Ein Teil vom Krieg in Norddeutschland

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Krieg üben ist ein Teil von Krieg führen. Wusstest du, dass sich in Deutschland, genauer in der Altmark bei Magdeburg, das größte Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Europas befindet?

Mit nachgebauten Dorf- und Stadtkulissen, die afghanischen und kosovarischen Ortschaften nachempfunden sind?

Ja? Ok, nicht schlecht.

Aber wusstest du auch, dass dort ab dem kommendem Herbst eine moderne Großstadt zu Übungszwecken nachgebaut wird?

Eine Großstadt, mit einer U-Bahn, einem Flughafen, einer Innen- und Altstadt, Plattenbauten, Wohnhäusern, Industrie- und Elendsviertel, namens Schnöggersburg?

Nein? Dann geht es dir wie mir!

Es ist nichts Neues, Krieg wird geübt, doch bislang gab es in Europa keine urbanen Kriegsübungen dieser Größenordnung.

Das Nato-Strategiepapier „Urban Operations in the Year 2020“ konstatiert, dass weltweit mehr und mehr Menschen in Städten leben und dort verarmen. Daher sei es nötig, Defizite der Einsatzfähigkeiten der Militärs im urbanen Raum zu beheben. Unruhen werden schlicht als erwartbare Herausforderungen kalkuliert, die bekämpft werden müssen. Neben baulichen Besonderheiten stellt vor allem das Operieren in bewohntem Gebieten die Armee vor Probleme. So sieht auch Oberst Michael Matz (Leiter des GÜZ) die Zukunft des Militärs und erklärt „Diese Stadt könnte überall auf der Welt stehen“.“

Da fragt man sich, warum kaum jemand darüber Bescheid weiß. Es gab zwar Berichterstattungen darüber, siehe die unteren drei Beispiele, doch weit verbreitet scheint dieses Projekt nicht zu sein.

Beispiel 1 – MDR Video

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Beispiel 2 – Spiegel Online (Artikel)

Beispiel 3 – Welt Online(Artikel)

Dennoch, „Über das Projekt wurde die Öffentlichkeit bisher kaum informiert“, kritisierte bereits der Fraktionvorsitzende der Partei DIE LINKE Wulf Gallert. Seine Fraktion hat nun einen Katalog mit 27 Fragen an die Landesregierung zusammengestellt und fordert im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage Auskunft.“

Abgesehen davon, dass brisante militärische Angelegenheiten grundsätzlich wenig mediale Aufmerksamkeit erfahren, man nehme als Beispiel den Einsatz von Uran-munition in Afghanistan, hat es in diesem Fall auch noch einen historischen Hintergrund.

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Das GÜZ Altmark wurde in seiner Historie für verschiedenste geheime Erprobungen von Kampfmitteln und – praktiken genutzt. Die Filmemacher Peter und Stefan Simank begaben sich in Hillersleben auf Spurensuche und heraus kamen folgende drei Filme:

Teil 1: „Geheimprojekt Hillersleben – Die Versuchsstelle der Deutschen Wehrmacht“ (2003)
Teil 2: „Geheimprojekt Hillersleben – Im Zeichen des Roten Sterns“ (2004)
Teil 3: „Geheimprojekt Hillersleben – Das Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr“ (2005)

Hier kann nur auf Teil 3 verwiesen werden, da die vorigen Teile nicht auffindbar sind. Das ist sehr schade, weil gerade Teil 1 und Teil 2 die geschichtliche und verdeckte Ent-wicklung dieses Truppenübungsplatzes besonders behandeln.

Die Kommunikationsstrategie der Bundeswehr scheint mittlerweile jedoch eine andere zu sein, wie dem MDR Beitrag vom obigen Beispiel 1 zu entnehmen ist. Doch fehlt diesem Thema die gesellschaftliche Diskussion.

Müssen wir hinnehmen, dass immense Summen (etwa 100 Millionen €) vom Steuer-zahler für die Errichtung dieser Übungsstadt herhalten werden?
Müssen wir mit ansehen, wie im großen Stil Krieg und das Zerschlagen von Aufständen geübt wird, wo dies doch am Ende sogar uns treffen kann?

Das Ziel sind die vermeintlichen ‚Terroristen‘ und das ‚Zerschlagen gesellschaftlicher Unruhen‘, davon wird die Rede sein, doch wer definiert ‚Terror‘ und ‚gesellschaftliche Unruhe‘?
Können darunter nicht auch die Menschen fallen, die aufbegehren und sich gegen soziale Ungerechtigkeiten wehren?
Wo liegen die Grenzen unserer Demokratie und damit unserer Rechte, wann, wo und von wem werden sie gezogen?

Fragen über Fragen, die wir uns spätestens dann stellen sollten, wenn von ‚Aufstands-bekämpfung‘ die Rede ist und Kriegsführung ökonomischen und geostrategischen Interessen unterliegt.

Vom 12. – 17. September findet ein Internationales Diskussions- und Aktionscamp gegen das GÜZ statt, weiterhin gibt es Diskussionen und Aktionen rund um das Gefechts-übungszentrum von Bundeswehr und Nato.

Dort wo Krieg beginnt, sollten wir gegen ihn vorgehen, also in den Köpfen und direkt vor Ort. Bitte teile diese Info und mobilisiere auch du für das Camp!

Weitere Informationen zum Camp findet ihr auf  War Starts Here

Quellen: PRAVDA-TV/picture-alliance/Mitteldeutsche Zeitung/onlineaktivisten.de vom 15.08.2012

Weiterer Artikel:
Bundeswehr bereitet sich auf Bürgerkrieg vor

About aikos2309

7 comments on “Ein Teil vom Krieg in Norddeutschland

  1. Das letzte Bild ist aber nicht die GUZ-Zentrale Altmark, sondern die Bundeswehr Universität Neubiberg in München. Dies sollte mit dazu geschrieben werden, sonst wirkt der Artikel nicht glaubwürdig.

  2. „…versetzen Sie sich in die Lage eines Panzergrenadier Zugführers…“ (minute 1:56).
    was zum Geier hat der auch in einem Panzer zu suchen. Der soll mit seinen freunden wo anders spielen und gefälligst die unschuldigen Zivilisten in ruhe lassen. Ich bin dafür das ganze Gebiet abzusperren und sämtliche Soldaten reinzustopfen. Da können sie sich dann ungestört gegenseitig umlegen ohne die Bevölkerung zu gefährden.

  3. Pravda. Aha. Auf Deutsch „Wahrheit“. Bevor sich also hier wieder jemand über die bööööse Bundeswehr aus lässt, sollten sie mal gegen den Irren Putin wettern, der Giftgas Einsätze deckt und völkerrechtswidrig in andere Länder einmarschieren lässt.
    Und bevor jetzt wieder mit den böööösen USA angefangen wird, ja, die machen auch Bockmist. ABER das rechtfertigt nicht den Diktator Putin es denen gleich zu tun.
    Ich habe mal gesehen, wie einer einen anderen halb tot geprügelt hat, also darf ich das jetzt auch bei jedem? Das ist die Logik wenn man Angst vor dem Wahnsinnigen Putin hat und die Trolle brav nach plappern „Aber die Amis….“

    1. Nein, Pravda auf Tschechisch „Wahrheit“. Wir haben mit Russland und Putin nix am Hut, können Sie leicht der Seite
      „Über Uns“ entnehmen.

      Gruß
      PRAVDA TV

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