Forscher finden Fracking-Chemikalien im Trinkwasser

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Eine Untersuchung der Universität Pennsylvania scheint die Gefahr für das Trinkwasser durch Fracking zu bestätigen. Bei einer Untersuchung von Brunnen im Einzugsbereich des Fracking-Gebietes Bradford County haben sie Chemikalien im Wasser gefunden.

Rund drei Millionen Barrel (169 Liter) Erdöl pro Tag werden inzwischen in den USA allein durch Fracking gefördert. Bei dem umstrittenen Verfahren, bei dem Öl und Gas unter dem Einsatz eines Chemikaliengemischs unter hohem Druck aus tiefen Gesteinsschichten gelöst wird, sind die USA Vorreiter. Umweltschützer warnen schon seit Jahren, dass die Chemikalien ins Grundwasser eindringen und so auch Trinkwasser verunreinigen könnten. Eine neue Studie der Universität Pennsylvania facht die Diskussion neu an.

(Bild: Fracking-Gebiet in Wyoming: In den USA werden täglich rund drei Millionen Barrel (169 Liter) Erdöl durch Fracking gefördert)

Die Forscher nahmen Proben aus mehreren privaten Hausbrunnen in der Nähe eines aus Schiefergestein bestehenden Fördergebietes, dem Marcellus Shale. Dort gibt es bereits 8000 Bohrungen, aus denen Öl und Gas gefördert wird. Mithilfe der Gas-Chromatographie entdeckten die Forscher in den Wasserproben 2-Butoxyethanol, ein organisches Gemisch, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen.

Dieser Stoff ist einer der Hauptbestandteile des Cocktails, der beim Fracking eingesetzt wird. Allerdings ist er auch in zahllosen gewöhnlichen Produkten enthalten, von Farben und Oberflächenbeschichtungen über handelsübliche Reinigungsmittel bis hin zur Kosmetik.

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2-Butoxyethanol in äußerst geringer Konzentration

Die Wissenschaftler fanden das 2-Butoxyethanol „in einer Nanogramm-pro-Liter-Konzentration“, also äußerst geringen Konzentration, wie sie im Fachblatt PNAS berichten. Die wahrscheinlichste Erklärung für die Verunreinigung sei, dass die Substanz über eine Strecke von einem bis drei Kilometer bis zu höheren Gesteinsschichten getragen wurde. Bis in diese grundwasserführenden Schichten, so genannte Aquifere, reichten die Brunnen, aus denen die Wasserproben entnommen wurden.

Die genaue Quelle konnten die Forscher aber nicht ermitteln, weil ihnen keine entsprechenden Daten zur Verfügung standen. Sie vermuten, dass die Belastung auf ein Leck im nächstgelegenen Lagebecken für benutzte Bohrflüssigkeiten zurückgeht, über das in der Zeit vor der Probenentnahme berichtet worden war.

Die Autoren der Studie sind entsprechend vorsichtig mit Schlussfolgerungen, fordern aber, Daten aus den Bohrungen systematisch zu sammeln, um möglicherweise „ein besseres Management für die weltweit expandierende Fracking-Industrie“ zu erreichen. Die könnten in schärferen Vorschriften für die Abdichtung von Lagerbecken und Bohrlöchern bestehen.

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(Die Chemikalien, die für die Fracking-Technik ins Erdreich gepresst werden, kommen wieder an die Oberfläche und werden wie hier in Kern County in Kalifornien auch in offenen Teichen aufgefangen. Beim Weg aus den Tiefen der Erde an die Oberfläche könnten die Chemikalien durch Undichtigkeiten ins Trinkwasser geraten)

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Auch Methan drang aus undichten Bohrlöchern

Während Umweltschützer die Studie als Beleg für die Gefahren durch Fracking sehen, weist die Industrie dies zurück. Sie verweist darauf, dass die Studie eben keinen Beleg dafür liefere, dass Chemikalien direkt aus den tiefen Erdschichten bis in die Aquifere dringe. In Bradford County, wo die Verunreinigung festgestellt wurde, soll die Betreiberfirma die Abdichtung ihrer Anlagen indes bereits verbessert haben.

Die Diskussion um die möglichen Gefahren wird regelmäßig neu befeuert. Schon im vergangenen Jahr hatte eine Studie in den USA gezeigt, dass offenbar Methan durch undichte Bohrlöcher aufsteigen kann. In Deutschland ist der Einsatz der Technik weiterhin umstritten.

Literatur:

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Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcenvon Ugo Bardi

Gasland (Fracking)

Quellen: Faces of Fracking/EcoFlight/ingenieur.de vom 06.05.2015

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