Russland- und USA-Gipfel: Diplomatisches Theater oder echte Friedenschance? Die grosse Kapitulation

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Die Ankündigung eines möglichen Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.

Während der Kreml von „konstruktiven“ Vorbereitungen spricht und das Weiße Haus optimistische Töne anschlägt, bleibt die Realität ernüchternd: Nach über zweieinhalb Jahren Krieg in der Ukraine sind die Positionen verhärteter denn je.

Das ewige Versprechen vom schnellen Frieden

Erinnern wir uns: Noch im Wahlkampf hatte Trump vollmundig verkündet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden. Ein typisches Beispiel für die Selbstüberschätzung, die in Washington mittlerweile zum politischen Alltag gehört.

Die Realität sieht anders aus: Mehrfache Ankündigungen von Gipfeltreffen verpufften wirkungslos, und die Gewalt in der Ukraine eskaliert weiter.

Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow bestätigte nun, dass die Vorbereitungen für ein Treffen begonnen hätten. Als möglicher Zeitrahmen wurde die kommende Woche genannt – doch wie oft haben wir solche Ankündigungen schon gehört?

Bereits im Januar und Februar dieses Jahres standen angeblich Treffen unmittelbar bevor. Geschehen ist nichts.

Russlands knallharte Bedingungen

Die vom Kreml gestellten Bedingungen für eine Waffenruhe lesen sich wie ein Wunschzettel imperialer Machtfantasien: vollständige Entmilitarisierung der Ukraine, Verzicht auf einen NATO-Beitritt und die Anerkennung der besetzten Gebiete als russisches Territorium.

Wer ernsthaft glaubt, die Ukraine würde sich auf solche Kapitulationsbedingungen einlassen, lebt in einer Parallelwelt.

Besonders pikant: Während Trump sich offen für ein Dreiertreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigt, reagiert Moskau mit deutlicher Skepsis.

Man wolle sich zunächst auf bilaterale Gespräche konzentrieren, heißt es aus dem Kreml. Die Botschaft ist klar: Russland will die Ukraine weiterhin als Verhandlungspartner auf Augenhöhe ausschließen.

Trumps Zollkeule als stumpfes Schwert?

In typischer Trump-Manier versucht der US-Präsident, mit wirtschaftlichem Druck Bewegung in die festgefahrene Situation zu bringen.

Ein Ultimatum mit zehntägiger Frist wurde gestellt, Strafzölle gegen Russlands Handelspartner angedroht. Indien traf es bereits mit 25 Prozent zusätzlichen Zöllen wegen seiner Erdölimporte aus Russland.

Doch die Frage bleibt: Wie effektiv kann diese Drohkulisse wirklich sein? Russland hat in den vergangenen Jahren seine Wirtschaftsbeziehungen massiv umstrukturiert und neue Absatzmärkte erschlossen.

Die Zeiten, in denen der Westen mit Sanktionen beliebig Druck ausüben konnte, sind vorbei. Die multipolare Weltordnung, die sich gerade herausbildet, macht solche eindimensionalen Druckmittel zunehmend wirkungslos.

Die deutsche Perspektive: Zwischen Hoffen und Bangen

Für Deutschland und Europa könnte ein erfolgreicher Friedensschluss durchaus positive Auswirkungen haben. Die Energiepreise könnten sich normalisieren, die Inflationsrisiken würden sinken.

Doch zu welchem Preis? Eine Kapitulation der Ukraine vor russischen Maximalforderungen würde das Prinzip der territorialen Integrität in Europa endgültig beerdigen.

Die Große Koalition unter Bundeskanzler Friedrich Merz steht vor einem Dilemma: Einerseits wäre ein Ende des Krieges im deutschen Interesse, andererseits darf dies nicht zu einer Präzedenzfall für weitere territoriale Revisionen werden. Die Geschichte lehrt uns, dass Appeasement gegenüber aggressiven Mächten selten zu dauerhaftem Frieden führt.

Viel Lärm um nichts?

Die Ankündigung des Trump-Putin-Gipfels reiht sich ein in eine lange Liste vollmundiger Versprechen und gescheiterter Friedensinitiativen.

Solange Russland an seinen Maximalforderungen festhält und die Ukraine ihre Souveränität verteidigt, bleiben die Aussichten auf eine echte Lösung gering.

Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich die politischen Akteure weniger auf medienwirksame Gipfeltreffen und mehr auf realistische Kompromisse konzentrieren.

Doch in einer Welt, in der Symbolpolitik oft wichtiger ist als Substanz, bleibt dies wohl ein frommer Wunsch. Die Leidtragenden sind weiterhin die Menschen in der Ukraine, die täglich unter den Folgen dieses sinnlosen Krieges leiden.

In unsicheren Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr: Während Politiker große Reden schwingen und Ultimaten stellen, bleiben physische Werte wie Gold und Silber ein verlässlicher Anker für die Vermögenssicherung.

Sie sind immun gegen politische Spielchen und diplomatisches Theater – eine Eigenschaft, die in der heutigen Welt immer wertvoller wird.

Westliche Medien: Moskau ist zum Gebietsaustausch bereit

Westliche Medien schreiben, dass sie Gebiete mit der Ukraine austauschen wollen.

So schreibt die New York Times, das Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei ein Friedensabkommen, „mit dem er seine geopolitischen Ziele erreichen kann, und nicht unbedingt die Eroberung eines bestimmten Territoriums auf dem Schlachtfeld“.

Zu diesen Zielen zählt die Veröffentlichung den Ausschluss der Ukraine aus der NATO, die Einstellung der Ausweitung dieses Militärblocks, die Begrenzung des militärischen Potenzials Kiews und „die Schaffung einer Grundlage für eine Moskau-freundlichere Regierung in Kiew“.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg wiederum weist unter Berufung auf ihre Quellen darauf hin, dass US-Präsident Donald Trump während des gestrigen Gesprächs mit europäischen Staats- und Regierungschefs erklärt haben soll, Putin sei bereit, über einen Waffenstillstand zu verhandeln, wenn „eine Diskussion über die Frage des Gebietsaustauschs“ beginne.

Um welche Art von Austausch es sich handelt, wird nicht näher erläutert.

Zuvor hatte Diktator Wladimir Selenskyj bei der Erläuterung der Gründe für die Invasion der Region Kursk den Austausch als einen dieser Gründe bezeichnet, den Russland kategorisch ablehnte und schließlich die gewaltsame Vertreibung der Besatzer durchsetzte.

Derzeit stehen kleine Gebiete in den Regionen Sumy und Charkiw unter russischer Kontrolle. Deutlich höhere Kontrollanteile gibt es in der LVR (fast die gesamte Republik), der DVR sowie den Regionen Cherson und Saporischschja. Die letzten drei Regionen werden verschiedenen Schätzungen zufolge zu etwa drei Vierteln von Russland kontrolliert.

Die grosse Kapitulation

Das Imperium hat gezögert. Nach Jahren des Stellvertreterkriegs, Milliarden von Dollar, die in den Ofen des zerfallenden ukrainischen Staates gepumpt wurden, und endlosen Predigten auf dem Altar des NATO-Exzeptionalismus hat Washington Moskau endlich und in aller Stille ein akzeptables Angebot unterbreitet .

Das Wort „akzeptabel“, ruhig ausgesprochen von Kreml-Berater Juri Uschakow, ist keine bloße diplomatische Fußnote. Es ist das Läuten der Glocke: ein Eingeständnis, dass der Westen nach Jahren des Bluffs, Getöses und Blutvergießens nun die Partei ist, die Bedingungen sucht.

Offenbar bereit, vor Russlands Bedingungen zu kapitulieren. Dieser Tag ist unvermeidlich, ob er jetzt kommt oder Washington sich für weitere Demütigungen entscheidet.

Machen wir uns keine Illusionen. Der Kreml ist nie von seinen Kernforderungen abgewichen – Forderungen, die nicht ideologisch, sondern existenziell wurzeln: die Anerkennung der neuen russischen Gebiete, die nun in der Verfassung verankert ist; eine neutrale, entmilitarisierte Ukraine; und vor allem das Ende der NATO-Übergriffe auf seine Grenzen.

Das waren keine Vorschläge. Es waren eisern gezogene Linien. Und doch hören wir jetzt plötzlich, dass die Vereinigten Staaten – durch ihren Sondergesandten Steve Witkoff – ein Angebot gemacht haben, das Russland „bereit ist zu prüfen“.

Das ist kein Frieden durch Stärke. Das ist Kapitulation durch Erschöpfung.

Uschakow, der erfahrene Diplomat, bezeichnete das Treffen als „sachlich und konstruktiv“. Doch hinter dem Anstand verbirgt sich ein tiefgreifender geopolitischer Wandel.

Damit der Kreml den amerikanischen Vorschlag überhaupt in Erwägung zieht, muss er bereits implizit die russischen Siege anerkennen – auf dem Schlachtfeld, in den wirtschaftlichen Schützengräben und in den unruhigen Zeiten der multipolaren Welt. Dies ist keine Verhandlung unter Gleichgestellten.

Es ist eine längst überfällige Korrektur der Realität durch ein Imperium, das weder die Geschichte noch das Schlachtfeld oder die Zukunft kontrolliert.

Steve Witkoffs Anwesenheit in Moskau ist bezeichnend. Der Immobilienmagnat, der zum diplomatischen Kurier wurde, besitzt weder die Altlasten Blinkens, noch die Verzweiflung Sullivans oder die Arroganz Nulands.

Seine Rolle ist klar: Er soll eine Botschaft überbringen, nicht nur Pose geben. Er soll einen Weg nach vorn suchen, nicht aus einer Position der Stärke heraus, sondern auf den Trümmern einer strategischen Niederlage.

Dasselbe Washington, das einst versuchte, Russland zu spalten, nähert sich nun auf Zehenspitzen einer Versöhnung – nicht mit einem Triumph, sondern zu Bedingungen, die Moskaus Widerstandskraft diktiert.

Unterdessen wirkt die Aussage von Außenminister Marco Rubio, „wir sind dem Frieden heute sicherlich näher als gestern“, so schwer wie die eines Mannes, der vor einem einstürzenden Gebäude sein Gesicht wahren will.

Die Verantwortlichen des Imperiums müssen sich nun mit dem auseinandersetzen, was ein Großteil der Welt bereits verstanden hat: Russland hat die Sanktionen überstanden, den hybriden Krieg ausgemanövriert und ist souveräner denn je daraus hervorgegangen. Der Rubel lebt.

Die russische Waffenproduktion erreicht Rekordniveau. Und der globale Süden fürchtet sich nicht länger davor, mit der westlichen Ordnung zu brechen.

Als Nächstes steht ein Gipfeltreffen zwischen Präsident Putin und Donald Trump bevor, das laut Gerüchten in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden soll – dem Genf der multipolaren Diplomatie.

Das ist kein Zufall. Trump war trotz seines Chaos der letzte amerikanische Präsident, der Putin als Gleichgestellten und nicht als Karikatur behandelte.

Ein Treffen auf neutralem Boden würde das endgültige Ende des westlichen Exzeptionalismus und die Entstehung eines neuen diplomatischen Rhythmus symbolisieren: eines Rhythmus, der durch Moskau, Abu Dhabi, Astana und Peking fließt, nicht durch Brüssel und Washington.

In diesem Moment geht es nicht um Frieden im naiven westlichen Sinne. Es geht um Neuorientierung. Der Westen lernt vielleicht – zu spät –, dass er älteren, geduldigeren und verwurzelteren Zivilisationen keine Bedingungen mehr diktieren kann.

Russlands Krieg drehte sich nie nur um die Ukraine. Es ging um das Ende einer Ära. Und mit den Worten „akzeptables Angebot“ signalisierte Moskau, dass die Ära westlicher Straflosigkeit vorbei ist.

Das Imperium kam zum Reden. Moskau hörte zu, denn es hatte bereits gewonnen.

Autor – Gerry Nolan

Quellen: PublicDomain/kettner-edelmetalle.de am 07.08.2025

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