Die Maschine, die die Energiekriege für immer beenden könnte: Einblick in Deutschlands geheime Stellarator-Revolution

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Stellen Sie sich ein Kraftwerk vor, das mit Meerwasser betrieben wird, keine Treibhausgase produziert, keinen langlebigen radioaktiven Abfall erzeugt, nicht schmelzen kann und Millionen von Haushalten rund um die Uhr – für immer – mit Strom versorgt.

Das ist keine Science-Fiction. Das ist das Versprechen von Stellaris , dem weltweit ersten vollständig entwickelten Stellarator-Fusionskraftwerk, das Anfang 2025 in München von einem Start-up-Unternehmen vorgestellt wurde, von dem außerhalb der Plasmaphysik kaum jemand je gehört hatte: Proxima Fusion.

Die Wendung, die alles verändert

Siebzig Jahre lang jagte die globale Fusionsforschung dem Tokamak hinterher – einem russischen, ringförmigen Magnetreaktor, der zig Milliarden Dollar verschlungen hat und noch immer mit heftigen Plasmaausbrüchen zu kämpfen hat, die den Reaktor in Millisekunden zerstören könnten.

Dann, fast ohne Vorwarnung, schlug ein kleines deutsches Team einen anderen Weg ein: den Stellarator – eine Maschine von so gewaltiger Geometrie, dass sie jahrzehntelang als nicht realisierbar galt.

Ein Stellarator sieht nicht aus wie ein Donut. Er gleicht eher einem kosmischen Kunstwerk. Seine Magnetspulen winden, drehen und falten sich auf eine Weise, die jeden Origami-Meister vor Neid erblassen ließe. Der Zweck dieses scheinbaren Wahnsinns ist simpel und doch revolutionär: Der magnetische Käfig wird vollständig von außen erzeugt.

Es muss kein elektrischer Strom durch das milliardenschwere Plasma fließen. Das Ergebnis? Das Plasma verharrt vollkommen still, ruhig wie ein meditierender Mönch, stunden- oder sogar jahrelang.

Diese Stabilität ist der heilige Gral. Tokamaks pulsieren. Stellaratoren atmen. (Die unterdrückte Freie Energie Renaissance: Wie die Wissenschaft des Überflusses unterdrückt wurde, um eine Welt der Knappheit zu erzwingen)

Der Geist von Lyman Spitzer kehrt zurück

Der Stellarator entstand 1951 in einem geheimen Keller in Princeton. Sein Erfinder, Lyman Spitzer – derselbe Astrophysiker, der später das Hubble-Weltraumteleskop entwickelte –, glaubte, dass verdrillte Magnetfelder die einzig sinnvolle Methode seien, Fusionsplasma einzuschließen. Die CIA finanzierte seine frühen Anlagen, da sie unbegrenzte Energie ohne Uran oder geopolitische Verpflichtungen versprachen.

In den 1960er Jahren war der Stellarator gescheitert. Die Spulen waren zu komplex, die Physik zu unerbittlich. Die Welt wandte sich den Tokamaks zu. Spitzer starb 1997 in dem Glauben, seine Erfindung sei gescheitert.

Er irrte sich.

Wendelstein 7-X: Der Beweis, der die Welt schockierte

Im beschaulichen norddeutschen Städtchen Greifswald steht das teuerste wissenschaftliche Experiment der Welt, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben: Wendelstein 7-X, ein 1,3 Milliarden Euro teurer Stellarator des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik.

Als er 2015 erstmals Plasma erzeugte, erwarteten nur wenige Wunder. Bis 2023 hielt er Wasserstoffplasma minutenlang bei 100 Millionen Grad – länger und sauberer als jeder andere Tokamak auf der Erde.

Die Physikergemeinschaft war verblüfft. Die verdrehte Maschine funktionierte besser als theoretisch vorhergesagt. Das einzige verbleibende Problem war die Konstruktion: Die Spulen waren handgefertigte Kunstwerke, jede ein wenig anders, deren Herstellung 14 Jahre in Anspruch nahm – zu Kosten, die den Bau von kommerziellen Anlagen unmöglich machten.

Hier kommt Proxima Fusion ins Spiel.

Der Putsch von München

Im Jahr 2022 verließ eine Gruppe der klügsten Köpfe von Wendelstein still und leise das Institut und gründete Proxima Fusion in einem unscheinbaren Bürokomplex vor den Toren Münchens.

Ihre Mission: den akademischen Erfolg von Wendelstein in ein Kraftwerk zu verwandeln, das man tatsächlich verkaufen kann.

Sie brachten drei Waffen mit, die das alte Programm nie besessen hatte:

  • Hochtemperatur-Supraleiter (HTS), die bei –250 °C statt –269 °C arbeiten, wodurch die Kryokosten um eine Größenordnung gesenkt werden.
  • Generative KI, die Spulenformen in Wochen statt Jahrzehnten optimieren kann.
  • Privates Kapital ist bereit, Hunderte von Millionen auf eine Technologie zu setzen, die Regierungen bereits abgeschrieben hatten.

Im März 2025 sammelten sie 130 Millionen Euro ein – die größte Einzelrunde, die jemals für ein europäisches Fusionsunternehmen abgeschlossen wurde – von Investoren wie BMW i Ventures, dem Innovationsfonds der NATO und Lightspeed aus dem Silicon Valley.

Stellaris: Das erste reale Fusionskraftwerk-Design

Am 26. Februar 2025 veröffentlichte Proxima in Nature Physics einen Artikel mit dem Titel Stellaris: einen vollständigen, von Experten begutachteten Entwurf für ein 2,5-GW-Fusionskraftwerk, das mit bestehenden Lieferketten gebaut werden kann.

„Dies ist keine Konzeptstudie. Dies ist ein technischer Entwurf, der alle Prüfungen der Atomaufsichtsbehörde bestanden hat. Wir wissen, wie wir es bauen. Wir kennen die Kosten. Und wir wissen, dass es funktionieren wird.“
– Dr. Ana Kallenbach, Chefingenieurin von Proxima Fusion

Die Zahlen sind erschreckend:

  • Plasmavolumen: 600 Kubikmeter (größer als bei ITER)
  • Magnetfeld an der Spule: 13 Tesla mit HTS-Band, das sich bereits in der kommerziellen Produktion befindet
  • Erwarteter Q-Wert (Energiegewinn): >25 im stationären Zustand
  • Bauzeit: 7–8 Jahre ab Beginn der Baustellenvorbereitung
  • Stromgestehungskosten: innerhalb eines Jahrzehnts nach Serienproduktion voraussichtlich unter den Kohlekosten liegen

Alpha: Die Maschine, die es beweisen wird

Bevor irgendjemand ein Gigawatt-Kraftwerk baut, errichtet Proxima in einer stillgelegten Industriehalle bei München die „Alpha“ – einen 40-MW-Thermaldemonstrator. Die erste Plasmaerzeugung ist für 2030 geplant. Der Nettoenergiegewinn – der Zeitpunkt, an dem die Anlage mehr Energie produziert als sie verbraucht – soll 2031 erreicht werden.

Wenn Alpha Erfolg hat, wird der Weg zu kommerziellen Stellaris-Anlagen in den späten 2030er Jahren nahezu unausweichlich. Und da Stellaratoren ihren eigenen Tritiumbrennstoff aus Lithium-Blankets erzeugen, wird jede Anlage nach den ersten Betriebsjahren energieunabhängig.

Warum es diesmal anders ist

Fusion hat seit sieben Jahrzehnten Herzen gebrochen. Warum sollte man jetzt den Deutschen glauben?

Weil das physikalische Risiko beseitigt ist. Wendelstein 7-X hat es eliminiert. Weil das Materialrisiko beseitigt ist. HTS-Bänder laufen in Korea und Massachusetts kilometerweise vom Band. Weil das Optimierungsrisiko beseitigt ist. KI entwirft nun Spulen, für deren Berechnung menschliche Ingenieure Jahrhunderte bräuchten.

Was bleibt, sind Ingenieursleistungen und Kapital – beides will Europa in einem noch nie dagewesenen Ausmaß in der privaten Fusionsforschung bereitstellen.

Das geopolitische Erdbeben

Wenn die Stellaris-Anlagen ans Netz gehen, verändert sich die globale Energiekarte über Nacht.

  • Keine Tanker mehr im Persischen Golf.
  • Keine russischen Pipelines mehr.
  • Keine Urankartelle mehr.
  • Schluss mit Streitereien über die Aussicht auf Windparks oder Vogelsterben.

Nur Meerwasser, Lithium und eine verdrehte Magnetskulptur, die still und leise Sternenfeuer in Elektrizität verwandelt – für immer.

Das Zeitalter der Energieknappheit könnte endlich zu Ende gehen – nicht im Jahr 2050, nicht im Jahr 2100, sondern möglicherweise noch bevor die heutigen Teenager selbst Kinder haben.

Quellen: PublicDomain/theinteldrop.org am 10.12.2025

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