Europa: Entlassungswelle – Unternehmen streichen tausende Stellen – Stimmung bei Dienstleistern auf Talfahrt

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Aus verschiedenen Branchen häufen sich die Meldungen von Stellenkürzungen. Europa drohen weitere Massenentlassungen. Die Commerzbank, Ford, Bombardier, der dänische Windturbinen-Hersteller Vestas und der Finanzkonzern ING wollen massiv an Personal sparen.

Die Dienstleistungsbranche in der Eurozone leidet unter sinkenden Aufträgen und blickt pessimistisch in die Zukunft. Dies ergab eine Umfrage des Marktforschungsunter-nehmens Markit unter 2000 Unternehmen.

Viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen planen einen gravierenden Stellenabbau in Europa. So will die Commerzbank rund 6.000 Stellen abbauen, der amerikanische Automobil-Hersteller Ford hat angekündigt Produktionsstandorte zu schließen und tausende Arbeiter in Europa zu entlassen und der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas hat vor, 6.500 Stellen zu streichen. Insgesamt rund 3.000 Arbeitsplätze stehen bei Bombardier und dem Finanzkonzern ING auf dem Spiel.

Die in Teilen verstaatlichte Commerzbank plant jede zehnte Stelle zu streichen, berichtet die Zeitung „die Zeit“. Eine entsprechende Konsolidierung könnte bis zu 6.000 Mitarbeiter den Job kosten. Damit würde der Abbau deutlich massiver ausfallen, als bisher angenommen. Derzeit arbeiten noch 56.000 Mitarbeiter bei der zweitgrößten deutschen Bank. Seit ihrer Fusion mit der Dresdner Bank hat die Commerzbank rund 9.000 Mitarbeiter entlassen.

Unterdessen hat auch der amerikanische Automobil-Hersteller Ford die Schließung von Produktionsstandorten und Stellenkürzungen in Europa bekannt gegeben. 6.200 Jobs will Ford abbauen. Der Konzern musste im dritten Quartal mit Minus 468 Millionen Dollar einen hohen Verlust für sein Europa-Geschäft ausweisen. Mit Hilfe der Restrukturierung sollen die Kosten bis 2015 um 500 Millionen Dollar reduziert werden, so Reuters. Auch die europäischen Automobil-Zulieferer planen massiv Stellen zu kürzen.

Auch die Erneuerbaren-Branche bleibt von Stellenabbau-Sorgen nicht verschont. Der dänische Windmüller Vestas stoppt nicht nur Neueinstellungen, sondern will bis Ende 2013 weitere 2.000 Stellen streichen, so das Handelsblatt. Bereits in diesem Jahr hat der Konzern über 4.500 Stellen gekürzt. Momentan beschäftigt das Unternehmen noch 18.000 Mitarbeiter. Vestas reagiert damit auf ein verlustreiches Geschäft in diesem Jahr. Im dritten Quartal musste der Turbinen-Hersteller einen Verlust von 175 Millionen Euro verbuchen.

Der kanadische Luftfahrt- und Bahnkonzern Bombardier reiht sich in die Liste der Stellenkürzer ein. Weltweit will das Unternehmen 1.200 Stellen kürzen, darunter auch ein Werk in Aachen schließen. Zuvor hatte auch die Lufthansa einen Stellenabbau angekündigt. Damit nicht genug: Der niederländische Finanzkonzern ING will etwa 2.400 Mitarbeiter entlassen.

Stimmung bei Dienstleistern in Europa auf Talfahrt

Die Stimmung in der europäischen Dienstleistungsbranche befindet sich auf einem Tiefpunkt. Leere Auftragsbücher, Stellenabbau und ein pessimistischer Blick in die Zukunft kennzeichnen die Situation der Dienstleister in Europa. Dies stellten Analysten des Marktforschungsunternehmens Markit fest, die 2000 Service-Unternehmen befragten.

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sank im Oktober um 0,1 auf 46,0 Punkte. Ab 50 Punkten wird von Wachstum gesprochen. Auch der Composite Index, der Industrie und Dienstleister gemeinsam betrachtet, fiel um 0,4 auf 45,7 Zähler.

Damit liegen die Werte so tief, wie zuletzt im Juli 2009. Die Gründe für die Misere sind die schwache Binnenkonjunktur und die geringe Nachfrage aus wichtigen Märkten wie den USA. „Das Geschäftsklima leidet nach wie vor gewaltig unter der schwachen Binnennachfrage und der Abkühlung der Weltwirtschaft”, untermauert Markit-Ökonom Rob Dobson die Gründe.

Auch die vier größten europäischen Volkswirtschaften sahen sich einem gedrückten Servicesektor im Oktober gegenüber. Die deutschen Dienstleister blieben dabei nicht verschont. Hierzulande beschleunigte sich der Abwärtstrend sogar. Die Werte für Frankreich, Spanien und Italien bleiben ebenso deutlich unter der 50-Punkte-Marke. Vor allem der europäische Mittelstand blickt pessimistisch in die kommenden Jahre.

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Quellen: Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten/Deutsche-Mittelstands-Nachrichten vom 07.11.2012

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