Betrugsverdacht – Dubiose Spenderin bringt Obama in Erklärungsnot

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Eine New Yorker Geschäftsfrau spendete Barack Obama allein in diesem Jahr mehr als 50.000 Dollar – eine problematische Sache für den US-Präsidenten: Die Frau ist wegen Betrugs angeklagt. Es ist nicht das erste Mal, dass der Demokrat Ärger wegen Geldgebern hat.

Im Kampf ums Weiße Haus zählt jeder Dollar, insgesamt sammeln die Anhänger von Republikanern und Demokraten Millionen. Als einziger Kandidat hat Barack Obama die Liste seiner Unterstützer veröffentlicht – ein Schritt, der ihm nun erneut Ärger einbringt.

Wie die „Washington Post“ berichtet, hat Obama Geld von einer New Yorkerin bekommen, die sich im US-Staat Florida wegen Betrugs vor Gericht verantworten muss. Den Demokraten ist dies bisher nicht aufgefallen.

Es geht um die Geschäftsfrau Abake Assongba: Allein in diesem Jahr hat sie dem US-Präsidenten für seine Wiederwahlkampagne 50.000 Dollar gezahlt. Bereits 2009 spendeten sie und ihr Ehemann Anthony J.W. DeRosa den Demokraten 40.000 Dollar.

Die Nachrichtenagentur AP spricht von 70.000 Dollar, die Assongba in den vergangenen Jahren für demokratische Kandidaten gezahlt haben soll – darunter sollen auch Gelder für Hillary Clintons Präsidenten-Kampagne 2008 gewesen sein. Bei Facebook zeigt die New Yorkerin Fotos von sich und ihrem Mann, Seite an Seite mit Obama, berichtet die „Washington Post“. Die Aufnahme stammt demnach aus dem Jahr 2010.

Was die Demokraten nicht gewusst haben wollen: Ihre großzügige Spenderin steckt in Schwierigkeiten. Der Vorwurf: Assongba soll 2009 einen Schweizer Geschäftsmann durch E-Mail-Betrug bei einem Immobiliengeschäft um mehr als 650.000 Dollar erleichtert haben. Die New Yorkerin soll sich dabei als Angestellte einer Bank ausgegeben haben. Die Geschäftsfrau widerspricht dieser Darstellung und lehnt jeden Kommentar dazu ab. Auch ihr Ehemann weist die Vorwürfe zurück. Noch läuft der Prozess in Florida – das Urteil steht aus.

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Assongba vor Gericht steht: Unterlagen zeigen, dass die Geschäftsfrau dazu verurteilt wurde, 10.000 Dollar an ihren ehemaligen Vermieter zu zahlen. Sie hatte, als sie nach drei Jahren 2004 aus ihrer früheren Wohnung in Brooklyn auszog, fünf Monatsmieten nicht geleistet. Außerdem gab es Streit um angebliche Sachschäden in der Wohnung.

Assongba gibt an, online Spenden für eine Stiftung mit dem Namen Abake’s zu sammeln, die sie 2007 gründete. Mit den Geldern seien eine Schule und andere humanitäre Projekte in Benin bezahlt worden. In der Washingtoner Botschaft des westafrikanischen Staates weiß man darüber allerdings nichts, wie die „Washington Post“ berichtet. Finanzberichte der Stiftung sind nach Angaben von AP nicht zu bekommen.

Obamas Sprecher hat nun angekündigt, die Anschuldigungen gegen Assongba zu prüfen. Einen weiteren Kommentar lehnte er jedoch ab – nur so viel: Bisher hätten 1,3 Millionen Menschen für den Präsidenten gespendet. Es sei schwer, alle Geldgeber zu überprüfen, heißt es bei den Demokraten. Man müsse nun schauen, ob man die 50.000 Dollar zurückgebe.

Bereits Anfang Februar hatte eine heikle Obama-Spende für Schlagzeilen gesorgt: Zwei Brüder des mexikanischen Casino-Bosses Juan Jose Cardona hatten 300.000 Dollar für den US-Präsidenten gezahlt. Cardona alias Pepe wird in den USA wegen Betrugs und Drogenschmuggels gesucht. Mehrmals versuchte seine Familie, für ihn eine Begnadigung zu erwirken. Als dieser Zusammenhang bekannt wurde, kündigte Obamas Sprecher an, das Geld lieber zurückzuzahlen.

Quelle: AP/Der Spiegel vom 02.04.2012

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