Eine alarmierende Studie der University of Wollongong in Australien offenbart die dramatischen Auswirkungen übermäßiger Smartphone-Nutzung von Eltern auf ihre Kinder.
Die Ergebnisse der Untersuchung, die Daten aus 21 Forschungsarbeiten mit knapp 15.000 Teilnehmern aus zehn Ländern analysierte, sollten alle Eltern wachrütteln.
Die erschreckenden Folgen der „Technoferenz“
Was sich auf deutschen Spielplätzen täglich beobachten lässt, hat nun auch die Wissenschaft bestätigt: Während Kinder verzweifelt um Aufmerksamkeit buhlen, starren ihre Eltern gebannt auf leuchtende Bildschirme.
Diese sogenannte „Technoferenz“ – die Störung der Eltern-Kind-Interaktion durch digitale Geräte – hat weitreichende negative Folgen für die Entwicklung der Kleinen.
Die Studienergebnisse zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Kinder smartphone-süchtiger Eltern weisen deutlich geringere kognitive Fähigkeiten auf, kämpfen häufiger mit emotionalen Problemen und zeigen verstärkt problematisches Sozialverhalten. Besonders alarmierend: Die Bindung zu ihren Eltern ist merklich schwächer ausgeprägt.
Dramatische Auswirkungen auf die frühkindliche Entwicklung
Paula Bleckmann, Professorin für Medienpädagogik, warnt eindringlich vor dem Phänomen der „absent presence“ – Eltern sind zwar körperlich anwesend, emotional aber unerreichbar für ihre Kinder.
Die Folgen dieser emotionalen Vernachlässigung sind gravierend: verzögerte Sprachentwicklung, Konzentrationsschwierigkeiten und ein erhöhtes Risiko für spätere Bildschirmsucht. (Die unermüdliche Nutzung von Smartphones schadet Ihrer psychischen Gesundheit)
Die erschreckende Realität deutscher Familien
Über 70 Prozent der Eltern geben zu, während gemeinsamer Aktivitäten mit ihren Kindern digitale Geräte zu nutzen. Noch bedenklicher:
Den meisten ist die schädliche Wirkung ihres Verhaltens nicht einmal bewusst. Ob kurzes Nachrichtenchecken oder längeres Scrollen – jede Unterbrechung der Eltern-Kind-Interaktion hinterlässt Spuren in der kindlichen Entwicklung.
Ein gesellschaftliches Problem mit weitreichenden Folgen
Die Studie offenbart ein tiefgreifendes gesellschaftliches Problem unserer Zeit. In einer Welt, in der digitale Geräte allgegenwärtig sind, droht die wichtigste Basis kindlicher Entwicklung – die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern – verloren zu gehen. Die Folgen dieser Entwicklung werden uns als Gesellschaft noch lange beschäftigen.
Lösungsansätze für verantwortungsvolle Eltern
Experten raten dringend zur Schaffung bildschirmfreier Zeiten und Zonen im Familienalltag. Besonders während der Mahlzeiten, beim gemeinsamen Spielen und beim Zubettbringen sollten Smartphones tabu sein.
Dabei geht es nicht um Perfektionismus, sondern um ein gesundes Gleichgewicht zwischen elterlichen Bedürfnissen und kindlicher Entwicklung.
Die Studienergebnisse sind ein deutlicher Weckruf an alle Eltern: Wer seinen Kindern eine gesunde Entwicklung ermöglichen möchte, muss sein eigenes Smartphone-Nutzungsverhalten kritisch hinterfragen.
Die Zukunft unserer Kinder sollte uns wichtiger sein als die nächste WhatsApp-Nachricht.
Studie: Smartphone-Nutzung in der Kindheit führt zu schweren Persönlichkeitsstörungen bei jungen Frauen
Eine bahnbrechende Studie des Global Mind Project hat einen direkten Zusammenhang zwischen der Smartphone-Nutzung in der Kindheit und schweren Persönlichkeitsstörungen bei jungen Frauen aufgedeckt.
Fast die Hälfte derjenigen, die ihr erstes Gerät im Alter von fünf oder sechs Jahren bekamen, leidet heute unter Selbstmordgedanken und anhaltenden emotionalen Turbulenzen.
Dieses alarmierende Muster unterstreicht, wie die frühe Einbindung in die digitale Kultur das Gehirn junger Menschen verändert und im frühen Erwachsenenalter zu schwerwiegenden kognitiven und sozialen Funktionsstörungen führt.
Die im Juli dieses Jahres im Journal of Human Development and Capabilities veröffentlichte Studie befragte über 100.000 Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren in 163 Ländern.
Der Schwerpunkt lag auf der Generation Z – der ersten Altersgruppe, die von klein auf mit Smartphones und sozialen Medien aufwuchs. Unter der Leitung der Neurowissenschaftlerin Dr. Tara Thiagarajan von Sapien Labs untersuchte das Global Mind Project anhand von Daten von fast zwei Millionen Menschen die Auswirkungen des frühen Gerätekonsums auf die psychische Gesundheit.
Dabei wurde hervorgehoben, wie dieser die emotionale Regulation, die sozialen Fähigkeiten und die kognitive Entwicklung beeinträchtigt und bis ins Erwachsenenalter anhält.
Naturalnews.com berichtet: Es zeigt sich ein beständiges und beunruhigendes Muster: Je früher ein Kind sein erstes Smartphone bekommt, desto schwerwiegender sind seine psychischen Probleme im frühen Erwachsenenalter .
Zu den alarmierendsten Ergebnissen gehört: 46 Prozent der jungen Frauen, die ihr erstes Smartphone im Alter von fünf oder sechs Jahren bekamen, berichten heute von Selbstmordgedanken.
Im Vergleich dazu waren es bei den Frauen, die bis zum Alter von 13 Jahren oder älter warteten, nur 26 Prozent. Auch bei Männern ist die Rate erhöht; sie steigt je nach Alter beim ersten Handykauf zwischen 17 und 28 Prozent.
Die Werte für das psychische Wohlbefinden, gemessen auf einer Skala mit 47 psychologischen Funktionen, sanken je nach Alter der ersten Smartphone-Nutzung dramatisch.
Wer sein erstes Handy mit 13 Jahren bekam, erreichte auf der Wohlfühlskala durchschnittlich 30 Punkte. Bei denjenigen, die bereits mit fünf Jahren ein Smartphone erhielten, sank der Wert auf lediglich eins.
Andere schwere Symptome, darunter Halluzinationen, Realitätsverlust und emotionale Dysregulation, traten bei frühen Smartphone-Nutzern deutlich häufiger auf.
Junge Frauen waren besonders gefährdet und zeigten deutlich häufiger Probleme mit dem Selbstbild, emotionaler Instabilität und verminderter Belastbarkeit. Junge Männer hingegen berichteten von größeren Schwierigkeiten mit Empathie, Ruhe und emotionaler Stabilität.
Obwohl der Rückgang global zu beobachten ist, zeigten englischsprachige Länder, insbesondere die USA, Großbritannien, Kanada und Australien, die gravierendsten Auswirkungen im Vergleich zu Ländern in Afrika, Südasien und dem Nahen Osten.
Forscher führen dies sowohl auf die frühere Verbreitung von Smartphones als auch auf ein „größeres Volumen an schädlichen, hypersexualisierten oder ausbeuterischen Inhalten“ in englischsprachigen digitalen Räumen zurück, das durch KI-gestützte Social-Media-Algorithmen verursacht wird.
Die Studie ergab außerdem, dass die sozialen Medien zwar den größten Teil des Schadens verursachen, obwohl Smartphones der Übertragungsmechanismus sind.
Der Zugang zu sozialen Medien erklärt etwa 40 Prozent des Zusammenhangs zwischen früher Smartphone-Nutzung und schlechter psychischer Gesundheit. Cybermobbing (10 Prozent), gestörte Familienbeziehungen (13 Prozent) und Schlafstörungen (12 Prozent) spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle, viele davon werden durch soziale Medien, die rund um die Uhr zur Nutzung anregen, noch verschlimmert.
Insbesondere der Schlaf erwies sich als kritischer Faktor. Kinder, die früh auf Smartphones zugreifen, leiden oft unter erheblichen Schlafstörungen, nicht nur durch soziale Medien, sondern auch durch Gaming, Streaming und andere bildschirmbasierte Aktivitäten.
Autoren fordern Politiker auf, Altersbeschränkungen für Smartphones einzuführen
Als Reaktion auf diese Erkenntnisse fordern die Forscher umfassende politische Veränderungen, um den Zugang von Kindern zu Smartphones und sozialen Medien zu regulieren.
Zu ihren Empfehlungen gehören Mindestaltersbeschränkungen für den Besitz von Smartphones und den Zugriff auf soziale Medien, idealerweise nicht vor dem 13. Lebensjahr; eine obligatorische digitale Schulung, bevor Kinder sozialen Medienplattformen beitreten können; abgestufte Zugangsbeschränkungen, bei denen jüngere Kinder nur einfache Telefone ohne Internet oder Social-Media-Apps verwenden; und eine strengere Durchsetzung von Altersgrenzen sowie Strafen für Technologieunternehmen, die diese nicht einhalten.
„Genauso wie wir den Konsum von Alkohol, Tabak und Kraftfahrzeugen für ältere Jugendliche und Erwachsene aufgrund der Risiken für die Entwicklung von Geist und Körper einschränken, sollten wir auch den Konsum von Smartphones und sozialen Medien während der entscheidenden Entwicklungsjahre einschränken“, so die Autoren.
Quellen: PublicDomain/kettner-edelmetalle.de am 04.08.2025
