Ist die Erde eine Röhre? Flacherdler verzweifelt an Erdkrümmung (Video)

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Warum verschwinden Schiffe am Ende des Horizonts? Um dieses Phänomen zu erklären, bringen Flacherdler alle möglichen Theorien ins Spiel, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf: Die natürliche Erdkrümmung.

Die breite Palette reicht von Leugnung über perspektivische Effekte hin zu atmosphärischen Domen. Astrophysiker Flo Plus zeigt in einem neuen Video die interessantesten Erklärungen. Von Frank Schwede

Es gibt viele Ursache, warum Schiffe am Horizont verschwinden oder wir sie nicht mit bloßem Auge sehen können: Entweder es ist zu weit weg, dass wir es aufgrund der Erdkrümmung hinter dem Horizont nicht sehen oder es ist zu klein und kann in der Ferne mit den Augen nicht mehr aufgelöst werden –  oder als dritte Möglichkeit, es herrschen schlechte Wetterverhältnisse wie Seenebel.

Das heißt, wie weit wir in die Ferne blicken können, hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. Vom Wetter, von den Lichtverhältnissen und selbstverständlich von der Erdkrümmung und der Höhe.

Der Horizont ist umso weiter entfernt, je höher der Blickpunkt des Betrachters liegt. Der Grund ist die Krümmung der Erdoberfläche. Je weiter wir nach oben steigen, desto weiter können wir sehen.

Das sind die plausibelsten Gründe, warum Schiffe perspektivisch vor unseren Augen verschwinden. Flacherdler stellen es aber in der Regel so dar, als würde irgendwer behaupten, dass der einzige Grund für das scheinbare Verschwinden von Schiffe die Erdkrümmung wäre.

Astrophysiker Flo erklärt:

„Wenn sie dann einen der zahlreichen anderen Gründe anführen, haben sie ihrer Meinung nach die Existenz der Erdkrümmung widerlegt. Das ist natürlich ein Fehlschluss.

Wenn es um das Argument der hinter dem Horizont verschwindenden Schiffe geht, geht es natürlich um die Erdkrümmung. Es wird aber dabei schlicht und ergreifend vorausgesetzt, dass die Sichtbedingungen gut sind für die Beobachtung.“

Das schließt selbstverständlich auch das Verwenden geeigneter Hilfsmitteln ein. Falls das natürliche Auflösungsvermögen des Auges nicht ausreicht, kann ein Teleobjektiv die Sehkraft so weit verstärken, dass man auch ein Schiff in der Ferne gut auflösen kann – und dennoch sieht man, dass es scheinbar im Meer versinkt. (Die Flache Erde: Die Entfernung zwischen dem nördlichen und südlichen Längenrad beweist, die Erdkrümmung existiert (Video))

Das scheinbare Versinken des Schiffes hat aber nichts mit der Sehkraft zu tun, sondern mit der Krümmung der Erdoberfläche. Flacherdler behaupten: Da gelte offenbar nur für Schiffe, die geradeaus vor unseren Augen verschwinden, nicht aber für die, die quer am Horizont vorbeifahren, da die ja immer waagerecht zu sehen seien. Flo:

„Die Erklärung ist, die Krümmung in Sichtrichtung ist ein völlig anderes Phänomen als die horizontale Krümmung. Am einfachsten lässt sich das demonstrieren mit Walter Bislins Horizontsimulator.

Hier können wir Höhe und Bildwinkel beliebig einstellen und sehen anhand von simpler Geometrie, wie der Horizont aussehen sollte. Wenn wir uns für die horizontale Krümmung interessieren, haben wir kein Glück in niedriger Höhe.

Da müssen wir ein gutes Stück hochsteigen, Mit einem großen Blickwinkel sehen wir mehr von der horizontalen Krümmung. Platzieren wir jetzt mal ein zehn Meter hohes Schiff in Sichtrichtung. Zehn Kilometer von uns entfernt.

Wir sehen natürlich erstmal überhaupt nichts. Der Grund: das Schiff ist viel zu weit von uns weg, um aufgelöst zu werden. Also zoomen wir es ein ordentliches Stück ran.

Und wir sehen das Schiff immer noch nicht. Also gehen wir tiefer. Jetzt sehen wir das Schiff. Aber es befindet sich vor dem Horizont. Um die Krümmung in Sichtrichtung sehen zu können, müssen wir noch deutlich niedriger stehen – denn auf einer Kugel sieht man in der Höhe weiter.“

 

Zwei verschiedene Phänomene

Von einem niedrigen Standort aus reduziert sich der Abstand zum Horizont. Irgendwann ist der Horizont so nah, dass er Teile des Schiffs verdeckt. Hier wird die Krümmung in Sichtrichtung deutlich.

Das heißt, wir haben es mit zwei verschiedene Phänomene zu tun. Für die Krümmung in Sichtrichtung sind eine niedrige Höhe und ein kleinen Blickwinkel erforderlich. Für die horizontale Krümmung eine große Höhe und ein großer Blickwinkel.

Auf niedriger Höhe mit kleinem Blickwinkel sieht der Horizont völlig gerade aus. Dementsprechend folgt ein senkrecht fahrendes Schiff einer Geraden.

Flacherdler sehen darin, dass wir nicht auf einer Kugel leben, sondern  auf einer Röhre. Auf dieser Röhre verschwindet das Schiff nur in einer Richtung. Wenn es quer von rechts oder links kommt, bleibt es parallel. Dazu erklärt Flo:

„Von der Seite betrachtet, ergibt sich der Abstand zum Horizont aus der Tangente, die durch die Kamera verläuft und die Erdoberfläche berührt. Dreidimensional betrachtet ist dieser Berührungspunkt Teil eines Kreises. Das ist der Horizont.

Nicht umsonst bezeichnet man den Horizont auch als Sichtkreis. Übersetzt bedeutet das Wort Horizont auch nichts anderes als begrenzter Kreis. Wie viel man in der Ferne sehen kann, hängt bekanntlich von der Beobachtungshöhe ab, der Höhe der Objekte und der atmosphärischen Refraktion, durch die man tendenziell ein Stückchen weiter sieht.“

  

Flacherdler behaupten auch gerne, dass Wasser immer waagerecht ist. Es gibt aber Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, dass Wasser offensichtlich nicht immer waagerecht ist.

In einer Badewanne beispielsweise ist aufgrund der Größe der Erde die Krümmung nicht zu sehen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie nicht existiert. Um sie erkennen zu können, benötigt man ein deutlich größeres Gewässer. Erst da können wir sehen, dass sich Wasser entsprechend der Größe der Erdkugel krümmt.

Auch der Flimmereffekt in der Ferne ist für Flacherdler ein Beweis, dass die Erde nicht rund ist. Doch der Effekt hat einen völlig anderen Grund. Er kommt hauptsächlich durch Temperaturunterschiede zustande.

Oft ist auf Aufnahmen oder beim Blick durch ein Teleobjektiv statt des Flimmerns  eine Luftspiegelung zu erkennen. Ein gutes Beispiel sind Aufnahmen der Lake Pontchartrain-Brücke.

Auf Aufnahme mit Teleobjektiv entlang der fast vierzig Kilometer langen Brücke ist eine deutlich erkennbare Krümmung zu sehen. Flo:

„Manche Flacherdler behaupten, dieser Effekt entstünde durch eine untere Luftspiegelung. Zum Vergleich zeigen sie gerne als Beispiel eine wesentlich kleinere Brücke. Der Eindruck der Krümmung entsteht auf der Vergleichsaufnahme nicht durch Luftspiegelung, sondern aufgrund eines deutlich welligen Untergrunds.“

Das ist ein klassischer Flacherdlertrick, kommentiert Flo. Um scheinbar zu beweisen, dass der Eindruck einer Krümmung durch irgendwelche Effekte auch auf einer Fläche entsteht, werden häufig irgendwelche Demonstrationen auf gekrümmten Oberflächen gezeigt, von denen einfach behauptet wird, dass sie perfekt eben wären.

Tatsache ist, es gibt zahlreiche Beobachtungen, die sich hervorragend durch eine gekrümmte Erdoberfläche erklären lassen. Etwa ein Windpark auf dem offenen Meer, von dem aus der Ferne betrachtet oft so viel verdeckt ist, dass der Eindruck entsteht, es handelt sich um  Wasserräder.

Es gibt also keine plausiblen Flacherderklärungen für so eine Beobachtung. Weder das Flirren, untere Luftspiegelungen, die Perspektive oder atmosphärische Linsen können so eine Beobachtung erklären.

Oft wird von Flacherdlern das Argument angebracht, dass Objekte, die in der Ferne aufgrund der Erdkrümmung bedeckt sind, geneigt aussehen würden.

Auch das ist nach Worten von Flo ein typischer Flacherdstrohmann, den man durch einfaches Nachrechnen überprüfen kann. Flo:

„Um wie viel müsste so ein Objekt weggeneigt sein? Nehmen wir mal an, das Objekt wäre hundert Kilometer entfernt. Der Erdumfang beläuft sich auf rund vierzigtausend Kilometer.

Diese Strecke entspricht 360°. Hundert Kilometer entspricht dann also ein Grad. Ein YouTuber hat dazu einen kleinen Versuch gemacht. Pappgebäude, die er aufgebaut hat, sind unterschiedlich stark von der Kamera weggeneigt. Ein Unterschied ist kaum zu erkennen.

Erst von der Seite betrachtet sieht man die Neigung deutlich. Aber bei solchen Sichtweitenversuchen erfolgt diese Neigung natürlich immer von der Kamera weg. Es ist also nicht zu erwarten, dass man hier irgendeine Neigung erkennen könnte.“

Wird der Windpark versteckt?

In einem anderen Beispiel behauptet ein Flacherdler, dass ein Windpark in Holland extra um zwanzig Kilometer vom Strand weg gebaut wurde, damit Strandbesucher ihn nicht sehen können.

Natürlich kann man einen Teil des Windparks erkenne. Je nach Höhe. Das ist nach Worten von Flo wieder ein typischer Flacherddenkfehler. Ein Teil von etwas sehen zu können, ist etwas anderes als von oben bis unten alles sehen zu können. Flo:

„Auf der in dem Video gezeigten Aufnahme ist klar zu erkennen, dass ein Teil des Windparks vom Horizont verdeckt wird. Selbst in der Einblendung aus dem Originalvideo, an welchem sich Flacherdler Peter bedient hat, steht das rund sechzehn Meter vom Windpark verdeckt erscheinen. Das heißt, die Einblendung in Peters Video widerspricht seiner Aussage.

„Da steht doch, dass man sechzehn Meter vom Windpark nicht sehen kann. Wie kommt er dann bloß darauf zu behaupten, dass man das nicht sehen dürfe? Das muss man sich mal klar machen.“

Hier zeigt ein Flacherdler Videomaterial, das eindeutig Videomaterial ist, das für eine Krümmung spricht.

Dennoch ist das für  ihn ein Beweis für die Existenz einer flachen Erde.

Flacherdler sind Skeptiker. Skepsis ist gut und zeigt, dass sich diese Menschen sehr genau mit der Welt auseinandersetzen.

Sehr oft aber müssen sie feststellen, dass das, was sie lange Zeit für wahr gehalten haben, falsch ist.

Anhänger der Flacherd-Sekte sehen Skepsis aber nur als Vorwand, um Fakten und Tatsachen, die nicht in ihr eigenes Weltbild passen, als Lüge zu bezeichnen.

Mehr über die Innere und Flache Erde lesen Sie in „DUMBs 2“ und über die Eiswand in „Antarktis: Hinter der Eiswand“.

Video:

Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 29.08.2025

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3 comments on “Ist die Erde eine Röhre? Flacherdler verzweifelt an Erdkrümmung (Video)

  1. Warum verschwinden Schiffe in der Entfernung ?
    Es wird völlig vernachlässigt wird das man auf eine riesige sich bewegende Wasseroberfläche blickt, das Meer ist keine feststehende Oberfläche, sondern bewegt sich durch Gezeiten hebt und senkt sich 20 – 50 m.
    Ebbe und Flut finden nicht nur an der Küste statt, sondern auch mitten auf dem Meer.
    Ozeane haben immer Wellenberge und Wellentäler von 20 – 50 Metern höhe, welche aber nur auf einer Distanz von 100 km sichtbar sind, und man ein Schiff in 100 km Entfernung als Bezugspunkt hat, ohne einen Bezugspunkt (Schiff) erscheint das Meer völlig eben.

    Da diese Wellenberge riesige Flächen sind sieht man das mit bloßem Auge nicht.
    Benutzt man aber ein Fernrohr womit man 100 – 200 km sehen kann, und dann als Bezugspunkt ein Schiff in 50 km Entfernung hat, dann sieht man diese Wellenberge, da diese Wellenberge (Flut) eine Fläche von hunderten Quadratkilometern haben, erscheint es nur so das es die Erdkrümmung wäre. doch tatsächlich ist es nur die Krümmung eines Wellenberges.
    Die Wellentäler wo sich die Schiffe gerade befinden, kann man nicht sehen denn die werden von den Wellenbergen abgedeckt.
    Es fehlt den Menschen an einer Perspektive tausende Quadratkilometer überblicken zu können.
    Wären die Ozeane fest wie ein Brett, ohne die Gezeitenhebungen von 20 – 50 Metern, würden die Schiffe am Horizont vollständig zu sehen sein.

    Diese Bilder von nur halb zu sehenden Schiffe kann man nur auf dem Meer machen, auf einer völlig ebenen Landfläche würde man keine Erdkrümmung feststellen können.
    Da es aber so gut wie keine völlig ebenen Landflächen gibt, ist man für Informationen auf die Bildzeitung angewiesen.
    Solche Experimente werden auf völlig ebenen Salzseen nicht gemacht, da wäre man gezwungen in die Trickkiste zu greifen.
    Auf Salzseen müsste mit Bulldozern künstlich eine flache Krümmung herstellen, was den Aufwand nicht rechtfertigt.
    Oder man würde auf einem Salzsee eine flache Vertiefung herstellen, welche man mit bloßem Auge nicht erkennen kann, dann ein Auto im tiefsten Punkt hinstellen, aus 10 km Entfernung fotografieren, schon ist die Erdkrümmung bewiesen.
    Es würde schon genügen auf einem Salzsee nur die Räder vom Auto in ein Loch zu stellen, dann aus 10 km fotografieren, schon ist die Erdkrümmung bewiesen.

  2. Auf allen Bildern ist die Wasseroberfläche diese Linie am Horizont, immer relativ klar fokussiert, das Schiff im Hintergrund ist jedoch immer verschwommen.
    Was beweist das da eine größere Distanz ist, was beweist das es ein Wellenberg ist,

    Diese Wasserlinie welche einen Teil des Schiffes verdeckt, ist nicht direkt am Schiff, sondern diese Wasserlinie ist 20 – 50 km vor dem Schiff, denn das Schiff ist in einem Wellental.

  3. Die Wasseroberfläche lässt sich auf einem Bild leicht manipulieren, denn alle sehen nur auf die Schiffe, niemand registriert ob die Wasseroberfläche real ist..

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