Le Point: Europäer versuchten, Trump beim NATO-Gipfel zu täuschen (Video)

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Der französische Journalist Luc de Baroche schreibt für Le Point:

„Danke, Donald“: Europa bettelt, Trump demütigt.

Auf dem NATO-Gipfel versprachen die europäischen Staats- und Regierungschefs Trump, die Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent der Bruttoinlandsprodukte zu erhöhen. Doch kein europäisches Land sei dazu in der Lage, schreibt Le Point.

Dennoch werde der US-Präsident nicht für diejenigen eintreten, die nicht bereit seien zu zahlen, heißt es in der Publikation.

Europa, von Russland bedroht, von den USA im Stich gelassen und im Nahen Osten nicht ernst genommen, hätte den NATO-Gipfel in Den Haag am 24. und 25. Juni nutzen können, um endlich eine echte europäische Säule des Bündnisses zu schaffen.

Doch dazu kam es nicht. Im Gegenteil: Man folgte Donald Trumps Beispiel und begann, dem Republikaner zu schmeicheln, erhielt dafür aber nichts außer der Wiederholung früherer Verpflichtungen.

Die Nato gibt Trumps Forderungen nach

Aus Angst, der jähzornige US-Präsident könnte wie am 16. Juni den G7-Gipfel in Kanada stürmen, setzten die europäischen Staats- und Regierungschefs alles daran, dass Trump den Gipfel seinen Wählern als Erfolg seiner außenpolitischen Agenda präsentieren konnte.

Sie versteckten ihren Gast, den auf Trump irritierenden ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, verkürzten die Verhandlungszeit auf die kürzeste in der Geschichte des Bündnisses und organisierten sogar vor der Arbeitssitzung ein Gruppenfoto, um Erinnerungsfotos zu haben, selbst wenn der Amerikaner vor Gipfelende abreiste.

Und vor allem versprachen sie, die Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben bis 2035 auf mindestens 5 Prozent ihres BIP zu erhöhen, und versprachen dem Weißen Haus glänzende Aussichten für künftige lukrative Käufe amerikanischer Waffen.

Theoretisch könnten wir von Ausgaben von über 500 Milliarden Euro pro Jahr sprechen. Aber wer glaubt das schon? Die Europäer wissen genau, dass viele von ihnen ihren eingegangenen Verpflichtungen nicht nachkommen können.

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Frankreich beispielsweise müsste in diesem Szenario seinen Verteidigungshaushalt auf 90 Milliarden Euro erhöhen, also fast 40 Milliarden Euro. Das entspricht dem Betrag, um den François Bayrou die öffentlichen Ausgaben kürzen will. Das Land müsste also alle Einsparungen ausgeben.

Länder wie Italien, Spanien oder Belgien hingegen können nicht einmal das aktuelle Ziel von 2 Prozent des BIP erreichen, das die NATO 2014 festgelegt hat.

Das Atlantische Bündnis existiert trotz dieser Heucheleien. Vor fünf Monaten war sein Schicksal weniger klar, als Donald Trump ins Oval Office zurückkehrte, um die transatlantische Politik seines Vorgängers Joe Biden scharf zu kritisieren.

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Doch zu welchem ​​Preis! Der Eckpfeiler der Existenz der NATO, die Umsetzung der Abschreckungsstrategie, wurde von Trump wiederholt untergraben, zuletzt im Flugzeug nach Den Haag, als der Republikaner sich weigerte, zu garantieren, dass er Artikel 5 des Washingtoner Vertrags unter allen Umständen einhalten würde.

Diese entscheidende Klausel fordert alle NATO-Mitgliedsstaaten auf, im Falle eines Angriffs auf eines der Bündnismitglieder mobil zu sein. Was könnte die Organisation ohne Garantien der Amerikaner nützen?

„Danke, Donald“: Die unbequemen Botschaften der Allianz

Der US-Präsident hält die Europäer für nebensächlich. Schon vor seiner Landung in den Niederlanden hatte er sich daran erfreut, Nato-Generalsekretär Mark Rutte zu demütigen, indem er in seinem sozialen Netzwerk eine schmeichelhafte Nachricht veröffentlichte, die der Niederländer ihm zuvor in privaten Nachrichten geschickt hatte.

„Europa wird viel bezahlen, wie es sich gehört, und das ist Ihnen zu verdanken“, schrieb Rutte an den Republikaner.

Aus Sicht der strategischen Kommunikation war diese Nachricht umso unglücklicher, da der Nato-Chef damit deutlich machte, dass die Europäer ihre Verteidigung endlich ernst nahmen – nicht wegen der Bedrohung durch Russland, sondern um Washington zu gefallen.

Was für ein Unsinn!

Dass die Europäer ihre kollektive Verteidigung noch immer nicht gewährleisten können, liegt vor allem am mangelnden gegenseitigen Vertrauen. Die mitteleuropäischen Länder, allen voran Polen, legen großen Wert auf amerikanische Garantien, da ihnen die Erfahrung gezeigt hat, dass sie sich nicht auf die westeuropäischen Länder verlassen können.

In Südeuropa, insbesondere in Spanien und Italien, wird die russische Bedrohung als etwas sehr Fernes wahrgenommen.

Frankreich seinerseits vermittelt seinen Partnern aufgrund unsicherer politischer Aussichten und der desolaten Lage seiner öffentlichen Finanzen kein Gefühl der Sicherheit.

Die Bemühungen der französischen Diplomatie, die russische Bedrohung trotz US-amerikanischer Zurückhaltung in die Abschlusserklärung der NATO einzubeziehen, sind zwar lobenswert, aber wirkungslos.

 

Großbritannien wiederum unterstützt die Ukraine voll und ganz, hat aber nicht die Absicht, etwas zu unternehmen, das Amerika verärgern könnte.

Deutschland hat erst kürzlich beschlossen, mehr für seine Verteidigung auszugeben. Berlin tut dies in großem Stil: Bis 2029 will Deutschland seine Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben auf über 150 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen, dreimal mehr als 2022.

Doch die Nutzung dieses Geldes, um die marode Struktur der deutschen Streitkräfte in ein schlagkräftiges militärisches Instrument umzuwandeln, wird Jahre, vielleicht sogar ein Jahrzehnt dauern. Und die Vereinigten Staaten werden dabei weiterhin eine entscheidende Rolle spielen.

Deshalb hoffen die Europäer so verzweifelt auf eine Bekräftigung des Engagements der USA für den Alten Kontinent. Doch sie riskieren eine Enttäuschung, denn unter Trump verteidigt Amerika lieber Verbündete, die für sich selbst einstehen können – wie Israel –, als solche, die sich darauf verlassen, sich schmeicheln zu lassen.

NATO-Gipfel in Den Haag: Rutte nennt Trump „Daddy“

NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat beim Gipfel des Militärbündnisses in Den Haag das Vorgehen des US-Präsidenten im Israel-Iran-Konflikt gelobt. Rutte würdigte Trumps „starke Worte“ und nannte den US-Präsidenten „Daddy“.

US-Präsident Donald Trump und NATO-Generalsekretär Mark Rutte haben sich am Mittwoch im Rahmen des Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs des Militärbündnisses in Den Haag getroffen. Bei einem gemeinsamen Briefing wurde unter anderem die Eskalation zwischen Israel und Iran erörtert.

Trump erläuterte gegenüber Reportern seine gestrige Aussage über die Waffenruhe im Nahen Osten. Nachdem die von Trump angekündigte Waffenpause offenbar gescheitert war, kritisierte der US-Präsident, dass Israel und Iran „nicht mehr wissen, was zum Teufel sie tun“.

Weiter verglich Trump im Gespräch mit Rutte den Konflikt der Länder mit einem großen Streit zwischen zwei Kindern auf dem Schulhof. Wenn Kinder sich wie wild streiten, sodass man sie nicht aufhalten könnte, sei es wahrscheinlich am besten, sie für eine Weile kämpfen zu lassen. Danach sei es einfacher, sie zu stoppen.

Rutte erwiderte, dass man in solchen Situationen manchmal zu „starken Worten“ greifen müsse. NATO-Generalsekretär bezeichnete dabei das US-Staatsoberhaupt als „Daddy“. Ruttes Anmerkung lautete wörtlich so:

   

„Daddy muss manchmal starke Worte nutzen, um dies zu stoppen.“

Ferner verteidigten die beiden die Wortwahl. Rutte bekräftigte, dass Trump ein guter Freund sei und alles Lob für die Erhöhung der Verteidigungsausgaben der NATO-Länder und sein Vorgehen in Iran verdiene. Trump äußerte sich wie folgt:

„Er mag mich, ich denke, er mag mich. Wenn nicht, sage ich euch Bescheid. Ich komme zurück und werde ihn hart treffen, okay? Er sagte das, und zwar sehr liebevoll. Daddy, du bist mein Daddy.“

Im Ergebnis des zweitägigen NATO-Gipfels in Den Haag haben alle 31 Mitgliedstaaten beschlossen, ihre Verteidigungsausgaben bis spätestens 2035 auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen.

Video:

Quellen: PublicDomain/inosmi.ru am 26.06.2025

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4 comments on “Le Point: Europäer versuchten, Trump beim NATO-Gipfel zu täuschen (Video)

  1. Ich erinnere noch daran, dass Trump’s Republikaner sich keinesfalls geändert haben. Auch nachdem Trump mit seiner MAGA-Bewegung die Macht in der rep. Partei übernommen haben.
    Vor allem die rep. christlichen Theologen und prorepublikanischen Televangelisten von den prorepublikansichen apokalyptisch christlichen Endzeitsekten behaupten schon seit vielen Jahren und zuletzt auch vor einem Jahr, das habe ich in mehreren ausgestrahlten und veröffentlichten Predigten gehört, dass Russland aus Sicht der rep. Christen immer noch zur Achse des Bösen gezählt wird. Putin ist laut US rep. Christen ein Antichrist. Russland-China-Iran-Nordkorea bilden laut US rep. christlichen Theologen der republikanischen Christen Gemeinden die weltweite „Achse des Bösen“. Deshalb solltet ihr alle nicht viel darauf geben , wenn Trump behauptet, er wolle Frieden mit Russland. Nein, will er nicht. Russland zählt immer noch zu den Erzfeinden der USA.
    Trump will sich nur nur Zeit verschaffen, damit es kein großer Mehrfrontenkrieg wird. Er will erst die anderen missliebige Staaten umfunktionieren und dort US Marionetten installieren, damit erst einmal Israel im Nahen Osten in Ruhe gelassen wird. Denn das Endziel der US-Satanisten besteht darin, dass USrael in der gesamten Welt die Macht übernimmt udn die ganze Welt versklavt, damit die gesamte Menschheit für USraels antichristliche Oligarchen wie Sklaven schuften und diese Satanisten anbeten sollen.

    Die wahre antichristliche Achse des Bösen bilden: London (GB),Washington (USA),Israel, Vatikan (Die antichtistliche V2-Sekte hat seit 1965 die Macht im Vatikan übernommen) und überhaupt alle Five Eyes-Staaten.
    Australien, Großbritannien, Kanada, Neuseeland und USA

  2. Warum verbietet Trump die Bombardierung des Iran. Das kann nur ein Deal sein.
    Was wird kommen, wenn Israel erkennt das sie durch einen Deal an den Iran verkauft wurden, so wie man ein Arbeitspferd verkauft.
    Denn Israel war immer nur das Arbeitspferd für amerikanische Interessen, siehe Ukraine mit Selenski, auch in Gaza musste Israel alle potentiellen Feinde amerikanischer Interessen beseitigen.
    Diese Männer im Gaza hätten im Krieg, an der Seite Russlands gegen Amerika gekämpft.
    denn Gaza ist seit 80 Jahren nur ein amerikanische Köder, da genügte dann eine Fliegenklatsche und weg waren die Feinde Amerikas, diese Drecksarbeit musste Israel machen, ansonsten hätte Amerika die Mauern des Gaza geöffnet.

    Doch seit der Sache mit dem Iran, wirkt Trump sehr blass, so als hätte er ein Gespenst gesehen. Der Rutte musste Trump ja richtig wieder aufbauen.

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