J.K. Rowlings Geschichte wurde so oft erzählt, dass sie zu einer Folklore verkommen ist: die arbeitslose alleinerziehende Mutter, die in Cafés schreibt, von Sozialhilfe lebt, ein Universum aus dem Nichts erschafft und dabei die Literatur verändert.
Sie liest sich zu schlicht, wie das Eröffnungskapitel einer Fabel, die darauf angelegt ist, geglaubt zu werden. Für manche ist sie genau das: eine Geschichte, die konstruiert wurde, um einen viel größeren Plan zu verschleiern. Von Guy Anderson
Ich persönlich glaube nicht, dass Rowling ein isoliertes Genie ist, sondern die Fassade eines Industrieunternehmens. Die Geschwindigkeit, mit der die Romane erschienen, der ungebrochene Ton über Tausende von Seiten und die nahtlose Koordination mit Hollywood-Studios, Marketingabteilungen, Spielzeugherstellern und Freizeitparkentwicklern deuten nicht auf den Rhythmus der Inspiration, sondern auf Ingenieurskunst hin.
Ist Rowling daher vielleicht weniger eine Autorin als eine Erfindung, ein Symbol moderner britischer Kreativität, geschaffen, um ein System unternehmerischer und vielleicht auch politischer Absichten zu humanisieren?
Kritiker und Religionswissenschaftler argumentieren seit langem, die Serie verberge unter ihrer Oberfläche echtes okkultes Material. Die lateinischen Zaubersprüche, die alchemistische Bildsprache und die Sprache der Verwandlung gelten als Fragmente alter Praktiken und nicht als Dekoration.
Manche behaupten, Rowling habe, bewusst oder unbewusst, aus Traditionen des Hermetic Order of the Golden Dawn und der Freimaurer geschöpft.
Der Handlungsbogen der Bücher spiegelt das Muster der Initiation wider – Unwissenheit, Prüfung, Opfer und schließlich Erleuchtung. (Hollywood: Leonardo DiCaprios unpassender „Pro-Antifa“-Film ist ein Kassenflop)
Für viele ist die Saga ein verschlüsseltes Handbuch des spirituellen Aufstiegs, dessen Lektionen als Schulabenteuer getarnt sind, damit das Ritual von Millionen unbewusst konsumiert werden kann.
Hinter diesen Interpretationen verbirgt sich die immer wiederkehrende Figur des Waisenkindes. In „Tesla & The Cabbage Patch Kids“ schrieb ich darüber, wie Waisenkinder das moderne Geschichtenerzählen dominieren, weil sie leer ankommen, ungebunden durch Abstammung oder Verpflichtungen, bereit, von den Systemen, die sie adoptieren, umgeschrieben zu werden.
Harry Potter, Luke Skywalker, Frodo Beutlin und Neo, um nur einige zu nennen, beginnen alle als Niemande, entdecken verborgene Kräfte, erhalten Anweisungen von Älteren und stellen sich Feinden, die Spiegelbilder ihrer selbst sind.
Diese Wiederholung ist kein Zufall und schafft ein psychologisches Muster, in dem sich Unterwerfung unter das Schicksal wie Freiheit und Gehorsam gegenüber Prophezeiungen wie eine Wahl anfühlt. Das Waisenkind ist das perfekte ideologische Gefäß – es gehört demjenigen, der sein Schicksal schreibt.
Für diejenigen, die diesem Muster folgen, repräsentiert Harry Potter mehr als nur Literatur – seine kulturelle Programmierung. Der Mythos vom Auserwählten wiederholt sich in der gesamten Unterhaltungsindustrie und konditioniert Generationen, besondere Individuen zu verehren, die mit verborgenen Kräften ausgestattet sind.
Hogwarts fungiert als ultimative Akademie der Hierarchie und weist Kindern bereits mit elf Jahren ihr Schicksal zu. Das Zaubereiministerium verkörpert den allgegenwärtigen Staat – bürokratisch, unverantwortlich und ewig.
Die gesamte Welt der Bücher spiegelt Großbritanniens eigene Nostalgie nach geordneter Macht wider, einen stillen imperialen Traum, der als Eskapismus neu verpackt und weltweit exportiert wird.
Manche Interpretationen werden theologisch, wie manche in der Blitznarbe und dem Schlangenmal eine Umkehrung der christlichen Erzählung sehen.
Der Junge, der den Tod besiegt, tut dies nicht durch göttliche Gnade, sondern durch die Verschmelzung mit der Dunkelheit. Er siegt, indem er verbotenes Wissen beherrscht, nicht indem er sich ihm widersetzt. Rebellion wird als Erlösung dargestellt, der luziferische Mythos als Tugend nacherzählt.
Auch Rowlings öffentliches Leben wird in dieses Bedeutungssystem aufgenommen. Ihre politischen Äußerungen und kulturellen Kämpfe, all ihre Verteidigungen und Anprangerungen halten ihren Namen in ständiger Umlauf.
Kontroversen ersetzen Öffentlichkeit, Empörung wird zum Ritual. Jeder neue Streit nährt den Mechanismus, der ihre Schöpfung aufrechterhält und dafür sorgt, dass die Geschichte niemals stirbt.
Die Maschinerie selbst ist riesig, vom ersten Roman bis zum letzten Film war die Expansion unaufhaltsam – Bücher, Blockbuster, Spielzeug, Kleidung, Videospiele, Studiotouren, Themenparks und Streaming-Ableger, die sich alle in perfekter Abfolge gegenseitig befruchten.
Das Franchise fungiert sowohl als Mythologie als auch als Infrastruktur – eine lebendige Ökonomie der Vorstellungskraft. Was als Geschichte eines Waisenkindes in einem Schrank begann, entwickelte sich zu einer sich selbst erhaltenden Industrie, die Kontinente und Generationen umspannt.
All diesen sich überschneidenden Theorien liegt die Überzeugung zugrunde, dass nichts davon zufällig geschah. Ob als kulturelle Manipulation, okkulte Unterweisung oder psychologisches Design betrachtet, das Harry-Potter-Phänomen wirkt wie eine moderne Heilige Schrift.
Es formt Glauben neu, schreibt Erinnerungen um und schult Begehren. Das Waisenkind, das seine Macht entdeckt – von Skywalker bis Potter – trägt dieselbe geheime Botschaft in sich: Schicksal ist Kontrolle, getarnt als Freiheit, und die Geschichte, die dich tröstet, ist der Zauber, der dich gefangen hält.
Natürlich sind das nur meine Gedanken, und ich muss zugeben, dass ich die Serie gerne anschaue, aber irgendetwas stimmt nicht mit der Geschichte, die uns präsentiert wird.
Mehr über Hollywood und seine Agenda lesen Sie in „Der Hollywood-Code“ und „Der Hollywood-Code 2„.
Auszug aus dem „Der Hollywood-Code„:
Harry Potter und der Orden des Phönix (2007)
Mit der Rückkehr von Voldemort sind Potters Aktionen nun darauf ausgerichtet, ihn aufzuhalten. So wird der dunkle Lord zu Potters Ersatzvater, Darth Vader, und aus Harry wird ein Luke Skywalker (in star wars). Inzwischen wird man bemerken, dass einige Charaktere nach Sternen und Sternbildern benannt sind, wie „Sirius“ Black, seine Cousine „Bellatrix“ (Sternbild im Orion) Lestrange und „Draco“ Malfoy; die Bedeutung dieser astrologischen Namen wird gegen Ende dieses Kapitels erörtert.
Harry Potter und der Orden des Phönix gibt uns eine schwere Dosis von Frauen als Verführerinnen, und zum ersten Mal in der Harry Potter-Reihe ist das Element der Apotheose, die Erhebung eines Menschen zum Gott bzw. die Vergöttlichung eines Menschen, enthalten. „Sirius“ Black wird von „Bellatrix“ Lestrange getötet.
„Sobald wir von den Vorurteilen unserer eigenen provinziellbegrenzten, kirchlichen Stammes- oder nationalen Wiedergabe der Weltarchetypen befreit sind, wird es möglich, zu verstehen, dass die höchste Initiation nicht die der lokalen Mutter oder des Vaters ist, die dann Aggressionen auf die Nachbarn projizieren, um sich selbst zu verteidigen.
Die gute Nachricht, die der Welterinnerer bringt und die so viele gern gehört haben, die eifrig predigen, aber anscheinend nur widerwillig demonstrieren wollen, ist, dass Gott Liebe ist, dass Er geliebt werden soll und kann, und dass wir ausnahmslos seine
Kinder sind.“ Das schreibt Joseph Campbell in seinem Buch »Der Heros in tausend Gestalten«. Harry, der den Archetyp des Erlösers verkörpert, strebt keine Rache an, sondern bemitleidet den dunklen Lord, weil er niemals Liebe oder
Freundschaft erfahren wird.
Harry Potter und der Halbblutprinz (2009)
„Der Tod und die Auferstehung einer Erlöserfigur sind in all diesen Legenden ein gemeinsames Motiv.“, so Joseph Campbell in »Der Heros in tausend Gestalten«. Daher wird Harry jetzt zum ersten Mal als der Auserwählte bezeichnet, was Neo aus Matrix und Paul Maud’Dib aus Dune widerspiegelt.
Wie diese Retter wird auch Harry Tod und Auferstehung erleiden, denn Potters messianische Mission ist es, die Zaubererwelt vor einem wahnsinnigen bösen Lord zu retten. Potters Apotheose taucht jedoch erst am Ende von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 auf. Die Heldenreise ist ebenso wie esoterische Symbolik im Film zu finden.
Zum Beispiel betritt Draco zusammen mit einigen der Todesser „Borgin and Burke’s“, ein Antiquitätengeschäft, das auf dunkle Magie, okkulte Relikte und finstere Artefakte spezialisiert ist. Der Name Burke vermittelt todbringende Geheimnisse, die sich auf den Leichenräuber und Mörder William Burke (1792-1829) aus Edinburgh beziehen.
Die Personifikation des Mondes, Luna Lovegood, kehrt zurück, indem sie mit der Zeitschrift »Der Klitterer« hausieren geht. Diese wird als alternative Stimme der Zauberwelt vermarktet und ist eine von ihrem Vater herausgegebene und editierte Tabloid-Ausgabe für Zauberer.
Luna bekommt jede Ausgabe der Zeitschrift, wenn sie veröffentlicht wird, was ihre oft seltsamen Überzeugungen erklären könnte. Luna trägt auch einen großen, übertriebenen Löwenkopfhut, um ihre Unterstützung für das Gryffindor-Quidditch-Team zu zeigen, wenn sie gegen das Slytherin-Team spielen.
Abb. 91: Oben: Der goldene Schatz aus dem Spiel Quidditch. Unten: Die Flügelsonne war ein Sonnensymbol im Alten Orient und war im Alten Ägypten, in Mesopotamien und Anatolien bekannt.
Der Ursprung der Flügelsonne liegt im Alten Ägypten. Ab der 3. Dynastie (27. Jh. v.Chr.) wurde die Sonnenscheibe mit dem Bild eines hockenden Falken verbunden, des Vogels der Sonne sowie der Sonnengottheiten Behdeti, Horus und Ra. Die Flügelsonne konnte mit der Uräusschlange verbunden werden und wurde zum Symbol des gottbegnadeten Königtums.
Luna verkörpert das sanfte, übernatürliche Licht des Mondes und hat keine andere Wahl, als das Licht der Sonne zu reflektieren, daher ist der Löwenhut ein okkulter Hinweis auf das Sternzeichen Löwe und seinen Herrscher, die Sonne….
Quellen: PublicDomain/Guy Anderson am 19.10.2025
