Aktueller EU-Korruptionsskandal: Werden nun endlich alle verhaftet?

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Die belgische Polizei hat die ehemalige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und den hochrangigen Kommissionsbeamten Stefano Sannino im Rahmen einer umfassenden Betrugsuntersuchung festgenommen, die die Befürchtungen über Korruption in den höchsten Rängen der europäischen Bürokratie neu entfacht.

Die Festnahmen erfolgten im Zuge von Razzien im Morgengrauen, über die zuerst Euractiv berichtete. Betroffen waren die diplomatische Vertretung der EU in Brüssel und das Europakolleg in Brügge, dessen Rektor Mogherini, der ehemalige italienische Außenminister, ist. Die laufenden Ermittlungen betreffen den mutmaßlichen Missbrauch von EU-Geldern, wie mit den Ermittlungen vertraute Personen und Zeugen bestätigten.

Neben Mogherini, einer Sozialistin, die zwischen 2014 und 2019 den Auswärtigen Dienst der EU leitete, und Sannino, einem italienischen Diplomatenkollegen, der die Generaldirektion Naher Osten und Nordafrika (GD MENA) der Kommission leitet, wurde auch eine dritte Person festgenommen, die in der Abteilung für Führungskräfteausbildung des Europakollegs arbeitet.

Alle drei wurden wegen des Verdachts auf Beschaffungsbetrug, Korruption und strafrechtlichen Interessenkonflikt vernommen. Sannino und Mogherini reagierten nicht umgehend auf Anfragen nach einer Stellungnahme. Ein Sprecher des Europäischen Auswärtigen Dienstes erklärte, er habe keine Informationen.

Die strafrechtlichen Ermittlungen begannen nach Vorwürfen, dass der Europäische Auswärtige Dienst (EAD), der diplomatische Arm der EU, und das College of Europe in den Jahren 2021 und 2022 zusammengearbeitet hätten, um öffentliche EU-Gelder zu missbrauchen und damit eine neue diplomatische Akademie zu gründen, wie vier mit den Ermittlungen vertraute Personen mitteilten.

Die Affäre ist der jüngste große Skandal, der die EU nach den Untersuchungen zu Huawei und „ Qatargate “ erschüttert, und wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Integrität der Führungsspitze der Institutionen auf, die das Herzstück des europäischen „Projekts“ bilden. (Hausdurchsuchungen, De-Banking und EU-Sanktionen als Foltermethoden des 21. Jahrhunderts?)

In Brügge

Im Zentrum der Ermittlungen steht der Verdacht, dass das Europakolleg oder seine Vertreter vorab Kenntnis von einer öffentlichen Ausschreibung des EAD zur Einrichtung einer neuen EU-Diplomatenakademie hatten. Die Ausschreibung, die 2022 an das Europakolleg vergeben wurde, stand Hochschulen in ganz Europa offen.

Das 1949 gegründete College of Europe gilt als die renommierteste Ausbildungsstätte für angehende europäische Beamte. Zu seinen Absolventen zählen hochrangige Politiker und Beamte in den europäischen Institutionen. Obwohl es eng mit der EU verbunden ist, die es auch finanziell unterstützt, ist das College nominell unabhängig.

Die Ermittler konzentrieren sich auf die Umstände des 3,2 Millionen Euro teuren Kaufs eines Gebäudes in der Spanjaardstraat in Brügge durch das College. In dem Gebäude befindet sich heute ein Wohnheim für Diplomaten, die die Akademie besuchen, wie vier mit den Ermittlungen vertraute Personen mitteilten. Die Ausschreibung für den Standort der Akademie sah vor, dass die Bieter Pläne für die Unterbringung der Studenten vorlegen mussten.

Das Europakolleg erwarb das Gebäude 2022 in einer Phase finanzieller Schwierigkeiten, wie zwei mit den Ermittlungen vertraute Personen mitteilten. Kurz darauf bewilligte der Europäische Auswärtige Dienst dem Kolleg Fördermittel in Höhe von 654.000 Euro.

Die Behörden vermuten, dass das Europakolleg und seine Vertreter privilegierten Zugang zu vertraulichen Informationen über die Ausschreibung hatten und sich dadurch einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Bietern verschafften. Zum fraglichen Zeitpunkt war Mogherini Rektor des Europakollegs, und Sannino, der zuvor für Mogherini im italienischen Außenministerium gearbeitet hatte, war Generalsekretär des Auswärtigen Dienstes der EU – eine Position, die ihm möglicherweise Einfluss auf die Ausschreibung verschaffte.

Was auch immer hinter den Kulissen geschah, eines steht fest: Die Ausschreibung ging an Mogherini. Neben der Leitung des Europakollegs beaufsichtigt sie nun auch die neue EU-Diplomatische Akademie, die 2022 gegründet wurde. Dieses Jahr trat sie ihre zweite fünfjährige Amtszeit in Brügge an.

Im Untersuchungszeitraum wurde der EAD von einem weiteren sozialistischen Ex-Außenminister, dem Spanier Josep Borrell, geleitet. Sprecher von Borrell und des Europakollegs lehnten eine Stellungnahme ab.

Razzien am frühen Morgen

OLAF, das über administrative Befugnisse zur Verfolgung mutmaßlichen Betrugs mit EU-Geldern verfügt, befragte mehrere Personen, bevor es seine Erkenntnisse an die EPPO weiterleitete, die mit der Untersuchung und Verfolgung schwerer Straftaten gegen die Interessen der EU beauftragt ist.

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass OLAF oder EPPO zu dem Schluss gekommen sind, dass ein Fehlverhalten vorliegt, und bisher wurde noch niemand formell angeklagt.

Fazit:

Werden nun endlich alle verhaftet? Ein System verrotteter Macht steht vor dem Kollaps

Die Europäische Union wollte immer das moralische Gewissen des Westens sein – Hüterin der Rechtsstaatlichkeit, Leuchtturm der Transparenz, strenge Wächterin über die Korruption anderer Länder. Doch die Razzia in Brüssel und die spektakulären Verhaftungen hochrangiger EU-Funktionäre zeigen die bittere Wahrheit: Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Am 1. Dezember erschütterte ein Skandal die EU-Zentrale, der selbst die „Qatargate“-Affäre wie eine Bagatelle wirken lässt. Belgische Ermittler verhafteten Federica Mogherini, ehemalige EU-Außenbeauftragte und bis heute eine der einflussreichsten Figuren im Brüsseler Netzwerk.

Neben ihr wurde Stefano Sannino, Ex-Generalsekretär des Europäischen Auswärtigen Dienstes, abgeführt – plus ein leitender Manager des College of Europe, jener Kaderschmiede, an der die europäische Diplomatengeneration geformt wird.

Der Vorwurf? Betrug, Korruption, Interessenkonflikt, Amtsmissbrauch – und systematische Manipulation von EU-Ausschreibungen.

Die Ermittler zeichneten ein Bild, das tief in die DNA der EU-Elite schneidet: Insiderinformationen wurden gezielt weitergegeben, um Millionendeals an das College of Europe zu leiten – das ausgerechnet Mogherini selbst leitete. Ein geschlossener Kreis aus Diplomaten, Politikern und „Experten“ soll seit Jahren ein Schattennetzwerk gebildet haben, das sich an EU-Geldern bedient, während man gleichzeitig andere Länder zu Transparenz ermahnt.

Die Frage, die jetzt alle stellen sollten:

Wenn Mogherini und Sannino verhaftet werden – wer ist der Nächste?

Denn wer sich mit Brüssel beschäftigt, weiß:
Dieses System funktioniert nicht durch Einzeltäter.
Es funktioniert durch Netzwerke.

Und diese Netzwerke tragen Namen.

Es sind dieselben Kreise, die…
– in der Außenpolitik Schattenabkommen schließen,
– im Namen der „Werte“ Kriege legitimieren,
– Lobbygelder durch NGOs waschen,
– milliardenschwere Förderprogramme an befreundete Think Tanks verteilen,
– und gleichzeitig jeden kritisieren, der auf diese Doppelstandards hinweist.

Der neueste Skandal ist kein Ausrutscher.
Er ist die logische Konsequenz eines Systems, das nie echte Kontrolle kannte – nur Selbstverwaltung durch die eigene Elite.

Werden jetzt endlich Aufklärung und Verhaftungen folgen?

Oder bleibt alles beim Alten – ein kleiner Sturm, danach weiter wie bisher?

Wenn Belgien tatsächlich den Mut hat, bis zum Kern vorzudringen, dann könnten Namen auftauchen, die heute noch unantastbar erscheinen:
– ehemalige Kommissare,
– hohe Beamte im EU-Auswärtigen Dienst,
– einflussreiche NGO-Netzwerke,
– Lobbyorganisationen mit direktem Zugang zur Kommission.

Dass Mogherini verhaftet wurde, ist nur der Anfang.

Ein System dieser Größe fällt nicht mit einem einzigen Stein – es fällt, wenn der erste Stein das ganze Netz in Bewegung setzt.

Der Skandal zeigt:
Die EU hat nicht zu viel Korruption an ihren Rändern.
Sie hat ein Korruptionsproblem im Herzen ihrer Macht.

Die Frage ist nicht mehr ob weitere Festnahmen kommen.
Die Frage ist nur noch:

Wann – und wen trifft es als Nächsten?

Quellen: PublicDomain/euractiv.com am 02.12.2025

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