Frankreich: die politische Bombe nach dem Attentat (Nachtrag & Videos)

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Der Fernsehsender France24 hat ein Video der Tat manipuliert. Polizei und Geheimdienste fahnden nach den Tätern; die öffentliche Diskussion über gewalttätige Islamisten wird neu aufgeladen.

Der französische Staatspräsident Hollande hat für heute einen nationalen Trauertag ausgerufen. Bei dem gestrigen Anschlag auf die Redaktion des Magazins Charlie Hebdo (Terroranschlag in Paris mit „Allahu Akbar“-Rufen) sei die ganze Nation angegriffen worden. Die Opfer des barbarischen Aktes seien für eine fundamentale Idee Frankreichs gestorben, für die Idee der Freiheit, so der Präsident in einer landesweit übertragenen Ansprache, in der er die Franzosen dazu aufrief, Einheit zu bewahren: „Alle sollen sich versammeln.“ Er kündigte einen verstärkten Schutz öffentlicher Einrichtungen an und eine Reaktion, die dem Verbrechen angemessen sei. 100.000 demonstrierten in mehreren französischen Städten.

Video:

In der aktuellen Ausgabe des Magazins ist eine Zeichnung veröffentlicht, die von einem bei dem Massaker ermordeten Zeichner stammt, von Charb. Sie ist überschrieben mit der Feststellung: „Noch immer keine Attentate in Frankreich“ und zeigt einen bärtigen Kämpfer mit einer Pakul, einer paschtunischen Kopfbedeckung, die als zeichnerisches Symbol für radikale islamistische Gruppen nach dem Vorbild der Taliban steht, und einer Kalaschnikow auf dem Rücken.

Es ist ganz offensichtlich die Karikatur eines islamistischen Kämpfers. In der Sprechblase sagt der Mann, dessen verdrehte Augen auf Trunkenheit, Verrücktheit oder Entrücktheit, auf fehlenden Durchblick und Irrationalismus deuten: „Man hat ja noch den ganzen Januar, um seine Neujahrswünsche zu präsentieren.“

„Wir haben den Propheten gerächt“ – Großfahndung nach den Tätern

Man habe sich in letzter Zeit sicher gefühlt, wird ein Redaktionsmitglied zitiert. Man hatte keine Befürchtung. Drohungen waren dem Magazin seit Jahren bekannt. Die Redaktion wurde schon einmal verwüstet.

Ob die beiden Täter, die 12 Personen töteten und 11 verletzten, davon vier so schwer, dass sie sich laut Meldungen um 20 Uhr noch immer in einem kritischen Zustand befinden, einer militanten islamistischen Gruppierung angehören, darüber gibt es noch keine Auskünfte. Die Polizei – und die Geheimdienste – fahnden mit einem Großaufgebot von über 3.000 Polizisten nach dem flüchtigen Trio (einer saß mutmaßlich nur am Steuer). Sie hat eine strikte Informationssperre über die Fahndung verhängt, ist den französischen Medien zu entnehmen.

Laut Zeugenaussagen, die unterschiedlichen Berichten zu entnehmen sind, sollen zwei der Männer sehr gutes Französisch gesprochen haben. Berichtet wird, dass die beiden, die sofort mehrere Salven abschossen, als sie das Zimmer betraten, in dem sich die Redaktion und Mitarbeiter des Magazins sowie mindestens ein eingeladener Gast befanden, den Tatort, der einer Schlachterei geglichen haben soll, mit den Worten verlassen haben: „Nous avons vengé le prophète. Charlie Hebdo est mort.“ (zu deutsch: „Wir haben den Propheten gerächt. Charlie Hebdo ist tot.“)

Eine Zeichnerin des Magazins namens Coco sagt aus, dass sich die Täter ihr gegenüber auf al-Qaida berufen hätten. Nach ihrem Bericht, der in mehreren Medien wiedergegeben wurde, war sie es, die schwer bedroht, den Zahlencode für die Eingangstür eingegeben hat, da sie sich zufällig dort befunden hat. Sie hatte Glück und kam mit ihrem Leben davon, die Frau am Empfang wurde erschossen.

Der Bericht des Staatsanwalts

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Im Bericht, den der Staatsanwalt François Molin am frühen Abend gegenüber der Presse abgab, wird dies nicht erwähnt. Dort heißt es nur, dass sich die Eindringlinge mit Gewalt Zutritt verschafft haben. Er bestätigt, dass die Täter „Allahu Akbar“ gerufen haben. Nach den Ausführungen des Staatsanwaltes sind die Täter bei ihrer Flucht kurz nach dem Anschlag auf drei Polizeistreifen getroffen, jedesmal kam es zu einem Schusswechsel, zwei verliefen ohne Verletzte, bei dem dritten Zusammentreffen tötete ein Attentäter einen Polizisten, der verwundet auf dem Boden lag, mit einem gezielten Schuss, wie in einem Video dokumentiert.

Video:

Dass der Mann derart kaltblütig, schnell und gezielt tötete, wird als Anzeichen dafür gewertet, dass es sich um militärisch ausgebildete Männer handelte. Bis auf eine kurze Unsicherheit am Anfang des Attentats, als die Männer angeblich einen falschen Treppenaufgang nahmen, wird der Ablauf des Attentats von Fachleuten, die von France Inter interviewt wurden, als „professionell und präzise“ bezeichnet.

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Der Staatsanwalt enthielt sich solcher Wertungen und der Bestätigung von Zeugenaussagen. So berichtete er davon, dass die Täter bei der Flucht zweimal das Auto gewechselt hätten, aber er ging nicht auf eine weitere Zeugenaussage ein, die von France Inter berichtet wurde, wonach die Täter bei einem der Fluchtwagenwechsel ebenfalls von al-Qaida im Jemen gesprochen hätten. Offiziell gab es bislang kein Bekenntnis irgendeiner Terrorgruppe.

Vorwurf an Medien: Gewalttätige Strömungen des Islam zu wenig beachtet

Doch gibt es gegenwärtig aufgrund der Allahu-Akbar-Rufe im Blutrausch der Attentäter in der öffentlichen Berichterstattung und den Diskussionen keinen Zweifel an islamistischen Motiven hinter dem Massaker. Das Attentat hat Frankreich emotional in einer besonderen Tiefe getroffen, ist aus Medienberichten, aus Berichten von Kollegen der getöteten Journalisten, aus Kommentaren und von Befragten auf der Straße zu hören.

Die getöteten Zeichner, allen voran Wolinski, werden als Familienmitglieder einer nationalen, republikanischen Kultur verstanden, die für Grundwerte der gegenseitigen Selbstverständigung stehen, für Freiheit, Meinungsfreiheit, Witz und Esprit. In vielen Haushalten stehen deren Werke in den Bücherregalen.

Der Anschlag birgt enorme politische Sprengkraft. Den französischen Medien wird – ähnlich wie hierzulande – vorgeworfen, dass sie eine bestimmte Realität nicht wahrnehmen wollen oder aussprechen. Was gemeint ist, wird an den Worten des ehemaligen Chefredakteurs von Charlie Hebdo, Philippe Val, deutlich. Hörbar bewegt äußerte er heute Nachmittag vor dem Mikrophon von France-Inter nach einigem Zögern und Wortesuchen, dass man nicht umhinkomme, „ohne Rassist zu sein“, darauf zu verweisen, „dass es im gegenwärtigen Islam eine Tendenz gibt, die verrückt (i.O. „fou“) ist“.

Es habe sich das Gefühl verbreitet, so ein Journalist von Radio Hérault, dass eine bestimmte Realität von den Medien nicht oder nicht genug wahrgenommen wird. Jemand wie Houllebecq, dessen Buch „Soumission“ heute in Frankreich erschien (der auf dem aktuellen Titel von Charlie Hebdo verulkt wird), würde als einer der Wenigen versuchen, das „Unsagbare“ zu formulieren. In den Medien würden bestimmte Sentiments nur an der Oberfläche behandelt und häufig mit Umfragen zugedeckt.

Der Konflikt mit einer Art des Islamverständnisses, das Werte der Republik ablehnt und Gewalt im Namen der Religion legitimiert, werde von Medien tunlichst vermieden; daraus resultiere ein Schweigen, von dem hauptsächlich der Front National profitiere. Das Attentat könnte eine rigidere Spaltung in Lager zur Folge haben, differenzierte Standpunkte würden es künftig schwerer haben, sich durchzusetzen.

Man kann nur hoffen, dass sich das öffentliche Leben auf die französische Hochschätzung des Esprit besinnt. Mit Charlie Hebdo wurde nicht nur ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit ausgeübt, sondern auch auf die Freiheit zum Lachen, hieß es heute, mitten in der Trauer über die feige hingemordeten Satiriker.

Nachtrag Freitag:

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18:26 Uhr: Zwei Tatorte, zwei Zugriffe:

In Dammartin-en-Goële hatten sich am Vormittag die beiden mutmaßlichen „Charlie Hebdo“-Attentäter in einer Druckerei verschanzt. Gegen 17 Uhr waren Schüsse und Explosionen zu hören. Die beiden Verdächtigen seien tot, melden französische Medien übereinstimmend, eine Geisel sei unversehrt frei.

Im Osten von Paris gab es am Mittag eine zweite Geiselnahme. Die Polizei stürmte das Gebäude, auch hier soll der Geiselnehmer tot sein. Offizielle Bestätigungen – auch zum Zustand der Geiseln – gibt es noch nicht. Mindestens zehn Menschen sollen aus dem jüdischen Lebensmittelladenin Paris gerannt sein, berichtet unter anderem dpa. Laut „Le Monde“ ist noch nicht bekannt, in welchem gesundheitlichen Zustand die befreiten Geiseln sind. Auch vier Geiseln kamen ums Leben.

13:11 Uhr: Ein weiterer Überlebender des Attentats auf „Charlie Hebdo“ hat in einem Interview den Tathergang beschrieben. Es sind bedrückende Schilderungen. „Ich sah den Horror“, sagte der Journalist Laurent Léger dem Sender France Info.
„Die Redaktionskonferenz war gerade zu Ende. Plötzlich hörte man etwas krachen, dann ging die Tür auf und ein Typ stürzte herein und schrie ‚Allahu Akbar‘. Er war vermummt, komplett in schwarz, er hielt eine Waffe in beiden Händen, und dann ging das Schießen los, Pulvergeruch. In einigen Sekunden waren alle am Boden. Dann war da plötzlich Stille. Eine lange Stille.“
Er habe sich nur retten können, weil er sich aus Reflex hinter einen Tisch in einer Ecke geworfen habe, so Léger.

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12:09 Uhr: Das französische Radio France Info hat mit einem Augenzeugen gesprochen, der am Eingang der Fabrikationshalle auf einen schwer bewaffneten Mann in kugelsicherer Weste getroffen sein soll. Eine Uniform habe er nicht getragen, berichtet der Augenzeuge.

„Er hat mir gesagt, er sei von der Polizei“, erzählt der Augenzeuge. Der schwer Bewaffnete habe ihm die Hand gegeben. Doch dann sei der Augenzeuge stutzig geworden, denn der Bewaffnete habe gesagt: „Gehen Sie, wir bringen sowieso keine Zivilisten um.“ Schnell brauste er in seinem Auto davon. Das Gesicht des Verdächtigen habe er nicht wiedererkannt, erzählt der Augenzeuge. Doch er ist sich sicher: „Ich habe die Hand eines Terroristen geschüttelt.“

12:00 Uhr: Neue Erkenntnisse im Fall der in Montrouge erschossenen Polizistin: Der mittlerweile identifizierte Schütze soll nach einem Bericht der französischen Wochenzeitung „Le Point“ der gleichen djihadistischen Gruppe angehören wie die Brüder Kouachi. Sie sollen sich sogar gekannt haben.

Wie berichtet, wurden am Pariser Airport Charles de Gaulle eine Reihe von Flügen umgeleitet. „Aus Vorsicht“ würden die Flugzeuge nicht mehr auf der Nordpiste des Flughafens landen, sondern auf der Südpiste, sagte ein Flughafensprecher der AFP. „Die Starts werden hingegen auf der Nordpiste in der Nähe von Dammartin aufrechterhalten.“ Zwei Flugzeuge der französischen Gesellschaft Air France mussten den Angaben zufolge ihre Landung abbrechen und durchstarten, weil Polizeihubschrauber tief in dem Gebiet flogen.

11:53 Uhr: Bei der Jagd nach den beiden mutmaßlichen Attentätern von Paris sind nordöstlich der Hauptstadt in einem Unternehmen Geiseln genommen worden. Laut französischen Sicherheitsbehörden hatten die beiden verdächtigen Brüder zuvor ein Auto gestohlen.

In diesem Zusammenhang soll es zu einer Verfolgungsjagd und Schusswechseln gekommen sein. Bei der Schießerei soll laut französischen Zeitungen ein Mensch getötet worden sein, mehrere Menschen wurden demnach verletzt. Allerdings wurden die Meldungen inzwischen von der Staatsanwaltschaft dementiert.

Wieviele Geiseln aktuell in der Gewalt der Männer sind, ist unklar. Ort des Geschehens ist die Fabrikationshalle einer Druckerei in Dammartin-en-Goële. Das bestätigte die Polizei laut „Le Monde“. Die Stadt liegt rund 40 Kilometer nordöstlich von Paris und befindet sich in der Nähe des Flughafens Roissy. Die Druckerei stellt keine Zeitungen her, sondern bedruckt Schilder und Schaufenster.

9:49 Uhr: Laut französischen Sicherheitsbehörden sollen die mutmaßlichen Attentäter von Paris erneut ein Auto gestohlen haben. Dabei soll es laut Ermittlern zu einer Geiselnahme in einer Firma gekommen sein. In der Stadt Dammartin-en-Goele rund 40 Kilometer nord-östlich von Paris soll es zu einer Schießerei gekommen sein.

9:47 Uhr: Ein Waffenexperte zu der angeblichen Exekution: „Es ist verwunderlich, dass jemand, der aus weniger als 50 cm
von einem 7,62 mm Projektil getroffen wird, nicht einen Tropfen Blut auf den Bürgersteig verteilt… Dieses Geschoss hat mehr als 4000 Joule (in der 7,62 x 54 Ausführung und etwa 2000 in  der 7,62 x 39 Version), es durchschlägt normalerweise Wände,
Kevlarwesten, manche Panzergläser und natürlich auch jegliche Art von Kleidung…wenn man aus dieser Entfernung davon
getroffen wird, dürfte die Kugel zumindest durch den gesamten Körper schlagen und eine entsprechende Blutfontäne müsste
damit einhergehen.“

1:56 Uhr: Die Großfahndung nach den beiden Attentätern läuft noch.

0:10 Uhr: Offenbar wurden die Websiten mehrerer französischer Orte gehackt. Auf Seiten von Städten wie Ezanville und Goussainville war nach Medienberichten zu lesen: “The Islamic State Stay Inchallah, Free Palestine, Death to France, Death to Charlie” .

Nachtrag Donnerstag:

Die Regierung in Frankreich hat verkündet, dass es Festnahmen nach dem tödlichen Anschlag auf die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ gegeben habe. Das sagte Ministerpräsident Manuel Valls am Donnerstagmorgen im Radiosender RTL. Zur Frage, um wie viele Festnahmen es sich handle, wollte sich der Premier nicht äußern.

„Le Monde“ berichtet von sieben Personen, die in Gewahrsam seien. Es soll sich um Menschen aus dem Umfeld und vermutlich Angehörige der mutmaßlichen Täter des tödlichen Anschlags auf die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ handeln.

Als Hauptverdächtige gelten die beiden Brüder Cherif Kouachi, 32, und Said Kouachi, 34. Sie sollen schwer bewaffnet sein. In Polizeikreisen hieß es, einer der Männer sei identifiziert worden, weil er seinen Ausweis im Fluchtwagen habe liegen lassen.

Cherif Kouachi saß früher bereits für 18 Monate im Gefängnis, weil er in den Dschihad ziehen wollte (Lesen Sie hier mehr über die mutmaßlichen Attentäter). Er soll damals angegeben haben, dass ihn die Bilder gefolterter Menschen im US-Gefängnis Abu Ghuraib radikalisiert hätten.

In der Nacht hatte sich der jüngste Verdächtige der Polizei gestellt. Der 18-jährige Hamid M. meldete sich auf der Polizeistation in der nordfranzösischen Stadt Charleville-Mézières und wurde dort festgenommen.

Der Schwager der Hauptverdächtigen soll seine Unschuld beteuern. Die Sicherheitskräfte hatten ihn als obdachlos bezeichnet. Die Rolle des jungen Mannes ist unklar. Bisher steht nur fest, dass er während des Attentats in der Schule war und sich stellte, nachdem sein Name in den sozialen Netzwerken zirkulierte.

22:44 Uhr: Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq will seinen islamkritischen Roman „Soumission“ (Unterwerfung) zunächst nicht mehr bewerben. Der Autor sei tief betroffen vom Tod seines Freundes Bernard Maris, der bei dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“» getötet wurde, sagte Houellebecqs Agent.

22:32 Uhr: Die Polizei hat ihre Suche nach den Attentätern in einem Wald in Nordfrankreich beendet. Wie „Le Monde“ schreibt, seien zahlreiche Polizeiautos am späten Donnerstagabend abgefahren. Über die Ergebnisse der Fahndung in dem Waldstück bei Longpont in der Picardie sei aber noch nichts bekannt.

20:20 Uhr: In Nordfrankreich, in der Gegend um den Ort Villers-Cotterêts, ist nach Angaben Cazeneuves eine aufwendige Polizeisuchaktion im Gange.

19:07 Uhr: Auf der Pressekonferenz hat der französische Innenminister Bernard Cazeneuve mitgeteilt, dass neun Personen in dem Fall in Polizeigewahrsam genommen worden sind. Knapp 90 seien verhört worden. 88.000 Einsatzkräfte jagen die beiden Verdächtigen durch Frankreich: Das hat das französische Innenministerium laut „Figaro“ bekannt gegeben – darunter allein 5000 Elitepolizisten und Sondereinsatzkräfte.

19:00 Uhr: Sehen Sie Blut? Einen Treffer? Sieht sehr merkwürdig aus…

 

18:05 Uhr: Noch immer ist unklar, ob es einen dritten Täter bei dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ gegeben hat. Laut „Le Monde“ beruht die Angabe, dass es sich um drei Täter gehandelt habe, auf der Aussage von nur einem einzigen Zeugen. Die Behörden haben unterdessen mitgeteilt, dass sich der Verdacht gegen den 18 Jahre alten Hamid M., offenbar ein Verwandter der beiden gesuchten Hauptverdächtigen Said und Chérif Kouachi, nicht bestätigt hat. Er hatte sich den Behörden gestellt und soll zum Tatzeitpunkt gestern aber in der Schule gewesen sein.

17:22 Uhr: Der „Le Monde“-Reporter Maxime Goldbaum twittert weiter Bilder aus der Ortschaft Corcy. Offenbar gehen die Sondereinsatzkräfte von Haus zu Haus und durchsuchen das Dorf systematisch nach den beiden Verdächtigen.

Video:

16:43 Uhr: Die Fahnen, die die Ermittler in dem Fluchtwagen von gestern gefunden haben, sind laut „Le Monde“ nicht vom IS. Es handelt sich wohl um eine Flagge, die sowohl von Al Qaida als auch vom Islamischen Staat verwendent wird. Deshalb seien Rückschlüsse auf die Terrorgruppe, die hinter dem Anschlag steckt, bisher sehr schwierig.

16:30 Uhr: Laut „Figaro“ hat heute morgen um 11.30 Uhr ein mit einem Schraubenzieher bewaffneter Mann versucht, in die Redaktionsräume des Magazins „Valeurs Actuelles“ einzudringen. Zwei Polizisten bewachten den Eingang des Gebäudes im Börsenviertel von Paris. Der Eindringling wurde von ihnen überrascht, als er versuchte, die Tür zu bearbeiten, und ergriff die Flucht. Er wurde aber schnell von den Polizisten gefasst. Die Ordnungskräfte sollen mehrere Schraubenzieher bei ihm gefunden haben. Der Hintergrund der Tat ist noch völlig unklar.

16:15 Uhr: Schon bei einem simplen Banküberfall weiß jeder Täter: auf keinen Fall irgendwelche Ausweise mitnehmen!
Und hier: Riesen-Terror-Anschlag? Das erinnert fatal an die Funde bei 9/11!
Schließlich: Wenn innerhalb von 24 Stunden nach einem Anschlag die Täter schon feststehen, erhärtet das den Verdacht auf.
Wenn die Lügenmedien derart emotional und hoch politisch reagieren.
Wenn ein spektakuläres Attentat mitten in stark regulierten Gesellschaften stattfindet.
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Das Auto, in dem angeblich der Ausweis eines angeblichen Täters gefunden wurde, hatte schwarze Rückspiegel – aber das Auto aus dem Film am Tatort: Da sehen sie weiß aus – könnte am Lichteinfall liegen.

15:06 Uhr: Nach Berichten der Zeitung Ouest-France sind in den Morgenstunden insgesamt vier Granaten auf das Grundstück einer Moschee in Le Mans, westlich von Paris, geworfen worden. Verletzte gab es nicht. Die Polizei hat das Gebiet um die Moschee weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Moscheen der Stadt waren bereits zuvor mit Parolen wie “Frankreich den Franzosen” und “Islam raus aus Frankreich” besprüht worden.

Video:

Ebenso gab es nach Polizeiangaben am heutigen Morgen gegen 6 Uhr eine Explosion vor einem Kebab-Laden in direkter Nähe einer Moschee im ostfranzösischen Villefranche-sur-Saône. Der Bürgermeister der Stadt brachte die Explosion in direkte Verbindung mit den gestrigen Ereignissen in Paris.

14.47 Uhr: Wie „20min.fr“ berichtet, wurden im vorigen Fluchtwagen der mutmaßlichen Täter Molotowcocktails und Dschihadisten-Fahnen gefunden. Die Brüder hatten auf ihrer Flucht mehrfach das Fahrzeug gewechselt.

14.32 Uhr: Im Rathaus von Villers-Cotterets weiß die Verwaltung nichts über den Verbleib der Brüder Kouachi. „Sondereinheiten sind angerückt, mehrere Hubschrauber kreisen über dem Gebiet der Stadt“, sagt eine Sekretärin. Die Stadt habe viel Waldgebiet, in das die Männer geflüchtet sein könnten. Darüber, dass die Männer sich in einem Haus im nahe gelegenen Crépy-en-Valois verschanzt haben sollen, wisse sie nichts.

14.14 Uhr: Die Schlinge um die Flüchtigen zieht sich zu. Nach Angaben des französischen Fernsehsenders „France 3“ haben sie sich in einem Haus in Crépy-en-Valois verschanzt. Dies gab laut „France 3“ die Präfektur von Oise bekannt. Zuvor hatten die Brüder Kouachi offenbar ihr Fluchtfahrzeug abstellen müssen.

13:15 Uhr: Bitte schauen Sie sich das Video in Ruhe an, in der Mitte des Videos bei ca. 4:00 sieht man drei Polizisten die Straße mit Fahrrädern hoch fahren und plötzlich sieht man von links die Schützen kommen. Was fällt auf? France24 hat das Video manipuliert.

12.39 Uhr: Die Ausgabe von „Charlie Hebdo“, die für den Mittwoch geplant war, soll trotz der Tragödie erscheinen. Das sagte der Kolumnist Patrick Pelloux gegenüber der AFP. „Es ist hart für uns alle, wir leiden. Wir trauern und haben Angst. Aber wir werden es trotzdem tun, damit die Dummheit nicht siegt.“ Die Ausgabe wird an einem nicht weiter genannten Ort zu Ende gebracht, die verbleibenden Mitarbeitern wollen sich bald treffen

12.00 Uhr: Ganz Frankreich gedenkt nun, um 12 Uhr, den Opfern des Anschlags mit einer Schweigeminute. Das Leben in den Großstädten steht still.

11.44 Uhr: Nach unbestätigten Berichten sind in Arcueil, wo die Spezialeinheit der Polizei operiert, Schüsse gefallen.

11.28 Uhr: Die Tatverdächtigen des Massakers von „Charlie Hebdo“ sind aufgespürt. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Verweis auf Ermittler. Die Kouachi-Brüder sollen an einer Tankstelle in Villers-Cotteret aufgetaucht sein. Nach Informationen der Lokalzeitung L´Union überfielen die Brüder die Tankstelle im Departement Aisne. Es sollen Schüsse aus einer Kalaschnikow gefallen sein.

Außerdem soll es Fotos von einer Mautstelle geben, die die beiden Männer passiert hatten. Die beiden Männer sind in einem weißen Renault Clio unterwegs. Einem Bericht der Zeitung „Le Parisien“ zufolge entsprechen die Männer der Beschreibung der Brüder Kouachi, das Nummernschuld des Wagens ist verdeckt. Im hinteren Teil des Wagens seien lange Waffen sichtbar.

10.51 Uhr: Eine Polizistin, die bei einer Schießerei im Pariser Süden verwundet wurde, ist ihren Verletzungen erlegen. Das schreibt die französische Zeitung „Le Figaro“.

10.42 Uhr: Nach Informationen von „20min.fr“, die aus dem Innenministerium kommen sollen, wurden die Vorwürfe gegen den 18-jährigen Mourad H. fallengelassen. Immer mehr Mitschüler von H. hatten sich auf Twitter zu Wort gemeldet. Unter dem Hashtag #MouradHamydInnocent posteten sie, dass ihr Klassenkamerad zu dem Zeitpunkt des Anschlags in der Schule war und somit nicht am Terrorakt beteiligt sein konnte.

10.34 Uhr: Der Schütze des Angriffs auf zwei Polizeibeamte ist nach wie vor auf der Flucht. Innenminister Bernard Cazeneuve: „Die Staatsanwaltschaft arbeitet eng mit uns zusammen und setzt einen Aktionsplan in Kraft, um den Täter möglichst schnell zu identifizieren und zu stoppen.“

10.19 Uhr: Bereits gestern Abend soll es in einer weiteren französischen Stadt Gewalt im Umfeld einer Moschee gegeben haben. Wie die Zeitung „Midi Libre“ berichtet, hat ein Unbekannter gegen 20 Uhr Schüsse auf einen muslimischen Gebetsraum in Port-La-Nouvelle abgefeuert.

09.49 Uhr: Es gibt angeblich keinen Zusammenhang zwischen der Schießerei heute Morgen und dem Attentat auf „Charlie Hebdo“. Dies berichtet „20 Minutes“ in Berufung auf Polizeikreise.

09.33 Uhr: Nach Informationen der Zeitung „Le Progrès“ gab es in Villefranche-sur-Saône eine Explosion in der Nähe einer Moschee. Die Detonation in dem Ort nahe Lyon soll sich bereits um 06.00 Uhr morgens ereignet haben. Demnach ist die Schaufensterscheibe eines Imbisses neben der Moschee explodiert. „Ich fürchte, dass das etwas mit den dramatischen Ereignissen von gestern zu tun hat“, sagt Bürgermeister Bernard Perrut.

09.26 Uhr: Der Mann, der nach der neuerlichen Schießerei heute Morgen festgenommen wurde, trug eine kugelsichere Weste. Er hatte mit einem Maschinengewehr auf Polizisten gefeuert. Einer der beiden verletzten Polizisten muss wiederbelebt werden. Hintergrund ist offenbar ein Autounfall, in dessen Folge die Polizei anrückte.

08.57 Uhr: Nach neuen Informationen wurden zwei Polizisten bei dem Angriff verletzt, einer von ihnen schwer. Offenbar hatten zwei Männer mit automatischen Waffen aus einem Kleinwagen das Feuer auf die Beamten eröffnet. „Le Monde“ berichtet unter Berufung auf Ermittlungskreise, dass einer der Schützen angeblich festgenommen wurde.

Video:

Quellen: AFP/RT Ruptly/FocusOnline/heise.de vom 08.01.2015

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3 comments on “Frankreich: die politische Bombe nach dem Attentat (Nachtrag & Videos)

  1. Es ist schon sehr merkwürdig daß aber auch jedesmal ein Ausweis gefunden wird, so geschehen 11.9. in NN, beim Hausbrand im NSA-Fall und nun wieder im Fluchtauto vergessen….
    Fällt den Leuten nichts besseres ein als immer wieder das gleiche Schema?

    1. a.ehrlich+>“Es ist schon sehr merkwürdig daß aber auch jedesmal ein Ausweis gefunden wird, so geschehen 11.9. in NN, beim Hausbrand im NSA-Fall und nun wieder im Fluchtauto vergessen….
      Fällt den Leuten nichts besseres ein als immer wieder das gleiche Schema?“
      Genau das war das erste was mir auch aufgefallen ist und ich meiner Frau geantwortet habe als sie mir vom Ereignis erzählt hatt, nannte ich ihr nicht:11.9. in NN,sondern:9.11 in NY wo ja auch schnell ein Ausweis aus dem pulverisierten WTC von Täter zur Hand war,fast unversehrt logisch!
      >
      Es sind wohl genaue Anweisungen oder die alltags Routine der müden Vertuschung!?
      Auf jedem Fall findet eindeutig ein globales Erwachen statt…:)

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