Blick aufs Smartphone statt aufs Kind

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„Ich hasse das Telefon meiner Mutter und wünschte mir, sie hätte keins“!

Der Aufsatz einer Zweitklässlerin mit der Aufgabenstellung „Nenne mir eine Erfindung, die du überhaupt nicht leiden kannst“ geht auf Twitter viral: #gettoffyourphone und #listentoyourkids (verzichtet auf Euer Telefon und hört Euren Kindern zu).

Von ihrer Lehrerin Jen Adams Beason erhielten die ca. acht Jahre alten Schüler folgende Aufgabenstellung: „Nenne mir eine Erfindung, die du überhaupt nicht leiden kannst und begründe warum!“

Vier der 21 Schüler gaben als Antwort das Handy an. Ein Mädchen brachte auf den Punkt, warum sie das Handy so nervt. „Ich mag das Telefon nicht, weil meine [Eltern] jeden Tag an ihrem Telefon sind … Ich hasse das Telefon meiner Mutter und wünschte mir, dass sie keines hätte“, wird das Kind auf Tag24 zitiert.

Die Kinder fühlen sich durch das ständige Herumgetippse auf dem Smartphone genervt, aber auch vernachlässigt. Die Lehrerin teilte daraufhin die handschriftliche Ausarbeitung auf Facebook, mit den Hashtags #gettoffyourphone und #listentoyourkids (verzichtet auf Euer Telefon und hört Euren Kindern zu).

Wie tief sich dieses Mädchen von der Anwesenheit des Smartphones gekränkt fühlt, macht sie mit ihrer Zeichnung am unteren Ende ihres Aufsatzes deutlich. Dort sieht man ein durchgestrichenes Smartphone mit einer Sprechblase daneben, in der steht:

„Ich hasse es“.

Ihr Beitrag wurde in Kürze über 260.000 Mal geteilt. Eine Frau, die den Beitrag kommentierte, unterstreicht mit ihrer Bemerkung das Unbehagen der Kinder über das Verhalten ihrer Eltern:

„Wir hatten eine Gruppendiskussion über Facebook und jeder einzelne Schüler sagte, dass seine Eltern mehr Zeit mit FB verbringen als sie mit ihrem Kind sprechen.“

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Blick aufs Smartphone statt aufs Kind

Es gibt sie gerade gut zehn Jahre, aber sie haben sich in unseren Alltag geschraubt wie kaum eine andere Maschine zuvor. Kaum ein Moment, in dem wir nicht auf unsere Smartphones schauen. Das hat Folgen, mahnt die Psychotherapeutin Astrid von Friesen (Handy: BioIntitiative fordert Einstufung als ‚Krebs erregend‘ – Mediziner besorgt angesichts tödlicher Hirntumore).

Sehen Sie auf den Straßen auch so viele junge Eltern kinderwagenschiebend gleichzeitig in ihre Handys sprechen? Was machen eigentlich die Kleinkinder währenddessen in ihren Buggys mit Blick in die Ferne? Völlig ohne Kontakt zu den beschäftigten Eltern.

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Kinder gedeihen durch die Blicke ihrer Eltern

Natürlich fällt einem sofort die Bindungstheorie von John Bowlby aus den 1940er Jahren ein. Und der wunderbar klassische Satz der Säuglingsforscher, dass Kinder nur gedeihen durch die Spiegelung in den liebevollen Blicken ihrer Eltern, in denen sie Geborgenheit, Schutz, Zuwendung, Zärtlichkeit und Weltbestätigung erfahren.

Stellen Sie sich als Erwachsener einmal vor, sie würden flach auf einer Liege in Kniehöhe durch belebte Straßen geschoben: Auf der Höhe von hunderten von Beinen, von rasenden Autorädern, von Hundenasen, von bewegten Fahrradketten usw.

Meine Phantasie sagt: Das würde mir extreme Angst machen, mich verwirren, Hilflosigkeit und Einsamkeit provozieren. Zumal ohne ein vertrautes Gesicht zum Festhalten, welches Verlässlichkeit ausstrahlt in diesem Straßen- und Weltgewühl (Mobilfunk: Ärzte und Wissenschaftler warnen vor Risiken durch 5G).

Mit der Reizüberflutung allein gelassen

Wie wirken diese Kleinkinder? Ich registriere oft leere Blicke, sie stieren unbeteiligt vor sich hin, wirken wie nach innen gestülpt, keineswegs wach, neugierig, interessiert. Denn die Eindrücke sind zu überwältigend, die Reizüberflutungen in der lärmenden, hektischen, noch unerklärbaren Umwelt übermächtig.

Zumal sie diese alleine aushalten müssen, denn die Eltern sind ja nicht zu sehen und stets beschäftigt. – Das Leiden an der Reizüberflutung, die Unfähigkeit zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen zu filtern, gehört zum Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. Und wird wiederum verstärkt durch übermäßige Reize, durch zu viele unstrukturierte Situationen.

Handys sind „Übergangsobjekte“ geworden

Viele Eltern blicken ständig auf ein Display. Setzen sie deswegen ihr Kind in den Kinderwagen, um nicht gestört zu werden? Handys gelten bei Analytikern bereits als Übergangsobjekte für Erwachsene, so wie Puppen und Teddys früher. Ganz leicht daran zu messen, dass sie ebenfalls enorme Verlustängste bis wirkliche Panik provozieren, wenn sie abhandenkommen.

Später wird vielleicht ein Kind handyverliebter Eltern seinem Analytiker von folgenden Defiziten erzählen: „Meine Mutter hatte ständig eine schiefe Kopfhaltung und einen nach unten gewandten Blick. Sie blickte mich nie an, nur wenn sie meckerte, ich solle Ruhe geben. Und sie erwiderte auf meine Wut: Mein Kind, ich habe immer auf mein Handy gucken müssen, das war wichtiger als du, als deine Wünsche nach Ruhe und Kontakt!“ (Der Handy-Nacken: Eine globale Erkrankung jüngerer Generationen)

Ausdruck von Bindungsstörung

Natürlich nicht in allen Fällen, aber in etlichen ist dieses Szenario ein Ausdruck von bewusster oder unbewusster Bindungsreduzierung, welche auf Bindungsstörungen hinauslaufen. Und bindungsgestörte Kinder haben, so die berühmte Bindungstheorie, ein hartes, oftmals unglückliches Leben vor sich. Denn ihnen fehlt Urvertrauen und Geborgenheit.

Wenn Babys heute subjektiv das Gefühl bekommen, die Handys seien beim Stillen, bei allen Mahlzeiten, beim Zubettgehen, eigentlich ständig wichtiger für die Eltern als sie selbst, werden sie innerlich erstarren, nicht satt mit Mitmenschlichkeit werden.

Sie werden entweder in die innere Emigration gehen, wie die leeren Blicke der Babys bereits andeuten, oder in die Wut, die Hektik und Unruhe: Der Schmerz des Ungeborgenseins, des Nichtgemeintseins – wird sich Bahn brechen, irgendwann, und zur wirklichen Wut führen.

Aber es gibt auch kluge Eltern, die scharf aufpassen, dass Kleinkinder noch nicht einmal einen Blick von weitem auf die blinkenden Lichter jeglicher Displays erhaschen. Stärken wir sie alle, indem wir sie loben, unterstützen, bewundern!

Literatur:

Gesund ohne E-Smog: Neue Strategien zum Schutz vor der lautlosen Gefahr

Mobilfunk die verkaufte Gesundheit: Von technischer Information zur biologischen Desinformation. Warum Handys krank machen

Digitale Erschöpfung: Wie wir die Kontrolle über unser Leben wiedergewinnen

Quellen: PublicDomain/deutschlandfunkkultur.de/epochtimes.de am 05.06.2018

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2 comments on “Blick aufs Smartphone statt aufs Kind

  1. Blick aufs Smartphon statt aufs Kind.
    Jawohl, das kann täglich in der Nachbarschaft einsehen.
    ein ca. fünfjähriger schreit den ganzen Tag um die Smartphon-Mutter herum. Er will ihr sagen, hör doch auf mich, ich habe tausend Fragen.
    Nebenbei muss diese Dame ja noch ein Zigarette rauchen.
    Arme Kinder. Natürlich lebt diese Fam. vom Sozialamt. Es sind ja Flüchtlinge. Von den massgebenden Politiker soll man nicht mehr reden, man muss sie umgehen. usw.

  2. Smartphonbesitzer sind heute zu Tage so krank im Kopf, daß sie gar nicht mehr merken, wie abhängig sie sind. Das betrifft alle Gesellschaftsschichten. Sie lassen sich von jedem Piepton bzw. Vibration mit einem Griff zum „Telefon“ und der so superwichtigen Nachricht nötigen, den Kopf immer nach unten gerichtet. Vielleicht merken die später mal, was sie mit ihren Kindern angerichtet haben. Zudem werden doch hauptsächlich irgendwelche Gülle oder sexuell abartige Videos verschickt, über die man sich dann in einer Runde amüsiert. Und dann die mindestens alle 2 Tage ständige Aufladerei, weil die Akkutechnik es noch nicht bringt.
    Wenn man die Leute fast ausschließlich mit gesenktem Kopf oder z.B in Gaststätten oder auf Parkbänken sieht, wie man von der nötigenden Sucht nicht lassen kann… Diese Smartphoneindustrie hat die Menschheit voll im Griff und macht ihre Profite. Das Denken wird immer mehr irgendwelchen „Apps“ überlassen.
    Übrigens, selbst besitze ich kein Smartphone, nur ein stinknormales Handy für den Notfall zum richtigen Telefonieren.

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