Prinzipien moderner Sklaverei dominieren in dem Logistik-Unternehmen GLS. Das erklärte der Pubilzist, Buchautor und investigative Journalist Günter Wallraff in der “Berliner Zeitung”. Einem Beitrag der heutigen Freitag-Ausgabe ist zu entnehmen, dass die total ausgebeuteten Mitarbeiter schnell und unversehens in der Schuldenfalle landen. Das bewirke ein undurchschaubares, oft nur auf mündlichen Subunternehmer-Verträgen beruhendes Spinnennetz von Vereinbarungen, mit denen sich GLS komplett und geschickt seiner sozialen Verantwortung als Arbeitgeber entzieht.
Die Tageszeitung zitiert Wallraff, der viele Monate innerhalb des Unternehmens im Verborgenen als Mitarbeiter recherchierte, mit den Worten: “Was mir die Kollegen in dieser Zeit berichtet haben, welche Zerstörung an Leib und Seele diese Arbeit für sie gebracht hat, – ich hatte geglaubt, so etwas gäbe es seit dem Frühkapitalismus nicht mehr.” Es gerate sogar die Gesundheit junger Fahtrer in Gefahr, die – wie alle anderen – in der Regel einen Arbeitstag von zwölf bis 14 Stunden bei einem Stundenlohn von maximal fünf Euro zu absolvieren hätten. Wallraff fasste diese inhumane Firmen-Maschinerie als “Meschenschinderei mit System” zusammen.
Die Versandhandelsfirma GLS mit Sitz in Amsterdam (Niederlande), die nach eigenen Angaben rund 210.000 Kunden in Europa und davon 40.000 in Deutschland beliefert, wies die Anschuldigungen zurück. Die Berichterstattung über das Geschehen, für die der Autor nach eigener Auusage ein halbes Jahr aufgewendet hat, sei einseitig und verkürzt. Die Vertragsbeziehungen mit den Fahrern liefen gesetzeskonform ab.
Quelle: adn1946.wordpress.com vom 07.06.2012
Ich hab den Filmbericht vor zwei Wochen gesehen. Ich fand`s nicht gerade an den Haaren herbeigezogen und sehr glaubhaft ! Solche Unternehmen sollte man als Kunde schlichtweg boykottieren !