Basel-Komitee: Crash-Gefahr auch bei nationalen Banken

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Verschärften Eigenkapitalregelungen sollen nun auch bei Banken angewendet werden, die nicht international systemrelevant sind, aber auf nationaler Ebene systemisch. Dies soll verhindern, dass es auf nationaler Ebene zur Gefährdung des Finanzsystems kommt. Aber auch die bisher als systemisch geltenden Banken sollen so daran gehindert werden, sich aus dem internationalen Geschäft zurückzuziehen.

Die Banken, die vom Basel-Komitee als systemrelevant bezeichnet wurden, weil sie stark international vernetzt sind, wurden zu höheren Eigenkapitalquoten aufgerufen. Doch nun soll auch auf dem nationalen Finanzsystem stärker reguliert werden. Es ist eine Verfälschung des Wettbewerbs, so Patricia Jackson von Ernst & Young LLP, „wenn eine global systemische Bank Zuschläge zahlen muss, während andere Banken, die im heimischen Markt stark vernetzt sind, davon befreit sind.“ Neben der Deutschen Bank, der BNP Paribas und Goldman Sachs zählen 26 Banken zu den systemrelevanten.

Aus diesem Grund diskutiert das Basel-Komitee in den kommenden zwei Tagen, Möglichkeiten, auch für die nur auf nationaler Ebene systemrelevanten Banken höhere Eigenkapitalquoten und strengere Regulierungen einzuführen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf zwei Quellen, die mit dieser Aufgabe betraut sind.

Ein Grund für diese neue Überlegung ist die Furcht des Komitees, dass sich die systemrelevanten Banken zusehends aus dem internationalen Markt zurückziehen und sich im Heimatmarkt stärker engagieren könnten. Damit würden sie nach dem jetzigen Stand der Dinge den hohen Eigenkapitalanforderungen entgehen. Dies könnte entsprechend negative Folgen für den internationalen Finanzmarkt mit sich bringen.

Zudem sei es von Bedeutung, auch auf die national als systemisch geltenden Finanzinstitute einzugehen. Manche Insolvenz einer nationalen Bank könnte, wenn sie global wenig agiert, nicht als kritisch angesehen werden. Haben aber mehrere Banken dieser Art, die ähnliche Finanzprodukte verwalten, derartige Probleme, könnte dies durchaus auch für den internationalen Finanzmarkt Folgen haben, so Patricia Jackson.

Quelle: Deutsche Mittelstands Nachrichten vom 19.03.2012

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