
Eine neue Analyse in Royal Society Open Science ergab, dass die Übersterblichkeit in Deutschland im Jahr 2023 stark anstieg, obwohl die COVID-19-Infektionen und -Todesfälle zurückgingen.
Die Autoren berichten, dass die Impfraten der einzige Faktor waren, der mit diesem Anstieg durchgängig korrelierte. Sie betonen jedoch, dass die Studie keinen Kausalzusammenhang belegt.
Professor Christof Kuhbandner von der Universität Regensburg und Professor Matthias Reitzner von der Universität Osnabrück veröffentlichten im September in Royal Society Open Science den Artikel „ Regionale Muster der Übersterblichkeit in Deutschland während der COVID-19-Pandemie: eine Analyse auf Länderebene“.
Mithilfe von Methoden der Lebenserwartungstabellen und bevölkerungsbereinigten Modellen der erwarteten Todesfälle untersuchten die Autoren die Übersterblichkeit in den 16 deutschen Bundesländern von April 2020 bis März 2023, um zu ermitteln, welche Faktoren – COVID-19- Infektionen, Todesfälle, Impfraten, demografische Gegebenheiten oder politische Maßnahmen – die Sterblichkeitsmuster am besten erklären.
Ihr umstrittenstes Ergebnis: Im dritten Jahr der Pandemie stieg die Übersterblichkeit stark an, während die COVID-19-Todesfälle zurückgingen.
Dadurch entstand eine statistische Entkopplung, die positiv mit den Impfraten korrelierte, selbst nach Berücksichtigung der Sterblichkeit im Vorjahr. (Ohne Witz: Gericht verhindert die Freigabe der Statistik der Todesfälle nach Impfstatus, weil sie „die psychische Gesundheit der Bevölkerung gefährden könnte“)
Obwohl kein Kausalzusammenhang nachgewiesen wurde, sind die Korrelationen dennoch beunruhigend.
Studiendesign: Übersterblichkeit auf Ebene der Bundesstaaten über drei „Pandemiejahre“ hinweg
Diese Beobachtungsmodellstudie analysierte Mortalitätsdaten für drei Zeiträume:
- P1: April 2020-März 2021
- P2: April 2021-März 2022
- P3: April 2022-März 2023
Die Forscher berechneten die zu erwartenden Todesfälle anhand der Sterbetafeln von 2017-2019, wandten Korrekturfaktoren für die Sterblichkeit zwischen Bund und Ländern an und korrelierten die Übersterblichkeit mit: COVID-19-Todesfällen, PCR-bestätigten Fällen, Impfraten (doppelt und dreifach), Altersstruktur, Armut, BIP, Vertrauen in Institutionen und Strenge der Politik .
Die Autoren verwendeten außerdem Change-Score-Modelle und ANCOVA, um zeitlich invariante Störfaktoren und die erhöhte Sterblichkeit im Vorjahr zu kontrollieren.
Ergebnisse: Frühe Korrelation der COVID-Todesfälle, spätere Entkopplung und ein Impfparadoxon
- In den ersten beiden Jahren korrelierte die Übersterblichkeit stark mit den COVID-19-Todesfällen (r = 0,96 bzw. r = 0,89). Dennoch überstiegen die COVID-19-Todesfälle die Übersterblichkeit deutlich (z. B. 78.185 COVID-19-Todesfälle gegenüber 22.405 zusätzlichen Todesfällen in Phase 1). Die Studie vermutet Fehlklassifizierungen oder Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen als mögliche Erklärungen.
- Drittes Jahr: Ein „neuer Faktor“ trat auf. Die COVID-19-Todesfälle und -Infektionen sanken, aber die Übersterblichkeit stieg sprunghaft von ca. 26.973 auf ca. 78.493 an. Korrelationen mit den COVID-19-Ergebnissen lösten sich auf (r = 0,32, nicht signifikant).
- Impfkorrelation:
- In P3 korrelierten höhere Impfraten mit einer höheren Übersterblichkeit (r = 0,65, p = 0,006).
- Die Analyse der Veränderungswerte für P2→P3 ergab r = 0,93, p < 0,001, auch nach Berücksichtigung der vorherigen Mortalität.
- In Bundesstaaten mit höheren Impfraten waren die Rückgänge bei den COVID-19-Todesfällen und der Fallsterblichkeitsrate ebenfalls geringer.
Die Autoren weisen wiederholt darauf hin, dass Korrelation nicht gleich Kausalität ist und dass versteckte Störfaktoren weiterhin möglich sind. Statistisch gesehen war die Impfung jedoch der einzige verlässliche Prädiktor für eine erhöhte Übersterblichkeit im dritten Jahr.
Verzerrung und Interpretation: Wo die Studie ihre Grenzen auslotet – und wo sie zurückweicht.
Stärken
- Transparente Methodik, vollständig auf Bundesstatistiken basierend.
- Geht rigoros auf zeitlich invariante Störfaktoren mit Hilfe von versicherungsmathematischen Modellen und ANCOVA ein.
Potenzielle Bias-Signale (TSN-Bias-Meter)
- Fokus der Darstellung: Obwohl die Autoren keine Kausalität behaupten, betont die Arbeit stark die paradoxe positive Korrelation zwischen Impfung und Krankheit, während sie alternativen Hypothesen für die Sterblichkeit im dritten Jahr (z. B. verzögerte medizinische Versorgung, Überlastung des Gesundheitssystems, Klimaextreme, Sequenzierungsverzerrungen) weniger Gewicht beimisst.
- Selektive Kontextualisierung: Die Diskussion stellt Daten zur Gesamtmortalität aus randomisierten Studien in den Vordergrund, die mRNA- Impfstoffe kritisieren , und zitiert Mortalitätsanalysen, die in der Mainstream-Epidemiologie umstritten sind.
- Zu wenig beachtete Bezugsgrößen: Es ist bekannt, dass sich die Aussagekraft der PCR-bestätigten „Infektionsraten“ und der administrativen COVID-19-Todeszahlen nach 2022 verändern wird, dennoch behandeln die Autoren sie als stabile Vergleichsmetriken.
Haben die Autoren also einen Zusammenhang zwischen Impfung und erhöhter Sterblichkeit untersucht?
Ja – direkt, umfassend und wiederholt.
Die Studie analysiert explizit die Impfraten als Prädiktor für die erhöhte Sterblichkeit, findet statistisch signifikante positive Zusammenhänge im dritten Jahr und kommt zu dem Schluss, dass dieses Muster „die Notwendigkeit einer dringenden Untersuchung potenzieller unbeabsichtigter Auswirkungen von Impfungen oder anderer, bisher vernachlässigter Todesursachen unterstreicht“.
Abschluss
Diese Studie liefert Hinweise mittlerer Stärke auf einen unerwarteten, statistisch robusten Zusammenhang zwischen Impfraten und Übersterblichkeit im dritten Pandemiejahr in Deutschland – ohne jedoch einen Kausalzusammenhang herzustellen.
Ihr wichtigster Beitrag ist methodischer Natur: Sie hebt eine Entkopplung zwischen COVID-19-Todesfällen und Übersterblichkeit nach 2022 hervor und erfordert neue Untersuchungsansätze.
Die größte Einschränkung liegt in der Interpretation: Korrelationsmuster sind keine Erklärungen, und die Herangehensweise tendiert zu impfstoffzentrierten Hypothesen, während alternative Einflussfaktoren nur teilweise untersucht werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studie berechtigte Bedenken aufwirft – diese aber nicht ausräumt – und eine tiefergehende, multidisziplinäre Untersuchung des Anstiegs der Übersterblichkeit in Deutschland in den Jahren 2022–2023 fordert.
Quellen: PublicDomain/childrenshealthdefense.org am 20.11.2025








