„Dawn of the Dead“ – wenn Tiere zu Zombies mutieren

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Parasiten nisten sich in Tiere ein, übernehmen deren Nervensystem und machen den Wirt zu einem willenlosen Opfer, das keine Kontrolle mehr über sein Verhalten hat. Was klingt wie die Handlung eines Zombiefilms, ist in der Tierwelt manchmal Realität. Sogar Menschen können von den sogenannten Neuroparasiten befallen werden.

(Foto: Ameisen dienen für den Neuroparasiten „Myrmeconema neotropicum“ lediglich als Zwischenwirt)

Mäuse und Ratten haben vor allem einen natürlichen Feind: die Katze. Unter normalen Umständen würden diese ihrem Jäger aus dem Weg gehen. Wenn aber eine Ratte oder eine Maus von dem Parasiten „Toxoplasma gondii“ befallen ist, dann verhalten sich die Nagetiere vollkommen unnatürlich. Sie werden vom Geruch des Katzenurins angelockt und dadurch zu einer leichten Beute.

Neuroparasiten übernehmen die Kontrolle

„Toxoplasma gondii“ will es so. Er gehört zu den sogenannten Neuroparasiten. Das sind Organismen, die sich im Nervensystem einnisten und von ihrem Wirt ernähren „Toxo-plasma gondii“ steuert Maus und Ratte, so dass sie ihren natürlichen Überlebensinstinkt ignorieren, um gefressen zu werden. Der Parasit reproduziert sich in den Eingeweiden der Katze und wird wieder ausgeschieden, nur um das nächste Nutztier zu befallen.

Das „Journal of Experimental Biology“ widmet seine aktuelle Sonderausgabe dem Thema Neuroparasiten. Mehrere Artikel befassen sich unter anderem damit, wie Neuroparasiten ihre Wirte befallen, was sie in ihnen auslösen und auch welchen Einfluss sie auf den Menschen haben.

„Es ist etwas Entsetzliches und Erstaunliches an den kleinen ‚Implantaten‘, die in der Lage sind, so große Tiere wie Maschinen zu steuern“, sagte der Herausgeber der Fachzeitschrift, Michael Dickinson von der University of Washington in den USA. Er selbst sei „fasziniert“ von den Neuroparasiten.  „Neuroparasitologie ist eine Wissenschaft, bei der Wissenschaft auf Science Fiction trifft“, so Dickinson.

Irrationales Handeln bis zum Quasi-Selbstmord

Es gibt verschiedene Arten solcher Neuroparasiten: Aber alle gleichen sich darin, dass sie Neurotransmitter wie Dopamin, Octopamin und Serotonin im Gehirn direkt beein-flussen. Dies sind Botenstoffe, die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen weitergeben. Ein Neuroparasit drängt sein Opfer zu Handlungen, die es normalerweise nicht machen würde. Viele davon treibt er sogar dazu, den natürlichen Überlebens-Instinkt zu ignorieren, nur um von einem größeren Endwirt gefressen zu werden.

In diesem kann sich der Neuroparasit weiter ausbreiten. „Myrmeconema neotropicum“ befällt beispielsweise Ameisen der südamerikanischen Art „Cephalotes atratus“. Bei ihnen vergrößert und verfärbt sich nach einer Infizierung mit dem Neuroparasiten der Hinterleib rot wie eine Beere, so dass sie eher von Vögeln, dem Endwirt, gesehen und gegessen werden.

Psychische Erkrankungen beim Menschen

Auch der Mensch soll vor den Neuroparasiten nicht sicher sein. Laut Jaroslav Flegr von der Karls-Universität in Prag seien bereits 30 Prozent der Bevölkerung in entwickelten Ländern vom „Toxoplasma gondii“ befallen. Normalerweise sind keine Symptome beim Menschen sichtbar. Untersuchungen hätten aber belegt, dass infizierte Personen eine verlängerte Reaktionszeit haben.

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Darüber hinaus kämen 40 verschiedene Studien zu dem Schluss, dass Toxoplasmen heftigere Formen von Schizophrenie auslösen und psychische Erkrankungen im Allgemeinen verstärken können. Von einem Zombie-Dasein wie in der Tierwelt ist der Mensch aber nicht betroffen.

Quellen: dpa/gmx.net vom 11.12.2012

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