„Massenpsychose und Verstandsverlust“: Russland geht bei der UNO in die Offensive (Videos)

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Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hat in einer Dringlichkeitssitzung zum Fall-Skripal die britische Seite zur Kooperation aufgefordert. Andernfalls werde Russland den Fall als Provokation westlicher Geheimdienste sehen.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja und seine britische Kollegin Karen Pierce lieferten sich bei der von Russland einberufenen Dringlichkeitssitzung ein heftiges Wortgefecht. Zu einem Beschluss kam es danach nicht. Aber die Sitzung und vor allem der Auftritt des russischen Botschafters zeigte: In den letzten Tagen haben sich in der Skripal-Affäre die Gewichte verschoben.

Wassili Nebensja redete fast eine Dreiviertelstunde lang, die nur wenige Meter entfernte Karen Pierce verfolgte ihren Kollegen und Gegner dabei aufmerksam mit ihren Blicken. Sie ist erst wenige Wochen im Amt, und die Begrüßung mit Wassili Nebensja wirkte beinahe wie die Begegnung zweier alter Freunde.

Diplomatische Etikette? Damit war wenigstens an jenem Tag ein Stück weit wiederhergestellt, was Wassili Nebesja bei den Briten infolge des Falls Skripal vermisst hatte – eine politische Kultur wie „im alten England“.

Karen Pierce beharrte in ihrer 20-minütigen Rede auf den Standpunkten ihrer Regierung: Es gebe Erkenntnisse, dass Russland für den Anschlag an Skripals verantwortlich sei. Doch sie schloss ihren Beitrag mit einem Zitat aus dem englischen Klassiker „Alice in Wunderland“ von Lewis Carroll, demzufolge es die Weiße Königin manchmal geschafft habe, bereits vor dem Frühstück bis zu sechsmal an das „Unglaubliche“ zu glauben.

Dies war eine Reaktion auf eine Passage aus demselben Buch, die Wassili Nebesnja vorgelesen hat, um ein literarisches Beispiel dafür zu liefern, dass die Unschuldsvermutung für London nicht mehr zähle. In der entsprechenden Szene sagt die Rote Königin zu einem Angeklagten:

Umso schlimmer für Sie, wenn es keine Unterschrift (auf dem Brief – Anm. der Redaktion) gibt. Würden Sie keine Boshaftigkeiten im Sinn haben, hätten Sie als ehrlicher Mensch unterschrieben“, las Nebensja aus dem Buch vor.

Bei dem Schlagabtausch im UNO-Sicherheitsrat ging es Russland allerdings nicht mehr nur darum, seine Unschuld zu beteuern, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. Es gab aus der Sicht der russischen Diplomatie nunmehr genug Unstimmigkeiten in der Position der Briten, um zum Gegenschlag auszuholen:

Wir werden von Ihnen eine Antwort auf unsere Fragen fordern. Und wenn Sie uns diese Antwort verweigern, werden wir dies als Eingeständnis werten, dass Sie nichts als Verleumdung und üble Nachrede betrieben haben. Wir werden von Ihnen eine vollwertige Zusammenarbeit in Sachen Skripal fordern. Und wenn Sie uns dies verweigern, werden wir dies als einen Versuch werten, die Wahrheit zu verbergen.

Britische Medien und Politiker hätten bei allen, vor allem jedoch bei ihren Partnern und Verbündeten, eine Massenpsychose und kollektiven Verlust des Verstands hervorgerufen, fuhr Nebensja fort und erklärte, worum es den Briten gehe: Mit der Kampagne solle nicht nur die Rolle Russlands bei der Suche nach einer Lösung für Syrien, „sondern überall“ infrage gestellt werden, so Nebensja (False-Flag Operation: Skripal wurde von britischen Geheimdiensten vergiftet um Russland zu belasten).

Alles deute darauf hin, dass es sich um eine koordinierte, gut geplante Kampagne handele, um Russland zu diskreditieren und dem Land jegliche Legitimation abzusprechen. Nebensja nannte den Fall eine „Mega-Provokation“.

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Wir haben unseren britischen Kollegen gesagt, dass sie mit dem Feuer spielen und dass es ihnen leidtun wird“, warnte er.

Es sind neue, deutlich schärfere Töne, die die russische Diplomatie anschlug. Die psychologische Kriegführung geht weiter. Die Gefahr ist nun, dass die Eskalation trotz der Erholung der vergifteten Skripals und einem Untersuchungsergebnis, durch das alle Seiten ihr Gesicht wahren können, kein Ende finden könnte.

Das Händeschütteln zwischen den beiden UNO-Diplomaten bietet eine kleine Hoffnung, dass Diplomatie in der derzeitigen Krise vielleicht zu positiven Ergebnissen führen kann.

Geheimdienste im Auftrag der Politik: Parallele zwischen „Fall Skripal“ und Plutonium-Schwindel 1994

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Was, wenn die Vergiftung von Salisbury ein Coup der britischen Geheimdienste war? Der BND ließ schon 1994 Plutonium ungeklärter Herkunft aus Russland „schmuggeln“; der Bluff flog auf. Der FSB-Unterhändler von damals wettet derweil auf den Rücktritt von Theresa May.

Als die Münchner Polizei am 10. August 1994 in einer Lufthansa-Maschine 363 Gramm Plutonium 239 bei drei Schmugglern beschlagnahmte, war das der Auftakt zu einem gigantischen Skandal. Das sichergestellte Plutonium stamme aus russischen Nuklearbeständen und sei genug, um“das Trinkwasser in ganz Deutschland“ zu vergiften (Bild).

Die unsichere Zukunft der riesigen atomaren Erde der Sowjetunion war bis Mitte der 1990er-Jahre eines der Hauptthemen, das den Westen beschäftigte. Die USA pochten auf uneingeschränkten Zugang zu den ehemals sowjetischen Nuklearbeständen. Der deutsche Plutonium-Skandal lieferte dazu Steilvorlage.

Auch Bundeskanzler Helmut Kohl profitierte von dem Skandal, indem er sich als besorgter Ordnungsmann an den damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin wendete und ihn bat, dafür zu sorgen, „dass kein spaltbares Material in der Welt herumvagabundiert“. Kurz vor der Bundestagswahl – die mit seinem vierten Wahlsieg in Folge enden sollte -, entsendete Kohl seinen Staatsminister Bernd Schmidbauer nach Moskau.

Deutscher Ordnungssinn, das war die Botschaft, musste den Russen, die in ihrem chaotischen Land nichts mehr unter Kontrolle hatten, den Weg weisen“, schrieb Der Spiegel April 1995 rückblickend in seinem Artikel „Panik Made in Pullach“.

Der Hauptprofiteur der Plutonium-Enthüllung sollte sich jedoch auch ihr Hauptverursacher entpuppen – der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND). Die Behörde fühlte sich nach dem Ende des Kalten Krieges Ende der 1980er-Jahre verweist und wollte wieder Aufmerksamkeit.

Und in der Tat – für kurze Zeit waren die deutschen Spione wieder Helden. So ließ der damalige Vizepräsident des BND in einem Interview wissen, die Verhaftung in München sei das „Ergebnis systematischer Planung und nachrichtendienstlicher Methodik“ gewesen.

Nur wenige Monaten später stellte sich heraus, dass die Geschichte vom Anfang an ein gewaltiger Bluff war, inszeniert von ebenjener Behörde. Durch eigene V-Leute in Spanien fädelte der BND den vermeintlichen Plutonium-Deal ein – mit Bank-Garantien im neunstelligen Bereich.

Der Thriller, wie Der Spiegel es beschrieb – „mit windigen, geldgierigen Agenten, von Ehrgeiz zerfressenen Geheimdienst-Bossen, mit großen und kleinen Gangstern und Gaunern“ –, hat jedenfalls monatelang für reißerische Schlagzeilen gesorgt und Russland enorm unter Druck gesetzt.

Ein Bluff zum guten Zweck?

Der deutschen Version zufolge hätten die deutschen Geheimdienstler das Ganze zwar eingefädelt – aber in guter Absicht, angeblich, um weltweitem Nuklear-Schmuggel auf die Schliche zu kommen.

Der Untersuchungsausschuss des Bundestages hat sich jahrelang mit dem Fall beschäftigt und die „mit großer Wahrscheinlichkeit“ russische Herkunft im Abschlussbericht vom 28. Mai 1998 bestätigt. Für die Feststellung des genauen „Fingerabdrucks“ sollten die Russen jedoch Zugang zu den Nuklearanlagen gewähren.

Hierzu wäre ein Abgleich mit den ‚Fingerabdruck-Karteien‘, d.h. den Produktionsprotokollen und Spaltstoffüberwachungsdokumenten der jeweiligen Anlagen, erforderlich. Die entsprechenden Einrichtungen müssten fortlaufend vollständige Betriebs- und Überwachungsdokumentationen durchgeführt haben. Ferner müssten die zuständigen Behörden bereitwillig die Einsichtnahme in die Ergebnisse dieser Dokumentationen gestatten. Zumindest letztere Voraussetzung ist nicht erfüllt“, steht im Bericht auf der Seite 191.

Während der Präsidentschaft Boris Jelzins war der vollständige Zugang westlicher Kontrolleure auch zu streng geheimen Nuklearanlagen durchaus vorstellbar: Sie hatten unter dem Vorwand der Abrüstungskontrolle ohnehin Zutritt zu fast allen Objekten der Rüstungsindustrie.

Doch so weit ist nicht gekommen. Die Russen kamen im Plutonium-Fall mit eigenen Analysen zu anderen Ergebnissen.

Im Mai 1997 unterrichteten die Chefs der russischen Geheimdienste in Moskau den Staatssekretär Bernd Schmidbauer über diese. „Das im August 1998 eingeschmuggelte Plutonium stammt laut endgültigen Ermittlungsergebnissen des russischen Ministeriums für Atomenergie nicht aus Russland“, so ihr Fazit. Schmidbauer war davon völlig „enttäuscht“. Ein Jahr später musste er von seinem Posten zurücktreten.

Der Unterhändler von 1994: Dasselbe Schema wie in Salisbury

General Alexander Michailow, damals beim FSB, führte seinerzeit Gespräche mit Schmidbauer. Das heutige Mitglied des russischen Rates für Außen- und Verteidigungspolitik nahm letzte Woche an einem runden Tisch zum Fall Skripal teil, die Moskauer Tageszeitung Moskowski Komsomolez organisiert hat (RT Deutsch war durch den Moskauer freien Korrespondenten Ulrich Heyden vertreten). Er erinnerte an das damalige Verhalten der deutschen Geheimdienste und ihren politischen Auftrag im Dienste von Kanzler Kohl.

So habe man sehr wohl gewusst, dass es sich bei dem Plutonium-Skandal um eine von den deutschen Diensten eingefädelte Aktion handelte. Russland sollte an den Pranger gestellt werden (Wir sind nur eine False Flag vom 3. Weltkrieg entfernt (Videos)).

Wir verstanden sehr gut, welche Ziele sie verfolgten. Aber mit Rücksicht auf die guten Beziehungen zwischen Boris Jelzin und Kohl haben wir auf den deutschen Geheimdienst keinen Druck ausgeübt“, sagt Michailow.

Er wies auch auf die Unstimmigkeiten bei den Deutschen hin. Die deutschen Experten hätten damals sofort gesagt, dass das Plutonium aus Russland stamme, meint der ehemalige FSB-General. Dies sei schon merkwürdig gewesen, denn „Deutschland ist keine Atommacht und war nicht in der Lage, innerhalb eines Tages eine Analyse durchzuführen, um die Herkunft des Plutoniums festzustellen“. Nach einer Isotopen-Analyse habe sich dann herausgestellt, „dass es überhaupt kein russisches Plutonium war“.

Dass es zwischen Salisbury 2018 und München 1994 eine Parallele gibt, liegt für den ehemaligen Geheimdienstgeneral Michailow auf der Hand. „Was wir jetzt im Fall Skripal sehen, ist dasselbe Schema.“ Wie damals werde Russland „als der größte Feind der Menschheit dargestellt, weil wir angeblich Menschen auf der ganzen Welt vergiften“.

Michailow ist sich sicher, dass „der britischen Führung ein ähnliches Schicksal widerfahren wird wie dem damaligen deutschen Geheimdienst-Koordinator Schmidbauer“. Man könne schon Wetten abschließen, „wie lange Theresa May auf ihrem Posten bleibt, drei Monate, sechs Monate?“

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Literatur:

Finanzimperialismus: Die USA und ihre Strategie des globalen Kapitalismus

Das Werden des Imperium Americanum und seine zwei hundertjährigen Kriege

Illuminati – Der Kult, der die Welt gekapert hat

Fassadendemokratie und Tiefer Staat: Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter

Videos:

Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com am 07.04.2018

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