Schweden rätselt: Sprengsatz in AKW gefunden

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Ein Lkw auf dem Weg in den Sicherheitsbereich des Kernkraftwerks Ringhals wird untersucht. Dabei machen die Wächter eine erschreckende Entdeckung: An einem Feuerlöscher ist ein Sprengsatz befestigt – allerdings ohne Zündmechanismus. Wer ihn dort angebracht hat und was er bezwecken sollte, ist den Behörden noch schleierhaft.

Sicherheitskräfte haben auf dem Gelände des schwedischen Atomkraftwerkes Ringhals Sprengstoff auf einem Lastwagen entdeckt. Wie Kraftwerkssprecher Gösta Larsen angab, handelt es sich um „zivilen Sprengstoff“, wie man ihn auch bei Bauarbeiten verwende. Eine umfassende Durchsuchung des Geländes habe keinerlei sonstigen Ergebnisse gebracht, hieß es.

Der Sprengstoff in Größe eines kleinen Balles war an einem Feuerlöscher auf dem Lastwagen befestigt. Nach Larsens Angaben bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Explosion, weil kein Zündmechanismus installiert gewesen sei. „Unsere Kontrollmechanismen haben genau nach Plan und perfekt funktioniert“, sagte er.

Der Sprengstoff wurde entdeckt, als der Lastwagen vom Außengelände in den inneren Betriebs- und damit Sicherheitsbereich des größten schwedischen Atomkraftwerks fahren sollte. Die vier Reaktoren von Ringhals decken fast ein Fünftel des schwedischen Strombedarfs.

Ermittlungen wegen möglicher Sabotage

Obwohl es nach Behördenangaben keinen konkreten Verdachtsmoment gab, nahm die Polizei Ermittlungen wegen möglicher Sabotage auf. Die Alarmbereitschaft in Ringhals und den beiden anderen schwedischen Atomkraftwerken Forsmark und Oskarshamn wurde um eine Stufe auf die zweitniedrigste Stufe erhöht.

Hauptbetreiber der Anlage Ringhals an Schwedens Westküste nahe der Stadt Varberg ist der staatliche Energiekonzern Vattenfall. Das Unternehmen sowie die anderen schwedischen Atomkraftwerks-Betreiber waren in den vergangenen Jahren mehrfach wegen Sicherheitslücken und technischer Pannen in der Kritik.

Die Umweltorganisation Greenpeace mahnte in Stockholm, die „Bagatellisierung derartiger Vorfälle“ durch zuständige Stellen könne nicht zu mehr Sicherheit führen. Greenpeace verwies auf die Veröffentlichung eines eigenen Berichts vor einer Woche, in der die Organisation auf Kritik an mangelhaften Stresstests für europäische Atomkräfte hingewiesen und ausdrücklich Bezug auf Ringhals genommen habe.

Quellen: picturealliance/dpa/n-tv vom 21.06.2012

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