Viele meiner Leser fragen mich in letzter Zeit, was ich von diesem bizarren Theaterstück namens „Weltkrieg in Vorbereitung“ halte. Ich habe gehofft, dass ich niemals in die Verlegenheit käme, solche Gedanken überhaupt auf Papier zu bringen, geschweige denn mit einem bitteren Grinsen zu garnieren.
Aber wenn ich mir die aktuelle politische Großwetterlage ansehe – NATO auf Speed, Russland auf Wodka, China auf stillem Kapitalismus-Doping – dann sehe ich nicht nur schwarz, sondern gleich eine Netflix-Serie in Endlosschleife, bei der das Staffelfinale „Atomrakete trifft Mitteleuropa“ heißt.
Das Traurige: Keiner will diesen Weltkrieg, aber alle tun so, als wäre er der neueste Modetrend. Politiker tragen ihn wie ein Accessoire, Journalisten verkaufen ihn als moralische Pflicht, und das Volk darf sich zwischen Gaspreis und Grabstein schon mal aussuchen, wie es lieber endet.
Was mich daran wahnsinnig macht: die Selbstverständlichkeit, mit der in Berlin, Brüssel und Washington über „Eskalation“ gesprochen wird, als ginge es um die Erhöhung des Bierpreises im Vereinsheim.
„Ja, da müssen wir eben mehr Waffen liefern.“ – Klar, warum nicht gleich die Apokalypse auf Pump? Und das Publikum klatscht, solange es den letzten Kredit für den SUV bekommt.
Ich habe gehofft, dass ich niemals solche Sätze schreiben muss. Aber jetzt tue ich es. Und ich weiß: Jeder Satz klingt nach Satire – aber er ist Realität. Und das ist das wirklich Lächerliche.
Es ist schon grotesk, wie die Welt sich derzeit verhält – als stünde sie vor einer Kneipenschlägerei, nur dass die Kneipe „Erde“ heißt und die Gäste Atomwaffen in den Jackentaschen tragen. Die NATO knallt die Tür auf wie ein testosterongeladener Jungbulle, Russland grölt schon von der Ecke „kommt doch, wenn ihr euch traut“, und China sitzt still lächelnd am Tresen, kassiert die Bierdeckel ein und verkauft am Ende noch die Gläser als Exportware.
Die Szenarien, die einem da in den Kopf schießen, sind nicht einmal mehr dystopisch – sie sind einfach lächerlich. Man stelle sich vor: Millionen Soldaten marschieren durch Osteuropa, Panzerketten zerfurchen die Felder, während in Brüssel debattiert wird, ob man dazu gendergerechte Feldpost verfassen sollte. Russland spielt die alte „wir haben zwar kein Geld, aber Raketen“-Leier, und die NATO hält dagegen mit „wir haben zwar keine Moral, aber Kreditkarten“. Wer gewinnt? Natürlich niemand. Wer verliert? Rate mal: wir. (Die NATO schreit: Der Dritte Weltkrieg gegen Russland wird bald beginnen)
Und währenddessen die Medien: CNN, ARD, BBC – alle in Dauererregung, als wäre es die geilste Staffelpremiere seit „Game of Thrones“. Nur dass diesmal die Drachen Atomsprengköpfe tragen und nicht zurück in die Kulissen fliegen, wenn die Kamera ausgeht.
China, das stille Genie im Hintergrund, hat das längst begriffen: Lass die Irren gegeneinander rennen, wir verkaufen beiden Seiten die Pflaster. Nordkorea liefert die Knallkörper, Iran die Drohnen, und Europa die moralische Empörung, die keiner kauft.
Die Einleitung dieses Essays ist also simpel: Wir stehen nicht am Rande des Abgrunds – wir tanzen längst auf der Reling, trinken Sekt und wundern uns, dass das Schiff wackelt. Und wenn einer fällt, reißen wir eben alle mit. Applaus, Vorhang auf, die dritte Runde der Menschheitsdummheit beginnt.
Eine wütend-sarkastische Inventur dieser Welt von Alfred-Walter von Staufen
Das Muskelspiel – Panzer gegen Portemonnaie
Die große Weltpolitik funktioniert inzwischen wie ein schlecht geöltes Fitnessstudio: Jeder zeigt Bizeps, keiner hat Rückenmuskulatur, und alle vergessen, dass man mit Verstand mehr hebt als mit Testosteron. Russland flext mit Panzerfriedhöfen aus drei Jahrzehnten und ruft „historisches Recht“, als wäre die Geografie ein Couponheft.
Die NATO antwortet mit dem globalen Goldstatus: „Wir haben Visa, MasterCard und genügend Rüstungsaktien, um jedes schlechte Gewissen zuzukleistern.“ So marschiert das Muskelspiel auf beiden Seiten tapfer voran – das eine Lager schwört auf Masse, das andere auf Marge.
Und weil Krieg ohne Buchhaltung nur Abenteuerurlaub ist, werden Schachteln voller Milliarden durch die Parlamente geschoben, „Sondervermögen“ genannt, diese poetische Umschreibung für „wir zahlen später, wenn keiner mehr lebt“.
Die Industrie reibt sich die Hände wie ein Kaminanzünder im Dezember: Munition? Teurer. Ersatzteile? Noch teurer. Moral? Unbezahlbar, aber zum Glück nicht lieferbar. Währenddessen zählt der Steuerzahler seine Pfandbons wie ein Feldherr die Verluste.
Das Absurde: Alle behaupten, man verhindere Krieg durch Aufrüstung. Natürlich, genau wie man Brandstiftung mit Benzin verhindert. Man wiederholt das Mantra so lange, bis selbst der skeptischste Bürger denkt: „Wenn es so teuer ist, muss es sinnvoll sein.“ So trickst man jeden Widerstand aus – mit Zahlen.
Die eine Seite zählt Panzer, die andere Prozentpunkte am BIP, und die wenigen Vernünftigen zählen die Tage, bis der erste Diplomatieversuch nicht als Schwäche, sondern als Intelligenz gilt. Spoiler: Das dauert. Denn in diesem Fitnessstudio ist der Trainer die Empörung und das Trainingsziel heißt: „Definition bis zum Atom.“ Wer da noch nach Sinn fragt, wird ausgelacht – „zu wenig Gains, Bruder!“
Russland auf Wodka, NATO auf Koffein
Russland führt Krieg wie ein alter Boxer: dicke Fäuste, kaputte Nase, aber überraschend langer Atem, wenn es ums Einstecken geht. Die NATO ist dagegen ein hyperaktiver Manager mit drei Espressi zu viel und einer Agenda: „Roadmap zum Frieden durch Eskalation“ – der Titel, der jeden Investor überzeugt.
In den russischen Nachrichten wird die Welt als rotes Tuch an die Wand gemalt; im Westen erklärt man uns, es sei alternativlos, den Benzinkanister neben die Funken zu stellen, „um die Flammen zu belehren, wer hier die Regeln macht“.
Zwischen den Blöcken steht der kleine Mann mit seinem Einkaufswagen, der teurer wird, je näher die Front rückt. Denn die Geopolitik hat ein Hobby: Preise erhöhen – als Pädagogik der Eliten.
Das Gas wird knapp, die Nerven auch, und während die Warmduscher im Talkshow-Studio dreißig Minuten über die „Zeitenwende“ philosophieren, duscht der Rest des Landes kalt und versteht plötzlich Hegel: Dialektik ist, wenn du zwischen „frieren“ und „frieden“ wählst und beides nicht bekommst.
Die NATO wirkt wie ein Fitnessarmband, das schreit: „10.000 Schritte bis zur Abschreckung!“, und Russland antwortet: „Wir machen keine Schritte, wir fahren Ketten.“ In diesem Duett ist jede Pause ein Verrat an der Haltung. Die Diplomatie? Ja, die sitzt im Flur und wartet, bis der Rauchmelder leiser piept.
Wenn er jemals leiser piept. Denn es wurde eine Kultur der Dauer-Alarmbereitschaft geschaffen, in der wer „Deeskalation“ sagt, sofort als „Defätist“ gilt – oder als russischer Teppich. Am Ende sind alle überdreht, unterinformiert und überschuldet – aber gut gelaunt, solange die eigene Propaganda die bessere Musik spielt.
China – die Werkbank, die alle beliefert, auch den Gegner
China schaut dem west-östlichen Tohuwabohu zu wie ein geduldiger Kaufmann, der sein Lager sortiert und die Kasse stimmt. Man liefert Bauteile, Halbleiter, Drohnenideen, diplomatische Silben – und vor allem: Geduld. Die Chinesen wissen, dass die Welt immer wieder in dieselben Fehler stolpert, und haben das zu einem Geschäftsmodell gemacht. Wenn sich zwei streiten, freut sich der Export.
Die Ironie ist herrlich: Die eine Seite ruft „Abhängigkeit reduzieren!“, die andere murmelt „strategische Partnerschaft“, beide bestellen pünktlich. Sanktionspolitik? Ein Faltblatt. Lieferketten? Ein Labyrinth, durch das jede moralische Losung purzelnd ihren Ausgang findet. Und sobald im Westen die Fabrikschornsteine alt und teuer werden, entdeckt man plötzlich die Schönheit chinesischer Effizienz, um im nächsten Satz vor „autoritären Strukturen“ zu warnen. Doppelstandard? Quatsch. Das ist globalisierte Schizophrenie.
Chinas Plan ist klassisch: Keine große Rede, keine große Pose. Man lässt Ideologen spielen und kassiert. Während Europa streitet, ob es sich selbst „strategisch autonom“ nennen darf, hat China längst die Produktionsautonomie gesichert – in allem, was die Konfliktparteien brauchen. Kriege sind, nüchtern betrachtet, Rohstoffmixer und Verbrauchsfeuerwerke. Das sind beides Märkte. Und weshalb sollte man einen Markt nicht bedienen? Die Moralisten antworten: Weil! Die Kaufleute fragen: Womit? Der Unterschied heißt „Realitätskompetenz“.
Wenn der Rauch sich legt – irgendwann, vielleicht – wird China nicht den Sieger küren, sondern neue Lieferbedingungen. Kredite, Häfen, Patente. Westliche Thinktanks nennen das „systemische Herausforderung“, der Normalbürger „Lieferzeit“. Beide meinen dasselbe: Wer die Werkbank kontrolliert, kontrolliert die Werkzeuge des Krieges und die Schrauben des Friedens. Der Rest ist Poesie. Und an Poesie mangelt es in Europa nie – nur an Ersatzteilen.
Nordkorea – der kleine Bruder, der immer mitballern will
Nordkorea ist die Pyrotechnik der Geopolitik: laut, grell, unberechenbar – und erstaunlich nützlich, wenn man Ablenkung braucht. Pjöngjang schickt einen Feuerwerkskörper Richtung Meer, die Welt hält den Atem an, und schon hat irgendwer irgendwo ein Verhandlungspaket in anderer Sache gewonnen. Nichts ist so wertvoll wie eine kalkulierte Unkalkulierbarkeit.
In einem großen Konflikt wäre Nordkorea der Nachbar, der Musik aufdreht, damit niemand merkt, wer die Fenster einwirft. Man hat eine Armee, die aussieht, als sei sie aus einem Stalin-Museumsstück gefallen, aber mit genug Munition, um jeden Mangel an Eleganz mit Quantität zu erschlagen. Der Westen kichert über das Regime und kauft trotzdem die Schlagzeilen, die es produziert – denn Panik verkauft besser als Politik.
Was Nordkorea wirklich will, ist simpel: Aufmerksamkeit, Sicherheiten, Devisen. Und gelegentlich ein Sitzkissen am Tisch der Großen. Wer es unterschätzt, macht denselben Fehler wie der Autofahrer, der denkt, der kleine Wagen könne keinen Schaden anrichten. Kann er. Vor allem, wenn er gegen das richtige Rad fährt. In Korea liegt die Zündschnur der globalen Eskalation so nah an der amerikanischen Präsenz, dass jeder Funke zur Brandsatzdiskussion wird: „Verantwortung zeigen“ vs. „Haltung bewahren“ – zwei Formeln für denselben Sauerstoff.
Derweil hat Nordkorea das Marketing perfektioniert: Start – Schlagzeile – Sanktionsdrohung – diplomatische Fiebersenkung – neue Forderungen. Wie ein Fahrgeschäft, das nie anhält. Wer das verurteilt, ohne gleichzeitig das Muster zu erkennen, bleibt ein Dauergast im Empörungspark. Und der kiebitzt den Weltkrieg wie ein Fußballspiel: „Oh! Fast!“ – Doch irgendwann schießt eben einer ins falsche Tor.
Iran – Drohnen statt Demokratie
Iran ist in diesem Drama die Werkstatt für asymmetrische Antworten: billig, robust, ausreichend präzise, um in den Nachrichten aufzutauchen, aber nicht teuer genug, um den Haushalt zu ruinieren. Man baut Drohnen wie einst andere Mopeds: Sie bringen dich nicht stilvoll ans Ziel, aber sie kommen an – und der Lärm erledigt die Pädagogik.
Die westliche Strategie gegenüber Iran ist eine Art Paartherapie mit Ohrstöpseln: Man redet, sanktioniert, redet wieder, wundert sich über Misstrauen, und wenn eine Rakete fliegt, erklärt man ernsthaft, jetzt müsse die Diplomatie eine Chance bekommen – sobald alle Beruhigungspillen wirken. Verlässlich ist nur die Überraschung.
Iran hat gelernt, wie man Stellvertreter spielt, ohne die Bühne zu mieten. Milizen hier, Berater dort, ein bisschen Schattenflotte auf offener See – und fertig ist der geopolitische Klebstoff, der überall ein wenig klebt und nirgends die Fingerabdrücke zeigt. Das ist nicht schön, aber effizient. Und Effizienz schlägt Ästhetik in jedem Krieg.
Wenn das große Szenario kippt, wird Iran nicht die Front verschieben, sondern die Aufmerksamkeit. Jeder neue Nebenschauplatz frisst Ressourcen, Nachrichtenzeit und Geduld. Das ist asymmetrische Macht: Nicht durch Stärke dominieren, sondern durch verteilte Nadelstiche den Gegner zur Selbstüberlastung treiben. Europa wird dann wieder seine Lieblingsfrage stellen: „Wie konnten wir das nicht kommen sehen?“ Antwort: Weil man lieber moralische Spiegel putzt, als Fenster zu öffnen.
Europa – die Bühne, aber nicht die Regie
Europa ist der glamouröse Theaterbau, in dem das Stück aufgeführt wird – samt rotem Samt, goldenen Balkonen und bröckelndem Fundament. Die Regie liegt jedoch woanders. Man nennt das „transatlantische Partnerschaft“, was in guten Zeiten „gemeinsame Werte“ heißt und in schlechten „gemeinsame Rechnungen“. Europa will „strategische Autonomie“, was ungefähr so klingt, als ob ein Teenager „eigenes Zimmer“ verlangt, aber weiter bei Mama isst.
Wenn die Gewehrläufe nach Osten zeigen, steht Europa bereit mit Papier: Papiere zur Solidarität, Papiere zur Zeitenwende, Papiere zur Finanzierung. Die Fabriken tun, was sie können, aber die Energiepreise erinnern daran, dass Autonomie nicht in Leitartikeln entsteht, sondern in Leitungen. Wer das übersieht, merkt erst im Winter, dass die Versorgung nicht von Haltung warm wird.
Politisch ist Europa ein Chor von Solisten. Jeder hat seine Vergangenheit, seine Gasleitung, seine Industrie, seine Wähler. In Sonntagsreden marschiert man im Gleichschritt, werktags im Zickzack. Das lässt sich als Vielfalt feiern, bis die Rechnung kommt. Dann zählt wieder nur: Wer liefert was, wann, wohin – und warum ist es gestern nicht angekommen?
Realistisch bleibt Europa das, was es seit Jahrzehnten ist: der Raum, in dem die großen Konflikte der anderen ihre physischen Spuren hinterlassen. Flüchtlingsströme, Versorgungslücken, Sicherheitszuweisungen. Wer dagegen „Führungsmacht“ sagt, verwechselt Lautstärke mit Leitung. Führung beginnt, wenn man sagt, was man nicht mitmacht – und es dann durchhält. Die Probe steht aus.
USA – Weltpolizei mit Alzheimer
Die USA sind in dieser Tragikomödie gleichzeitig Regisseur, Hauptdarsteller und Sponsor – und vergessen doch gelegentlich, in welchem Akt wir sind. Mal führt man Freiheit, mal Märkte, mal Moral ins Feld; am Ende führt man vor allem Truppen. Das Publikum ist gespalten: Die eine Hälfte will Ordnung, die andere Netflix – beide Opfer der Aufmerksamkeitsspanne. Außenpolitik wird alle vier Jahre neu erfunden, als ob die Welt das Drehbuch brav mitwechseln würde. Tut sie nicht.
Washington liebt klare Linien: Freund/Feind, Demokratie/Despotie, gut/böse. In der Realität ist es eher: „Wer kauft unsere Anleihen?“ und „Wer stört unsere Schifffahrtswege?“ Man kann das zynisch finden – oder erwachsen. Problematisch wird es, wenn der innere Streit größer ist als der äußere. Dann wird Weltpolitik zu einer Ansammlung halbfertiger Projekte: Interventionen mit Ablauffrist, Sanktionen ohne Exit-Strategie, Versprechen ohne Kassensturz.
Im großen Szenario sind die USA unverzichtbar, aber unberechenbar. Wer sich auf amerikanische Kontinuität verlässt, verlässt sich auf die Stille eines Wahlkampfs – sie hält exakt bis zur nächsten Schlagzeile. Das ist nicht böse, das ist System. Es zwingt Verbündete in die doppelte Buchführung: Loyalität nach außen, Plan B nach innen. Europa flüstert das nachts ins Kissen, China schreibt es in seine Fünfjahrespläne.
Und wenn der Tag kommt, an dem die Weltpolizei das eigene Funkgerät nicht findet, müssen die anderen entscheiden, ob sie Streife laufen oder den Laden schließen. Beides wird teuer. Aber wenigstens ist es konsequent.
Medien – die Hofnarren der Eskalation
Die Medien sind die Einpeitscher der Zivilisation, die Hofnarren, deren Spott zur Liturgie geworden ist. Kriegsberichterstattung ist heute ein Hybrid aus Live-Ticker, Moralpredigt und Merchandising: „Kaufen Sie jetzt den Sonderpodcast – Frieden in sieben Clips!“ Je komplizierter die Lage, desto einfacher die Schlagzeile. Wer Zweifel äußert, wird zum Matrosen auf der Titanic erklärt, der den Eisberg leugnet; wer jubelt, wird Kommentator des Monats.
Die Logik ist simpel: Aufmerksamkeit ist Währung, Angst ist Zins. Man berichtet nicht, weil es passiert; es passiert, weil man berichtet. Politik hat das verstanden und liefert Bilder in Serie: Helme vor Flaggen, ernste Stirnen, die das Wort „Zeitenwende“ buchstabieren, als sei es das Passwort zur Vernunft. Dabei ist es nur das Passwort zum Budget.
In Krisen sollte Journalismus kühlen Kopf behalten. Stattdessen trägt er Stirnthermometer und ruft „Fieber!“. Wer nüchtern fragt, ob mehr Waffen wirklich weniger Krieg bedeuten, wird in die Ecke der „Relativierer“ gestellt, als sei Denken bereits Parteinahme. Ja, ist es – Parteinahme für den Verstand. Aber diese Partei hat keine Fraktion.
Das Ergebnis: Ein Publikum, das gleichzeitig panisch und gelangweilt ist. Panisch, weil täglich Apokalypse droht; gelangweilt, weil Apokalypse eben täglich droht. Man kann nicht acht Staffeln Weltuntergang binge-watchen, ohne nach Chips zu greifen. So rutschen wir in den Krieg wie in eine Serie: Irgendwann will man wissen, wie es ausgeht – selbst wenn das Ende schlecht ist.
Das Volk als Kanonenfutter
Das Volk, diese sprichwörtliche „Bevölkerung“, die man so gern „mitnehmen“ will, wird in der Praxis an den Rand gestellt: „Bitte nicht stören, hier wird Welt gerettet.“ Es darf zahlen, frieren, klatschen oder schimpfen – je nach Jahreszeit. Ein Teil marschiert im Netz voran: Hashtags als Helme, Memes als Munition. Der andere Teil marschiert im Supermarkt: „Wie viel kostet Frieden in Butter?“
Die politische Klasse hat eine neue Didaktik erfunden: Pädagogik durch Preis. Wer nicht überzeugt ist, wird überzeugt – durch Nebenkosten. Und wer dann immer noch widerspricht, ist „Putinversteher“, „NATO-Fetischist“ oder „Chinaknecht“ – je nachdem, wem er das Leben schwer macht. So schafft man Einigkeit: Man drückt allen ein Etikett auf, bis keiner mehr weiß, was drin ist.
Die Mobilisierung der Massen ist digital und höflich: Man nennt es „Haltung zeigen“. Früher hieß es „Musterung“. Heute klicken wir Zustimmungen, morgen klickt jemand anders auf „Einziehen“. Und sollte der Krieg tatsächlich nicht nur auf die Bildschirme, sondern in die Straßen kommen, wird man große Worte finden für kleine Leute. Man nennt das dann „Opfer“. Zuvor nannte man sie „Verbraucher“.
Die eigentliche Tragik: Das Volk ist klüger, als seine Medien ihm zugestehen, und pragmatischer, als seine Eliten es ihm erlauben. Es weiß, dass Krieg kein Computerspiel ist und Frieden mehr braucht als Sprüche. Aber die entscheidenden Gespräche finden hinter Türen statt, vor denen Schilder hängen: „Vertraulich – damit Sie geschützt werden.“ Wie rührend. Und wie bequem.
Atomkrieg – der letzte Witz ohne Pointe
Irgendwann landet jede Debatte in der nuklearen Absurdität: „taktische Nukes“, „rote Linien“, „Abschreckungsstabilität“, ein Vokabular so beruhigend wie die Ansage im Flugzeug, dass das Triebwerk jetzt ein Experiment wage. Man redet sich die Eskalation klein, indem man sie in Fachbegriffe einsperrt. Doch das Problem mit Atombomben ist, dass sie keinen Humor verstehen.
Die Theorie sagt: Abschreckung funktioniert, solange alle rational sind. Die Praxis sagt: Menschen sind es nicht. Sie sind müde, wütend, ehrgeizig, beleidigt. Sie wollen Wahlen gewinnen, Gesicht wahren, Geschichte schreiben. Genau deshalb erfindet man „kontrollierte Eskalation“ – die schönste aller Selbsttäuschungen. Man kann Feuer nicht kontrollieren, indem man ihm Namen gibt.
Wer den Atomkrieg „denkbar“ nennt, spielt bereits. Denn die Schwelle zum Unvorstellbaren sinkt mit jedem Mal, dass man es ausspricht. Heute „Option“, morgen „Drohung“, übermorgen „Missverständnis“. Der Knall braucht keine Absicht – nur eine Verkettung aus Routine, Reaktion, Rhetorik. Und dann? Dann erklärt man pflichtschuldig, man habe alles getan. Stimmt – nur das Richtige nicht.
Die einzig seriöse Nuklearstrategie bleibt so banal, dass sie in keinem Thinktankpapier Platz findet: Lass es. Verhindere Situationen, in denen einer glaubt, er müsse zeigen, dass er es wirklich kann. Dazu braucht es Kanäle, Gesichter, Vertrauen – die langweiligen Dinge, die in Zeiten erhitzter Haltung als Verrat gelten. Trotzdem gilt: Wer den letzten Witz ohne Pointe vermeiden will, muss vorher aufhören zu lachen. Auch wenn das Publikum buht. Auch wenn die Quote sinkt.
Fazit
Die realistisch denkbaren Szenarien bewegen sich zwischen „Zermürbungskrieg mit globalem Wirtschaftsschaden“ und „Eskalations-Leiter mit nuklearem Geländer“, flankiert von Stellvertreter-Feuern, medialer Dauererregung und einer Industrie, die „just-in-time“ inzwischen als „just-in-war“ buchstabiert.
Die einzige Exit-Option bleibt altmodisch: Gespräche, die länger dauern als eine Presseschalte, und Kompromisse, die schlechter klingen als sie wirken. Wer dafür keine Geduld hat, wird sehr viel Zeit für Trauer finden.
Abschluss & Moral
Am Ende dieser grotesken Weltaufführung bleibt eine simple Erkenntnis, die jeder Stammtisch ohne Thinktank versteht: Man gewinnt keinen Krieg gegen die eigene Zukunft. Die großen Blöcke haben es sich bequem gemacht auf der Rolltreppe nach oben – leider ist sie auf „Eskalation“ gestellt. Jeder Schritt, der als Stärke gilt, bringt uns nur schneller an den Punkt, an dem es keine Stufen mehr gibt, sondern nur noch Fallhöhe.
Die Moral ist nicht heroisch, sondern handwerklich: Reden, wenn es peinlich ist; nachgeben, wenn es vernünftig ist; abbremsen, wenn die Kulisse brennt. Diplomatie ist keine Umarmung des Gegners, sondern der Entzug der Ausreden. Wer den Gegner zwingt, vor laufender Kamera „vernünftig“ zu wirken, gewinnt mehr als mit noch einem Gürtel an Munition. Und ja: Das ist unsexy. Kein Feuerwerk, kein Hashtag, nur harte, langweilige Arbeit.
Wir brauchen drei simple Bremsklötze: Erstens, Verbindliche Notrufkanäle zwischen den Militärs – täglich genutzt, nicht nur bei Sturm. Zweitens, Eskalationsstopps mit Datum: Window-of-Cooldown, in denen niemand neue „Gamechanger“ liefert oder testet. Drittens, ehrliche Kostenrechnung: Jede Waffe bekommt ein Preisschild in Strom, Miete, Krankenhausbetten – damit der Bürger weiß, was Heldentum an der Kasse kostet.
Wenn Politik weiter so tut, als sei Krieg eine moralische Kur, wird sie feststellen, dass das Mittel schlimmer ist als die Krankheit. Wer Frieden will, muss ihn nicht „fordern“, sondern organisieren: langweiliger, zäher, respektloser gegenüber der eigenen Eitelkeit, dafür respektvoller gegenüber den Lebenden. Alles andere ist Pathos auf Pump. Und der Kredit läuft ab.
Liebe Leserschaft,
wenn Sie bis hierhin gelesen haben, DANKE. Ich weiß, der Ton war scharf, aber die Lage ist es auch. Ich schreibe das nicht, weil ich resigniere, sondern weil ich allergisch reagiere auf heroische Selbsttäuschung in teuren Anzügen. Wir brauchen Erwachsenenpolitik: keine Schlagzeilen-Show, keine Fanclubs, sondern Nerven, Nüchternheit und den Mut, rechtzeitig unpopulär zu sein. Wenn Sie das wütend macht – gut. Wut ist Energie. Lenken wir sie dorthin, wo sie etwas repariert: in Gespräche, in Druck auf Abgeordnete, in Misstrauen gegenüber einfachen Lösungen und in Aufmerksamkeit für die leisesten, nicht die lautesten Stimmen. Weltkrieg ist kein Schicksal. Er ist eine schlechte Entscheidung. Treffen wir bessere.
Bitte werden oder bleiben Sie gesund, denn das ist das höchste Gut das wir pflegen sollten!!!
Herzlichst
Ihr Alfred-Walter von Staufen
Dieser Beitrag erschient zuerst und exklusiv bei PRAVDA-TV!
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In eigener Sache:
Ich bin in meinem ersten Buch: „Der geheime Pakt der Freimaurer, Khasaren und Jesuiten: Wir bleiben durch unser Blut verbunden. Tod dem, der darüber spricht!“ der Frage nachgegangen: Was ist eigentlich Demokratie. Überlegen Sie doch bitte einmal selber: Wenn nach einer Wahl die großen Volksparteien entscheiden, wer in den Parteien das Sagen hat, um dann zu entscheiden, wer das Sagen im ganzen Land hat, ohne dass die Menschen im Land etwas dazu zu sagen haben, nennt man dies noch Demokratie?!
Ich suchte auch Antworten, wer die Wächter des Goldes sind und was der Schwur der Jesuiten besagt? Sind die „Protokolle der Weisen von Zion“ wirklich nur eine Fälschung? Was steht in der Balfour-Erklärung geschrieben? Ist die „Rose“ wirklich die Blume der Liebe oder steht sie viel mehr für eine Sklavengesellschaft? Was ist eigentlich aus dem Missbrauchskomplex Bergisch-Gladbach und dem Sachsensumpf geworden? Sind die Heiligen, welche wir anbeten, wirklich unsere Heiligen oder Götzenbilder des Teufels? Was hat es in Wahrheit mit dem Bio-Siegel auf sich?
Im vorletzten Kapitel dieses Buches dreht es sich um die augenscheinlichen Lügen und das Zusammenspiel der Politik, Banken und Wissenschaft.
Eine sehr wichtige Botschaft möchte ich am Ende des Buches in die Welt senden: Wir dürfen uns nicht mehr spalten lassen, denn der kleinste gemeinsame Nenner, zwischen uns allen dürfte sein, dass wir inzwischen ALLE extrem die Schnauze von diesem System voll haben und darauf sollten wir aufbauen!
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Unser Buch: „Die Autorität: Die geheime Macht der Blutlinien der Pharaonen“
SIE WAREN NIE WIRKLICH WEG, JETZT HERRSCHT DIE AUTORITÄT ÜBER DIE GANZE MENSCHHEIT
Wir vermitteln Ihnen Informationen, welches Ihr falsch erlerntes Weltbild zerstören werden. Ein Weltbild, welches Ihnen seit Ihrer Geburt aufgezwungen wurde und dem man nicht entkommen kann bis zu diesem Buch. Das, was Ihnen überall durch die Medien erzählt wird, hat nicht viel mit der Realität zu tun. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr die Realität sogar das genaue Gegenteil von dem ist, was Sie ständig hören und sehen. Das ist nicht nur die satanische Verdrehung der Wahrheit, sondern auch die Umkehrung der Geschichte.
Denn nicht einmal auf die Jahreszahlen können Sie sich verlassen. Ihre Organisationen verwenden zahlreiche Methoden, um die Manipulation der Menschheit still und heimlich zu implementieren. Sie benutzen die Medien und Prominente, damit ihre weitreichenden Pläne eine akzeptable Basis bei der Mehrzahl der Menschen finden. Sie sind nur ein Zahnrad in einem riesigen Getriebe, welches die Welt so wie sie ist, am Laufen hält. Weisheit und Macht sind nur auserwählten Familien oder Politikern, die uneingeschränkt dienen, zugänglich.
Darum sind wir alle, in den Augen der herrschenden Elite, nichts anderes als Sklaven und zwar Freiwillige, eine Nummer, einer von Milliarden oder auch gerne als Schafe, Vieh oder Ratten bezeichnet. Wir sind ihr ausführendes Personal in einem betrügerischen Schuldgeldsystem, dem wohl wissend und stillschweigend alle zustimmen. Dieses System existiert seit den Zeiten der Pharaonen.
Deren Machtstrukturen und Symbolik aus dem alten Ägypten finden Sie in den Logen, Religionen, Unternehmen und globalen Organisationen bis hin zum scheinbar vergnüglichen Kult des Karnevals. Nichts ist wie es scheint. Politiker und andere Berühmtheiten aus Fernsehen und Sport mit Dreck am Stecken gehören entweder zum Establishment oder dienen einem bestimmten Zweck und werden deshalb geschützt.
Missbrauch, Pädophilie und Einschüchterung bis hin zum rituellen Mord gehören zum Repertoire der Verschwörer in den Logen. Die Blutlinien der Nachfahren der Pharaonen haben ihre Macht wie ein Spinnennetz über die Erde gelegt und wirken bis in die kleinsten Nischen unseres Alltags.
Doch heute sind es nicht die Pharaonen welche das Schicksal der Erde denken und lenken, heute hat die Autorität die Könige, Präsidenten, Päpste, Milliardäre sowie unzählige Handlanger wie Schauspieler, Sänger und andere Prominente installiert. Sie gehören zum immerwährenden Programm wie Teile und Herrsche, Brot und Spiele oder die Ruhigstellung durch Wahlen von Politikern, die Veränderungen bringen sollen aber doch nur alle der Autorität dienen.
Das Warte-Spiel der falschen Propheten, nutzt ebenso nur den böswilligen Kräften der Autorität und deren Kontrolle über uns. Vertrauen Sie also nicht dem scheinheiligen und göttlichen Plan und stopfen Sie sich nicht jeden Abend Popcorn in den Kopf. Ehren Sie stattdessen Ihren Weg, fassen Sie Mut und Verantwortung für Ihr Sein.
Dieses Buch ist Ihr Wegweiser!
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Abbildungen:
- Alfred-Walter von Staufen
Quellenverzeichnis:
- SIPRI Yearbook 2024/2025 – Trends bei Rüstung, Abrüstung, internationale Sicherheit.
- IISS – The Military Balance 2024/2025 – Streitkräfte, Budgets, Fähigkeiten.
- NATO Annual Report 2024/2025 – Lageeinschätzungen, Fähigkeitsziele, Ostflanke.
- ICAN / UNODA – Nukleare Risiken, Verträge, Rüstungskontrolle.
- RAND Corporation / RUSI / CSIS / Chatham House – Eskalationsdynamiken, Abschreckung, Szenarioanalysen.
- IMF WEO / World Bank Data – BIP, Handelsströme, Energiepreise.
- ACLED – Konfliktdaten, regionale Trends.
- EU-Kommission / EEAS – Sanktionsregime, Energie- und Lieferkettenberichte.
- US Congressional Research Service (CRS) – Hintergrundpapiere zu Russland, China, Iran, DPRK.
- Nationale Sicherheits- und Verteidigungsstrategien (USA, EU, Deutschland, UK, Frankreich) – offizielle Linien und Fähigkeitsplanung.
Quellen: PublicDomain/A.W. von Staufen für PRAVDA TV am 09.10.2025
