Weltbank, EU und Kartenkonzerne wollen mit öffentlich-privater e-ID eine Kontroll-Dystopie wahr werden lassen

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Die Weltbank will erreichen, dass weltweit alle über eine von Finanzbranche und Staat gemeinsam verwaltete digitale Identität verfügen und diese für alle Zahlungen nutzen, mit der Folge, dass alles, was sie tun, automatisiert überwacht werden kann. Die EU und die Kartenkonzerne Visa und Mastercard sind mit Begeisterung dabei. Von Norbert Häring

Am 5. August 2025 veröffentlichten zwei Weltbank-Manager, die beide zuvor beim Kartengiganten Visa gearbeitet haben, einen Tätigkeitsbericht mit dem Titel: „How interoperable digital public infrastructure can transform fast payments” (Wie interoperable digitale öffentliche Infrastruktur schnelle Zahlungen revolutionieren kann).

Darin argumentierten Sie, dass „die Verbindung von Zahlungssystemen mit Identitäts- und Datenplattformen es Anbietern ermöglicht, Vertrauen zu stärken, Kosten zu senken und mehr Nutzer durch einfachere, schnellere Prozesse zu bedienen”.

Das soll über (weltweit standardisierte) Schaffung von zwei „neuen grundlegenden Diensten und Funktionen“ erreicht werden: die Payments Identity Credential (PIC) und den Trusted Access and Credentialing Hub (TACH).

Das PIC soll ein von der Finanzbranche ausgegebener, aber vom Staat regulierter digitaler Identitätsnachweis für Kunden sein. Dieser soll von den Finanzinstituten erhobene und vom Staat ausgegebene Identitätsnachweise kombinieren. (Skynet 1.0 – vor dem Jüngsten Tag)

TACH soll eine Datenbank sein, von der die Identitätsnachweise in Echtzeit abrufbar sind, sodass sie für alle Transaktionen der Zahlungsdienstleister und anderer Dienstleister mit Kunden verwendet werden können. Auch staatliche Geldleistungen sollen auf diesem Weg ausgezahlt werden können, mit allen gewünschten Kontrollen und Nutzungsrestriktionen.

Das Projekt befindet sich in einer frühen Phase. In einer Präsentation nennt die Weltbank als nächste Schritte zuerst einen „Stresstest“ der Ideen, dann ein Weißbuch zu den rechtlichen und technischen Aspekten des Plans, gefolgt von einem „Proof of Concept“ (Umsetzbarkeitsnachweis) und schließlich der gesetzlichen, regulatorischen und praktischen Umsetzung.

Die EU scheint ihr Projekt, bis 2030 mindestens 80% der Bevölkerung eine digitale Identitätsbrieftasche zu verpassen, ebenfalls auf diesem Weg erreichen zu wollen.

An zwei wichtigen, von der EU finanzierten Pilotprojekten ist der US-Kreditkartengigant Mastercard beteiligt, dem NOBID-Projekt und dem WE BUILD Konsortium. (Die Schweiz will autoritäre Überwachungs­staaten kopieren)

Diese testen Szenarien, in denen die Identitätsfeststellung direkt mit dem Bezahlvorgang verbunden wird. Potentiell maßgebliche Eigenschaften der Zahler und Empfänger wie Alter (Volljährigkeit), Wohnort oder Studentenstatus, sollen jeweils durch das Transaktionssystem mit übermittelt werden.

„Die Zusammenführung von digitaler Identität, schnellen Zahlungen und zustimmungsbasiertem Datenaustausch in einer kohärenten, interoperablen Infrastruktur kommt allen zugute“, preisen die Weltbank-Autoren ein solches System.

Wovon sie nicht reden: vom Alptraum an zentralisierter Kontrolle und Steuerung allen Tuns der Bürger, die möglich wird, wenn in einer zentralen Verifikations-Datenbank alle Informationen zusammenlaufen.

Über so ein TACH kann jeder mit ein paar Tastatur-Anschlägen praktisch handlungsunfähig gemacht werden. So lässt sich allgemeine Unterwürfigkeit erzwingen.

Die Kreditkartenunternehmen nutzen ihre Macht bereits, um die Ausführung von Zahlungen für bestimmt Produkte und Dienstleistungen, die irgendwelchen vagen internen ethischen Kriterien nicht genügen, zu unterbinden.

Unternehmen, zum Beispiel Betreiber von Plattformen für Spieleentwickler, die diese anbieten, zwingen sie mit Kündigungsdrohungen, Angebote auszulisten, die ihnen nicht gefallen.

Gates-Stiftung: „Digitale Ausweise sind ein wirksames Mittel gegen Armut“

Es sieht so aus, als könnten wir dem wachsenden Berg an Problemen, die digitale IDs für uns alle lösen werden, ein weiteres hinzufügen.

Wir wissen bereits, dass digitale Ausweise dabei helfen werden, Populismus, illegale Einwanderung, Kriminalität, Sozialbetrug, Terrorismus und Pandemien zu bekämpfen.

Doch sie werden auch heute noch dazu beitragen, die Armut zu bekämpfen. Das geht aus einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht der Bill & Melinda Gates Foundation hervor:

Digitale Ausweise sind ein wirksames Mittel gegen Armut. Eine globale Lösung macht sie Millionen Menschen zugänglich.

Ich finde es toll, dass in diesem Satz „sie verfügbar machen“ vorkommt. Als ob die Welt voller Menschen wäre, die verzweifelt nach digitalen Ausweisen schreien, die die Mächtigen nicht bereitstellen können, obwohl die Wahrheit buchstäblich das genaue Gegenteil ist.

Ziel des Berichts ist die Förderung einer sogenannten Modular Open Source Identity Platform (MOSIP), einer „anpassungsfähigen, modularen Architektur […], die jedes Land an seine spezifischen Bedürfnisse anpassen kann.“

In den letzten Jahren wurde MOSIP in neun verschiedenen Ländern Afrikas und Asiens getestet, wobei sich über 90 Millionen Menschen angemeldet haben. Der Bericht bezeichnet es als eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen Open-Source-Technologien nutzen können, um das Leben zu verbessern und die Entwicklung zu beschleunigen.

Die Entwickler von MOSIP sind so besorgt darüber, dass arme Menschen in der Dritten Welt keine ordnungsgemäßen Ausweispapiere haben, dass sie – und ihre Unterstützer bei der Gates Foundation und dem Omidyar Network – das System kostenlos an jedes Land abgeben, das es haben möchte .

Ist das nicht nett von ihnen?

Aber warten Sie, es gibt noch mehr gute Neuigkeiten! Die Entwickler von MOSIP sind fest davon überzeugt, dass Interoperabilität …

ein Grundprinzip einer guten digitalen öffentlichen Infrastruktur

Es handelt sich, wie Sie verstehen, um ein „Grundprinzip“ und NICHT um eine Kontrollmethode.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die von Bill Gates finanzierte kostenlose Software zur Bereitstellung digitaler IDs für die Dritte Welt vollständig auf demselben proprietären Code basieren und potenziell interoperabel sein wird.

…alles, um die Armut zu bekämpfen und die wirtschaftliche Teilhabe zu erhöhen .

Oder Terrorismus .

Oder um die Grenze zu sichern .

Oder um die Umwelt zu schützen .

Oder zur Bekämpfung der Geldwäsche .

Oder helfen Sie den Arbeitslosen .

Oder um Pandemien vorzubeugen .

Oder um uns vor künstlicher Intelligenz zu schützen .

Es hängt davon ab, wo Sie leben. Regionales Marketing, wie Disney, entfernt schwarze Schauspieler von seinen chinesischen Plakaten .

Quellen: PublicDomain/norberthaering.de am 23.08.2025

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