Zombie-Gesellschaft: Die unerträgliche Ohnmacht des modernen Menschen

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Manchmal begegnen mir seltsame, wundersame Dinge. Zum Beispiel: Zombies. Ich hatte als Kind jahrelang fürchterliche Albträume von ihnen – lange bevor sie die Leinwände eroberten. Ich kann Ihnen sagen: das war Horror pur. Jahrelang. Nicht auszuhalten.

Ich war natürlich schlecht in der Schule, weil: immer unausgeschlafen, nervlich völlig zerrüttet. Ja – nun schauen sie nicht so: man kann einem Kind noch so oft sagen, dass das alles nicht real ist: ist man mitten drin, ängstigt einen das trotzdem.

Ich hatte schon panische Angst davor, einzuschlafen, weil … nun ja: da warteten SIE wieder auf mich, immer die gleichen Situationen, denen ich ohnmächtig ausgeliefert war – und Ohnmacht ist nicht gut für die psychische Verfassung.

Diese Träume – gegen die ich irgendwann etwas unternommen habe, was später auch Ärzte Kindern mit Albträumen empfahlen … Jahrzehnte später … haben mein Leben ziemlich beeinflusst, denn: sie warfen Fragen auf. Fragen nach dem Bildmuster „Zombie“ – heute allgegenwärtig, damals noch völlig unbekannt. Habe dann viel in der Mythologie der Menschheit herumgeforscht, bis ich eine uralte sumerische Göttin traf, die in der Tat mal gedroht hatte, die Toten auf die Menschheit loszulassen, damit sie die Lebenden fressen – am Ende aller Tage.

Nun – heute bin ich etwas älter, dank systematischem Einsatz von Techniken, die man heute dem Schamanismus zuordnen würde, träume ich nur noch wunderschön, kann mich aber immer noch an die schreckliche Kindheit erinnern, die aus mir jahrelang ein Nervenbündel gemacht hatte – mit Folgen, die weit in den Alltag hineinreichten.

Es war eine interessante Erfahrung, wie sehr Träume … von denen wir heute noch gar nicht wissen, was es eigentlich ist – wir haben nur ein paar halbgare Verschwörungstheorien von Wissenschaftlern, die von Konzernen bezahlt werden und deren Forschungsergebnisse von vornherein festgelegt werden.  Ja – eins der Themen, die hier herumliegen: wir müssen im Jahre 2018 davon ausgehen, dass „Forschung“ nahezu vollständig industriedominiert ist, es gibt ein schönes Buch dazu, das ich gerade lese: Gekaufte Forschung (Europaverlag Berlin, 2015 von Professor Christian Kreis), wo man nebenbei erfahren kann, dass „über 75 Prozent der Forschung in Deutschland industriegelenkt“ sind (a.a.O., Seite 172).

Sie brauchen sich also nicht zu wundern, wenn aus den Kreisen der „Wissenschaft“ nur noch Fakten kommen, die die Theorien der Mächtigen stützen und untermauern und ihre Macht (und vor allem ihr Geld) mehren – für die Erforschung von Träumen ist also gar kein Geld da … obwohl einige Menschen bahnbrechende Erkenntnisse im Traum hatten (siehe hierzu – ausnahmsweise – mal Wikipedia)

Für andere Völker waren Träume sogar wichtiger als die sinnlich im Alltag erfassbare Realität, viele gingen sogar soweit, die Traumrealität als wichtiger anzusehen, weil sie sozusagen „über“ der normalen Realität angesiedelt ist und uns schon in Lebzeiten Kontakt mit jenseiten Welten erlaubten – und Wissen, dass dem Alltagsverstand auf normalen Wege nicht zu erschließen ist.

Was rede ich so viel über Träume? Nun …  kürzlich veröffentlichte die Aktivistin Susan Bonath – eine Frau, die unnachgiebig die sozialen Missstände im Land anprangert und vielen bekannt sein dürfte – ihre Albträume, die ich mit ihrer Erlaubnis hier veröffentlichen darf:

„Ich habe sehr oft Albträume, schlimme Albträume. Mit „Vorliebe“ träume ich von Zombies. Ich merke in der Regel erst im Laufe des Traums, dass sie tot, manchmal schon halb verwest sind und fortwährend Menschen um mich herum ermorden und auch mich auf dem Kieker haben. Ich schwöre, ich habe meinen letzten Horrorfilm vor wohl 25 Jahren geguckt. (Gesellschaft: Das Hamsterrad – moderne Sklaverei)

Und seit Ewigkeiten denke ich so: Warum kannst du nicht mal was schönes träumen, warum müssen das immer Zombies sein, meist in riesigen, total verwinkelten, durchaus hochmodernen Hotels, wo man nie mehr rauskommt, oft mit Kellern oder plötzlich auftauchenden einzelnen Gängen, die Gruften ähneln, manchmal auch in riesigen Bahnhofshallen, wo laufend Züge abfahren, aber die Bahnsteige so tief unten sind und es keine Wege dahin gibt…. Na ja… und so in etwa… Aber jetzt hab ich eine Idee: Es sind die realen Zombies, denen ich täglich begegne, funktionierende Menschenzombies.

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Gehirngewaschene Maschinen, immer auf der Jagd nach Job und Anerkennung, immer in Konkurrenz zu allen und immer die gleichen dummen Sprüche nachplappernd, die sie in der Blöd und der Tagesschau aufschnappen. Um es mal in meiner geliebten „Fäkalsprache“ zu schildern: Vollverblödete, anzugtragende Hackfressen mit einer in Universitäten erworbenen Hirnfrequenz, vor der du am liebsten auf Bäume flüchten möchtest.

Selbst jetzt regen sich in mir noch alte Erinnerungen an jene Horrorszenarien. Jene Horrorgestalten, die George R. Romero 1968 das erstemal auf die Leinwand brachte („Die Nacht der lebenden Toten“ – war, wenn ich mich recht erinnere, sogar eine Zeit lang verboten, weshalb es von dem Film „Peeping Tom“ geschnittene Versionen gib, weil dort in einer Szene im Hintergrund im Fernseher Romeros Zombiefilm lief), waren der Mythologie neu – zwar gibt es schon im Mittelalter den „aufhockenden Untoten“, doch der ist kein von Verwesung zersetzter Leichnam, auch eine Verwandschaft mit dem Vampir  … der ebenfalls ein Kunstprodukt war, das aber politisch den Nerv der Zeit traf: adelige blutsaugende Irre, die in Schlössern hausten, waren dem Volk schon bekannt – Bram Stoker hat ihnen nur eine einprägsame Gestalt verliehen … war nicht zu erkennen, wiewohl der Zombie ähnliche politische Dimensionen wie das Bild des Vampirs haben kann, eine bildhafte Darstellung einer grauenvollen Realität, die der Verstand momentan noch nicht erkennen kann.

Romeros Zombie ist neu, eine nie dagewesene Bilderwelt – ganz im Gegensatz zu dem Superheldenkult in den USA, der im Prinzip nur alte Götter und Halbgötter in anderer Form wieder auferstehen läßt, die die Menschheit vor Unheil schützen. Wenn nun der Vampir ein Bild für den blutsaugenden Adeligen darstellt … wofür steht dann der Zombie?

Nun: für Sie!

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Das wundert sie jetzt – aber allein schon ihr Vorgarten verrät alles (siehe eindeutschesdorf):

„Hier im Neubaugebiet blüht neben Hortensien und Chinaschilf der Ethos, beim Gärtnern nichts dem Zufall zu überlassen. Jede Pflanze, jeder Halm, jedes Kiesbett haben Zweck und Funktion. Nichts darf wachsen ohne Erlaubnis. Eindringlingen wird mit Schneckengift und Unkrautvernichtern zu Leibe gerückt. Die mit Blut, Schweiß, Tränen gehegten Rasenparzellen meißeln die Ahnung in den Kopf des Beobachters, dass ein Vorgarten nicht bloß eine Ruheoase sein soll, irgendwo in einem ruhigen Winkel im Schatten. Nein, der Gärtner will sich in aller Öffentlichkeit den Rücken buckelig ackern, er braucht den Zuschauer.

Er scheint zu imitieren, was er gelernt hat in einer Gesellschaft, in der alles einen Wert haben muss und kaum jemand noch nachzufragen weiß, wieso. Weil als Prinzip gilt, dass alles und jeder, der nicht verwertbar ist, zu spüren bekommt, wie schnell sich die unsichtbare Hand des Marktes zur eisernen Faust ballt. Und trotz dieses Stahlbads, in dem der Vorgärtner sein Seepferdchen machen muss, grüßt er stets freundlich seine Nachbarn. Und ja: er hilft ihnen auch, wo er kann.“

„Egotempel“ – das kommt mir  immer in den Sinn, wenn ich durch solche Gebiete wandere … und ich bin beruhigt, dass ich nie im Sinn hatte (auch zu Zeiten, wo ich es mir hätte leicht leisten können) so ein Monstrum in die Welt zu setzen, um noch mehr Natur zu vernichten.

Dort verschanzen sich jene, „die es geschafft haben“ – und man merkt sofort: viel Glück wird es da nicht geben – auch wenn es nach außen noch so intensiv vorgespielt wird. Das sieht man auch bei jenen, die es „mehr als geschafft“ haben, den Superreichen, die aktuell wieder im Fokus der Öffentlichkeit stehen, im Film einer Frau, die die Jugend der Superreichen zwanzig Jahre lang begleitet und feststellte, dass Geld in der Tat überhaupt nicht glücklich macht – selbst wenn man am Ende der Geldkette steht (siehe Zeit).

Interessant sind auch die gehässigen Kommentare der geldgeilen Leserschaft dazu: sie verteidigen mit Vehemenz den Tanz ums Goldene Kalb, den Traum, dem sie ihr Leben lang hinterher rennen, ohne je zu reflektieren, warum und wieso: Hauptsache – Geld, Geld, Geld.

Und für dieses Geld geht man über Leichen.

Wie innerlich zerfressen sind eigentlich solche Gestalten, die beständig ihre eigenen Ohnmacht vor der eisernen Faust des Marktes erleben, der jeden erschlägt, der nicht mehr „verwertbar“ ist? Und: ist diese Dominanz von „Verwertbartkeit“ nicht an und für sich schon ein Horror, ein Maßstab, den das Dritte Reich an seine Arbeitssklaven anlegte: vernichtet wird, wer nicht mehr arbeiten kann … und somit überhaupt keinen Profit mehr abwirft?

Ich denke: wer sich mit dem „Mythos“ Zombie beschäftigt, macht sich da keine Hoffnung mehr, neuere Interpretationen (ich spreche hier von dem schrecklichen Epos der „Walking Dead“ – gibt aber genug andere mit ähnlicher Perspektive) treiben die Botschaft noch auf die Spitze: nach der Invasion der Untoten zeigt sich die Welt der überlebenden Menschen nicht kooperativ und solidarisch (womit man die Seuche schnell eindämmen könnte, denn diese Horrorgestalten schlurfen nur langsam durch die Gegend und wären sogar mit Stacheldraht schnell einzuzäunen: da kommen die gar nicht drüber), sondern die menschliche Welt zerfällt in brutale, kannibalistische Banden, die selbst noch gefährlicher sind als der Zombie selbst (Gesellschaft: Intelligenz und Nachdenken ist uncool! Stattdessen ist Gewalt und Dummheit angesagt).

Eine Botschaft, die dem Egotempelkönig sehr gefällt: dort draußen ist die böse Welt, die meine Gartenzwerge abwehren sollen – aus ähnlichen Gründen wurden Dämonenfratzen an gotischen Kathedralen angebracht.

Manchmal gefällt mir der Gedanke, dass der Zombie in seiner Erscheinung ein Bild der zerfressenen, ohnmächtigen Seele des modernen Menschen darstellt, der nur noch hirnlos konsumieren kann – alles, was ihm in den Weg kommt.

Andererseits repräsentiert die apokalyptische Zombieumwelt wohl auch ein ideales Bild der Ohnmacht des seelisch gesunden Individuums, das noch die alten Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in sich trägt … und erkennt, dass die „unsichtbare Hand des Marktes“ auch jener unsichtbare Gott ist, der die Zombiehorden erschuf.

Zu verwegen, die Gedanken? Wir sind ja in der besten aller möglichen Welten?

Nehmen Sie den normalen Arbeitnehmer. Morgens klingelt unerbittlich sein Wecker, weil die Arbeit ruft. Er frühstückt (nach Empfehlung von Experten und Werbung), was die Industrie serviert, sorgt für Hygiene, die Industrie und Experten ihm detailliert vorschreiben, geht aus seiner Wohnung, die Experten und Industrie ihm eingerichtet haben (wobei man natürlich die Wahl hat, von welcher Industrie und welchen Experten man sich einrichten läßt), erscheint in von Experten und Industrie vorgegebener Kleidung am Arbeitsplatz, wo streng reglementiert ist, wie man auszusehen und sich zu verhalten hat.

Viele Firmen schreiben inzwischen sogar „gute Laune“ vor – ein Eingriff in das Selbst, das tiefer geht als bei Prostituierten, die sich gerade besondere Mühe geben, ihr Geschäft nicht so tief an sich herankommen zu lassen. Wie viel „Freiheit“ steckt wirklich in so einem vorgenormten Leben – wie frei sind Sie wirklich, die vorgenormten Wege zu verlassen um ihr eigenes Leben zu leben?

Denken Sie sich das andere Extrem: die Hippies, die anzogen, was ihnen Spaß machte und Häuser – enorm preiswert und energieeffizient – aus alten Glasflaschen selbst bauten (nein – finde ich nicht im Netz, habe ich aber in meiner Privatsammlung) – würden Sie sich so etwas wagen? Und wenn Sie es nicht wagen, wenn ihr modischer Mut sich darauf beschränkt, am Freitag mal bunte Socken anzuziehen … oder die Krawatte weg zu lassen … wie frei sind Sie dann wirklich?

Kann ich Ihnen aber jetzt schon sagen: gar nicht. Ehrlicherweise … wissen Sie das aber selbst ganz genau, spätestens die „Midlifekrise“ wird sie deutlich daran erinnern, wie sehr Sie das wunderbare Geschenk des Lebens fortgeworfen haben, um Teil einer weltvernichtenden Maschine zu werden: ein „Roboter“ … ein Begriff, der aus der slawischen Sprache entspringt und – unter anderem – einen Arbeitssklaven bezeichnet.

Kennen Sie eigentlich die Folgen von Sklaverei für die Psyche? Ist schon untersucht worden – an modernen Sklaven (siehe Deutschlandfunknova):

„Viele moderne Sklaven bleiben Sklaven, selbst, wenn sie wieder frei sind. Weil sie an psychischen Problemen wie posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen leiden – oder einfach nur Angst haben.“

Genauer gesagt:

„Sie leiden so sehr unter den Folgen des Zwangs, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, haben sie verloren und können nicht mehr unabhängig Risiken bewerten. Sie sind nicht in der Lage, der Opferrolle zu entkommen, sie geraten von einer Sklaverei in die nächste. Ihr Selbstwertgefühl ist derart zerstört, dass sie im Gefühl der Unterwürfigkeit verharren.“ (Gesellschaft: Zerrissene Jeans und das Ende des gesunden Menschenverstandes)

Erkennen Sie sich da selber wieder … sich selbst und die enorme politische Apathie des modernen Deutschlands, dass vor der Dauerkanzlerin Angela Merkel in Unterwürfigkeit verharrt und willenlos aktzeptiert, dass all´ ihre Entscheidungen alternativlos umgesetzt werden – so irre und willkürlich die auch erscheinen mögen?

Und die Ohnmacht des Sklaven dürfte Ihnen bekannt sein: Sie können wählen was Sie wollen – es ändert sich nichts. Das ist die Welt des Sklaven, die Welt der Ohnmacht, einer Ohnmacht, die die Seele zerfrisst. Und jetzt sollten Sie sich nicht mehr wundern, dass andere Menschen Alpträume von Ihnen bekommen, in der Sie ein hirnloses, lahmes, untotes Geschöpf sind, aus dem alle Lebendigkeit, alle Menschlichkeit schon lange gewichen ist und das nur noch nach einem trachtet: das eigene unerträgliche Leid erträglicher zu machen, in dem es anderer Menschen ebenso ihrer Lebendigkeit beraubt.

Und wissen Sie, wovon die Zombies – die in ihrer Ohnmacht gefangenen – insgeheim träumen? Vom starken Mann, der ihnen mit seiner Macht aus der Ohnmachtsfalle hilft.

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Literatur:

Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit

Die Kunst des Human Hacking (mitp Professional)

Die Wahrnehmungsfalle, Teil 2: Oder … alles nur Mumpitz. Ja, ALLES.

Die Kunst der Täuschung: Risikofaktor Mensch (mitp Professional)

Quellen: PublicDomain/nachrichtenspiegel.de am 28.02.2018

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3 comments on “Zombie-Gesellschaft: Die unerträgliche Ohnmacht des modernen Menschen

  1. Wo wären wir, wenn es die BÖSE Industrie nicht gäbe?

    Künstler, Freiberufler und Unternehmer sind des Teufels! Jo wirkli!

    Nimmt der Papst das Bügeleisen vom Regal und bügelt alles glatt: Auch Verschwörer müssen irgendwann schlafen.

    Wer hat an der Uhr gedreht?
    Ist es wirklich schon so spät?
    Stimmt es, stimmt es,
    dass es sein muss?
    Ist für heute wirklich Schluss?

    Paulchen: „Heut ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!“

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