Gesundheit: Weißdorn – Auf natürliche Weise den Blutdruck senken (Video)

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Weißdorn (Crataegus)  ist seit Jahrtausenden als Arzneimittelpflanze bekannt. Bereits in Standartwerken der frühen Medizin des 1. Jahrhunderts wurde Weißdorn als Heilpflanze für unterschiedliche Zwecke bei verschiedensten Kulturen dokumentiert.

Er schützt das Herz, senkt den Blutdruck, lindert Angststörungen und ist in der Küche ein wahres Superfood. Erfahren sie hier alles Wichtige über die Heilpflanze 2019. Von Frank Schwede

Schon der Grieche Pedanios Dioskurides erwähnte in seiner „De materia medica“, ein umfassendes Kompendium aller seinerzeit bekannten Heilmittel, welche über 1500 Jahre hinweg die Grundlage der Pharmakologie bildete, die gesundheitlichen Vorzüge des Weißdorns.

Auch Paracelsus, einer der berühmtesten europäischen Ärzte des 16. Jahrhunderts, verwendete den Saft der Weißdornbeeren als Herztherapeutikum.

Auch die indigene Bevölkerung Nordamerikas schätzt die Heilpflanze als Mittel zur allgemeinen Förderung der Gesundheit. In Europa kam Weißdorn im frühen Mittelalter unter anderem auch zur Behandlung von Gicht, Durchfall und nervösen Anfällen zur Anwendung.

Die Traditionelle Chinesische Medizin und andere asiatische Heilsysteme kennen ebenfalls unterschiedliche Rezepturen der dort beheimateten Weißdornarten, sowohl aus Blüten, Blättern als auch aus den Beeren.

Sie werden beispielsweise zur Förderung der Durchblutung angewendet oder bei nervlicher Anspannung, die oft in Kombination mit Herzschwäche und Angina pectoris auftritt. 2019 wurde der Weißdorn zur Heilpflanze des Jahres gewählt.

Positive Effekte des Weißdorns auf das gesamte Herzkreislauf-System sind in Europa seit dem 14. Jahrhundert bekannt. So beschrieben schon das „Kreüterbuch des Hieronymus Bock“ oder das „Contrafayt Kreüterbuch des Otto Brunfels“ die heilsame und wohltuende Wirkung des Weißdorns auf Herz, Kreislauf und Nerven.

Das Wissen über den positiven Einfluss von Weißdorn bei der Behandlung von Kreislaufproblemen ebnete gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Weg zum modernen Arzneimittel.

1896 wurde der erste wissenschaftliche Artikel zur Wirkung bei Angina pectoris im New York Medical Journal veröffentlicht. Seit dieser Zeit wird Weißdorn zunehmend verwendet gegen Herz-Kreislaufbeschwerden.

Die Inhaltsstoffe wurden allesamt wissenschaftlich untersucht und identifiziert und  bereiteten später die Grundlage für Weißdorn-Extrakt enthaltende Präparate. Ein Meilenstein für die weitere Erfolgsgeschichte als Arzneipflanze war die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Weißdorn-Extrakte im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Sogar das Holz des Weißdorns wurde früher verarbeitet – unter anderem zur Herstellung von Spazierstöcken, die als Schutzstäbe dienten und im Volksglauben alles Böse abhalten sollten.

Weißdorn ist reich an Nähr- und Vitalstoffen

Weißdorn ist ein sommergrünes Gewächs aus der Familie der Rosengewächse, das in Form eines dichten, stacheligen Strauches oder eines kleinen Baumes wächst. Er treibt als eines der ersten Gewächse im Frühjahr aus.

In den Monaten Mai und Juni verschwinden die Sträucher häufig für zwei bis drei Wochen unter einer intensiv duftenden Blütenpracht, die gerne von Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und vielen anderen Insekten angeflogen wird.

Nach der Blüte reifen langsam rote Früchte mit mehliger Konsistenz, die von vielen Vögel- und Säugetierarten gefressen werden und natürlich von Menschen direkt vom Strauch verzehrt werden können. Früher wurden die Beeren von der ärmeren Bevölkerung gegessen. Sie dienten in Notzeiten als Mus oder wurden getrocknet zu Mehl verarbeitet.

Der Weißdorn wächst bevorzugt in den gemäßigten Klimazonen der nördlichen Halbkugel, unter anderem auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Nicht nur die Beeren, sondern auch die Blüten und Blätter des Weißdorn sind reich an Nähr- und Vitalstoffen, die dank der darin enthaltenen Flavonoide und den oligomeren Procyanide einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden haben.

Weißdorn schützt Herz und Leber und hat eine regulierende Wirkung auf den Blutdruck, er hemmt die Bildung von Krebs, wirkt gerinnungshemmend und gegen HIV und Diabetes, wirkt gegen einen zu hohen Blutzuckerspiegel und reduzierte die Blutfettwerte.

Weißdorn wirkt positiv auf die Wundheilung, er hemmt das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren, schützt den Magen und fördert die Verdauung.

Auch entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften konnten ebenso nachgewiesen werden wie Anti-Aging-Effekte, einen Schutz der Nervenzellen sowie eine Besserung kognitiver Störungen bei Alzheimer, Depressionen und Ängste.

Zu den positiven Wirkungen des Weißdorns auf Herz und Kreislauf wurden im Laufe der letzten hundert Jahre die meisten Studien durchgeführt. So fanden Forscher beispielsweise heraus, dass mit der Gabe von Weißdorn bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz erstaunliche Verbesserungen erzielt werden konnten – und zwar, im Gegensatz zu vielen verordneten Medikamenten, ganz ohne Nebenwirkungen.

Eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie aus dem Jahr 2012 untersuchte die Wirkung von Weißdornextrakt an sechzig Patienten, die unter Bluthochdruck litten.

Die Patienten wurden zufällig zwei Gruppen zugeteilt. Dreißig der Probanden nahmen zwölf Wochen lang zweimal täglich 450 mg Weißdornextrakt ein, während die anderen dreißig Patienten Placebo-Tabletten erhielten.

Auf natürliche Weise den Blutdruck senken

Nach zwölf Wochen konnte man eine deutliche Reaktion des systolischen sowie des diastolischen Blutdrucks erkennen. Während die Teilnehmer der Gruppe, die Weißdorn erhielten, am Anfang der Studie einen durchschnittlichen Blutdruck von 154 (systolisch) zu 94 (diastolisch) aufwiesen, sank dieser bis zum Ende der Studie auf durchschnittlich 137 zu 85 – nebenbei verbesserten sich sogar die Blutfettwerte der Probanden.

In der Kontrollgruppe veränderten sich sowohl die Blutdruckwerte als auch die Blutfettwerte nicht merklich. Somit ist Weißdorn eine nebenwirkungsfreie Alternative zu blutdrucksenkenden Medikamenten.

Auch bei niedrigem Blutdruck hat die Gabe von Weißdorn in Verbindung mit Kampfer eine positive Wirkung. Mehrere Studien untersuchten Patienten mit niedrigem Blutdruck, die eine Weißdorn-Kampfer-Kombination erhielten.

Weißdorn in Kombination mit Kampfer steigert die Herzleistung und die Schlagkraft des Herzens wird bei gleichzeitiger Erweiterung der Blutgefäße erhöht. Das führt zu einer besseren Durchblutung des Herzmuskels sowie der Herzkranzgefäße.

Eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass der Blutdruck jener Teilnehmer, die viermal zwanzig Tropfen einer Weißdorn-Kampfer-Kombination hintereinander mit einem Abstand von jeweils zehn Minuten erhielten, stärker anstieg als der Blutdruck der Patienten aus der Placebogruppe.

Doch nicht nur der Blutdruck der Studienteilnehmer erhöhte sich, gleichzeitig konnte beobachtet werden, dass die Aufmerksamkeitsleistung der Probanden deutlich zunahm.

Daten einer Studie aus dem Jahr 2008 deuten außerdem darauf hin, dass die Einnahme von Weißdornextrakt über zwei Jahre das Risiko für plötzlichen Herztod bei Menschen, die an einer Herzinsuffizienz leiden, verringern kann.

Eine 2003 durchgeführte Studie bestätigt, dass Weißdorn auch bei Menschen mit leichten bis mittelschweren Angststörungen hilfreich sein kann. Eine Gruppe von 130 Probanden erhielt über einen Zeitraum von drei Monaten Tabletten mit 75 mg Extrakt aus Weißdornblüten, 20 mg Extrakt aus Goldmohn sowie 124, 35 mg Magnesiumoxid.

Die übrigen 134 Teilnehmer nahmen ein Placebo ein. Beide Gruppen nahmen zweimal täglich zwei Tabletten zu sich. Bei der Gruppe mit der Weißdorn-Kombination sanken die Werte auf der Hamilton-Skala, ein Test, der das Ausmaß einer Angststörung misst, stärker als bei der Placebogruppe.

Nebenwirkungen treten bei der Einnahme von Weißdornpräparaten so gut wie nie auf. Eine Studie mit 3664 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zeigt, dass lediglich 1,3 Prozent der Probanden über unerwünschte Nebenwirkungen klagten.

Zu den beobachteten Nebenwirkungen zählten Hitzewallungen, Magenbeschwerden, Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Schwindel. Weißdornpräparate sind nur dann nicht zu empfehlen, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen die Pflanze besteht.

Weißdorn ist ein echtes Superfood

Weißdorn ist aber nicht nur ein hervorragendes Arzneimittel, er lässt sich nebenher auch prima in der Küche verwenden, weil er reich an Nährstoffen ist, und er dafür sorgt, dass die mit ihm zubereiteten Speisen hervorragend schmecken.

In der asiatischen Küche werden die Beeren bei der Zubereitung der verschiedensten Lebensmittel verwendet. Dazu gehören unter anderem Brötchen, Kuchen, Chips, Biere, Weine, Essig und Marmeladen.

Die kleinen roten Beeren, die der Hagebutte sehr ähnlich sehen, gehören aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts längst zum heimischen Superfood. Außerdem enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Carotinoide, die eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben, sowie Pektine für die Verdauung.

Die Beeren, Blüten und Blätter können getrocknet auch für die Zubereitung von Tee verwendet werden. Auch im Müsli oder Porridge eigenen sie sich getrocknet und roh, ebenso als Kompott und Marmelade oder als Zutat für einen Obstkuchen.

Das Fazit: Weißdorn ist nicht nur eine der ältesten bekannten Heilpflanzen, sondern auch eine wahre Vitaminbombe, die in keiner Küche fehlen darf. Die wahre Kraft kommt bekanntlich aus der Natur.

Video zum Weißdorn:

Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 05.10.2025

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