Alter als Krankheit? Überraschende Erkenntnisse aus Japan (Video)

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Mit fortschreitendem Alter nehmen auch die gesundheitlichen Probleme zu. Vor allem westliche Länder wie Europa stehen aufgrund des demografischen Wandels mit Blick auf die Pflegekrise in den kommenden vor großen Problemen.

Ganz anders sieht das Bild in asiatischen Ländern aus. Hier sind die Menschen oft noch im hohen vital. Was ist ihr Geheimnis? Der Schlüssel liegt nach Worten des Wissenschaftlers Burkhard Poeggeler in der Altersumkehr. Von Frank Schwede

Das Alter ist ein Thema, das viele Menschen beschäftigt. Die häufigste Frage in diesem Zusammenhang lautet: Wie kann ich den fortschreitenden Alterungsprozess stoppen? Verjüngung und die Rückkehr zu einem vitalen und gesunden Leben ist der Traum vieler.

Die Forschung hat auf diesem Gebiet in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Vor allem bei der Altersumkehr. Ein führender Experte auf dem Gebiet ist Burkhard Poeggeler, ein renommierter Wissenschaftler mit über vierzigjähriger Berufserfahrung.

In einem Gespräch im Schweizer Gesundheitsfernsehen QS24 betont Poeggeler, dass es heute nicht mehr nur darum geht, den Alterungsprozess zu verlangsamen oder zu stoppen, sondern ihn komplett umzukehren. Er sagt:

„Die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass das möglich ist und es ist auch gar nicht so kompliziert. Wir können den Alterungsprozess umkehren.“

Zu unterscheiden ist hierbei zwischen Gesundheitsspanne und Lebensspanne. Die Lebensspanne bezieht sich auf die Anzahl der Jahre, die eine Person lebt.

Die Gesundheitsspanne hingegen beschreibt die Jahre, in denen eine Person ohne gesundheitliche Beschwerden lebt. Nach Worten von Burkhard Poeggeler ist es wichtig, beide Konzepte zu unterscheiden.

Er sagt, eine lange Lebensspanne ist nicht viel wert, wenn die letzten Jahre von Krankheit und Leid geprägt sind. Die Forschung zeigt, dass Länder wie Japan eine höhere Gesundheitsspanne aufweist als die meisten westlichen Länder, was automatisch auch zu einer längeren Lebensdauer führt.

In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass Menschen in Japan um achtzig Prozent seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden und im Schnitt vier bis acht Jahre länger leben als in Deutschland.

Das zeigt nach Aussage von Poeggeler, wie wichtig es ist, das Alter selbst ins Visier zu nehmen, um sowohl die Lebensdauer als auch die Gesundheitsspanne zu erhöhen. („Ernährung und Knochengesundheit“: Ein umfassender Leitfaden zur Stärkung der Skelettbasis)

Die Psyche spielt eine wichtige Rolle

Die differenzierte Betrachtung der Forschung ist von großer Bedeutung, so der Wissenschaftler. Poeggeler hebt hervor, dass es nicht nur um genetische oder epigenetische Faktoren geht, sondern dass vielmehr funktionelle und biochemische Parameter entscheidend sind, wobei natürlich das Immunsystem eine zentrale Rolle spielt.

Zwar können klinische Studien beweisen, dass eine Umkehrung des Alterungsprozesses möglich ist, allerdings mangelt es oft an validen Daten darüber, ob die Lebensjahre tatsächlich verlängert werden können.

Das führt häufig zu der Frage, wie sich Forscher sicher sein können, dass die Fortschritte in der Forschung auch tatsächlich zu einem längeren und vor allem gesünderen und beschwerdefreien Leben führen.

Nach Worten von Burkhard Poeggeler werden mit Blick auf das Alter häufig psychosoziale Faktoren vernachlässigt, die einen noch immer unterschätzten Einfluss auf den Alterungsprozess haben.

Eine positive Lebenseinstellung, Lebensfreude und emotionale Intelligenz sind nach Worten Poeggelers eine entscheidende Faktor für Gesundheit im Alter:

„Was fördert die Gesundheit? Das sind im Wesentlichen drei Faktoren: Ernährung, Aktivität, Verhalten. Das sind die drei wesentlichen Dinge, wobei auch die Psyche eine unglaubliche Rolle spielt. Ob du Stress hast oder nicht macht einen riesen Unterschied.

Das scheint einer der wesentlichen Faktoren zu sein, der die Lebenserwartung und damit auch die Lebensdauer oder Lebensspanne bestimmt. Und das gilt noch mehr für die Gesundheitsspanne.“

Die Alterungsforschung ist ein komplexes Feld. Es ist einerseits nicht nur eine enorme Herausforderung, sondern erfordert vor allem einen ganzheitlichen Ansatz, um die verschiedenen Aspekte des Alterns im Blick zu haben.

Die Altersumkehr gewinnt vor dem Hintergrund einer sich zunehmend verändernden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.

Wissenschaftler untersuchen in diesem Zusammenhang vor allem, wie biologische Marker des Alters identifiziert und genutzt werden können.

Die Marker sind entscheidend, um den Alterungsprozess besser zu verstehen und möglicherweise sogar umzukehren. Biologische Marker sind messbare Indikatoren, die Aufschluss über den Gesundheitszustand und das biologische Alter einer Person geben.

Sie können helfen, den Alterungsprozess zu quantifizieren. Die Marker reichen von genetischen Faktoren bis hin zu biochemischen Veränderungen im Körper. Genetische Marker beziehen sich auf Veränderungen in der DNA, die mit dem Alterungsprozess in Verbindung stehen.

Parameter zeigen, wie gut der Körper funktioniert

Zu den biochemischen Markern gehören Hormone und Enzyme, die im Laufe der Lebensspanne variieren; hingegen messen funktionelle Marker die Leistungsfähigkeit von Organen und Systemen im Körper einer Person.

Nach Worten von Burghard Poeggeler ist die Identifizierung der Marker der erste entscheidende Schritt, um den Alterungsprozess überhaupt zu verstehen. Poeggeler sagt:

„Die Alterung ist extrem kompliziert und komplex, daher muss differenziert betrachtet werden.“

Aus dieser Feststellung wird deutlich, dass es nicht nur um das Messen von Jahren geht, sondern viel wichtiger, um ein tiefes Verständnis der biologischen Prozesse. Um die Gesundheit im Alter besser bewerten zu können, spielen Funktionsparameter eine entscheidende Rolle, weil sie Aufschluss darüber geben, wie gut der Körper funktioniert.

Vor allem mit Blick auf die kardiovaskuläre Gesundheit, die ein wichtiger Indikator für das allgemeine Wohlbefinden ist. Stoffwechselparameter bieten Aufschluss, wie effizient der Körper Nährstoffe verarbeitet und schließlich zeigen Immunparameter wie gut der Körper für die Abwehr von Krankheiten gerüstet ist.

Poeggeler betont, dass die Rolle dieser Parameter nicht zu unterschätzen ist, weil sie helfen, potentielle Gesundheitsrisiken bereits im Frühstadium zu erkennen, um bei Bedarf gezielte Maßnahmen ergreifen zu können.

Vor allem das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle im Alterungsprozess, weil es den Körper vor Krankheiten und Infektionen schützt. Poeggeler betont, dass bestimmte Immunparameter eine Person bis zu dreißig Jahre jünger erscheinen lassen können.

Das ist seinen Worten zufolge ein faszinierender Aspekt der Forschung. Allerdings ist die Evaluierung der Parameter ausgesprochen komplex und nicht alle Werte sind immer positiv. Daher ist es wichtig, die Ergebnisse im Kontext zu betrachten und nicht isoliert zu bewerten, so der Wissenschaftler.

Im Laufe der vergangenen Jahre hat die Wissenschaft ständig neue Methoden zur Messung des Alters entwickelt, um den Alterungsprozess besser zu verstehen und um gezielte Therapien zu entwickeln.

Die Forschung zu Alterungsumkehr ist zu einer neuen Dimension der Wissenschaft geworden. Schon heute sind sich Wissenschaftler im Klaren darüber, dass dieses Forschungsfeld in den kommenden Jahren weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben wird.

Ein großes Augenmerk legen Forschende auf die Ernährung und die richtige Supplementierung. Ketonkörper, wie beispielsweise Beta-Hydroxybutyrat, sorgen in der Forschung gerade für viel Aufmerksamkeit. Diese Moleküle entstehen, wenn der Körper Fett anstelle von Kohlehydrate zur Energiegewinnung nutzt.

 

Auf die richtige Ernährung kommt es an

Burkhard Poeggeler betont, dass sie sogar dazu in der Lage sind, den Stoffwechsel erhebliche zu verändern. Studien zeigen, dass die Anwendung von Ketonkörpern nicht nur die Energieproduktion steigert, sondern auch für eine verbesserte geistig Klarheit sorgt.

In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie konnte festgestellt werden, dass Probanden durch die Anwendung von Ketonkörpern bis zu dreißig Jahre verjüngt wurden. Poeggeler:

„Wir haben gesehen, dass die Personen, die wir getestet haben, sage und schreibe in diesem immunologischen Scann um dreißig Jahre verjüngt wurden. Die waren sechzig Jahre alt, chronologisch, und danach waren die Mitte dreißig.“

Das zeigt, dass richtige Ernährung und Supplementierung einen erheblichen Einfluss auf den Alterungsprozess haben. Besonders vegane Proteine sind von Bedeutung, weil sie über essentielle Aminosäuren verfügen, die der Körper benötigt, um optimal zu funktionieren.

Die Proteine sind nicht nur gesund, sondern zudem auch leicht verdaulich. Außerdem unterstützen sie den Stoffwechsel und fördern die Regeneration der Zellen.

Und vegane Proteine sind reich an Arginin. Sie fördern die Durchblutung und die Nährstoffaufnahme und sind eine hervorragende Quelle für Antioxidantien. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln ist, ist also unausweichlich.

Die Supplementierung unterstützt den Körper bei der Aufnahme notwendiger Nährstoffe, weil die richtige Kombination der Nährstoffe die Bioverfügbarkeit erhöht.

Das heißt, dass der Körper die Nährstoffe besser aufnehmen und nutzen kann. Die Nährstoffergänzung aus der Biomatrix ist der Supplementierung von isolierten Nährstoffen stark überlegen, betont Poeggeler.

Anstatt isolierte Nährstoffe zu sich zu nehmen, sollte man auf eine Kombination setzen, die synergetisch wirkt. Wenn bestimmte Nährstoffe zusammen eingenommen werden, können sie sich sogar gegenseitig unterstützen.

Beispielsweise kann Vitamin C die Aufnahmen von Eisen verbessern. Solche Synergien sind wichtig, um einerseits die Gesundheit zu fördern, andererseits um den Alterungsprozess zu verlangsamen.

 

Altersforschung steckt in Deutschland in den Kinderschuhen

Zusammenfassend heißt das, dass die richtige Ernährung und Supplementierung einen erheblichen Einfluss auf den Alterungsprozess hat. Die Anwendung von Ketonkörpern, die Bedeutung von veganen Proteinen und die Supplementierung sind nur einige wichtige Ansätze, die in der Forschung untersucht werden.

Burkhardt Poeggeler ist der Überzeugung, dass die Altersforschung in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen steht, die sowohl die die wissenschaftliche Forschung als auch die Gesundheitspolitik betrifft.

Ein wichtiger und zentraler Punkt ist die Notwendigkeit, den Alterungsprozess nicht nur zu verlangsamen, sondern ihn aktiv umzukehren. Doch wie sieht das in der Praxis aus?

Vor allem in Deutschland gibt es noch immer Rückstände in der Forschung, die die gesundheitliche Prävention und Versorgung beeinträchtigen, was letztlich zu einer stagnierenden Entwicklung in der Altersforschung führt. Poeggeler sagt:

„Von der Forschung versuchen wir jetzt aufzuholen, aber ich befürchte, wenn die weitere, sehr starke Kostensenkungen auf den Weg bringen wollen, dann wird es noch weniger Geld für die klinische Forschung geben und das bedeutet, dass wir dann noch weiter zurückfallen würden.“

Ein ganz anderes Bild zeigt sich in Japan, was nach Worten von Burghardt Poeggeler auf die unterschiedliche Herangehensweise in der Gesundheitspolitik zurückzuführen ist.

In Japan wird mehr Wert auf Prävention gelegt. In Deutschland wird oft erst dann reagiert, wenn es bereits zu spät ist. Doch genau diese Umstände in der Gesundheitspolitik sind nach Worten des Wissenschaftlers entscheidend für die Lebensqualität der Menschen von morgen.

Ein internationaler Vergleich zeigt, dass Deutschland in der Altersforschung hinter Ländern wie den USA und Japan deutlich zurückbleibt. Während etwa in den Vereinigten Staaten innovative Ansätze zur Altersumkehr längst erforscht werden, bleibt Deutschland der traditionellen Denkweise treu.

Burkhardt Poeggeler vermutet, dass die Forschung in Deutschland nicht ausreichend gefördert wird und dass vor allem die Integration psychosozialer Faktoren in der Forschung oft übersehen wird. Doch genau diese Faktoren sind entscheidend für das Verständnis des Alterns.

Das heißt auf den Punkt gebracht, ein ganzheitlicher Ansatz ist nötig, um den demografischen Wandel zu meistern. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und wissenschaftliche Kooperation ist ebenfalls nötig, um Fortschritte in der Altersforschung zu erzielen. Poeggeler:

„Die Entwicklung hier könnte sehr viel besser laufen, wenn man sich dem eröffnet, und wenn man sehr schnell lernt. Das ist jetzt die entscheidende Herausforderung: Werden wir lernen und uns weiterentwickeln oder werden wir borniert, das durchziehen, was wir immer durchgezogen haben, vielleicht sogar noch abbauen und dann abstürzen. Das wir die große demographische Herausforderung nicht sehen und annehmen, sehe ich als eine große Bedrohung.“

Der Austausch von Wissen und Erfahrung kann dazu beitragen innovative Ansätze zu entwickeln und die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Das ist vor allem mit Blick auf die Krise in der Pflege von großer Wichtigkeit.

Video:

Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 02.09.2025

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