Korrelation zwischen Sonnenaktivität und großen Erdbeben weltweit – Schwarmbeben auf den Azoren und Kanaren

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Eine neue Studie, die am 13. Juli in den Nature Scientific Reports veröffentlicht wurde, legt nahe, dass starke Sonneneruptionen große Erdbeben auf der Erde auslösen können.

In der Arbeit analysierten die Autoren 20 Jahre Protonendichte- und Geschwindigkeitsdaten, die vom SOHO-Satelliten aufgezeichnet wurden, und die weltweite Seismizität im entsprechenden Zeitraum, wie im ISC-GEM-Katalog angegeben. Sie fanden eine klare Korrelation zwischen der Protonendichte und dem Auftreten großer Erdbeben (über der Magnitude 5,6) mit einer Zeitverschiebung von einem Tag.

Die Sonne mag relativ ruhig erscheinen, aber sie bombardiert das Sonnensystem ständig mit Energie und Partikeln in Form des Sonnenwinds.

Manchmal verursachen Eruptionen auf der Sonnenoberfläche koronale Massenauswürfe, die mit extrem hoher Geschwindigkeit durch das Sonnensystem rasen.

Die neue Studie legt nahe, dass Partikel aus solchen Eruptionen möglicherweise für die Auslösung von Gruppen starker Erdbeben verantwortlich sind.

„Große Erdbeben auf der ganzen Welt sind nicht gleichmäßig verteilt – es besteht eine gewisse Korrelation zwischen ihnen“, sagte Co-Autor Giuseppe De Natale, Forschungsdirektor am Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie in Rom, Italien.

„Wir haben die Hypothese getestet, dass Sonnenaktivität das weltweite Auftreten von Erdbeben beeinflussen kann.“

Wissenschaftler stellten ein Muster bei einigen massiven Erdbeben auf dem Planeten fest – sie treten in der Regel in Gruppen auf, nicht zufällig. Dies weist darauf hin, dass es möglicherweise ein globales Phänomen gibt, das diese weltweiten Erschütterungen auslöst (Erdbebenschwarm und drei starke 5+ Erdbeben auf Island – Anzeichen für einen bevorstehenden Vulkanausbruch).

Um dies zu beheben, suchten die Forscher in 20 Jahren Daten zu Erdbeben und Sonnenaktivität – insbesondere vom Satelliten Solar and Heliospheric Observatory (SOHO) der NASA-ESA – nach möglichen Korrelationen.

SOHO, etwa 1,45 Millionen km von unserem Planeten entfernt, überwacht die Sonne und hilft Wissenschaftlern dabei, zu verfolgen, wie viel Sonnenmaterial auf die Erde trifft.

Beim Vergleich des Global Instrumental Earthquake Catalogue von ISC-GEM – einer historischen Aufzeichnung starker Erschütterungen – mit SOHO-Daten stellten die Forscher fest, dass stärkere Erdbeben auftraten, als die Anzahl und Geschwindigkeit der einfallenden Sonnenprotonen zunahm.

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Als die Protonen der Sonne ihren Höhepunkt erreichten, gab es in den nächsten 24 Stunden auch einen Anstieg der Erdbeben über der Magnitude 5,6.

„Dieser statistische Test der Hypothese ist sehr wichtig“, sagte De Natale. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir dies zufällig beobachten, ist sehr, sehr gering – weniger als 1 von 100 000.“

Nachdem die Forscher eine Korrelation zwischen dem Sonnenprotonenfluss und starken Erdbeben festgestellt hatten, schlugen sie einen Mechanismus vor, der als umgekehrter piezoelektrischer Effekt bezeichnet wird.

Das Komprimieren von Quarzgestein, wie es in der Erdkruste üblich ist, kann durch einen Prozess, der als piezoelektrischer Effekt bezeichnet wird, einen elektrischen Impuls erzeugen. Die Forscher glauben, dass solch kleine Impulse Felder destabilisieren könnten, die sich dem Bruch nähern und Erdbeben auslösen. In der Vergangenheit wurden neben Beben auch Signale von elektromagnetischen Ereignissen wie Erdbebenblitzen und Radiowellen aufgezeichnet.

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Einige Wissenschaftler glauben, dass diese Ereignisse durch die Beben selbst verursacht werden, andere Studien haben jedoch starke elektromagnetische Anomalien vor und nach großen Erdbeben festgestellt, sodass die genaue Art der Korrelation von Erdbeben und elektromagnetischen Feldern immer noch diskutiert wird.

Diese neue Erklärung legt nahe, dass elektromagnetische Anomalien nicht das Ergebnis von Erdbeben sind, sondern diese verursachen. Wenn positiv geladene Protonen der Sonne auf die Magnetblase der Erde treffen, erzeugen sie elektromagnetische Ströme, die sich über die Welt ausbreiten. Durch diese Ströme erzeugte Impulse verformen Quarz in der Kruste und lösen letztendlich Erdbeben aus.

Azoren: Schwarmbeben

Mit den Azoren ist eine weitere vulkanisch geprägte Region ein aktueller Erdbeben-Spot: südöstlich der Insel Terceira manifestiert sich ein kleines Schwarmbeben. Jüngste Erschütterung ereignete sich heute Vormittag und hatte eine Magnitude von 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe. Nächst gelegener Ort war in 27 km Entfernung Praia da Vitória.

El Hierro: schwaches Erdbeben

Vor der Westküste der Kanareninsel El Hierro bebte es erneut. Der Erdstoß hatte die Magnitude 2,4. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 26 km. In dieser Region der Asthenosphäre werden Erdbeben oft von Magma-Ansammlungen ausgelöst.

Die aktuelle Zunahme von Erdstößen im Bereich der Insel ist auffällig und es könnte langfristig wieder auf eine Magmenintrusion herauslaufen.

Teneriffa: Erdbeben M 3,9

Wenige Kilometer vor der Nordküste der Kanareninsel Teneriffa bebte es gestern mit einer Magnitude von 3,9. Das Hypozentrum lag in 39 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 8 km nördlich von Tanque.

Für die Kanarischen Inseln war die Magnitude des Bebens relativ groß. Ein weiterer Erdstoß der Magnitude 2,0 ereignete sich vor der Südküste von El Hierro. Hier bebte es in den letzten Wochen häufiger.

Literatur:

Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit

Erde im Aufruhr

Vulkanismus

Quellen: PublicDomain/watchers.news/vulkane.net am 18.07.2020

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