Turbulenzen im Vatikan: Papst wirft deutschen Kardinal raus

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Im Vatikan ist der Papst mit turbulenten Tagen konfrontiert. Nach der Beurlaubung seines Finanzchefs Kardinal George Pell trennt sich Franziskus nun auch vom deutschen Kardinal Gerhard Ludwig Müller, wie italienische Medien unter Berufung auf der römisch-katholischen Kirche nahestehende Nachrichtenseiten berichten. Müller ist Chef der Glaubenskongregation.

Seine nach fünf Jahren am Sonntag endende Amtszeit werde nicht verlängert, hieß es. Gründe für diesen Schritt wurden nicht genannt. Allerdings war bekannt, dass Franziskus und Müller nicht immer auf gleicher Linie lagen. Der Präfekt der Glaubenskongregation gilt als Vertreter des konservativen Flügels im Vatikan und hatte oft auch den Reformkurs von Franziskus kritisiert.

Der deutsche Theologe Wolfgang Beinert sprach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) von einer „Strafe“. „Das ist eine Entlassung ins Nichts“, sagte der ehemalige Hochschulprofessor am Samstag in München. „Wo wollen Sie so einen Mann hintun?“

Es gebe keine adäquate Lösung. Zumal Müller mit 69 Jahren für einen Kardinal recht jung und arbeitsfähig sei. Beinert sagte, das Verhältnis zwischen Papst Franziskus und Müller sei von Anfang an nie sehr innig gewesen. „Das sind von der Chemie her zwei verschiedene Leute, die von Natur aus nicht zusammenpassen.“

Für die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ bedeutet ein Wechsel in der Glaubenskongregation im Vatikan „die wertvolle Möglichkeit einer Neuorientierung“. Nach den Berichten über eine Trennung Papst Franziskus‘ von dem bisherigen Leiter der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, sprach „Wir sind Kirche“ von einer folgerichtigen Entscheidung.

„Kardinal Müller hat sich immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes, zuletzt in seinem Buch „Der Papst“, zum Lehrmeister über den Papst erhoben“, hieß es in einer am Samstag in München verbreiteten Mitteilung.

Doch auch die theologischen Auffassungen seien zu unterschiedlich gewesen. Besonders während der Familiensynode und nach Erscheinen des nachsynodalen Schreibens „Amoris Laetitia“ mit neuen Zugängen zu Sexualität und zum Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten seien die Differenzen klar zutage getreten.

Als wichtigen Aufgabenbereich, für den der Glaubenspräfekt zuständig ist, nannte die Bewegung die Verfolgung sexueller Gewalt durch Priester.

Erst am Donnerstag hatte der Finanzchef des Vatikan, George Pell, wegen Missbrauchsvorwürfen angekündigt, sein Amt vorübergehend niederzulegen. Der australische Kardinal will in seine Heimat Australien zurückkehren, um sich den Missbrauchsvorwürfen zu stellen.

 

(Freimaurer, Jesuiten und Illuminaten, in ihrem geschichtlichen Zusammenhang)

Zuvor hatten die australischen Behörden ein Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs gegen den 76-Jährigen eingeleitet. Pell, seit 2014 „Finanzminister“ des Vatikan, wies die Vorwürfe entschieden zurück. Diese seien „völlig falsch“ (Pädophiler Vatikan: Verdacht des Kindesmissbrauchs – Finanzchef legt Amt nieder (Videos)).

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Der Papst ist mit weiteren Problemen konfrontiert. Vor zwei Wochen war der oberste Wirtschaftsprüfer des Vatikan nach zwei Jahren im Amt überraschend zurückgetreten. Der 68-jährige italienische Finanzexperte Libero Milone habe darum gebeten, vom Posten des Generalkontrollors entbunden zu werden.

Laut der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ (Samstag) habe Milone auf das Amt verzichtet, weil der Papst ihn um eine Gehaltskürzung gebeten hatte. Milone kassierte laut dem Blatt 20.000 Euro brutto pro Monat, ein Betrag, der für den Vatikan als zu hoch galt (Vatikan: „Ein Schattenspiel aus Sex, Business und Geld“).

Mit dem vor zwei Jahren geschaffenen Posten des Generalkontrollors wollte der Papst die Finanzverwaltung der Kurie nach einer Reihe von Skandalen einer schärferen Prüfung unterziehen. Der Generalkontrollor sollte zudem gemeinsam mit Pell und dem deutschen Kardinal Reinhard Marx das Wirtschaftssystem modernisieren.

Der Laie Milone, der den Großteil seiner Karriere bei der Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte & Touche verbracht hatte, sei wegen seines direkten Charakters mit mehreren Kardinälen in Konflikt geraten, berichtete das Blatt.

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Franziskus wird sich jetzt Zeit nehmen müssen, um zu entscheiden, wie es mit der Finanzverwaltung der Kurie weitergehen soll. Gemeinsam mit Milone hätte Pell die Modernisierung des Finanz- und Wirtschaftssystems des Vatikan vorantreiben sollen.

Die Finanzen des Vatikan wurde lange nicht nach modernen Verfahrensweisen geführt, was bisweilen zur Unterschlagung von Mitteln führte. Die Einführung moderner Methoden durch Papst Franziskus stößt in Teilen der Kurie auf Vorbehalte, da dies alte Gewohnheiten durcheinanderbringt.

Mit der Amtsniederlage von Milone und Pell drohen die Wirtschaftsreformen des Papstes zu versanden (Vatikan: „Warum lieben die Freimaurer Papst Franziskus?“ Die Logenbrüder und der Malteserorden).

  

Der Jesuit Ladaria Ferrer wird Nachfolger von Kardinal Müller als Glaubenspräfekt

Zum neuen Glaubenspräfekten ernannte Franziskus die bisherige Nummer Zwei der Glaubenskongregation, den spanischen Kurienerzbischof Luis Ladaria. Ladaria ist seit 1995 für das ehemalige Heilige Offizium tätig. Zunächst war er Consultor. 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof und Sekretär der Kongregation. Er ist der erste Jesuit in diesem Amt.

Als sich das Verhältnis zwischen Papst Franziskus und Kardinal Müller schnell abkühlte, wurden verschiedene Namen als mögliche Nachfolger genannt, darunter die Papst-Vertrauten Bruno Forte (Erzbischof von Chieti-Vasto und Sondersekretär der Bischofssynode über die Familie), Titularerzbischof Victor Manuel Fernandez (Rektor der Katholischen Universität von Argentinien und Ghostwriter des Papstes), gelegentlich auch Kardinal Christoph Schönborn, der Erzbischof von Wien.

Da die Entlassung des Glaubenspräfekten ein Paukenschlag im schwelenden Konflikt um die Ausrichtung der katholischen Kirche ist, entschied sich Franziskus für eine weniger spektakuläre Nachfolgeregelung, indem er die bisherige Nummer Zwei an die Spitze setzte.

Ladaria gilt als hochqualifizierter und orthodoxer Theologe. Dennoch dürfte der katholischen Kirche mit ihm ein zweiter Glaubenspräfekt Levada bevorstehen (Blutgeld: Die gesegnete Geldvermehrung des Vatikans (Videos)).

Der US-Amerikaner William Joseph Kardinal Levada leitete von 2005-2012 die Glaubenskongregation. Der Nachfolger von Joseph Kardinal Ratzinger erfüllte hinter den Kulissen seine Arbeit, blieb jedoch farblos und ohne Außenwirkung.

Im Gegensatz zu Kardinal Müller, der um so mehr die Öffentlichkeit suchte, je mehr Papst Franziskus ihn im Vatikan isolierte, ist von Erzbischof Ladaria kein solches Verhalten zu erwarten. Dafür spricht seine bisherige Zurückhaltung, mehr noch aber allein schon die Tatsache, daß der neue Glaubenspräfekt Jesuit ist.

Öffentlicher Widerspruch, ob direkt oder indirekt, ist von ihm gegen den ersten Jesuiten auf dem Papstthron nicht zu erwarten (Wie der Vatikan und die Jesuiten die Welt beherrschen und ins Unglück stürzen (Videos)).

  

Diese sanfte Nachfolge kann nicht über die Dramatik des Eingriffes hinwegtäuschen, mit dem Papst Franziskus erneut Entschlossenheit demonstriert, mit starker Hand seinen Willen gegen Widerstände durchzusetzen.

Die Widerstände betrafen im konkreten Fall von Kardinal Müller das umstrittene nachsynodale Schreiben Amoris laetitia, das von Kritikern als erster Schritt zur Anerkennung von Scheidung und Zweitehe gesehen wird, und die von Benedikt XVI. postulierte „Nulltoleranz“ gegen päderastische Priester.

Unter Papst Franziskus gilt diese zwar offiziell auch. Die Umsetzung scheint jedoch davon abzuhängen, wie hohe Fürsprecher ein betroffener Kleriker hat (Die katholische Kirche und der Missbrauch: Verstörte Kinder Gottes (Video)).

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Literatur:

Alles muss ans Licht: Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes von Gianluigi Nuzzi

Papst und Teufel: Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich von Hubert Wolf

Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Benedikt XVI. von Gianluigi Nuzzi

Missbrauch: Kirche – Täter – Opfer von Rotraud A. Perner

Quellen: PublicDomain/oe24.at/katholisches.info am 03.07.2017

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