Wo kann man die Landung des Marsrover „Curiosity“ live miterleben?

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Am Montag um exakt 7.30 Uhr MESZ ist der Eintritt des Roboterfahrzeugs „Curiosity“ in die Marsatmosphäre geplant. Geht alles gut, soll das Marsmobil sieben Minuten später auf der Oberfläche aufsetzen. Bange Minuten für die NASA-Ingenieure, denn ein Scheitern der 1,9 Mrd. Euro teuren Mission könnte das Ende der Vormachtstellung der USA im Weltall einläuten.

Das komplizierte Landemanöver wurde von NASA-Ingenieure jahrelang geprobt. Mit Fallschirm, Korrekturdüsen und einem Kran soll die „Curiosity“ sicher aufsetzen und nach den Rovern „Sojourner“ (1997) sowie den Zwillingen „Spirit“ und „Opportunity“ (2004) zur dritten großen Marserkundung aufbrechen. Für die US-Raumfahrtbehörde steht dabei einiges auf dem Spiel: Nach Budgetkürzungen ist die Mission wohl „das letzte Hurra im Planetenprogramm der NASA für einige Jahre“, wie es die „New York Times“ formulierte.

„Verrücktes“ Landemanöver

Dementsprechend genau wurde das Landemanöver durchgeplant. Statt Airbags wie bei den deutlich kleineren Rovern „Spirit“ und „Opportunity“ wurde ein komplizierter Kran konstruiert, der das 900 Kilogramm schwere Gefährt, dass sich mit 21.000 km/h auf den Mars zubewegt, abstoppt und es die letzten Meter zur Oberfläche „abseilt“. Es möge sich vielleicht „verrückt“ anhören, erklärte NASA-Ingenieur Adam Steltzner vor Journalisten. „Aber ich versichere Ihnen, dass es die am wenigsten verrückte Methode ist, mit der man einen Rover, der so groß ist wie ‚Curiosity‘, auf dem Mars landen kann.

Langes Warten auf erlösende Bestätigung

Die Kommunikation während der Landung ist schwierig, da die „Curiosity“ selbst aus der Marsatmosphäre zunächst nur wenige Informationen an die Erde schicken kann. Stattdessen sendet der Rover nach jedem erfolgreichen Teil des Landemanövers Ultrahochfrequenztöne an die Raumsonde „Odyssey“, die den Mars umkreist. „Odyssey“ leitet diese weiter an die Antennen des Deep Space Networks, unter anderem in der australischen Hauptstadt Canberra, wie die NASA und die Empfangsstation in Canberra mitteilten. Von dort aus werden die Signale ins Kontrollzentrum der NASA im US-Bundesstaat Kalifornien geschickt.

Da eine derart aufwendige Kommunikation im All aber nicht immer reibungslos verläuft, warnt die NASA, dass es im schlimmsten Fall auch Tage dauern könnte, bis man sicher wüsste, dass die Landung geglückt sei. Auch Bilder von der Landung wird es zunächst nicht geben. Frühestens 15 Stunden nach der Landung würden die ersten von „Curiosity“ geknipsten Fotos auf der Erde erwartet, sagte ein NASA-Sprecher. Ein Video, das eine Kamera am Boden des Rovers während der Landung aufzeichnet, werde wahrscheinlich erst in ein paar Tagen eintrudeln.

Windige Ankunft

Seit Wochen wird auch das Wetter auf dem „roten Planeten“ genau studiert, um den passenden Zeitpunkt für die Landung auszurechnen. Auch auf dem Mars gibt es – ähnlich wie auf der Erde – Jahreszeiten. So bewegt sich das als Landeplatz erkorene Gebiet rund um den Gale-Krater (siehe Titelfoto) jetzt genau in die südliche Atmosphäre, also aus dem Winter hinaus in den Frühling. In dieser Zeit kann der Wind dichte Staubwolken aufwirbeln. Erst vergangene Woche wurde rund 1.000 km vom Landeplatz entfernt ein großer Sturm beobachtet, doch pünktlich zur Landung hat sich das Wetter gebessert.

Die Kanäle für die Liveübertragung:

Quellen: PRAVDA-TV/NASA/ESA/ORF/thewatchers.adorraeli.com vom 05.08.2012

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