Zwei Drittel der Russen glauben an eine Weltregierung

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Nach einer Umfrage des Allrussischen Zentrums für das Studium der öffentlichen Meinung (WZIOM) gehen zwei Drittel der erwachsenen Russen (67%) in einer repräsentativen Umfrage davon aus, dass es eine Weltregierung oder eine Gruppe von Menschen gibt, die die Prozesse der Welt lenkt.

Damit wären wohl die meisten Russen einer verschwörungstheoretischen Ansicht oder vielmehr dem Kern jeder Verschwörungstheorie verfallen, wonach hinter der Bühne Regisseure im Dunklen die Geschehnisse absichtlich steuern.

Es gebe dann keine zufälligen Ereignisse aus dem Zusammenwirken zahlloser Menschen und anderer Faktoren, sondern einen Plan für das, was sich in der Welt beobachten lässt.

Bei den Russen sagen nun von denjenigen, die an eine Weltregierung glauben, mit 27 Prozent gegen 38 Prozent in 2014 weniger, dass eine solche Weltregierung oder Clique der Mächtigen alles und alle Regierung kontrolliert.

Eine Mehrheit von 57 Prozent ist der Meinung, diese Mächtigen würden nur Teile der Welt steuern, es gebe auch Länder, die sie nicht kontrollieren können.

Welche wurde nicht gefragt, aber offenbar ist mit 74 Prozent eine große Mehrheit der Ansicht, dass die Handlungen der Weltregierung russischen Interessen widersprechen.

Das sagen jetzt 74 Prozent, 2014 waren es noch 57 Prozent. Auch hier zeigt sich, dass die Folgen des Ukraine-Konflikts und die im Westen erfolgte Stilisierung Russlands als Feind („russische Aggression“) von vielen Russen als Angriff oder Beeinflussung verstanden werden (Russlands Außenminister: Die „Neue Weltordnung“ formt sich).

Parallel zur Zunahme des Glaubens an eine Weltverschwörung bei den Russen stieg im Westen die fast ebenso irrationale Dämonisierung von Putin an, dem zugetraut wird, letztlich alles zu steuern, was im riesigen Russland geschieht, und der mit hybrider Kriegsführung und Desinformationskampagnen in andere Länder eingreift (H.G. Wells sagt einen Dritten Weltkrieg und eine Neue Weltordnung bis 2036 voraus (Videos)).

Das ließe sich als spiegelbildliche Verschwörungsszenario begreifen, das teils beabsichtigt entwickelt wird und teils Ängste vor der Manipulation einer geheimnisvollen unsichtbaren Hand stärkt, die mit Putin personifiziert wird und ein Gesicht erhält.

Bei den Russen sind es vor allem die älteren Menschen, die an eine geheime Weltregierung glauben. Bei den 18-24-Jährigen sind es „nur“ 52 Prozent, ab den 35-Jährigen sind aber schon über 70 Prozent der Meinung.

10 Prozent der Befragten sagen, dies sei eine historische Tatsache, über die sie aus dem Fernsehen oder durch Lesen informiert wurden. Ebenso viele sagen, dass die Reichen und die Oligarchen die Welt wie Rockefeller oder Rothschild (die beiden Namen waren vorgegeben) regieren.

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7 Prozent sehen Gruppen von Einzelnen oder Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Nato als Indiz, andere in der Repression der USA, Europas oder der EU. Globalisierung, Bilderberg, das internationale Währungssystem oder einzelne Regierungsführer oder Organisationen wie die Soros-Stiftung werden kaum genannt.

Als Hinweise darauf, dass es keine solche Weltregierung oder Verschwörung gibt, wurde vor allem gesagt, dass jedes Land seine eigenen Ziele verfolgt, dass es unmöglich für eine Gruppe von Menschen sei, alle Länder zu kontrollieren, oder dass es dafür keine Beweise gibt. 45 Prozent sagen hier aber, es falle ihnen schwer, solche Indizien zu benennen (Neue Weltordnung: Niedergang der USA – „China macht das leise, Russland macht das laut“).

Welche Ziele würde eine Weltregierung verfolgen? Die Mitglieder von dieser würden, wenig überraschend, auf Macht und Einfluss aus seien (was sie allerdings eh schon hätten), letztlich geht es ihnen um Bereicherung.

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Direkt danach gefragt, wer der Weltregierung angehöre (es konnten 5 Antworten angekreuzt werden), sagten mit 23 Prozent die meisten „Oligarchen / Reiche / Bankiers / Finanziers“, schon ein gutes Stück dahinter wird „Amerika“ mit 8 Prozent angegeben, gefolgt von Politikern mit 6 Prozent (Russland vs. Kriegstreiber: An welchen Irren sollen sie sich wenden – der (vielleicht letzte) Triumph des Bösen).

Freimaurer, Rothschilds, Putin oder Trump werden kaum verdächtigt. 46 Prozent finden die Frage aber auch schwer zu beantworten.

Literatur:

Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit

Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde?

Geboren in die Lüge: Unternehmen Weltverschwörung

Quellen: PublicDomain/heise.de am 01.08.2019

About aikos2309

5 comments on “Zwei Drittel der Russen glauben an eine Weltregierung

  1. @Rainer Thieme
    Wie wäre es mit Frau Kasner und Bilderberger Mitglieder und plötzlich löst Frau Kasner Schröder ab,welche Institutionen welche Symboliken unsere Kanzlerin treibt zb. die Raute,was steckt da dahinter?Ist das komisch oder nicht?Hat das doch mit Putin was zu tun jaja…das hat doch was mit Putin zu tun.
    Was ist es also, das die Linken so schnell auf die Barrikaden bringt, wenn sein Name fällt?
    Ich denke hier ist nicht nur Antipathie, sondern auch eine gehörige Portion Angst im Spiel. Russland ist ein europäisches Land. Es ist ein sehr einflussreiches Land. Und es hat unter Putin das Undenkbare getan: Es hat die linksliberale westliche Lebensweise abgelehnt. Putin hat erkannt, dass der Weg, den die westlichen Gesellschaften vor einem halben Jahrhundert eingeschlagen haben ein zivilisatorischer Irrweg ist und er hat dementsprechend seine Konsequenzen gezogen.
    Und genau das ist es, was die Linken an Putin wirklich hassen und fürchten. Putins Verbrechen wäre keins, wäre er ein Japaner, ein Chinese oder ein Ajatollah. Er könnte den Westen aufs Übelste beschimpfen, die Opposition komplett inhaftieren und alle die ihm nicht passen an Baukrähnen aufhängen.
    Aber Putin ist ein Europäer und er hat aus Sicht der Linken das ultimative Verbrechen begangen. Er sagt nicht einfach: „Wir sind noch nicht bereit für den Linksliberalismus des Westens aber in ein paar Jahren sind wir sicher so weit“. Putin lehnt den Weg des Westens grundweg ab und er lehnt zugleich die von den Linken suggerierte historische Unausweichlichkeit dieses Wegs ab. Durch diese Ablehnung macht er Russland zu einem Gegenentwurf des Linksliberalismus. Er schafft innerhalb der westlich-orthodoxen Zivilisation eine Alternative zu Kulturrelativismus, Feminismus und staatlicher Selbstaufgabe, wo vorher keine war.
    Putin hängt niemanden an Baukrähnen auf (die Todesstrafe ist in Russland ohnehin abgeschafft) und er betreibt auch keine staatliche Verfolgung Homosexueller. Aber er weiß, dass die brutale Unterdrückung der Orthodoxen Kirche, eine Unkultur der Abtreibung und der Verlust der Moral in der Sowjetunion zur heutigen demographischen Katastrophe Russlands geführt haben. Und er weiß auch, dass er die Kirche wiederherstellen muss soweit das möglich ist, um die Geburtenrate zu steigern und die Zukunft Russlands zu sichern. Desweiteren opfert er die Zukunft seines Landes nicht um alle nur irgendwie auffindbaren Minderheiten maximal zu beglücken. Minderheiten werden vom Staat nicht verfolgt, sie sind in Russland aber auch nicht der Hauptgegenstand der Politik. Zusammengefasst kann man auch sagen: Putin tut das was seinem Land nützt und versucht zu unterlassen was seinem Land schadet. Vor nicht allzulanger Zeit war dies auch im Westen das Ziel einer jeden Regierung.
    Die große Furcht der Linken ist, dass dieses neue Russland mit seinem konservativen Gesellschaftsmodell nun wie ein Leuchtturm auf den Westen wirkt und die Leute sich fragen, warum ihre Regierungen eigentlich nicht Politik für die Mehrheit machen und für das Wohl des eigenen Landes arbeiten. In Ungarn und Polen ist es bereits in zwei Staaten der EU zu einem solchen Umdenken gekommen. Wenn weitere folgen, könnten sie zugleich das Ende des linksliberalen Projekts besiegeln.

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