Eine heiße Blase um den Wolf-Rayet-Stern HD 50896

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Rund 5000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Großer Hund befindet sich der Wolf-Rayet-Stern HD 50896. Es ist ein sehr massereicher Stern mit mehr als 35 Sonnenmassen und nähert sich aus astronomischer Sicht nun rasch dem Ende seiner Existenz. Er ist dabei, durch einen starken Sternwind große Mengen an Materie in den umgebenden Weltraum abzublasen, mittlerweile hat der ihn umgebende Nebel einen Durchmesser von 60 Lichtjahren erreicht.

Der Nebel S 308 ist so heiß, dass er sogar Röntgenstrahlung aussendet, die nun ein Forscherteam um J. A. Toala vom Instituto de Astrofisica de Andalucia mit Hilfe des europäischen Röntgensatelliten XMM-Newton nachweisen konnte. Damit ist S 308 erst der zweite bekannte Nebel um einen Wolf-Rayet-Stern, der Röntgenstrahlung abgibt. Das andere Objekt ist NGC 6888 im Sternbild Schwan, der Amateurbeobachtern auch unter dem Namen „Mondsichelnebel“ bekannt ist und vom Stern WR 136 erzeugt wird.

Die Beobachtungen gelangen mit der Röntgenkamera EPIC, der „European Photon Imaging Camera“ an Bord von XMM-Newton. Die Kamera weist mit CCD-Chips aus Silizium sehr schwache Röntgenstrahlung im Energiebereich von 0,15 bis 15 Kiloelektronvolt nach und bildet den Himmel mit einer Auflösung von bis zu sechs Bogensekunden ab.

Damit war es dem Forscherteam möglich, mit mehreren Beobachtungen und unter Berücksichtigung von Daten, die ein anderes Team im Jahr 2003 gewonnen hatte, annähernd 90 Prozent der heißen Blase um HD 50896 zu kartieren. Die Ergebnisse sind im beigestellten Bild einer Aufnahme im sichtbaren Licht überlagert, die mit dem Michigan-Curtis-Schmidt-Teleskop auf dem Berg Cerro Tololo in Chile abgelichtet wurde.

Es ist hier in Grün- und Rottönen dargestellt. Die blau wiedergegebene Röntgenstrahlung ist an den Rändern der Blase besonders intensiv – ein Hinweis darauf, dass hier starke Sternwinde mit vorher ausgestoßenen Gasmassen in Wechselwirkung treten. Dabei werden die Gase so stark aufgeheizt, dass Röntgenstrahlung frei wird.

Wolf-Rayet-Sterne wurden erstmals im 19. Jahrhundert von den beiden französischen Astronomen Charles Wolf (1827 – 1918) und Georges Rayet (1839 – 1906) beobachtet und beschrieben. Diese massereichen Sterne geben am Ende ihrer Entwicklung starke Sternwinde ab, und ihre Spektren sind durch intensive und breite Emissionslinien gekennzeichnet. Ihnen ist keine lange Existenz mehr beschieden, denn in einigen zehntausend Jahren explodieren sie schließlich als Supernovae. Zurück bleibt dann neben einer kurzlebigen Explosionswolke ein Schwarzes Loch mit mehreren Sonnenmassen.

Ein Video über einen anderen Wolf-Rayet-Stern, „WR 22“:

Quellen: PRAVDA-TV/madema6ESO/ESA/Sterne und Weltraum vom 01.11.2012

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