
Die Journalistin und Autorin Whitney Webb warnt vor einem koordinierten globalen Vorstoß hin zu digitalen IDs, die auf biometrischen Daten basieren, und deren nahtloser Verknüpfung mit Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs).
In einem kürzlich veröffentlichten Interview skizziert sie, wie diese Systeme nicht nur Zahlungen, sondern auch den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen steuern sollen – und warum sie letztlich mehr Kontrolle als Inklusion bedeuten.
Der Kern: Biometrische IDs und programmierbare Wallets
„Ein Blinzeln und deine Identität entsperrt ein programmierbares Wallet“, so Webb. Regierungen und internationale Institutionen standardisieren digitale IDs, die auf Fingerabdrücken, Gesichtserkennung oder Iris-Scans beruhen.
Diese IDs werden direkt mit digitalen Geldbörsen verknüpft. Ohne sie soll das neue digitale Finanzsystem nicht funktionieren.
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und UN-Dokumente stellen klar: CBDCs und digitale IDs gehören zusammen.
Der Grund ist das „Know Your Customer“-Protokoll (KYC). Jede Transaktion muss einer verifizierten Identität zugeordnet werden. Die physische ID wird biometrisch auf die digitale abgebildet – ein Schritt, der Überwachung von Anfang an einbaut. (Die Erosion des US-Dollars: Bitcoin wird in drei Monaten alle schockieren – Gold zeigt warum (Video))
Praxisbeispiele: Von Flüchtlingen bis Worldcoin
- UN-Projekt „Building Blocks“: Im World Food Programme scannen Flüchtlinge ihre Iris, um Lebensmittel zu erhalten. Der Betrag wird von einer blockchain-basierten Wallet abgebucht, die an die biometrische ID gekoppelt ist.
- Worldcoin (Sam Altman): Nutzer geben ihren Iris-Scan ab und erhalten im Gegenzug eine digitale ID plus Wallet.
- NFT-basierte IDs: Verschiedene Initiativen experimentieren mit nicht-fungiblen Tokens als Identitätsnachweis.
Diese Modelle werden weltweit ausgerollt – unabhängig davon, ob ein Land zum BRICS-Block oder zum „kollektiven Westen“ gehört.
Die Agenda 2030 als Treiber
Der entscheidende Motor ist Ziel 16.9 der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs): Bis 2030 soll jeder Mensch ab der Geburt eine legale Identität besitzen.
Die Allianz ID2020 (heute Digital Impact Alliance) wurde unter UN-Schirmherrschaft gegründet, um dies umzusetzen. Geldgeber: u. a. Bill & Melinda Gates Foundation, Rockefeller Foundation, Microsoft.
Die Argumentation lautet: Ohne digitale ID können die Ärmsten der Welt keine Bankkonten eröffnen, keine Gesundheitsversorgung oder Bildung erhalten.
Das Schlagwort: „Inklusion“. Webb kontert: Wer sich verweigert, wird ausgeschlossen. In Ländern wie Indien (Aadhaar) wurden bereits Sozialleistungen gekürzt, weil Bürger keine biometrische ID vorweisen konnten.
CBDCs: Wholesale- vs. Retail-Modell
Viel öffentliche Debatte dreht sich um Retail-CBDCs, bei denen die Zentralbank direkt an Bürger ausgibt. Dieses Modell ist selten. Stattdessen dominiert das zweistufige Wholesale-Modell:
- Tier 1: CBDC nur zwischen Zentralbank und Finanzinstituten für den Interbanken-Settlement (z. B. FedNow in den USA).
- Tier 2: Privatbanken geben „tokenisierte Einlagen“ oder Stablecoins aus, die programmierbar sind und dieselben Überwachungsfunktionen besitzen.
Selbst Kritiker wie Donald Trump oder Ron DeSantis sprechen nur vom Verbot öffentlicher CBDCs – das Wholesale-Modell bleibt unangetastet. Jamie Dimon (JPMorgan) fordert bereits, Vermögen für Klimaziele beschlagnahmen zu können.
Banken wie Bank of America haben nach dem 6. Januar 2021 freiheitlich Transaktionsdaten an FBI und Justizministerium übergeben – ohne richterlichen Beschluss.
Zentralisierte „Dezentralität“
Projekte wie ID4D der Weltbank sollen eine globale Datenbank schaffen, in die alle lokalen ID-Systeme exportieren. Die Rhetorik lautet „vendor-agnostisch“ und „dezentralisiert“.
In Wahrheit benötigen sie „vertrauenswürdige Dritte“ – Regierungen, Großbanken, Geheimdienste. Die CIA könnte künftig ohne FISA-Gericht auf Finanzdaten zugreifen.
Schulden als Hebel
Die Weltbank und der IWF nutzen Schulden als Druckmittel. Staaten, die Kredite benötigen, müssen „finanzielle Inklusion“ und digitale IDs einführen.
Nationale Regierungen werden von der UN explizit nur als „enabling environments“ betrachtet – sie setzen vorformulierte Politiken um, entwickeln sie aber nicht selbst.
Die wahre Machtstruktur
Seit den 1990er Jahren spricht die UN-Führung von einer „stillen Revolution“: Weg vom reinen Staatenbund, hin zu Public-Private-Partnerships.
Das World Economic Forum ist heute „strategischer Partner“ der UN. Kofi Annan nannte es: „The business of the UN became the business of the world.“
Das Ergebnis ist kein freier Markt, sondern Kartellkapitalismus. Großkonzerne und Staatsapparate verschmelzen; die Kontrolle liegt bei den Privaten.
Historischer Bogen: Vom Bretton Woods zum „New Bretton Woods“
Nach 1945 schufen dieselben Akteure US-Finanzhegemonie. Heute sprechen Mark Carney, Larry Fink und Co. vom „neuen Bretton-Woods-Moment“ – diesmal für eine multipolare, aber ebenfalls zentral gesteuerte Ordnung.
Russland und China unterzeichnen gemeinsame Erklärungen zur Agenda 2030; die EU und die Biden-Regierung ebenso.
Fazit: Kontrolle, nicht Bequemlichkeit
Was als Fortschritt verkauft wird – bargeld- und kartenloses Bezahlen per Handfläche oder Gesicht – ist die Infrastruktur für automatisierte Politikdurchsetzung.
Whitney Webb warnt: Ohne digitale ID kein Zugang zu Dienstleistungen, kein Recht auf Bewegung, kein Eigentum. Die „Inklusion“ ist vollständige Abhängigkeit.
Wer sich informieren will, sollte die Originaldokumente prüfen: UN-SDG 16.9, BIZ-Papiere zu CBDCs, ID4D der Weltbank. D
ie Zukunft, die hier skizziert wird, ist keine Verschwörungstheorie – sie steht schwarz auf weiß in offiziellen Papieren.
Video:
Quellen: PublicDomain/uncutnews.ch am 07.10.2025







