Manipulation durch unterschwellige, versteckte Botschaften in den Medien

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Werden wir Menschen gnadenlos von den Medien manipuliert? Diese Frage klingt wohl eher nach einer Verschwörungstheorie. Schaut man sich Fernsehen, Radio und Co. jedoch genauer an, so kann man Erstaunliches entdecken.

Die Rede ist von unterschwelligen Botschaften, auch Subliminal Messages genannt. Sie heißen so, da man sie nicht bewusst wahrnehmen kann. Das bedeutet, ein Reiz wird dem Gehirn gesendet, von ihm bearbeitet, jedoch nicht vom Bewusstsein wahrgenommen.

Eigentlich ist es ein Schutzmechanismus des Gehirns, nur die Informationen aufzunehmen, die wirklich wichtig sind, damit es nicht an einer Überflut von Informationen zusammenbricht. Dennoch ist auch das Unterbewusstsein in der Lage, Informationen aufzunehmen.

So können Informationen in das Gehirn gelangen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Nutzen die Medien dies aus, um uns gezielt zu manipulieren, sodass wir zum Beispiel ein bestimmtes Produkt kaufen?

Am 12. Dezember 1957 berichteten verschiedene amerikanische Zeitschriften über eine Studie des US-Marktforschers James Vicary. Er ließ ein Publikum einen Film schauen, in dem alle fünf Sekunden die Nachricht „Iss Popcorn, trink Cola!“ für sehr kurze Zeit eingeblendet wurde (1 Einzelbild von 24 Einzelbildern in der Sekunde). Da diese Nachricht zu kurz eingeblendet war, konnte sie nicht bewusst wahrgenommen werden.

Angeblich stiegen aber in den Pausen die Verkaufszahlen von Popcorn (57%)und Cola (18%). Dies wäre der Beweis dafür, dass unterschwellige Botschaften tatsächlich wirken. Nach der Veröffentlichung der Iss Popcorn, trink Cola-Studie verbreitete sich in den USA Empörung (Die Märchen der Mainstream-Medien).

Man fragte sich, ob diese Art der Werbung auch für andere Zwecke missbraucht werden könnte. Folglich wurden Gesetze beschlossen, in denen diese Art der Werbung in Amerika verboten wurde.

Hielt man sich an diese Gesetze? Immerhin tauchen Subliminal Messages heutzutage in den verschiedensten Formen auf. Neben der Methode der Iss Popcorn, trink Cola-Studie, in der in einem Film ein einziger Frame als Bild eine unterschwellige Botschaft darstellt, gibt es auch Subliminals in Bildern und Musik.

Unterschwellige Botschaften in Bildern oder Werbeplakaten sind meistens nur zu erkennen, wenn man davon weiß. Ein Beispiel dafür ist ein Bild, das im Internet kursiert und Subliminal Messages in Bildern vertritt. Es stellt vier Blumen dar. Auf den ersten Blick fallen nur die vier Blumen auf. Doch wenn man genauer hinschaut, kann man erkennen, dass die Zwischenbereiche der ersten drei Blumen das Wort „Sex“ bilden.

Zudem gibt es unterschwellige Botschaften in der Musik. Hier handelt es sich meistens um Backmasking, also das Rückwärtsspielen der Musik. So ist zum Beispiel in dem Lied „Empty Spaces“ von Pink Floyd folgender Satz zu hören – wenn man ihn rückwärts abspielt: „Congratulations, you’ve just discovered the secret message. Please send your answer to “Old Pink”, care of the funny farm Chalfront!“ (i.S.v: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gerade die geheime Botschaft entdeckt. Bitte senden Sie Ihre Antwort an „Old Pink“, CO the funny farm Chalfront! )

Ist das menschliche Unterbewusstsein tatsächlich in der Lage, einzelne Frames in Filmen wahrzunehmen, oder gar rückwärts abgespielte Nachrichten in der Musik zu erkennen?

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Im Jahr 1962 offenbarte der Autor der Iss Popcorn, trink Cola-Studie in einem Interview, dass es eine solche Studie nie gegeben hat. Er wollte mit der Veröffentlichung der Studie die Umsätze seines Marketing Unternehmens erhöhen.

Zukünftig fanden dann Studien statt, um herauszufinden, ob die Methode der vermeintlichen Iss Popcorn, trink Cola-Studie in einem Kino tatsächlich Menschen dazu veranlassen könnte, sich für ein bestimmtes Produkt zu entscheiden. Die Wirkung einer solchen Beeinflussung auf das Handeln von Menschen wurde damals nie bestätigt (Fake News-Produzenten Springer, Burda, Funke & Co erklären sich selbst zur „Wahrheitspresse“).

Jedoch gibt es neuere Studien, die beweisen, dass das Unterbewusstsein sogar in der Lage sein soll, in gewisser Weise zu rechnen. Der Mathematiker und Neurowissenschaftler Stanislas Dahaene ließ Probanden an einem Computer folgendes tun: Es wurden die Ziffern von 0 bis 9 angezeigt. Mit einer Taste sollten die Probanden bestätigen, wenn die Zahl kleiner als fünf war.

Mit der anderen Taste, wenn die Zahl größer als fünf war. Dabei maß er die Reaktionszeiten. Als er den Versuch ein zweites Mal durchführte, blendete er jedoch unterschwellig eine weitere Ziffer ein. So wurde beispielsweise zur Ziffer Drei unterschwellig die Acht eingeblendet. Auch dabei wurden die Reaktionszeiten gemessen. Erstaunlicherweise lagen die Reaktionszeiten des zweiten Tests deutlich tiefer, als beim Ersten. So kann man daraus schließen, dass das Unterbewusstsein in der Lage ist, Mengen zu erkennen, zuzuordnen und zu vergleichen.

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Nach langem Hin und Her wurde letztlich doch bewiesen, dass man die Wahl eines bestimmten Produktes durch unterschwellige Manipulation beeinflussen kann. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die unterschwellige Botschaft auf ein bestimmtes Bedürfnis trifft. Dies fand man heraus, in dem man die Iss Popcorn, trink Cola-Studie noch einmal durchführte – diesmal jedoch seriös und im Labor.

Auch hier sollten Probanden am Computer eine Aufgabe lösen. Sie wussten jedoch nicht, dass bei der Hälfte der untersuchten Personen, während dessen die Eisteemarke „Lipton Ice“ unterschwellig eingeblendet wurde. Der anderen Hälfte wurde unterschwellig eine zufällige Reihenfolge derselben Buchstaben angezeigt. Nach dem Bearbeiten der Aufgaben sollten die Probanden zwischen „Lipton Ice Tea“ und der Wassermarke „Spa Rood“ wählen. Erstaunlicherweise wählten ca. 80% der durstigen Probanden den Eistee und nur ca. 20% das Wasser. Bei den nicht durstigen Probanden war die unterschwellige Botschaft mit dem Eistee abgeprallt.

Diese Studie unterlegt, dass man den Menschen gezielt beeinflussen kann. Ob man mit dieser Art der Beeinflussung tatsächlich versucht die Menschen zu beeinflussen, sei hier dahingestellt. Um darüber urteilen zu können müsste man schon selbst die Fäden der Medien ziehen. So soll hier auch kein Urteil gefällt werden.

Dennoch ist klar, dass es Subliminal Messages wirklich gibt. Vielleicht machen sich die Maler oder Musiker einen Spaß daraus, geheime Botschaften in ihren Werken unterzubringen. Selbiges kann auch auf die Filmemacher zutreffen.

Als Konsument der heutigen Medien sollte man auf jeden Fall immer skeptisch sein, die Sachen hinterfragen und versuchen, immer mehrere Quellen zu nutzen. Zudem sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden und sich nicht direkt der Meinung der Mehrheit anschließen.

Literatur:

Propaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung

Bewußtseins- und Gedankenkontrolle

Die Macht um acht: Der Faktor Tagesschau (Neue Kleine Bibliothek)

Die Gefallsüchtigen: Gegen Konformismus in den Medien und Populismus in der Politik

Quellen: PublicDomain/gdib.eu am 08.01.2019

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