
Am zweiten Tag des Aufsehen erregenden Prozesses gegen den Rap-Mogul Sean „Diddy“ Combs wegen Sexhandels richten sich alle Augen auf die im achten Monat schwangere Cassie Ventura.
Sie ist die Frau, die diesen ganzen Prozess mit ihrer Zivilklage gegen Diddy zum Erliegen brachte – die Klage wurde innerhalb von 24 Stunden außergerichtlich beigelegt.
Sie ist auch die Frau, die auf Überwachungsvideos aus einer Hotellobby zu sehen ist und die die ganze Welt sehen kann, wie sie von Diddy geschlagen und getreten wird – Bilder, die nahezu unmöglich zu widerlegen scheinen.
Die Staatsanwaltschaft stellte den Angeklagten in ihren Eröffnungserklärungen als eine „überlebensgroße“ Figur und einen „Anführer einer kriminellen Vereinigung“ dar, der Gewalt und Drohungen einsetzt, um Frauen sexuell auszubeuten.
Die Verteidigung stellte Diddy als nicht mehr als einen „Swinger“ dar und stach angeblich einige Zweifel an der ansonsten sehr belastenden Aussage des männlichen Escorts Daniel Phillip auf, der als Erster vernommen wurde. Dieser hatte gesagt, er würde für eine Sex-Session über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu 6.000 Dollar erhalten.
Nachdem Staatsanwältin Emily Johnson den Richter aufgefordert hatte, den Gerichtssaal jedes Mal zu räumen, wenn der Jury „sexuell eindeutige“ Bilder gezeigt würden, war es Zeit für Cassie Ventura, auszusagen. (Der mysteriöse Fall von „Sad Satan“, dem verfluchten Videospiel aus dem Dark Web (Video))
Casandra „Cassie“ Ventura berichtete vor Gericht von den zehn Jahren, die sie in einer von Gewalt geprägten Beziehung verbrachte, und wie die Dinge eine schlimme Wendung nahmen, als sie 22 wurde.
Die New York Post berichtete:
„,Sean schlug mir diese Idee vor, diese sexuelle Begegnung, die sie Voyeurismus nennt, bei der er mir zusehen würde … bei sexuellen Aktivitäten mit einer anderen Person, insbesondere einem anderen Mann‘“, sagte die Sängerin der Jury.“
Sie sagte der Jury, dass sie das nicht gerne getan hätte, aber sie sei „verliebt und wolle ihn glücklich machen“.
„Und ich hatte damals einfach nicht das Gefühl, viel dazu sagen zu können, da ich superjung, naiv und ein totaler Menschenfreund war“, sagte Cassie. „Ich wusste nicht genug, ob er darüber verärgert sein würde, um gewalttätig zu werden oder mich abzuschreiben.“
Ein Prozess, der nicht nur die Musikbranche erschüttert.
Die Sängerin schildert eine qualvolle On-Off-Beziehung, die begann, als sie erst 19 war. Damals unterschrieb sie einen Zehn-Album-Deal bei Diddys Label „Bad Boy Records“. Was sie bekam, war kein Ruhm – sondern ein Jahrzehnt voller Kontrolle, Gewalt, Sex-Zwang und Drogen.
Die 38-Jährige, im achten Monat schwanger mit ihrem dritten Kind, berichtet unter Tränen, wie der Rapper sie zu sogenannten „Freak-Offs“ zwang – bizarren, drogengetriebenen Sexpartys.
„Ich fühlte mich jedes Mal schrecklich und wertlos“, so Cassie. Sie habe dennoch eingewilligt – um ihn glücklich zu machen. „Ich wusste nicht, was ein Nein in ihm auslösen könnte.“
Sie habe Angst gehabt, dass er gewalttätig werde oder sich einfach eine andere Frau suche. Und oft seien diese Treffen die einzige Gelegenheit gewesen, überhaupt Zeit mit ihm allein zu verbringen.
▶︎ Cassie erklärte weiter, dass sie bei jedem dieser „Freak-Offs“ unter Drogen stand – meist Ecstasy oder MDMA, die ihr Combs selbst gegeben habe. Sie habe es gehasst und sich betäuben müssen, um es überhaupt durchzustehen.
Manchmal habe sich Diddy selbst an den sexuellen Handlungen mit einem Escort beteiligt, manchmal nur aus der Ecke zugesehen – oder per FaceTime aus einem anderen Raum.
„Es war seine Fantasie, alles zu steuern – was gesagt wird, wie man sich verhält“. Sie habe nur mitgemacht, um es schnell hinter sich zu bringen und Zeit allein mit ihm zu verbringen.
Die berüchtigten Partys hätten oft bis zu drei Tage gedauert. Sie sei die ganze Zeit wach gewesen, habe Drogen als Aufputschmittel genommen, um durchzuhalten.
Im Schnitt seien bei jedem „Freak-Off“ rund zehn Flaschen Babyöl verbraucht worden.
▶︎ Die Hotelzimmer seien danach völlig verwüstet gewesen: Babyöl an den Wänden, an Türklinken, an den Möbeln. Die Bettwäsche sei teilweise mit Blut und Urin verschmutzt gewesen.
Diddy habe gewollt, dass der Escort ihr in den Mund uriniert. „Es war erniedrigend, überwältigend und ekelhaft“, erklärt sie mit stockender Stimme: „Ich habe mich verschluckt – es war zu viel Urin in meinem Mund.“
Für die Schäden musste Diddy laut Cassie teilweise horrende Summen an die Hotels zahlen.
Auf die Frage, ob sie jemals einen dieser Abende vorzeitig verlassen habe? „Ja, in Century City“, erklärt sie mit brüchiger Stimme. Gemeint ist der Vorfall im Jahr 2016 im Intercontinental Hotel in Los Angeles, der per Überwachungskamera aufgezeichnet wurde und heute als zentrales Beweisstück der Anklage gilt.
„Ich bin rausgegangen“, schildert sie. „Sean kam hinterher, packte mich, warf mich zu Boden, trat mich, schleifte mich zurück ins Zimmer – und nahm meine Sachen.“
Diddy habe sie regelmäßig bei den „Freak-Offs“ gefilmt – und diese Aufnahmen anschließend als Erpressungsmaterial benutzt. „Wenn ich nicht tue, was er mir sagt, dann wird er die Videos veröffentlichen“, habe er ihr gedroht.
Cassie schilderte vor Gericht regelmäßige Gewaltausbrüche des Rappers– sowohl psychisch als auch körperlich. Sie warf ihm vor, sie „jeden Tag“ seelisch misshandelt zu haben. Seine extremen Stimmungsschwankungen hätten ihr ständige Angst bereitet. Wenn er wütend wurde, sei er kaum wiederzuerkennen gewesen: „Seine Augen wurden schwarz – der Mensch, den ich liebte, war dann nicht mehr da.“
Auch körperlich sei es immer wieder eskaliert. „Er schlug meinen Kopf gegen etwas, stieß mich zu Boden, trat mir gegen den Kopf. Meine Lippen platzten auf, ich hatte blaue Flecken, ein Veilchen, Prellungen am ganzen Körper.“
Auf die Frage, wie oft es zu solchen Angriffen gekommen sei, antwortete Cassie leise: „Zu häufig.“ Dann greift sie zum Taschentuch und tupft sich die Tränen aus dem Gesicht.
Er habe ihr gesamtes Leben kontrolliert – von ihrer Karriere bis hin zu ihrer Kleidung und ihren täglichen Entscheidungen. Wenn sie nicht auf seine Anrufe oder Nachrichten reagierte, habe er einen seiner Sicherheitsleute zu ihr nach Hause geschickt, um sie zu suchen.
„Er kontrollierte jede Minute meines Tages – einfach alles, was ich tat.“
Diddys Anwälte räumten in ihrem Eröffnungsplädoyer ein, dass ihr Mandant eifersüchtig und mitunter gewalttätig war. Doch sie betonten: Alles sei einvernehmlich gewesen – sogar seine „Vorliebe für Babyöl“. Man könne Diddy vielleicht für einen schlechten Menschen halten – aber genau dafür stehe er nicht vor Gericht.
Irgendwann hatte sie weder Zeit noch Energie für ihre Musikkarriere: „Das Ausrasten wurde zu einem Job.“
„Das hat mich sehr geprägt“, sagte Cassie aus. „Ich hatte keine Zeit für etwas anderes, als mich zu erholen und zu versuchen, mich wieder normal zu fühlen.“ Sie sagte, sie sei tagelang wach geblieben, habe Drogen genommen, getrunken und Sex mit einem Fremden gehabt. „Die längste Zeit dauerte vier Tage, vielleicht sogar mehr – mit Unterbrechungen. Es war einschneidend.“
BREAKING
CNN has obtained footage of Diddy repeatedly beating his then girlfriend Cassie in a hotel hallway.
https://t.co/PdMnMauy40— MDN NEWS (@MDNnewss) May 17, 2024
Quellen: PublicDomain/thegatewaypundit.com am 14.05.2025

