/dem eigenen Animus in Kontakt zu treten. Dies ist zudem der Archetyp, der für einen Großteil unseres Liebeslebens verantwortlich ist: Wie der antike griechische Mythos verrät, sind wir immer auf der Suche nach unserer zweiten Hälfte, der Hälfte, die Gott uns genommen hat, und zwar suchen wir die beim anderen Geschlecht. Wenn wir uns auf den ersten Blick verlieben, haben wir oft jemanden gefunden, der unseren Anima oder Animus Archetyp besonders gut vervollständigt!
andere Archetypen

Jung sagt, es gebe keine festzusetzende Anzahl von Archetypen, die wir einfach auflisten und auswendig lernen könnten. Sie überschneiden sich und gehen ineinander über, wie es gerade erforderlich ist, zudem entspricht ihre Logik nicht der gewöhnlichen Logik. Doch hier ein paar weitere Archetypen, die Jung erwähnt:

Neben der Mutter gibt es weitere Familien-Archetypen. Natürlich gibt es auch den Vater, der oft von einem Begleiter oder einer Autoritätsperson symbolisiert wird. Es gibt auch den Archetyp Familie, er repräsentiert die Vorstellung von Blutsverwandtschaft sowie von Bindungen, die tiefer reichen als die bewusst begründbaren Bindungen.

Daneben gibt es das Kind, in Mythologie und Kunst von Kindern und kleinen Wesen dargestellt. Das Christkind, das an Weihnachten gefeiert wird, ist eine Manifestation des Kind-Archetyps und repräsentiert die Zukunft, das Werden, Wiedergeburt und Erlösung. Interessant ist, dass Weihnachten zur Wintersonnenwende gefeiert wird, wobei die Wintersonnenwende in primitiven Kulturen des Nordens gleichfalls Zukunft und Wiedergeburt repräsentiert. Früher entzündeten die Menschen Freudenfeuer und hielten Zeremonien ab, um die Sonne zur Rückkehr zu ermutigen. Der Kind-Archetyp ver-schmilzt oft mit anderen Archetypen und bildet den Kind-Gott oder den Kind-Helden.

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Viele Archetypen sind Figuren aus Geschichten. Wie zum Beispiel der Held – er ist die Mana- Persönlichkeit und Verteidiger gegen böse Drachen. Er repräsentiert im Grunde das Ich – wir neigen alle dazu, uns mit dem Helden einer Geschichte zu identifizieren – und befindet sich sehr oft im Kampf mit dem Schatten in Form von Drachen oder anderen Monstern. Trotzdem ist der Held nicht selten völlig dumm. Denn letztlich weiß er nichts von den Wegen des kollektiven Unbewussten. Luke Skywalker aus den Star Wars Filmen ist ein perfektes Beispiel für einen Helden dieser Art.

Zudem ist der Held oft unterwegs, um die Jungfrau zu retten. Sie wiederum repräsentiert Reinheit, Unschuld und auch Naivität. Zu Beginn der Star Wars Geschichte ist Prinzessin Leia die Jungfrau. Später jedoch wird sie zur Anima, sie entdeckt die Kräfte der Macht – des kollektiven Unbewussten – und wird ein gleichgestellte Partner von Luke, von dem schließlich bekannt wird, dass er ihr Bruder ist.

Der Held wird von dem weisen Alten geführt. Dieser ist eine Form des Animus und enthüllt dem Helden die Natur des kollektiven Unbewussten. In Star Wars wird der weise Alte von Obi Wan Kenobi und später von Yoda gespielt. Beide vermitteln Luke Wissen über die Macht; und während Luke erwachsen wird, sterben sie und werden ein Teil von ihm.

Jetzt interessiert uns natürlich, welchen Archetyp Darth Vader der „dunkle Vater“ wohl repräsentiert. Er ist der Schatten und der Meister der dunklen Seite der Macht. Es stellt sich zudem heraus, dass er Lukes und Leias Vater ist. Als er stirbt, wird er einer der weisen alten Männer.

Es gibt auch einen Tier-Archetypen, welcher die Beziehungen zwischen Menschheit und Tierwelt repräsentiert. Das treue Pferd des Helden wäre ein gutes Beispiel. Oft ver-körpern Schlangen den Tier- Archetypen, sie gelten als besonders weise. Letztlich stehen Tiere in engerem Kontakt mit ihrer Natur, als das bei uns Menschen der Fall ist.

Dann gibt es noch den Schwindler, oft von einem Clown oder einem Magier repräsentiert. Seine Rolle ist es, die Entwicklung des Helden zu hemmen und insgesamt für Schwierig-keiten zu sorgen. In der nordischen Mythologie beginnen viele der Abenteuer, die die Götter erleben, damit, dass der Halbgott Loki ihnen einen Streich spielt.

Andere Archetypen sind schwieriger in Worte zu fassen. Zum Beispiel der Urmann (original man), in den westlichen Religionen von Adam verkörpert. Oder der Gott-Archetyp, der unser Bedürfnis, das Universum zu verstehen, repräsentiert, unser Bedürfnis, allen Geschehnissen eine Bedeutung zuzuschreiben, hinter allem einen Sinn und eine Richtung zu vermuten.

Der Hermaphrodit, männlich und weiblich in einer Person, repräsentiert die Einheit von Gegensätzen, eine wichtige Vorstellung in Jungs Theorie. Manche religiösen Dar-stellungen zeigen zum Beispiel auch Jesus als einen recht femininem Mann. Ähnlich wie eine Figur aus der chinesischen Tradition Kuan Yin, die als männlicher Heiliger galt (der Bodhisattva Avalokiteshwara), dann aber in so femininer Weise porträtiert wurde, dass man die Figur später als die weibliche Gottheit des Mitgefühls betrachtete!

Der wichtigste Archetyp von allen ist das Selbst. Das Selbst ist die ultimative Einheit der Persönlichkeit und wird von einem Kreis, dem Kreuz und den Mandalas symbolisiert, die Jung gerne malte.

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Ein Mandala ist ein Bild, das zur Meditation verwendet werden kann, weil es die Auf-merksamkeit des Betrachters immer wieder zum Zentrum lenkt. Dabei kann es sich um eine ganz schlichte geometrische Figur handeln oder um das hoch kompliziert angelegte Kreismuster eines Kirchenfensters. Die Figuren, die das Selbst am besten personifizieren, sind Christus und Buddha, zwei Menschen, von denen man sagt, sie hätten Perfektion erreicht. Jung hingegen geht davon aus, dass die wahre Perfektion der Persönlichkeit nur im Tod erreicht werden kann.

Die Dynamik der Psyche

Soviel zunächst zu den Inhalten der Psyche. Jetzt wenden wir uns ihrer Funktionsweise zu. Jung spricht von drei Prinzipien, beginnend mit dem Prinzip der Gegensätze. Jeder Wunsch legt sofort sein Gegenteil nahe. Wenn ich zum Beispiel einen guten Gedanken habe, kann ich nicht anders, als auch das schlechte Gegenteil zu denken. Hier handelt es sich um eine grundlegende Feststellung: um eine Vorstellung vom Guten zu haben, muss auch eine Vorstellung vom Bösen vorhanden sein, gleichfalls gibt es weiß nicht ohne schwarz oder hinauf nicht ohne hinunter.

Als ich elf Jahre alt war, kam mir diese Einsicht: Ich versuchte manchmal, armen unschuldigen Waldlebewesen zu helfen, die sich verletzt hatten – oft hatte ich dabei Sorge, sie versehentlich zu töten. Einmal wollte ich ein Rotkehlchenküken gesund pflegen. Als ich es in die Hand nahm, war ich so verwundert, wie leicht es sich anfühlte, dass mir der Gedanke kam, wie leicht es wäre, das Küken einfach in meiner Hand zu zerdrücken. Mir gefiel dieser Gedanke überhaupt nicht, und doch hatte sich der Gedanke eingeschlichen.

Gemäß Jungs Theorie erzeugen Gegensätzlichkeiten die Kraft (oder Libido) der Psyche. Ähnlich wie bei den beiden Polen einer Batterie, oder bei der Spaltung eines Atoms. Der Kontrast gibt Energie ab, ein starker Kontrast erzeugt viel Energie und ein schwacher nur wenig.

Das zweite Prinzip ist das Prinzip der Äquivalenz. Die Energie, die aus den Gegensätzen hervorgeht, wird gleichmäßig auf beide Seiten verteilt. Als ich also das Vogelbaby in der Hand hatte, gab es Energie, mich um das kleine Wesen zu kümmern um ihm zu helfen. Eine gleiche Menge Energie aber war vorhanden, das Küken einfach zu zerdrücken. Ich versuchte aber, ihm zu helfen, so dass die Energie in die verschiedenen Handlungen einfloss, mit denen ich den Vogel retten wollte. Doch was geschieht mit der anderen Energie?

Nun, das ist von Ihrer Einstellung zu dem Wunsch, dem Sie nicht nachgegeben haben, abhängig. Erkennen Siediesen anderen Gedanken an, konfrontieren Sie sich mit ihm, machen Sie ihn dem bewussten Denken zugänglich, dann wirkt die Energie sich zu einer allgemeinen Verbesserung Ihrer Psyche aus. Anders ausgedrückt: Sie wachsen.

Geben Sie aber vor, diesen bösen Wunsch nie empfunden zu haben, wenn Sie ihn unterdrücken und leugnent, dann trägt die Energie zur Ausbildung eines Komplexes bei. Ein Komplex ist ein Muster unterdrückter Gedanken und Empfindungen, die sich um ein archetypisches Thema herum zusammenballen. Wenn Sie leugnen, jemals daran gedacht zu haben, den kleinen Vogel einfach zu zerdrücken, mag es sein, dass Sie dem Gedanken so letztlich die Form eines Schattens geben (Ihrer „dunklen Seite“). Oder wenn ein Mann seine emotionale Seite verleugnet, kann es sein, dass seine Emotionalität in den Anima-Archetypen eingeht und so weiter..

Und hier tauchen nun die Schwierigkeiten auf: Wenn Sie Ihr ganzes Leben lang vorgeben, nur gut zu sein, wenn Sie so tun, als könnten Sie überhaupt nicht lügen, stehlen und töten, dann geht Ihre andere Seite bei jeder guten Tat in einen Komplex um den Schatten herum ein. Dieser Komplex entwickelt dann ein Eigenleben und er wird Sie verfolgen. Sie leiden zum Beispiel an Alpträumen, in denen Sie auf Vogelküken herumtrampeln!

Wenn dies lange genug so weiter geht, kann der Komplex auch die Macht an sich reißen, von Ihnen Besitz ergreifen – und Sie haben am Ende eine multiple Persönlichkeit. In dem Film The Three Faces of Eve porträtiert Joanne Woodward eine sanftmütige liebe Frau, die plötzlich feststellt, dass sie samstags ausging und wie wild Partys feierte. Sie rauchte nicht, fand aber Zigaretten in ihrer Handtasche; sie trank nicht, und wachte doch mit einem Kater auf; sie war eher bieder, und fand sich in sexy Outfits wieder. Eine multiple Persönlichkeit ist selten, doch sie enthält tatsächlich derartig kontrastreiche Extreme.

Das letzte Prinzip ist das Prinzip der Entropie. Dabei handelt es sich um die Neigung, dass unsere Gegensätze zusammenkommen, wobei die Energie im Laufe eines Lebens stetig abnimmt. Jung entlehnt diesen Begriff aus der Physik, dort wird unter Entropie die Tendenz verstanden, dass alle physikalischen Systeme „herunterfahren“, alle Energie verteilt sich gleichmäßig. Steht eine Wärmequelle in einer Ecke des Raumes, wird nach und nach der ganze Raum gleichmäßig warm.

Während unserer Jugend sind die Gegensätze in uns eher extrem ausgeprägt, somit haben wir eher viel Energie. In der Adoleszenz überzeichnen wir die Unterschiede zwischen männlich und weiblich – Jungen versuchen, harte Machos zu sein und Mädchen extrem feminin. Somit fließt sehr viel Energie in ihre sexuellen Aktivitäten! Und Adoleszente pendeln häufig von einem Extrem zum anderen, eben noch waren sie wild und verrückt und eine Minute später entdecken sie die Religion für sich.

Während wir älter werden, kommen wir auch mit unseren unterschiedlichen Facetten besser zurecht. Wir sind etwas weniger naiv-idealistisch und stellen fest, dass wir alle eher eine Mischung von gut und böse in uns haben. Wir fühlen uns vom anderen Geschlecht in uns nicht mehr so bedroht und werden androgyner. Auch physisch ähneln sich alte Männer und Frauen wieder mehr. Dieser Prozess, in dessen Verlauf wir uns über unsere Gegensätze erheben und beide Seiten unseres Seins wahrnehmen, wird als Transzendenz bezeichnet.

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Das Selbst

Ziel des Lebens ist es, das Selbst zu erkennen. Das Selbst ist ein Archetyp, der die Transzendenz aller Gegensätze verkörpert, so dass jeder Aspekt Ihrer Persönlichkeit gleich zum Ausdruck kommt. Dann ist man weder-noch und sowohl als auch männlich und weiblich, weder-noch und sowohl als auch bewusst und unbewusst, weder-noch und sowohl als auch ein Individuum und die Gesamtheit der Schöpfung.

Doch ohne Gegensätze gibt es keine Energie, man hört auf zu handeln. Natürlich muss man dann nicht länger handeln. Damit das alles nicht zu mystisch wird, stellen wir uns das Ganze als ein neues Zentrum vor, eine besser ausbalancierte Position und zwar für die eigene Psyche. Wenn Sie jung sind, konzentrieren Sie sich auf Ihr Ich und sorgen sich um die Trivialitäten der Persona. Wenn Sie älter sind, (vorausgesetzt Sie haben sich so entwickelt, wie es sein soll), konzentrieren Sie sich ein wenig mehr auf das Selbst, du fühlen sich so allen Menschen, allem Leben und selbst dem Universum näher. Jemand, der sein Selbst erkannt hat, ist somit im Grunde weniger selbstsüchtig.

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Video: The Self / Das Selbst

Synchronizität

Persönlichkeitstheoretiker haben jahrelang diskutiert, ob psychologische Prozesse mechanisch oder teleologisch ablaufen. Mechanisch bedeutet in diesem Kontext, dass Dinge auf der Grundlage von Ursache und Wirkung funktionieren: Ein Vorgang führt zum anderen, der wieder einen anderen Vorgang anstößt und so weiter, somit determiniert die Vergangenheit die Gegenwart. Teleologisch bedeutet, dass wir von unseren Vor-stellungen eines zukünftigen Standes vorangetrieben werden, also durch Ziele, Zwecke, Bedeutungen, Werte und so weiter.

Die mechanische Sichtweise ist eng mit Determinismus und Naturwissenschaften verknüpft. Teleologie hingegen ist mit dem freien Willen verbunden und inzwischen eine eher seltene Sichtweise geworden. Unter Philosophen, die sich mit Moral, Gesetz und Religion beschäftigen, ist diese Betrachtungsweise noch recht verbreitet – unter Persönlichkeitstheoretikern natürlich auch.

Von den Wissenschaftlern, mit denen wir uns in diesem Buch beschäftigen, sind die Freudianer und die Behavioristen eher mechanistisch eingestellt, Neofreudianer, Humanisten und Existentialisten hingegen nehmen eher die teleologische Perspektive ein. Jung geht davon aus, dass beide Sichtweisen eine Rolle spielen. Er fügt eine dritte Alternative hinzu, die er als Synchronizität bezeichnet.

Mit Synchronizität ist das Auftreten zweier Ereignisse gemeint, die weder ursächlich noch teleologisch miteinander zusammenhängen und doch in einem bedeutungsvollen Verhältnis zueinander stehen. Einmal erzählte ein Klient einen Traum, in dem ein Skarabäuskäfer vorkam, als genau in diesem Moment ein solcher Käfer durchs Fenster in den Sitzungsraum flog. Manchmal träumen Menschen vom Tod einer geliebten Person und finden dann am nächsten Morgen heraus, dass diese Person zum Zeitpunkt des Traums tatsächlich gestorben ist. Oder Menschen nehmen den Telefonhörer, um einen Freud anzurufen und dieser Freund ist bereits in der Leitung.

Die meisten Psychologen würden derartige Vorkommnisse als Zufall bezeichnen oder versuchen uns zu erläutern, warum solche Ereignisse wahrscheinlicher sind, als wir annehmen würden. Jung hingegen glaubte, dies seien Anzeichen für unsere Verbindung zu anderen Menschen, zur Natur allgemein, und zwar mittels des kollektiven Unbewussten.
Jung war sich nie wirklich klar über seinen eigenen religiösen Glauben. Doch die eher ungewöhnliche Vorstellung von Synchronizität kann leicht von der hinduistischen Sicht der Realität abgeleitet werden. Im hinduistischen Glauben betrachtet man die Gesamt-heit der individuellen Egos wie Inseln im Meer: Wir schauen hinaus in die Welt und denken, wir wären separate Einheiten. Was wir nicht sehen, ist dass wir durch den Meeresgrund tief unter der Wasseroberfläche alle miteinander verbunden sind.

Die äußere Welt wird als Maya bezeichnet, das bedeutet Illusion, und sie wird verstanden als Gottes Traum oder Gottes Tanz. Das bedeutet, dass Gott sie erschafft, ohne dass sie eine Realität an sich hätte. Für unsere individuellen Egos verwendet der Hinduismus die Bezeichnung Jivatman, das bedeutet individuelle Seelen. Doch auch sie sind eine Art von Illusion. Im Grunde sind wir nämlich alle Ausdehnungen des Einen und Einzigen Atman, oder Gott, der es kleinen Teilen seiner Selbst erlaubt, seine Identität zu vergessen und scheinbar separat und unabhängig zu werden, das sind dann wir. Doch wir sind nie wirklich getrennt. Wenn wir sterben, erwachen wir und erkennen, wer wir von Anfang an waren: Gott.

Wenn wir träumen oder meditieren, versinken wir in unser persönliches Unbewusstes, nähern uns immer mehr unserem wahren Selbst, dem kollektiven Unbewussten. Das sind andere Egos. Synchronizität macht Jungs Theorie letztlich zu einer der seltensten Theorien, die nicht nur parapsychologische Phänomene aufgreift, sondern sogar versucht, sie zu erklären!

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Biographie

Carl Gustav Jung ist am 26 Juli 1875 in Kessewil, einem kleinen Dorf in der Schweiz geboren. Sein Vater war Paul Jung, ein Dorfpfarrer, seine Mutter war Emilie Preiswerk Jung. Er wuchs in einer sehr gebildeten Großfamilie auf, dazu gehörten auch Geistliche sowie Exzentriker.

Carl begann schon im Alter von sechs Jahren Latein zu lernen, damit begann auch ein lang anhaltendes Interesse an Sprachen und Literatur – insbesondere die antike Literatur. Neben den meisten westeuropäischen Sprachen konnte Jung auch einige antike Sprachen lesen, unter anderem Sanskrit, die ursprüngliche Sprache der heiligen Bücher des Hinduismus.

In der Adoleszenz war Carl eher ein Einzelgänger, der nicht viel auf die Schule gab und das Wetteifern nicht leiden konnte. Er besuchte ein Internat in Basel, dort wurde er häufig zum Objekt neidischer Schikane. Als Ausflucht benutzte er den Vorwand, sich nicht wohl zu fühlen und entwickelte die peinliche Neigung, in Ohnmacht zu fallen, wenn er unter Druck gesetzt wurde.

Zwar war es sein Wunschberuf, Archäologe zu werden, er nahm jedoch ein Medizin-studium an der Universität von Basel auf. Während er bei dem berühmten Neurologen Krafft-Ebing lernte, entschied er sich für eine Karriere in der Psychiatrie.

Nachdem er den Universitätsabschluss erreicht hatte, nahm er eine Stelle an der Nervenklinik Burghoeltzli in Zürich an, wo er bei Eugen Bleuler, einem Experten für (und dem Namensgeber der) Schizophrenie studierte. 1903 heiratete Jung Emma Rauschenbach. Zusätzlich unterrichtete er an der Universität Zürich, er betrieb eine private Praxis und erfand zu dieser Zeit auch die Assoziationsmethode!

Er war schon lange ein Bewunderer Freuds, als er ihn 1907 in Wien kennen lernte. Man erzählt sich, dass Freud kurz nach ihrem Zusammentreffen alle Termine für den Tag absagte und sich dreizehn Stunden lang mit Jung unterhielt, so groß war die Wirkung der beiden großen Geister aufeinander! Schließlich betrachtete Freud Jung als den Kronprinzen der Psychoanalyse und damit offensichtlich als seinen Nachfolger.

Doch Jung stimmte nie vollends mit Freuds Theorie überein. Während einer Reise nach Amerika im Jahre 1909 kühlte sich ihre Beziehung langsam ab. Sie vertrieben sich die Zeit damit, die Träume des anderen zu analysieren (mehr zur Unterhaltung), als Freud sich übermäßig gegen Jungs Analyseversuche zu wehren begann. Letztlich brach Freud ab, weil er fürchtete, seine Autorität zu verlieren! Jung empfand das als beleidigend.
Der Erste Weltkrieg brachte eine schmerzvolle Periode der Selbsterkundung für Jung.

Dennoch war dies der Anfang einer der interessantesten Persönlichkeitstheorien, die die Welt je gesehen hat. Nach Kriegsende unternahm Jung weite Reisen, so besuchte er zum Beispiel Stammesangehörige in Afrika, Amerika und Indien. 1946 setzte er sich zur Ruhe und zog sich von der öffentlichen Aufmerksamkeit zurück, nachdem seine Frau 1955 verstorben war. Jung starb am 6. Juni 1961 in Zürich.

Video: Carl Jung im Interview

Quellen: PRAVDA TV/Wikipedia/social-psychology.de vom 17.06.2014

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Die CO2 Lüge – Panik für Profit: Einfluss des Universums, Geoengineering und Ende der Eiszeit

Platzt die Bombe? War Angela Merkel ein Stasi-Spitzel? (Videos)

Friedrich Schiller: “Die Räuber” von heute…

Die Machtmaschine – Sex, Lügen und Politik

Das Medienmonopol – Gedankenkontrolle und Manipulationen (Videos)

Warum Geheimdienste feindliche Untergrundorganisationen aufbauen

Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung (Hörbuch)

Die Ja-Sager – Deutschland züchtet eine dumme Generation

Infrastruktur der Neuen Welt Ordnung entsteht weltweit

Das System Octogon – Die CDU wurde nach 1945 mit Nazi-Vermögen und CIA-Hilfe aufgebaut (Video)

Warum die Umweltorganisation Greenpeace die Existenz von Chemtrails an unserem Himmel bestreitet

“Warum?”: Eine Hamburgerin sorgt mit einem Brief an Angela Merkel weltweit für Aufsehen

Sklaven ohne Ketten (Videos)

Dreierkriege – Hannibal und Hitler – zur Urangst

Bombenleger-Prozess: Pofalla räumt BND-Beteiligung an Geheimarmee ein

Immanuel Kant: Was ist Aufklärung? (Video)

Teile & Herrsche: Gesteuerte NPD vom britischen Geheimdienst gegründet (Video)

Die Herrscher der Welt: Ihre Organisationen, ihre Methoden und Ziele (Videos)

Welt: Krieg oder Frieden? (Videos)

Der Mensch, das entrechtete Wesen

Massen-Hypnose durch Kino und Fernsehen (Video)

Agent Hitler – Im Auftrag der ‘NA’tional-’ZI’onisten – Gründung Israels (Videos)

BRD-Diktatur: Wir liefern alles für Krieg und Terror (Videos)

USA: Tea-Party Bewegung als Erfindung der Tabak-Industrie

Organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen – wie Patienten und Verbraucher betrogen werden

Weltkrieg in der Kolonie: US-Drohneneinsätze vor unserer Haustür (Video)

Meinungsmache: Rothschild Presse in Deutschland seit 1849 (Videos)

‘Altnaive’ für Deutschland (AfD) doch eher ein Angebot für Dumme

EUROGENDFOR: Die geheime EU-Spezialeinheit zur Niederschlagung von Aufständen (Video)

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Gesteuerter Protest: FEMEN – Eine wahrhaftig skandalöse Enthüllung

Staatenlos & Neue Welt Ordnung oder Heimat & Weltfrieden (Kurzfilm)

Britisches Empire: Untergang des Hauses Windsor und die Rolle des WWF zwecks Neokolonialismus

Plan der Elite Teil 3 (Video)

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