Das russische Forschungsteam der Wostok-Station in der Antarktis, hat nun nach 20-jähriger Bohrung endlich den Woskotsee, in einer Tiefe von ca. 3.750 Metern erreicht. Der Wostoksee befindet sich unter dem Eispanzer der Antarktis. Er ist 250km lang, 50km breit und hat eine Tiefe von 740 Metern.
In den 50er Jahren entwickelte ein russischer Forscher die Theorie, dass sich unter der Station, tief unter dem Gletscher, ein See befinden soll. 1974 konnte ein schottisches Team diese Theorie erhärten, per radargestützter Untersuchungen, die 1996 durch ein britisch-englisches Team, durch Auswertung unterschiedlichster Daten, zweifelsfrei bestätigt wurde.
Hier eine Radaraufnahme:
Was macht den Wostoksee so einzigartig?
Nun, der See soll über 20 Millionen Jahre alt sein und wurde damals von einer Eisschicht überzogen, somit besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dort unbekannte Lebensformen, z.B. Mikroben und Bakterien vorkommen. Diese eigenständigen Lebensformen, werden auch auf dem Jupitermond Europa vermutet.
Der Sauerstoffgehalt ist 50x höher als im normalen Süßwasser, zum einen wegen des hohen Drucks, zum anderen wegen des Vorkommens von Klathraten, bei denen der gasförmige Sauerstoff in eine Eisstruktur eingelagert ist. Vor ein paar Jahren wurde die Bohrung kurz ausgesetzt, weil die Gefahr einer Kontamination durch Methan und Kerosin aus unserer Atmosphäre bestehen könnte. Andere verbreiteten die Theorie, dass durch die Bohrung ein unbekannter Organismus freigesetzt wird, was von den Forschern verneint wird – wir bleiben wachsam.
Jetzt sind die Forscher am Ziel, es ist weltweit das tiefste Bohrloch, doch die Zeit drängt um in die „vergessene Welt“ tiefer einzudringen, da die Temperaturen täglich fallen, kann nur bis zu -89 Grad Material und Personal via Flugzeug eingeflogen werden.
Hier ein kurzes Video von RT Russia in ENG:
http://www.youtube.com/watch?v=nPjyHUipBGM